Spielkarten: lieber glatt oder leinengeprägt?

  • Wenn ich immer die Wahl hätte, würde ich ... 77

    1. eher glatte Karten verwenden. (6) 8%
    2. eher leinengeprägte Karten verwenden. (55) 71%
    3. - Keine Präferenz - (16) 21%

    Leinenprägung ist diese ganz leicht geriffelte Oberflächenstruktur, die manches Spielmaterial besitzt (meistens Karten, manchmal auch Schachteln). Die Alternative dazu wäre eine glatte Oberfläche ohne Struktur.


    Leinengeprägtes Material wird in der Szene häufig als Qualitätsmerkmal wahrgenommen. Es gibt z.B. viele Kickstarter-Stretchgoals, bei denen bei einer entsprechenden Überfinanzierung die Karten nicht glatt sondern eben mit Leinenprägung produziert werden. Glatt ist meistens der Standard.


    Mich würde da eure Meinung als Vielspieler interessieren:

    1) Bevorzugt ihr eine der beiden Varianten? Und wenn ja, warum?

    2) Ist dieser indirekte Preisaufschlag für Leinenprägung (also im Hinblick auf Kickstarter: "wird es geben, aber nur wenn entsprechend mehr Geld reinkommt") in euren Augen gerechtfertigt?

    3) Habt ihr unterschiedliche Erfahrungen mit den Varianten gemacht bzgl. Spielbarkeit, Langlebigkeit, etc?


    EDIT: Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen und das Abstimmen! Ein so eindeutiges Ergebnis hätte ich gar nicht unbedingt erwartet, wobei es mich bei Vielspielern nicht unbedingt überrascht :D Eure Erfahrungen hinsichtlich Handling und Haltbarkeit teile ich durchaus. Auch die Vorliebe für Leinenprägung beim Hauptspielmaterial und glatte Karten bei "Beiwerk" kann ich gut nachvollziehen.

    Redakteur für Familien- und Erwachsenenspiele im KOSMOS Verlag

    Einmal editiert, zuletzt von Kilian Vosse ()

  • Also wenn ich meine alten Kartensätze vergleiche dann sind die mit linen finish zwar auch ordentlich abgeranzt aber nichts ausgerissen oder sonst wie beschädigt, was bei glatten Karten imo leichter vorkommen kann.


    Dafür merkt man in meinen Augen bei glatten Karten Qualitätsunterschiede deutlicher als bei linen finish.




    Irgendeinen Grund muss es doch geben, dass die meisten kleinen Kartenspiele mit linen finish daherkommen, oder? ;)

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  • 1) Leinengeprägt, weil das Handling besser ist.

    2) Es ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt, darf also auch mehr kosten. Allerdings bezweifle ich stark, dass die Kosten dafür so extrem sind, dass sie wirklich so stark zu Buche schlagen, wie es bei manchem Projekt den Anschein hat.

    3) Leinengeprägte Karten kleben weniger aneinander und lassen sich auch nach 100en Partien noch passabel mischen. Ich habe mir das stets so erklärt, dass sich der Dreck eher in den Vertiefungen ablagert und das Mischen nicht – wie bei glatten Karten – behindert.

    Außerdem habe ich den Eindruck, dass leinengeprägt Karten nicht so schnell knicken. Jedenfalls wüsste ich ad hoc kein einziges Spiel, bei dem ich das schon mal erlebt habe. Bei glatten Karten hingegen fielen mir einige ein. Allerdings ist da ordentlich Bias drin, da die glatten meist millionenfach verkaufte Massenware waren, bei der die Qualität der verwendeten Materialien sicher nicht top ist.


    Ich hab irgendwie den Eindruck, bei Leinen-Finish bleibt der Dreck leichter kleben

    Solange keiner Karten mit Lotuseffekt erfindet, wird das so sein. Auf einer unebenen Fläche bleibt naturgemäß mehr Dreck hängen als auf einer glatten.


    Irgendeinen Grund muss es doch geben, dass die meisten kleinen Kartenspiele mit linen finish daherkommen, oder?

    Kurzfassung:

    Das wichtigste ist das Linen Finish für ein besseres Handling sorgen. Karten für Magier und in Casinos sind immer leinen und passender Lack, damit die Karten nicht aneinanderkleben und sich besser mischen lassen. Und Haltbarkeit ist mehr eine Frage des Lacks und des Cores. Da hat die Oberfläche wirklich nichts mit zu tun.


    Also wenn ich meine alten Kartensätze vergleiche dann sind die mit linen finish zwar auch ordentlich abgeranzt aber nichts ausgerissen oder sonst wie beschädigt, was bei glatten Karten imo leichter vorkommen kann.

    Afaik wird geprägt und dann gestanzt/geschnitten. Also dürften Karten mit linen finish an den Kanten teilweise minimal dichter sein als ihre glatten Verwandten. Das könnte der Robustheit/Haltbarkeit der Kanten zuträglich sein.

  • Bei richtigen "Kartenspielen", sind mir die mit Leinenprägung lieber. Bei Brettspielen, die Karten als Spielbestandteil enthalten aber nicht deren Hauptmaterial sind, gefallen mir glatte besser.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • 3) Leinengeprägte Karten kleben weniger aneinander und lassen sich auch nach 100en Partien noch passabel mischen. Ich habe mir das stets so erklärt, dass sich der Dreck eher in den Vertiefungen ablagert und das Mischen nicht – wie bei glatten Karten – behindert.

    Das mag vielleicht bei dem einen oder anderen Spieler so sein - mir sind im Spielekreis leider auch schon mal Leute mit "Dreckpfoten" am Tisch begegnet <X Die kommen mir aber nicht einmal mehr in die Nähe gesleevter Karten.

    Das leichtere Mischen dürfte eher an den so gebildeten Luftpölsterchen zwischen den Karten und der damit verbundenen Vermeidung von Adhäsion liegen.

    Die Haltbarkeit der Karten hängt vermutlich eher am verwendeten Schutzlack als an der Frage, ob die Karten geprägt sind oder nicht.

  • Es dürfte aber eher an den so gebildeten Luftpölsterchen zwischen den Karten und der damit verbundenen Vermeidung von Adhäsion zu tun haben.

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  • Handgeschöpftes Büttenpapier.

    Da könnte man sich aber anhand von Farbabweichungen (und dem evtl. individuell geformten Rand) die Karten merken. :/

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