BerlinCon abgesagt !!!

  • Das Video klingt so, als wenn sie doch noch gewerblich betteln wollen ...
    Meine Meinung kennt ihr ja. ==> RE: Berlin Con 2020 soll stattfinden

    Ach Leute. Lasst`s doch einfach gut sein.

    Es kann doch jeder das machen, was er will.....

    Bei der Spieldigital gibt`s doch auch den Spenden Button....Wer will, kann da also auch spenden....und wer nicht spenden will, na der lässt`s halt einfach.

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Das Video klingt so, als wenn sie doch noch gewerblich betteln wollen ...
    Meine Meinung kennt ihr ja. ==> RE: Berlin Con 2020 soll stattfinden

    Im Gegensatz zu Dir würde ich mich an so einer Aktion beteiligen. Ich möchte einfach auch weiterhin zu der Veranstaltung gehen können. Ich kaufe auch bei dem einen oder anderen lokalen Betrieb mehr als vor Corona ein, weil ich diese Einkaufsmöglichkeiten im Ort behalten möchte. Es macht für mich da wenig unterschied, ob ich ihnen etwas abgekauft hätte (also zum Beispiel Masken), was ich ihnen sonst nie abgekauft hätte oder ob ich direkt etwas ins „Säckel“ werfe.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Ich hatte auch schon Bereitschaft signalisiert - ich empfinde es auch nicht als Bettelei.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


    Zum Spieleblog


  • Ich denke, dass das Thema auch nicht noch weiter von meiner Seite kommentiert werden muss.
    Ich habe hier ne Menge geschrieben und viel Feedback bekommen. Nicht immer nett und hilfreich, aber am Ende im Gesamtbild enorm wertvoll für die Beurteilung.


    Wir werden das jetzt erstmal verdauen müssen und dann sehen wir, wie und ob es weitergeht.
    Auf die Diskussion zwecks Spenden werde ich hier jetzt nur einmal eingehen. Das muss jeder für sich selber entscheiden und bewerten.


    Aber ein paar Worte dazu möchte ich verlieren: Wer der Meinung ist, dass in der aktuellen Phase Eventbetreiber, Künstler oder Freischaffende vom Staat aufgefangen werden, der liegt enorm falsch und sollte sich mal genauer im Eventsektor umhören.

    Auch wenn es Hilfen gibt, die kurzfristig unterstützen, wie Kurzarbeitergeld oder Soforthilfen, dann ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.


    Die Anzahlung für eine gebuchte Location zahlt der Staat nämlich nicht - übrigens auch nicht als Kredit. Kredite werden gerade schwieriger denn je vergeben. Und eine Anzahlung muss man ein halbes Jahr vorher zahlen (da reden wir von einer sehr hohen fünfstelligen Summe), während ein Großteil der Ticketverkäufe und Ausstellergelder aber erst im letzten Drittel der Veranstaltung bei einem landen - teilweise sogar noch später.

    Wir reden hier ja auch nicht über eine kurzfristige Krise, sondern der Tatsache, dass wir bis dato das gesamte Jahr 2020 über keine Einnahmen hatten - nix, niente.
    Da ist es einfach zu sagen, dass man ja hätte "besser wirtschaften können".
    Das ist für mich wie der Vergleich, als ob man als Privatmensch ein Jahr lang kein Einkommen hätte bzw. ganz plötzlich in Hartz4 landet - unverschuldet, durch Krankheit, Jobverlust oder was auch immer.
    Ich glaube die wenigsten wären dann in der Lage ihre Leben weiter so zu führen, wie bisher.
    Gleiche Wohnung, Auto, Spiele-Konsum - ich glaube nicht!?
    Würde man den Menschen dann vorwerfen, dass sie schlecht gewirtschaftet hätte und sie indirekt damit als Verlierer bezeichnen?
    Ich würde mich dabei sehr schlecht fühlen.


    Wie gesagt, jedem seine Meinung, die ich respektiere, aber ich glaube eine Verurteilung anhand von "hören sagen" und Vermutungen zu treffen, finde ich persönlich respektlos.
    Ich habe im Bekannten- und Freundeskreis einige Gastronomen, von denen drei in den letzten Monaten ihren Laden zumachen mussten. Die hatten sehr gut laufenden Läden. Dazu haben die länger durchgehalten, als so manch ein anderer.
    Einer von denen lag vor zwei Wochen Abends weinend in meinen Armen, weil er bis zum Schluss gekämpft hat um seinen Laden - erfolglos.
    Also bei allem Respekt vor den verschiedenen Meinungen hier:
    So lange man gerade nicht selber aktiv in der Event-, Gastro- oder Veranstaltungsbranche ist, sollte man mit seinen Verurteilungen vorsichtig sein.


    Nichtsdestotrotz werden wir die Lage jetzt bewerten. Ich habe mehrfach schon gesagt, dass ich auch kein Freund vom Betteln bin und mir ist es am Ende auch wichtig, dass wir bei einer Unterstützer-Kampagne nicht einfach sagen: "Bitte spendet!", sondern jeder auch etwas dafür zurück bekommt, was zumindest irgendeine Art von Wertigkeit hat - vor allem vielleicht auch vom emotionalem Wert.
    Wenn ich mich bspw. noch an die "Retter" Shirts von St. Pauli erinnere, dann finde ich das schon sehr kultig.


    Mal schauen, wir müssen das jetzt alle irgendwo verdauen (auch wenn es zu erwarten war) und dann schauen, wie es weitergeht.

    Wichtigste ist: Passt auf euch und eure Lieben auf und bleibt gesund!

  • übrigens auch nicht als Kredit. Kredite werden gerade schwieriger denn je vergeben.

    ...habt ihr euch mal den KfW-Corona-Schnellkredit angeschaut? Da wird nichts geprüft von der durchleitenden Hausbank. Ich kenne eure Firmenstruktur nicht - aber anschauen solltet ihr euch das mal. Vielleicht passt es ja?


    KfW-Corona-Hilfe: Kredite für Unternehmen


    KfW-Schnellkredit (078)

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Koboldkoenig Da du ja nicht über "Spenden"/"Betteln" reden willst, es aber machst und offensichtlich mich ansprichst: Ich habe euch NICHT vorgeworfen, ihr hättet nicht gut gewirtschaftet. So viel Fairness sollte sein. ;) Aber ein UNTERNEHMEN sollte bessere Wege als Spenden finden. Das versucht ihr. Das finde ich gut.

    Einen nackten Spendenaufruf werde ich aber sicher an passender Stelle auch entsprechend kommentieren, auch wenn der Fall hier für mich noch deutlich anders als beim Merz Verlag liegt. Ich finde diese Privatisierung eines unternehmerischen Risikos generell armselig (und auch gegenüber den Spendern sowie aus unternemensrechtlicher Sicht schwierig). Auch und gerade in Corona-Zeiten gibt es andere Möglichkeiten. Wenn du meinst, dass ich keine Ahnung habe, ist das okay. Ob das auch stimmt, ist eher fraglich.

    Und klar ist die Krise für alle und besonders Hotels/Tourismus, Gastro und Events wirtschaftlich extrem schwer. Aber wenn einer (ZURECHT heulend!) das Aus beklagt, ändert das nichts daran, dass jedes Unternehmen vor einem Spendenaufruf unfassbar viele andere Möglichkeiten hat. Als Veranstalter noch sehr viele mehr als ein Gastronom.

    Aber wie gesagt: Ich finde es gut, dass ihr nach Alternativen zumindest sucht.

  • übrigens auch nicht als Kredit. Kredite werden gerade schwieriger denn je vergeben.

    ...habt ihr euch mal den KfW-Corona-Schnellkredit angeschaut? Da wird nichts geprüft von der durchleitenden Hausbank. Ich kenne eure Firmenstruktur nicht - aber anschauen solltet ihr euch das mal. Vielleicht passt es ja?


    KfW-Corona-Hilfe: Kredite für Unternehmen

    Danke für den Hinweis, aber den haben wir geprüft. Der ist vor allem dann hilfreich, wenn wir JETZT schnell Liquidität bräuchten. Das schiebt aber das Problem nur auf. Uns ist ja schon wichtig, dass wir natürlich so gesund wie möglich dastehen.


    Der KfW-Kredit muss aber irgendwann auch wieder zurück bezahlt werden und dann steht man wieder vor dem Loch. Klar, hat man im Idealfall so viel erwirtschaftet um das kompensieren zu können, aber in solchen unsicheren Zeiten wie das aktuell ist, kann ja niemand seriös sagen, wie es der Eventbranche in 1-2 Jahren geht, wie sich alles entwickelt, etc.


    Wenn es nur darum ginge irgendeine Maschine hochzufahren um Ware xy wieder produzieren zu können, die ich auch direkt abverkaufen kann, wäre das sicher hilfreicher. So ist es aber leider keine Option für uns, da die Zukunft an sich einfach schwer planbar ist und man dann im worst case einen riesigen Kredit an den Hacken hat, der dich auffrisst.

  • Die Anzahlung für eine gebuchte Location zahlt der Staat nämlich nicht

    wäre eine Ausfallversicherung denn eine Option gewesen? Ich weiß die Frage hilft jetzt im Nachhinein niemanden, ganz besonders nicht Euch...

    Gesetz dem Fall, dass der Dezembertermin verhandelt wurde, als feststand, dass die Berlincon im Sommer nicht stattfinden kann, wäre eine solche Ausfallversicherung vermutlich so teuer gewesen, dass man sie auch komplett weglassen kann. Ich wette, jede Versicherung hätte mindestens 50% Ausfallrisiko angenommen in Anbetracht der Pandemie. Demzufolge müsste sie ja dann mehr als 50% der zu versichernden Summe als Prämie verlangen, wenn sie als Versicherung vernünftig wirtschaften will. Mit andren Worten: Es wird unbezahlbar.

  • wäre eine Ausfallversicherung denn eine Option gewesen? Ich weiß die Frage hilft jetzt im Nachhinein niemanden, ganz besonders nicht Euch...

    Gesetz dem Fall, dass der Dezembertermin verhandelt wurde, als feststand, dass die Berlincon im Sommer nicht stattfinden kann, wäre eine solche Ausfallversicherung vermutlich so teuer gewesen, dass man sie auch komplett weglassen kann. Ich wette, jede Versicherung hätte mindestens 50% Ausfallrisiko angenommen in Anbetracht der Pandemie. Demzufolge müsste sie ja dann mehr als 50% der zu versichernden Summe als Prämie verlangen, wenn sie als Versicherung vernünftig wirtschaften will. Mit andren Worten: Es wird unbezahlbar.

    Korrekt. Das kannst du nicht zahlen.
    Das hat das Niveau als würdest du versuchen als 80-Jähriger Krebspatient noch eine Lebensversicherung abzuschließen.


    Alles was man vor Corona hatte hilft dir gegen Feuer, terroristische Anschläge und sogar Einschläge aus dem All, aber bei Corona ziehen alle Versicherungen den Schw... ein und dir zahlt leider keiner war.

  • Gesetz dem Fall, dass der Dezembertermin verhandelt wurde, als feststand, dass die Berlincon im Sommer nicht stattfinden kann, wäre eine solche Ausfallversicherung vermutlich so teuer gewesen, dass man sie auch komplett weglassen kann.

    Keine Frage, in diesem Fall nicht darstellbar. Aber in diesem Fall wäre, meiner Ansicht nach, mit dem Vermieter eine andere Lösung als "Anzahlung weg" verhandelbar gewesen, da auch dieser leidend sein sollte

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Es gibt noch Ausfallversicherungen, die bei einer Pandemie zahlen würde? Unsere hatte dies im letzten Jahr noch so im Vertrag gehabt, in diesem Jahr wurde die im Vertrag rausgenommen ohne Möglichkeit es überhaupt reinzunehmen.

  • Alles was man vor Corona hatte hilft dir gegen Feuer, terroristische Anschläge und sogar Einschläge aus dem All, aber bei Corona ziehen alle Versicherungen den Schw... ein und dir zahlt leider keiner war.

    Och ein Münchner Gastronom hat gezeigt dass die Versichertung doch zahlen muss

    Zitat

    Laut Urteil muss die beklagte Versicherungskammer die Kosten der coronabedingten Betriebsschließung an den Pächter des Münchner Augustinerkellers zahlen – exakt 1,014 Millionen Euro.

    Der Wirt hatte kurz vor dem sogenannten Shutdown im März eine Betriebsschließungspolice abgeschlossen, um sich gegen Corona abzusichern. Die Versicherungskammer will dennoch nicht zahlen. In den Versicherungsbedingungen sind behördlich angeordnete Schließungen auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes gedeckt, der Covid-19-Erreger jedoch nicht genannt.

    Zitat aus Corona-Klage: Augustinerkeller-Wirt gewinnt gegen Versicherung | Abendzeitung München

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich hab davon keine Ahnung aber wenn man nach dem 01.04.2020 in irgendeiner Art Events plant und da jede Menge Zeit und Geld investiert dann frag ich mich als Laie ob man dann nicht selbst hätte damit rechnen müssen, dass keine Veranstaltungen möglich sind? Und auch der Inhaber der Location wird doch nicht so dreist sein und einfach die Anzahlung einbehalten? Das Geld wird ja nicht einfach weg sein, oder?

  • Veranstaltungsräume müssen mindestens 1 Jahr vorher gebucht werden, genauso wie Hotelzimmer und meistens bucht man sich 1 Jahr vorher Vertranstaltungstechniker, bei Security weiß ich es nicht, könnte mir das aber auch so eine Vorlaufzeit vorstellen.

    Für 2021 sind entsprechende Räumlichkeiten auch schon längst gebucht, teilweise schon für 2022.

    Die Vertranstaltungstechniker haben dagegen zumindest bei uns die Verträge so geändert, dass mindestens 30% Storno fällig werden, egal wann es abgesagt wird. Deswegen würden wir die Veranstaltungstechnik nur kurzfristig buchen, da das Risiko einfach sonst zu groß ist.

  • Die Verschiebung ist sicherlich mit den Veranstalter abgesprochen worden. Eine weitere Verschiebung auf 2021 hat er dann wohl nicht mehr mitgemacht.

  • OK, verständlich aber die BerlinCon wurde offiziell doch erst im April verschoben. Hat das denn überhaupt Sinn gemacht? Wenn die Kohle für Juli eh weg gewesen wäre wieso dann das Risiko im Dezember nochmal absagen zu müssen...?

    Ich vermute eher, dass die Anzahlung für den Juli zum Großteil (vielleicht sogar zu 100%) auf den Dezember-Termin übertragen wurde.

  • Das hat das Niveau als würdest du versuchen als 80-Jähriger Krebspatient noch eine Lebensversicherung abzuschließen.


    Alles was man vor Corona hatte hilft dir gegen Feuer, terroristische Anschläge und sogar Einschläge aus dem All, aber bei Corona ziehen alle Versicherungen den Schw... ein und dir zahlt leider keiner war.


    Also der letzte Absatz trifft so nicht zu. Es gab durchaus Versicherungsmöglichkeiten gegen eine Situation wie Corona. Haben aber eben nur sehr wenige abgeschlossen da es so unwahrscheinlich war. Bekanntestes Beispiel wohl Wimbledon 2020 die komplett versichert sind gegen Ausfälle. Meine ich nicht als Vorwurf, nur als Info.

    Und das Video empfinde ich tatsächlich auch als "betteln" sogar ziemlich extrem (hat ja mit dir nichts zu tun). Künstlich aufgeblasen und auf "wir armen" emotionalisiert. Finde ich ziemlich schwach für ein Unternehmen. Man kann da einfach hingehen und sagen "wir benötigen eure Unterstützung weil" anstatt indirekt so eine Opferstimmung aufzubauen.


    Ich bin da wohl auch kritischer da ich bei den ganzen Videos von H&C insb. Bezahlcontent (die ja auch beworben werden) einfach keinen Mehrwehrt sehe da halt Masse vor Klasse geht und einfach nur schnell runtergenudelt wird ala dt. Die Berlin Con sehe ich da getrennt davon.


    Trotzdem natürlich allen Covid Betroffenen viel Erfolg beim auffangen der Konsequenzen. Das darüber nachgedacht wurde die BC doch stattfinden zu lassen sehe ich sehr positiv. Ganz gleich was nun mit Corona ist wir müssen verstärkt darüber nachdenken wie Normalität wieder einkehren kann in unseren Alltag.

    Das ist imo nicht einmal Optional sondern sehr offensichtlich notwendig um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. Darum in dem Aspekt von mir ein Lob an die BC Macher für den Versuch.

  • BTW: Die Spielesschmiede steht als Plattform kostenlos zur Verfügung, wenn die BerlinCon ein Crowdfunding machen möchte.

    Das wissen wir sehr zu schätzen und wird für die Zukunft sicherlich eine ernstzunehmenden Option sein <3:thumbsup:

    Am 10.12.2020 startet die Kampagne "Helft der Berlin Brettspiel Con" in der Spieleschmiede. Ich habe diese Info in diesen Thread geschrieben, damit nicht alle Argumente und Meinungen noch einmal wiederholt werden müssen. Mann, bin ich naiv...;)

    Helft der Berlin Brettspiel Con - Kampagne startet am 10.12.2020 - YouTube