[2020] Godspeed (Pandasaurus Games)

  • Es gibt zwar einen Thread über das Kickstarterprojekt zu Godspeed, aber noch keinen in dem über das Spiel selbst gesprochen wird.
    Da das Spiel seit gestern bei uns ist, habe ich mir gedacht ich versuche es einfach mal mit einer Übersicht/Beschreibung, ich hoffe es gefällt.
    Bilder gibt es bis auf das eine ganz unten (noch) keine, wenn ich beim nächsten mal daran denke, liefere ich sie nach.

    Ich bin durch einen Contest auf #BGG auf Godspeed von Clayton Hargrave und Adam Hill aufmerksam geworden. Am Kickstarter habe ich mich seinerzeit dann nicht beteiligt, obwohl ich das Spiel interessant fand und uns das Thema auch sehr angesprochen hat. Vor kurzem rückte das Spiel dann wieder durch einen Eintrag im Marktplatz in meinen Fokus, und da es mittlerweile bei einigen Händlern für unter 50,-€ zu bekommen ist, habe ich die Retailversion bestellt -auf Befehl meiner Frau. Das Spiel existiert derzeit nur in der englischen Version von Pandasaurus Games, eine deutsche Lokalisierung ist meines Wissens nicht angekündigt.

    Der Unterschied zwischen der Retail- und der Deluxe-Version besteht vor allem in 5 zusätzlichen Nationen (China, Kanada, Frankreich, Simbabwe und Australien) und 40 Metallmünzen (zusätzlich zu den 40 Pappmünzen). Im Kickstarter konnten noch exklusiv Upgrades für alle Marker (Kunststoff statt Pappe) und Stoffbeutel für die Bietphase, beides für alle 10 Nationen, mitgeordert werden.


    Hintergrund

    Das Spiel findet in einer alternativen Zeitlinie Ende der sechziger Jahre statt. Der Wettlauf zum Mond war nur eine Inszenierung – in Wahrheit hatte man begonnen, einen weit entfernten Exoplaneten zu besiedeln, und die Mondlandung sollte nur die massiven Kosten rechtfertigen. Nun sind die 5 beteiligten Nationen alle auf dem Planeten eingetroffen und wir versuchen mit unserer Nation die meisten Siegpunkte durch die Besiedlung des Planeten zu erringen.


    Material

    Bereits die Retailversion ist recht schwer. Die quadratische Box hat die gleiche Größe wie die Boxen von Kosmos oder Pegasus, das Material erscheint recht dünn. In der Box befinden sich ein doppelseitiger Spielplan, wobei eine Seite für 2-3 und eine für 4-5 Spieler verwendet wird, ein Beutel mit 7 Milestone-Miniaturen, 3 dicke Kartenstapel, mehrere Stanzbögen, 5 Referenzkarten und ein recht dicker Wertungsblock.

    Das Plastikinlay mit 3 Kartenfächern und 2 größeren Materialfächern ist nur knapp halb so hoch wie die Box und gesleevte Karten passen NICHT hinein.

    Der Spielplan ist sehr groß und aus recht dickem Material, an den Faltstellen aber auch relativ steif – je nachdem welche Seite oben ist muss man schon ein wenig drücken und warten, bis er sich legt.

    Die Stanzbögen lassen sich gut auslösen und beinhalten die Playerboards, Produktionsgebäude, Spezialisten und Marker für die 5 Fraktionen USA, Sowjetunion, Japan, Indien und Europa. In der Deluxe-Version sind auf der Rückseite der Playerboards die 5 zusätzlichen Nationen zu finden.

    Des Weiteren finden sich auf den Stanzbögen 8 Relic Power Tiles, je 40 Ressourcen Credits, „Lithonium“ (Kristalle), Munition, Tech und Rover sowie Token für Tie-Breaker, Startspieler und Rundenmarker.

    Alle Marker und Token sind aus sehr dicker Pappe gefertigt. Die Miniaturen haben gewöhnungsbedürftige Farben (Pastelltöne), sind aber sauber gearbeitet und machen einen wertigen Eindruck.

    Die 261 Karten im Format 63.5 x 88 mm haben kein Linen-Finish und machen einen mäßigen Eindruck.


    Gesamteindruck Material:

    Gut. Ein höheres Inlay mit mehr Platz in den Kartenfächern für Karten in Sleeves sowie etwas dickere Karten wäre schön gewesen. Die Playerboards und die Prestige-Marker haben feine, spitze Ecken. Das sieht zwar gut aus, aber da wird sich vermutlich schnell die Bindung der Schichten auflösen.


    Anleitung

    Die großformatige Anleitung ist aus unserer Sicht gut strukturiert. Sie führt leicht verständlich durch den Aufbau und erklärt den Spielverlauf ebenso ausführlich anhand von Beispielbildern, wobei zunächst jedoch nicht auf Dinge wie z.B. Relikte eingegangen wird. Das kommt erst später, nach der Erklärung des Spielablaufs.

    Wir konnten auf Anhieb losspielen und haben in der Anleitung meistens auch schnell gefunden, was wir suchten. Leider gibt es keinen Index.


    Design

    Die gesamte Grafik ist ein bisschen im Retro-Stil gehalten, die eigenwillige Farbwahl mit vielen Pastelltönen gefällt mir persönlich zusammen mit dem Grafikstil ausgesprochen gut. Die Kartengrafik ist eher zweitrangig, da letztlich die Symbole am oberen und unteren Rand wichtig sind. Trotzdem sehen die Karten gut aus und die Abbildungen sind passend gewählt.

    Als „roter Faden“ dienen im gesamten Design vier Farben: Gelb, Grün, Rot und Blau. Jede Farbe steht für einen der vier Bereiche Commerce (gelb), Exploration (grün), Defense (rot) und Infrastructure (blau).

    Das Spielfeld zeigt eine abwechslungsreiche Planetenlandschaft und ist ordentlich strukturiert. Ganz links Prestigeleisten (Wertung), Rundenzähler und die variablen „Seasons“, welche Sonderziele für 3/3/4 Runden vorgeben. Daneben die Milestones und oben der Bereich für die 1. Phase (Council). Im mittleren Bereich findet sich die Phase 2 (Supply) wo die Spieler bieten um sich Nachschub und/oder das Startspielerprivileg zu sichern. Auf der rechten Seite dann die Einsetzfelder für die 3. Phase (Action). Hier gibt es die vier bereits oben erwähnten und farblich codierten Hauptbereiche, die jeweils 2 Aktionsmöglichkeiten bieten. Unter diesen vier Bereichen gibt es noch zwei weitere Bereiche, nämlich „Diplomacy“ und „Scrap Yard“.

    Auf dem gesamten Spielfeld sind gut erkennbare Markierungen für Nachzieh- und Ablagestapel, Token und Einsetzfelder. Die Ikonografie ist verständlich.

    Die Playerboards haben im unteren Bereich Farben und Symbole der jeweiligen Fraktion und eine Aussparung für eine Reliktkraft, am oberen Rand sind Aussparungen für 4 Produktionsgebäude und ein Relikt. Farben und Symbole passen zum Spielfeld und den Karten.


    Gesamteindruck Design:

    Gefällt uns ausgesprochen gut! Die Symbole sind verständlich und mit einer Ausnahme gut zu erkennen. Lediglich die Aktionsmarker (die Spezialisten) haben nur einen dünnen Farbring am Rand und ein zu klein geratenes Symbol – wir haben sie primär über die Namen identifiziert.


    Spielablauf

    Alle Spieler wählen ihre Nation und erhalten das zugehörige Playerboard, 4 „Prestige-Marker“ in Pfeilform, 4 „Flag-Marker“ in Flaggenform, 4 Produktionsgebäude, ein Relikt sowie 5 Spezialisten (Ambassador, Trader, Biologist, Captain, Engineer). Jede Nation startet mit einem anderen, bereits errichteten Produktionsgebäude und einer per Zufallskarte bestimmten Auswahl Ressourcen. Nach dem leicht aufwändigen Aufbau des Spielfelds (es müssen diverse Kartentypen sortiert, separat gemischt, Stapel in bestimmter Reihenfolge gebildet werden) startet die erste Runde.

    Das Ziel ist es durch ausspielen von Entwicklungskarten möglichst viel Prestige zu sammeln, welches am Spielende Siegpunkte gibt. Die Entwícklungskarten werden mit Ressourcen bezahlt, die man durch erst noch zu bauende Produktionsgebäude oder Worker-Einsatz erhält. Zusätzliche Siegpunkte erhält man für Meilensteine (z.B. zuerst alle 4 Produktionsgebäude erreichten, 3 Entwicklungskarten einer Farbe ausspielen, zuerst die Position 12 einer Prestigeleiste erreichen), Sonderziele der „Lunar Seasons“ , überzählige Reliktkräfte, Ressourcen, spezielle Entwicklungskarten …..



    Phase 1 - „High Council“

    Hier wird ein zufälliges Ereignis aufgedeckt, auf welches die Spieler reagieren müssen. Dabei wird von der Karte immer einer der fünf Spezialisten verlangt. Die Spieler müssen nun entscheiden, ob sie diesen Spezialisten hergeben – er steht dann in der folgenden Runde nicht zur Verfügung. Wenn alle Spieler das angeforderte Teammitglied abgeben, erhalten auch alle einen auf der Ereigniskarte angegebenen Bonus. Entscheiden sich aber ein oder mehrere Spieler dafür, den Spezialisten zu behalten, bekommen diese Spieler eine negative Auswirkung. Diejenigen, die das Crewmitglied abgegeben haben, bekommen keine Strafe – aber auch keinen Bonus.


    Phase 2 – „Supply Depot“

    Im Supply Depot liegen der Starspielermarker sowie mehrere, von der Spielerzahl abhängige Nachschubkarten. Nun können die Spieler in einem Bieterwettbewerb versuchen, das Privileg der ersten Auswahl zu erhalten: Dazu wählen alle Teilnehmer geheim eines oder mehrere ihrer verbliebenen Teammitglieder aus. Jeder Spezialist hat einen „Influence“ Wert zwischen 2 und 4, der Ambassador hat immer 7. Zusätzlich können noch Credits und Rover (Wildcard Ressource) verwendet werden. Alle zeigen gleichzeitig ihre Auswahl vor. Die Werte der Marker werden addiert, der höchste Wert gewinnt und darf die erste Auswahl treffen und exakt eine Karte oder den Startspielermarker nehmen. Danach dürfen alle anderen am Wettbewerb Beteiligten eine Karte oder den Startspieler wählen, sofern der noch vorhanden ist. Zum Schluss darf der Sieger des Bieterwettbewerbs noch eine zweite Auswahl treffen. Ein Unentschieden beim Bieten wird mit einem „Tie-Breaker“ Token gelöst.


    Phase 3 – „Actions“

    In der Aktionsphase dürfen nun alle, beginnend beim Startspieler, im Uhrzeiger insgesamt 2 Aktionen ausführen, wobei pro Zug nur eine Aktion erlaubt ist. Um eine Aktion auszuführen, wird einer der verbliebenen Spezialisten auf eines der freien, korrespondierenden Aktionsfelder gesetzt:

    • Trader – gelb – Commerce
    • Biologist – grün – Exploration
    • Captain – rot – Defense
    • Engineer – blau – Infrastructure
    • Ambassador – grau – Diplomacy
    • alle – alle – Scrap Yard

    Es muss also in den ersten beiden Phasen genau überlegt werden, welche Aktionen man in der Aktionsphase ausführen möchte – diese beiden Teammitglieder sollten also weder in der 1. Noch in der 2. Phase „ausgegeben“ werden.

    Jeder Bereich (außer dem Scrap Yard) hat 2 unterschiedliche Aktionsmöglichkeiten:

    1. eine einzigartige Aktion (Karten erhalten, Ressourcen erhalten, Ablagestapel durchsuchen, Gebäude errichten
    2. Standardaktion: 3 Entwicklungskarten des jeweiligen Nachziehstapels ziehen und eine davon behalten ODER eine Karte von der Hand in der passenden Farbe bezahlen und ausspielen.

    Der Bereich Diplomacy kann mit dem Ambassador genutzt werden und bietet entweder die Möglichkeit eine beliebige Entwicklungskarte sowie 2 Rover (Wildcard-Ressource) zu erhalten oder eine beliebige Entwicklungskarte zu bezahlen und auszuspielen.

    Der Scrap Yard kann von allen Spezialisten genutzt werden. Hier gibt es auch keine Begrenzung. Dort erhält man eine Ressource nach Wahl (kein Rover). Er dient in erster Linie als Notlösung, falls alle Plätze die man nutzen könnte belegt sind.


    Phase 4 – „Resolution“

    Hier werden nacheinander, sofern verfügbar, folgende Punkte abgehandelt:

    • Prestigepunkte durch Relikte; Reliktkräfte
    • Kartenfähigkeiten
    • Ressourcen produzierender Gebäude
    • Teammitglieder zurückholen
    • Startspielertoken ins Depot zurücklegen
    • Tie-Breaker Token im Uhrzeigersinn weitergeben

    Danach wird der Rundenzähler weitergeschoben und man beginnt wieder bei Phase 1.


    Spielende

    Das Spiel endet nach 10 Runden. Wer danach die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.


    In allen Phasen ist es möglich, Ressourcen und/oder Prestigepunkte zu erhalten. Prestigepunkte werden in den vier Bereichen Commerce, Exploration, Defense und Infrastructure vergeben. Dazu hat jede Nation einen Marker auf der entsprechenden Prestigeleiste. Bei der Endwertung werden nicht die erreichten Prestigepunkte gewertet, sondern die Position der Marker untereinander: Der Marker, der am weitesten oben steht, erhält 8 Siegpunkte, die beiden nachfolgenden Marker 4 bzw. 2 Siegpunkte. Da es insgesamt 4 Prestigeleisten gibt, sind maximal 32 Siegpunkte über die Prestigeleisten möglich. Die Siegpunkte aus anderen Quellen im Spielverlauf werden zu dne Siegpunkten der Prestigeleiste addiert.

    Negativ fällt auf, dass der Umgang mit den Markern auf den Prestigeleisten sehr fummelig ist: Die Marker sind klein, und wenn im schlimmsten Fall alle fünf Fraktionen beteiligt sind liegen 30 kleine Marker auf vier Leisten. Die Marker müssen unter Umständen gestapelt werden, was dann echt lästig werden kann, wenn man einen Marker aus dem Stapel verschieben muss.


    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

    Einmal editiert, zuletzt von Calredon ()

  • Ich halte die Augen offen, aber ich glaube dass ich die nicht brauchen werde. Gerüchten zufolge soll das Gewusel auf der Prestigeleiste mit den Kunststoffmarkern noch schlimmer sein als mit denen aus Pappe :)

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Brandigan wir konnten es bisher erst einmal spielen, daher kann ich noch keine wirkliche Aussage treffen - nur soviel:

    Es hat Spaß gemacht, was nicht nur am weitestgehend tollen Material lag, sondern auch an der Interaktion beim High Council und im Supply Depot. Wir konnten es leider nur zu zweit testen, aber da war bereits Potential - "ich behalte meinen Captain" - "Och Menno, ich will aber die Bonusressourcen" - "ja, eben ..."

    Ich meide normalerweise alles wo geschachert wird, aber hier ist es ganz gut dosiert, und ich denke ab drei oder vier Personen kommt da richtig viel Schwung rein. Zu zweit ist es eher seicht, die Season-Ziele haben wir fast im Vorbeigehen mitgenommen, und von den Meilensteinen (7 insgesamt) hat jeder von uns 3 erhalten. Am Ende hat meine Frau gewonnen 50:42, da sie auf 3 Leisten führte und ich nur auf einer und ich leider das 2. Season-Ziel eine Runde zu spät abgeschlossen habe.

    Aber die Mischung ist interessant und wie ich finde gut abgestimmt.

    Man hat in jedem Fall immer Vor- und Nachteile und muss abwägen, was einen grade weiterbringt. Es kann sich lohnen im High Council mal den Schritt nach unten in den Keller der Prestige-Leiste mitzunehmen, wenn man dafür dann entweder im Supply Depot ein Teammitglied mehr zur Verfügung hat, oder danach in der Action-Phase mehr Optionen bei den Aktionen. Oder im Supply Depot einfach mal gar kein Teammitglied und nur Münzen in die Hand nehmen. Dann nimmt man zwar gar nicht Teil und bekommt die Münzen danach wieder (bekommt aber nichts aus dem Depot ...) nötigt aber die anderen dazu, evtl. mehr zu bieten als sie eigentlich wollen. Planung und Voraussicht ist hier wichtig. Und ein Plan B!!

    Meiner Frau hat es auch gut gefallen - Workerplacement und ein Thema, was bei uns nicht so oft vertreten ist.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Torlok das muss an mir vorübergegangen sein - das war ja schon im Juli, da war ich noch im Renovierungsstress und kaum Online :)

    Ich respektiere Deine Meinung, das ist ja teilweise auch einfach Geschmackssache, und darüber streitet man nicht. Aber einige der Punkte möchte ich dennoch kommentieren ;)

    Das Thema wirkt wie so oft aufgesetzt, ja, aber meiner Meinung nach ist es passend und in sich stimmig umgesetzt.

    Die Rückseiten der Entwicklungskarten passen genau zum Spielplan und zeigen den Ausschnitt des Plans unter dem Kartenslot, sind aber farblich eindeutig zu unterscheiden - grün, rot, orange und grau - und nicht alle rot und rotbraun, genau wie der Hintergrund auf dem Spielplan. Da hatte jemand beim Design wohl die Idee, das Spielfeld nicht komplett zu verdecken - auch die Supply Depot Karten passen zum Hintergrund. Ich gebe Dir aber dahingehend recht, dass man die jeweiligen Symbole prominenter und größer hätte machen können. Allerdings fände ich es nicht so schön, möchte sagen "organisch", wen ndie Kartenrücken komplett die Farbe des jeweiligen Bereichs hätten. Auch die Token der Teammitglieder: Das Symbol ist zu klein, der schmale Farbring am Rand schlecht zu erkennen - wir haben sie wie gesagt nur noch über die Namen identifiziert. Da hätte man den Farbring gut breiter machen können, und das Symbol größer. Aber dann wäre weniger Platz für die großen Zahlen gewesen :) Ich empfand es für uns jetzt nicht schwierig zu erkennen, verstehe aber das Problem.

    Es gibt 11 "Action-Spaces", von denen 10 jeweils 2 Slots haben wo ein Worker-Token platziert werden kann. Das Scrap-Yard hat nur einen Slot, da dürfen aber beliebig viele Token liegen - es gibt also 21 Möglichkeiten, von denen unter normalen Umständen (+1 Bonus Aktion u.ä. mal außen vor) nur 10 belegt sein können - mehr als die Hälfte bleibt frei.

    Ich glaube das ist die Intention - wenn ich unbedingt einen bestimmten Action-Slot nutzen will, muss ich zwingend in der Supply-Phase das 1st Player Token nehmen, also möglichst viel bieten. Da meistens alle Spieler im High Council bereits ein Token verlieren und die jeweiligen Spezialisten der einzelnen Nationen verschiedene Influence-Werte haben, muss ich vor der Bietphase schon wissen, welches Personal ich in der Action-Phase benötige und diese zurückhalten. Das kann auch bedeuten, dass ich sogar drei Teammitglieder in den Bietvorgang bringe und damit in der Aktionsphase nur noch eines übrig habe - dafür aber First Pick, Startspieler und mit Glück eine brauchbare Nachschubkarte.

    Bei der Versteigerung in der Supply-Phase (nicht im High Council!) hat der Sieger das Recht, die erste Auswahl zu treffen - wenn man dann das 1st-Player-Token nicht nimmt und es den nachfolgenden überlässt, ist das nicht die Schuld des Spiels. Man hätte aber auch den Startspieler genau wie den Tie-Breaker auch einfach jede Runde weiterreichen und die Auktion auf die Nachschubkarten beschränken können. Ich finde diese Dynamik aber ganz ansprechend - die Auktion zu gewinnen um dann die erste Wahl zu haben ist halt auch teuer erkauft - ich hatte bei unserer Runde manchmal den Eindruck dass ich mir damit mehr als einmal eher Nach- als Vorteile eingehandelt habe..

    Aufgrund der Erfahrungen in meinem Umfeld bin ich froh, dass es keine Möglichkeiten gibt, andere direkt zu attackieren :D

    Aber: Wie Eingangs erwähnt, es ist natürlich auch Geschmackssache. Ich fand die gesamte Grafik ehrlich gesagt nicht ansprechend, bis ich das Spiel dann tatsächlich vor mir hatte - erst da hat sie mir gefallen. Wenn Dich Worker-Placement in der x-ten Variante nicht mehr reizt, ist das absolut verständlich.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • das muss an mir vorübergegangen sein - das war ja schon im Juli, da war ich noch im Renovierungsstress und kaum Online

    :facepalm: Da schreib ich mir die Finger wund und dann sowas...;)


    Wenn Dich Worker-Placement in der x-ten Variante nicht mehr reizt, ist das absolut verständlich

    Puh, da hab ich ja nochmal Glück gehabt! Und noch ein ;)

    So ist das eben mit persönlichen Vorlieben/Abneigungen, glücklicherweise war das damals der Wunsch eines Gastes bei mir und nicht meins, ich würde mir sowas erst gar nicht kaufen. Er hat es aber zwischenzeitlich auch wieder verkauft, späte Erkenntnis aber immerhin. :whistling:

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