Nachdem der anfängliche Boom abgeklungen ist, hoffe ich hiermit dem Bereich wieder etwas mehr Leben einzuhauchen und vielleicht Weitere mit ins Boot zu holen. Ich werde dabei vermutlich nicht die schönsten Geschichten beitragen können, aber ihr werdet vermutlich die für mich wichtigsten Mechaniken meiner Spiele kennenlernen. Ich glaub alle nicht Euro Gamer können den Thread schon einmal ignorieren, wobei ich vermutlich aufgrund meiner Berichte im Wochenthread hier nicht allzu schnell voranschreite und daher immerhin nicht regelmäßig im Dashboard auftauchen sollte.
Einen Großteil meiner Spielesammlung habe ich auf Messen erworben, die dieses Jahr bekanntlich ausfallen. Ich glaube daher, dass dieses Jahr im Vergleich zu anderen Jahren weniger hinzugekommen ist. Aufgrund steigender Ausgaben auf Kickstarter wird aber immer noch genug hinzukommen sein und auch kommen, sodass ich wohl noch eine ganze Weile in meinem Regal etwas Neues finde.
Ansonsten spiele ich auch schon mit dem Gedanken durch direkte Bestellungen beim Verlag meine Unterstützung für deren Produkte und die investierte Arbeit zu leisten. Eine alternative Variante über einen lokalen Händler an die Sache heranzugehen scheitert bisher an Kenntnis eines entsprechenden. Mal abwarten, wie die Zukunft hier aussehen wird. Bei aktuell knapp 140 Spielen wird es aber auch ohne Zugänge sicher nicht langweilig.
Inzwischen in einem einzigen Regal untergebracht, werde ich zur Identifizierung der Regalbretter eine Bezeichnung aus einem Buchstaben und einer Zahl verwenden. Ich werde diese aber nicht chronologisch abarbeiten und aufgrund fehlender Symmetrien beim Regal lässt sich auch nicht viel daraus ablesen, von daher empfehle ich diese einfach zu ignorieren.
Ich sortiere meine Spiele primär nach Schachtelgröße. Praktischerweise kommen mir die Verlage dabei meist entgegen, sodass ich diese als weiteres Kriterium verwende. Sofern dann auch noch ein Autor öfter mit einem Verlag zusammenarbeitet wird dieser dann dort noch gesondert behandelt.
Regalbrett C4
Als eines der ersten Spiele meiner Sammlung hat Village (BGG 8/10) von Inka und Markus Brand eine besondere Bedeutung für mich. Ich glaube daher auch nicht, dass ich mich irgendwann davon trennen werde. Meine Frau und ich wurden damals durch den Gewinn der Preise Kennerspiel des Jahres und Deutscher Spielepreis darauf aufmerksam und sind immer noch vom enthaltenen Zeit-Mechanismus (sobald der Marker auf der Lebenszeitleiste über die Brücke zieht, stirbt eine der ältesten Spielfiguren) begeistert. Nach den Informationen auf BoardGameGeek besitze ich alle offiziellen Erweiterungen und mit einem Folded Space Insert konnte ich diese auch brauchbar im Karton verstauen.
Praktischerweise konnten meine Frau und ich damit auch frühzeitig den Verlag eggertspiele kennenlernen, dessen Titel in vielen Jahren genau unserem Spielegeschmack entsprachen. Leider hat Mombasa (BGG 7/10) von Alexander Pfister hierbei nicht so gut abgeschnitten, da es bei unserer üblichen Spielerzahl nicht vollends überzeugen konnte. Der Ausbreitungs-Mechanismus (Handelsposten in Regionen setzen, um den Wert der zugehörigen Kompanie-Anteile zu erhöhen) kommt bei zwei Spielern halt nicht richtig ins Laufen. Im Gegensatz dazu sorgte der Planungs-Mechanismus (Karten, die in die Aktions-Slots gelegt werden, kommen anschließend in einen Sammel-Slot und es kann jede Runde immer nur ein Slot zurück auf die Hand genommen werden) ab und an für rauchende Köpfe und es ist uns daher vermutlich auch nie in den Sinn gekommen uns von dem Spiel zu trennen.
Ein Skalierungs-Problem gab es im Gegensatz dazu bei Great Western Trail (BGG 8/10) von Alexander Pfister nicht. Hier wurde an den richtigen Stellschrauben gedreht, sodass es auch in kleinen Spielerzahlen seinen Charme versprüht. Das Spiel kann aber weniger mit einem bestimmten Mechanismus punkten als vielmehr mit der Kombination derer. Besonders hervorheben möchte ich hierbei die Einbindung der Herde (gibt den Zuchtwert vor, der bei Lieferungen das Einkommen bestimmt und die Städte einschränkt, die beliefert werden können) über Deck Building und Hand Management. Leider konnten wir die bereits im Spielekarton verstaute Erweiterung Rails to the North noch nicht ausprobieren. Das wollen wir aber eher früher als später angehen.
Nachdem der Deutsche Spielepreis unseren Durst an interessanten anspruchsvollen Spielen nicht mehr vollständig stillen konnte, wurde auch über die Landesgrenzen hinaus sondiert. So landete ich beim Jogo do Ano (portugiesischer Spielepreis) und einem günstigen Angebot, das mir Lignum (BGG 6/10) von Alexander Huemer ins Regal spülte. Das Spiel konnte unsere hohen Erwartungen zwar nicht komplett erfüllen, hinterließ mit dem Versorgungsweg (beliebig weites Voranschreiten bei der Aktionsauswahl) und der damit verbundenen Interaktion genügend Eindruck, dass es bisher noch nicht auf der Verkaufsliste gelandet ist. Vielleicht ist es aber auch das unverbrauchte Thema, das uns bisher vom Verkauf abgehalten hat. Es steht auf jeden Fall auf der Liste für weitere Partien, sodass wir unsere Eindrücke sobald Zeit da ist erst einmal noch weiter vertiefen werden.
Das es sich durchaus lohnt auch auf die Spielepreise zu schauen, die weniger anspruchsvolle Spiele prämieren zeigte uns unter anderem Azul (BGG 7/10) von Michael Kiesling. Das Spiel des Jahres kam zwar erst zur letzten SPIEL und auf Drängen meiner Frau in unseren Besitz, konnte diese Entscheidung aber seither rechtfertigen. Das im Kern abstrakte Spiel beeindruckt natürlich aufgrund seines Materials, braucht sich mit dem cleveren Draft-Mechanismus (es müssen immer alle Fliesen einer Farbe genommen werden) aber sonst auch nicht zu verstecken.
Nach einer kurzen Recherche kann ich das letzte Spiel immerhin auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres einordnen, sodass es hier nicht völlig deplatziert ist. Ich spreche natürlich, per Ausschlussverfahren schnell ermittelt, von 5-Minute Dungeon (BGG 6/10) von Connor Reid. Das Spiel ist soweit ich meinem Beitrag hier im Forum entnehmen kann über ein Angebot in meine Sammlung gekommen und sollte als Türöffner für Nicht-Spieler beziehungsweise Gelegenheits-Spieler dienen. Soweit ich mich erinnere hat es seinen Zweck bisher noch nicht wirklich erfüllt. Immerhin gefällt das chaotische Echtzeitspiel (alle können ihre Karten gleichzeitig ausspielen) meiner Frau und ist bei mir auch nicht komplett durchgefallen. Ersteres wird es nämlich schwierig machen es ohne triftigen Grund abzustoßen. Die Erweiterung Der Fluch des Overlords ist daher ebenfalls bereits bei uns gelandet und schlummert mit in der Schachtel. Bisher kam diese aber nur zu einem Einsatz, sodass hier auch weitere Partien geplant sind.
#Village #Mombasa #GreatWesternTrail #Lignum #Azul #5MinuteDungeon