Warum sind euch Spiele nicht den UVP wert?

  • Warum kauft ihr Spiele nur zu einem bestimmten (Schnäppchen-)Preis? 255

    1. Tue ich doch gar nicht! Wenn mich ein Spiel interessiert, zahle ich den Preis, den der Verlag haben will. (131) 51%
    2. Brettspiele sind einfach zu teuer und ich könnte sie mir sonst nicht leisten. (13) 5%
    3. Die Verlage sind einfach raffgierig geworden und der Preis steht nicht mehr im Verhältnis zum Produkt (50 ist das neue 30). (34) 13%
    4. Die Jagd nach Schnäppchen ist doch so unglaublich befriedigend. Ich liebe Schnäppchen-Shopping! (41) 16%
    5. Die meisten Spiele interessieren mich einfach nicht so sehr, aber für Preis X kann man sie ja mal testen. (36) 14%

    Immer wieder lese ich davon, dass ein neues Spiel zwar interessant ist, aber erst bei Erreichen eines bestimmten "Schwellenpreises" gekauft wird, beispielsweise 30% unter UVP. Was sind die Beweggründe dafür?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

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  • UVP ist bei so ziemlich jedem Produkt ein Preis, den der Markt gar nicht aufruft. Wer UVP bezahlt, bezahlt zuviel. Das hat mit Brettspielen gar nichts zu tun.


    Besonders eklatant fällt das bei Autos und Möbeln auf. Da zahlt doch auch niemand den Listenpreis.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Es sind ja auch in diesem Forum immer die gleichen (handvoll) Leute die auf dem Preis rum reiten. Von daher kann von immer wieder nur schwer die Rede sein. Der schweigende Rest kauft einfach bei Bedarf ohne groß Bohei drum zu machen. Vor allem weil Brettspiele eins der günstigeren Hobbies ist. ;)

  • Wenn ich bei meinem Händler vor Ort ein Spiel sehe, das ich unbedingt haben möchte hol ich es mir mit. Wenn ich etwas nicht unbedingt sofort haben möchte, gehe ich auch im Internet auf Schnäppchen-Jagd. Wobei ich da keine festgelegt Grenze wie xx% vom UVP habe. Ich schaue was momentan der Marktpreis ist und entscheide dann jeweils, ob es mir das Wert ist

  • Was mich angeht: das Angebot ist so absurd groß, dass ich nicht mal annähernd das spielen kann, was mich auch nur entfernt interessiert. Daher kaufe ich dann wenig direkt bei Erscheinen zum (annähernd) Verlagspreis. Weil ich weiß dass ich eh absurd viel zu spielen habe und es keinen Sinn macht direkt viel zu kaufen.


    Wenn es so ein Spiel dann aber irgendwann für 20 Euro gibt schlage ich oft doch zu. Ich habe damit nicht explizit auf Schnäppchen gewartet, sie sind dann einfach da, oft habe ich an das Spiel dann gar nicht mehr gedacht.


    Mir sind Spiele auch gern mal wert, was der Verlag haben möchte. Wenn ich sie unbedingt sofort haben muss.

  • UVP ist bei so ziemlich jedem Produkt ein Preis, den der Markt gar nicht aufruft.

    Das stimmt nicht. Das stimmt höchstens dann, wenn du ausschließlich den Online-Markt betrachtest. Aber sobald du in den Einzelhandel gehst, findest du bei sehr vielen Produkten den UVP vor.

    Besonders eklatant fällt das bei Autos und Möbeln auf. Da zahlt doch auch niemand den Listenpreis.

    Äpfel mit Birnen und so. Mit Autos und Möbel kann man Spiele nun wirklich nicht vergleichen.

  • Natürlich zahle ich den Preis, den der (günstige) Händler haben will. Das liegt also schon unter UVP.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich bin gerne bereit für ein Spiel, das mich interessiert, auch den Preis zu bezahlen, den der Verlag vorgibt. Die Masse an Spielen macht's, dass ich mich letztlich auch über Schnäppchen- und Rabattaktionen freue. Generell denke ich aber nicht, dass Brettspiele überteuert sind. Im Einzelfall sind es einzelne Elemente (wie z.B. die dünnen Tableaus bei Terraforming Mars, etc.), die den Preis nicht rechtfertigen.

  • Für mich gilt

    "Tue ich doch gar nicht! Wenn mich ein Spiel interessiert, zahle ich den Preis, den der Verlag haben will."

    und

    "Die meisten Spiele interessieren mich einfach nicht so sehr, aber für Preis X kann man sie ja mal testen."

    gleichermaßen, auch wenn ich versuche nicht mehr so auf die Schnäppchen anzuspringen.


    Bei großen Spielen für mich bin ich gern bereit den aufgerufenen Preis zu zahlen, einfach weil ich weiß, dass ich das schätze. Familienspiele kaufe ich eher bei Angeboten. Zum einen weil sie mir dann erst auffallen und zum anderen, weil ich nie abschätzen kann, ob das mehrmals (oder überhaupt) auf den Tisch kommt. (Wenn ich keine Familienspiele mehr kaufen würde, würde das wahrscheinlich bei uns auch keinen stören. Spielekinder wären schon schön irgendwie.)

    Einmal editiert, zuletzt von jorl ()

  • UVP ist bei so ziemlich jedem Produkt ein Preis, den der Markt gar nicht aufruft. Wer UVP bezahlt, bezahlt zuviel. Das hat mit Brettspielen gar nichts zu tun.

    Warum ruft der Markt den Preis nicht auf? Ich kenne viele Produkte, die selten groß rabattiert werden. Bzw. frage ich mich auch immer, wer bei den Schnäppchenpreisen nicht verdient. Wenn Du also ein Spiel (bleiben wir bei dem Beispiel) 30% unter UVP kaufst, wer verdient weniger? Bekommt der Verlag deshalb einen anderen Preis, oder geht der Rabatt voll zulasten des Händlers? Und bei welchem Rabatt kann er überleben? Wie kann er die Preise so gering halten?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Das stimmt nicht. Das stimmt höchstens dann, wenn du ausschließlich den Online-Markt betrachtest. Aber sobald du in den Einzelhandel gehst, findest du bei sehr vielen Produkten den UVP vor.

    Kann sein. Einzelhandel kommt in meiner Welt kaum noch vor. Außer bei Lebensmitteln und Kleidung.

    Andererseits finden sich auch im Einzelhandel manchmal Preise deutlich unter UVP. Ich habe beispielsweise dieses Jahr Carpe Diem bei Smyths für 18,74€ gekauft (UVP=37,99€)

    Äpfel mit Birnen und so. Mit Autos und Möbel kann man Spiele nun wirklich nicht vergleichen.

    Ich habe das Beispiel ja auch als "besonders eklatant" hervorgehoben. Zwischen Spielen und Autos gibt es aber eine breite Palette an Produkten, bei denen ebenfalls der UVP nicht der übliche Marktpreis ist

  • Weil ich weiß, dass das Spiel nach spätestens 1 Jahr eh günstig verkauft wird und ich so lange warten kann.

    Das ist ja dann genau die Frage. Warum wird es nach einem Jahr günstig und wer zahlt dafür die Zeche?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ich finde auch es fehlt ein Mittelding bei den Antworten.

    Spiele die für mich Priorität 1 haben (aus welchen Gründen auch immer) kaufe ich zu dem Preis den ich unmittelbar bekomme. Ist selten genau der UVP, aber auch keine -30% - also der Preis den meine 2-3 Händler des Vertrauens gerade haben.

    Dann gibt es Spiele die mir im Moment das ausgerufene Geld nicht wert sind - unabhängig ob das UVP oder was drunter ist. Natürlich kommen viele davon irgendwann unter eine Schwelle wo ich dann auch potentiell zuschlage - weil dann das Preis/Leistungsverhältnis für mich stimmt. Was ich nicht mache - ich möchte ein Spiel haben und nur des Sparens willen warte ich bis es verramscht wird.

    Also irgendwas wie "Hab kein Problem UVP zu zahlen, durch Preisnachlässe bekommt auch Prio 4 und 5 bei mir eine Chance"

  • Für mich gilt

    "Tue ich doch gar nicht! Wenn mich ein Spiel interessiert, zahle ich den Preis, den der Verlag haben will."

    und

    "Die meisten Spiele interessieren mich einfach nicht so sehr, aber für Preis X kann man sie ja mal testen."

    gleichermaßen, auch wenn ich versuche nicht mehr so auf die Schnäppchen anzuspringen.

    So ist das bei mir auch. Ich bestelle schon mal was für die UVP vor, oder kaufe es eben bei Erscheinen zu diesem Preis, aber wenn ein Spiel ins Angebot kommt, bei dem ich mir nicht so sicher bin, ob ich es mag/brauche/will, dann nehme ich es gerne zu einem günstigen Preis mit, dann tut das Testen nicht so weh :) Wenn ich natürlich ein Spiel, das ich unbedingt haben möchte, auch noch zu einem "guten" Preis abstauben kann, freut es mich durchaus auch mal. ;)

  • Als Student habe ich zugegebenermaßen auch immer nach dem günstigsten Preis geschaut, mittlerweile kaufe ich aber das meiste (abgesehen von dem ein oder anderen Kickstarter :$) im lokalen Spieleladen, da ich diesen gerne unterstütze. Dadurch kaufe ich auch gleichzeitig ein wenig bewusster und weniger, was auch der Sammlungsgröße gut tut. Und dank Stammkundenkarte bekomme ich da auch regelmäßig ein wenig Rabatt ;)

  • Genau diese „Käufe nur weil günstig“ habe ich in der Vergangenheit häufig bedauert. Kein Mensch wollte die alten Dinger noch spielen und mich selbst haben die „teuren Neuen“ dann auch mehr interessiert.

    Wie sagte meine Großmutter immer: „Das Billigste ist immer das Teuerste“.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • Hallo,

    der Verlag empfiehlt dem Händler doch nur den UPV. Die Erlöse des Verlags sind doch ganz andere (ca. 50% des UVP). Dem Verlag ist es in der Regel egal, zu welchem Preis der Händler das Produkt abgibt. Der Verlag gewährt dem Händler Mengenrabatt oder macht Aktionspreise.

    Selber als Veranstalter habe ich für Aktionen aktuelle Titel akut benötigt und bei der lokalen Buchhandlung bestellt. Oder ich löse die erhaltenen Geburtstagsgutscheine der Buchhandlung ein.
    Um meinen persönlichen Bedarf zu decken, habe ich dank der auch bespielt wollenden, vorhandenen Alternativen die Muße den Preisverfall abzuwarten. Ich kaufe gerne ein, zwei Jahre nach Veröffentlichungstermin - wenn nach dieser Zeit immer noch ein Kribbeln für diesen Titel vorliegt. Aber in den meisten Fällen ist das inzwischen verflogen.

    Würde ich mir nur die haushaltsüblichen 2-3 Spiele im Jahr gönnen, wäre mir der Preis vermutlich egal.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Weil der Markt selbst die Preise kaputt gemacht hat. Es ist zwar bei weitem nicht so schlimm wie bei Videospiele (Ausnahme Nintendo, die sehr preisstabil sind), aber als Kunde weiß ich, dass bei den meisten Spielen die Rabatte kommen werden. Auch die Verlage selber hauen regelmäßig ihre Spiele zu guten Preisen raus, damit es im Lager Platz für den Kult des Neuen gibt und ich kann warten.

  • UVP ist nur, was der Name sagt, eine Empfehlung, die den an Herstellung und Handel Beteiligten eine bestimmte Marge "gönnt". Von Quasi-Preisbindung halte ich nichts.

    Wenn ich ein Spiel "unbedingt" haben will, nicht warten möchte, es mir den aufgerufenen Preis wert ist, ich das Geld auch verfügbar habe, ich meine Liebste vom Sinn der Anschaffung überzeugen kann, dann, ja dann kaufe ich es zu dem geforderten Preis, ob das nun UVP ist, oder nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Weil ich weiß, dass das Spiel nach spätestens 1 Jahr eh günstig verkauft wird und ich so lange warten kann.

    Das ist ja dann genau die Frage. Warum wird es nach einem Jahr günstig und wer zahlt dafür die Zeche?

    Leute sind halt eher bereit, für Neuheiten etwas mehr zu zahlen. Außerdem wollen Verlage ja erstmal probieren, für welchen Preis sie das Spiel verkaufen können, mit dem Preis runtergehen ist halt leichter als rauf.

    Wenn man also lang genug warten kann, bekommt man meist das Spiel überall billiger.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    Einmal editiert, zuletzt von Mageant ()

  • Es ist halt immer auch die Frage, wer die Preisreduktion bezahlt... Der Verlag, der die entsprechende Preisreduktion subventioniert, oder der Händler, der (aus welchen Gründen auch immer) auf Marge verzichtet?


    Dadurch lässt sich die Frage für mich auch nicht so pauschal beantworten. Auch wenn ich immer weniger bei der Amazone bestelle, hätte ich bei dem Unternehmen kein schlechtes Gewissen, würde ich wissen, die Preisreduzierung bezahlen die (und geben sie nicht irgendwie an den Verlag weiter...).


    Zweiter Punkt: Warum gibt es diese Preisreduktion? Lagerdruck beim Verlag? Oder beim Händler? Wenn ja, zahlen die ja noch mehr drauf, je länger die Ware liegt. Tu ich also ein gutes Werk, wenn ich zum Aktionspreis zuschlage?


    Punkt Nummer 3: Warum kaufe ich wann zu welchem Preis? (Ich nehme an, das ist die eigentliche Absicht des Fragestellers!) Es gibt sicher Titel, die mich so interessieren oder ich die Angst habe, es nicht mehr zu bekommen, dass ich einfach den Preis bezahle, der aufgerufen wird. Da warte ich keine eventuell erfolgende Reduktion ab. Dann gibt es andere Spiele, die ich unter "mal beobachten" gelistet habe, für den Fall ist sicher der Preis eines der ausschlaggebenden Kriterien. Von den Spielen kann ich ziemlich sicher sagen, dass ich die nicht gekauft hätte, wäre der Preis nicht attraktiv. Dann gibt es aber auch noch die Fälle, bei denen ich den regulären Preis bezahle, weil ich die bei meinem Fachhändler kaufe. In dem Fall ist es mir einfach wichtig, durch meinen Kauf zum UVP die Existenz des Händlers vor Ort ein Stück weit zu sichern. Manche Sachen will ich eben vorher mal in der Hand haben oder ausgestellt sehen - oder ich freue mich einfach über fachlichen Austausch mit Menschen, die ziemlich sicher mehr Ahnung haben als ich. Diesen Gesamtservice lasse ich mir auch gern was kosten.


    Und was ist dann mit buecher.de oder Thalia.de o.ä.? Ich bin aus kaufmännischer Sicht sicher, dass die Verlage starke Vertriebspartner aus unterschiedlichen (guten!) Gründen sicher anders unterstützen als den kleinen Fachhändler vor Ort. Wenn ein Online-Portal oder von mir aus auch eine Kette wie Müller statt 10 250 Stück eines Titels abnehmen kann und damit Vertriebs- und Logistikarbeit eines Verlages zum Teil übernimmt, muss der auch anders gepflegt werden. Wenn Werbematerial und Freiexemplare eine gute Unterstützung für den Fachhandel sind, bekommt der Massenabnehmer eben einen besseren Preis. Wenn der Händler den an mich weitergibt, weil er es kann, warum sollte ich das Angebot ausschlagen?


    War vielleicht ein bisschen am Thema vorbei, aber die Frage kann ich deswegen nicht so generell beantworten, zumal persönliche Umstände (Bequemlichkeit, Budget, Planung, Spaß bei der Jagd, etc.) hier auch eine Rolle spielen.

  • Ich könnte bei der Umfrage nahezu jede einzelne Aussage ankreuzen, denn wie so oft im Leben: es kommt drauf an


    Hat ein Spiel bei mir den ultimativen "Will-haben"-Schalter umgelegt, wird es gekauft, natürlich auch zum UVP.


    Manchmal steht aber auch der Preis nicht im Verhältnis zum Produkt. Beispielsweise möchte ich sehr gerne die Mystic Vale Nemesis Erweiterung aufgrund des Solo Modus haben. Derzeit ist diese aber nur zwischen 45 und 50 € verfügbar. Das halte ich im Vergleich zu den Preisen, die für neue Grundspiele aufgerufen werden und auch angesichts des Inhalts für unverhältnismäßig. Also beobachte ich es, bis es wieder irgendwo sonst im Laden steht.


    Und ja, wenn ich irgendwo ein schönes Schnäppchen machen kann, dann freue ich mich auch mal wie ein Kind an Weihnachten. Ich probiere sehr gerne Spiele aus, Spiele kommen und gehen. Kaufe ich in einem günstigen Moment, werde ich das Spiel auch später oft gut wieder los. Also habe ich kein "Risiko", ich kann meine Neugierde befriedigen, die Sammlung bleibt übersichtlich und der Geldbeutel wird geschont.


    Etwas weg bin ich vom "für den Preis..."

    Den Satz führe ich nur zuende, wenn ich das Spiel grundsätzlich schonmal auf dem Schirm hatte oder gute Bewertung und interessante Mechaniken mich überzeugen. Daher habe ich zB auch Crown of Emara und Das tiefe Land bei der Milan Aktion trotz guter Preise und guter Wertung ausgelassen. Ich habe dafür mMn entweder bessere Titel oder weiß genau, dass mein Mann mit dem Thema nix anfangen kann.

  • Ich habe letztlich zwei Quellen, aus denen ich in den letzten Jahren Spiele beziehe: Den Versandhändler meines Vertrauens mit schönem großen Ladenlokal, das leider viel zu weit entfernt ist von mir und Kickstarter. Ok, dritte Quelle ist vor Ort in Essen auf der Spiel.


    Schnäppchenjagd befriedigt mich nicht und ist mir meist die Zeit für Recherche und warten nicht wert. Insofern ist mein Entscheidungskriterium einzig, ob ich bereit bin, den aktuell für das Spiel aufgerufenen Preis zu bezahlen. In den Quervergleich fließen dann vergleichbare Spiele daheim, das aktuell vorhandene Budget und die Möglichkeiten, das Spiel zu spielen ein. Doch nicht jedes Mal eine Preissuche. Da habe ich vor Jahren meine „Due Diligence“, wie es in Beraterkreisen schön heißt :D , gemacht und entschieden, dass ich auch mit Blick auf Liefergeschwindigkeit, Verpackung, Freundlichkeit im Kundenkontakt mit meinem Versandhändler des Vertrauens am besten fahre.


    Meine Kickstarter Due Diligence ergab, kein Projekt mehr zu unterstützen, dass nicht EU-friendly ist und einen niedrigen Schwellenwert übersteigt.


    Essen vor Ort hat die seichteste DD erfahren und ich lasse mich meist jedes Jahr zu einem Spontankauf rein ob der Stimmung vor Ort / Euphorie der Erläuterung, bzw. Anderer nicht-spielebedingter Faktoren hinreißen. :D

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Die Spiele die ich mir so gönne, kosten in der Regel mehr als 50€ und sind zumeist auch nicht „unbegrenzt“ verfügbar. Insofern ergibt sich damit also ein Kauf entweder jetzt oder vermutlich gar nicht oder zumindest erheblich später. Zudem kaufe ich nur gaaanz wenig online, sondern fördere den von mir präferierten Laden durch Einkauf vor Ort - und nehme dafür auch einiges an Fahrtweg in Kauf! Obwohl es mir im Endeffekt relativ egal ist wie teuer der jeweilige Einkauf war, bekomme ich trotzdem einen bestimmten Rabatt wg. Stammkunde. Finde ich im Sinne von Kundenbindung durchaus ein probates Mittel, wenn mir allerdings mal erklärt wird „bitte verzichte mal auf deine Konditionen, hier ist die Marge sehr gering“, dann ist das selbstverständlich kein Ding - leben und leben lassen lautet die Devise.

    Vom Preis reduzierte Spiele interessieren mich nicht, hätte ich sie haben wollen, wären sie schon längst im Regal. Sie werden nämlich auch verbilligt nicht besser und füllen nur die Kategorie als „Grillanzünder“. So halte ich auch meinen Bestand im überschaubaren Rahmen und die Spiele werden immer wieder mal auf den Tisch gebracht.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich schließe mich den meisten an, dass man da kaum eine pauschale Antwort geben kann. Ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber der lokale Laden in meiner Stadt verlangt bei der Hälfte der für mich interessanten Spiele über UVP :rolleyes:. Es ist zwar dann so eine Art Teufelskreislauf, wenn man dann lieber online statt im Laden kauft und sich dann aber wundert, warum der Laden so viel Geld verlangen muss um zu überleben...


    Leztlich kommt es auf das Spiel und die Preisdifferenz an, aber meist sitzt bei mir das Geld dann einfach doch nicht so locker. Und wenn ich schon online bestelle, dann nehm ich natürlich den billigesten Händler :D

  • Ich finde mich da auch nur schwer wieder: Generell zahle ich sehr oft den UVP, sei es weil ich das Spiel einfach sofort haben will, weil ich den Verlag unterstützen möchte oder weil es einfach kaum große Unterschiede gibt. Aber selbstverständlich kaufe ich auch gerne mal ein Angebot, wenn es sich auftut - wenn ich gezielt ein Spiel suche und ich finde es im Onlinehandel 3x UVP, 1x UVP PLUS 10% und 6x UVP MINUS 5-15% dann tendiere ich auch zum günstigeren Händler, den ich kenne und dem ich vertraue.

    Ganz selten warte ich gezielt, bis ein Spiel günstiger wird - entweder es interessiert mich brennend, dann wird es gekauft, oder nicht. Günstiger werden dann eher Spiele gekauft, die ich von der Liste gestrichen habe, weil sie mich nicht so sehr anfixen, als das ich sie kaufen möchte. Dummerweise bedeutet "von der Liste streichen" bei mir nicht, dass die aus meinem Kopf verschwinden - was dazu führt dass ich dann bei einem günstigen Angebot doch schwach werde.

    Und dann gibt es noch die Fälle, wo ich mehr oder teilweise sogar den doppelten UVP gezahlt habe, sogar für ein geöffnetes und gespieltes Spiel (aber in sehr gutem Zustand), weil das Spiel OOP war und ich es zwingend haben musste.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Also ... es ist ja nicht so, dass Spiele kaufen bei mir rationale Entscheidungen wären ...

    Da kommt es mehr darauf an, dass das "Haben-Will-Teufelchen" gerade lauter ist als das "Brauchst-du-nicht-Engelchen".

    Und das "Brauchst-du-nicht-Engelchen" wird kräftig unterstützt von einem Gefühl, ob das jetzt eher billig oder eher teuer oder vielleicht sogar unverschämt teuer ist. (Letzteres lässt das "Haben-Will-Teufelchen" beleidigt zurück schrecken.)


    Am Ende erzeugen Rabatte einfach erneute Aufmerksamkeit (Schnäppchen Forum!) und der rationalen Seite des Geistes fehlt das "ganz schön teuer" Argument. Der Rest ergibt sich dann ganz automatisch, wenn man wie ich nicht immer am Puls der Neuheiten lebt.

  • Die Option...

    Zitat

    Brettspiele sind einfach zu teuer und ich könnte sie mir sonst nicht leisten.

    ...sind aber zwei paar Schuhe. Über den letzten Teil kann man nicht streiten - wer sich etwas nicht leisten kann oder möchte - dem kann man auch nicht widersprechen. ABER...


    Dass Brettspiele einfach zu teuer sind, kann ich absolut nicht unterschreiben. Nicht an dem gemessen, was hinten für die Erstellenden herauskommt und unter welchem Zeitdruck und welchem Qualitätsanspruch da sehr komplexe Werke produziert werden. Es reicht ja teilweise schon, wenn in einer ganzen Anleitung mal 3-4 Rechtschreibfehler sind, um das Spiel auf Social Media oder in den Foren zu zerfetzen. Dem gegenüber stehen aber leider recht geringe Produktions- und Verkaufszahlen.


    Ich glaube eher: Der Grund, weshalb manche Verlage eher schlampig arbeiten ist, dass sie es sich gar nicht anders leisten können. Manchmal kommt es mir so vor, als erwarten die Leute die Qualität einen 5-Gänge-Menüs zum Preis eines 2-Gänge-Menüs mit der Liefergeschwindigkeit von Fast Food.


    Es kommen immer mehr gute Spiele heraus, d.h. der Konkurrenzkampf und dadurch der Qualitätsdruck steigen, d.h. es kommt schneller Abwechslung, d.h. ein Spiel verkauft sich kürzere Zeit, d.h. die Auflagen werden kleiner, d.h. pro Spiel ist weniger Gewinn zu machen. Dagegen aber steigt mit jedem neuen Spiel der Arbeitsaufwand des Verlags - und die einzelnen Spiele an sich werden ja auch nicht gerade simpler.


    Von "zu teuer" kann da einfach nicht die Rede sein.

  • Einzelhandel kommt in meiner Welt kaum noch vor.

    Und dann tätigst du allgemeine Aussagen über "den Markt", von dem du offenbar den größten Teil gar nicht kennst? :rolleyes:

    Zwischen Spielen und Autos gibt es aber eine breite Palette an Produkten, bei denen ebenfalls der UVP nicht der übliche Marktpreis ist

    Und es gibt ebenfalls eine breite Palette an Produkten, bei denen im Einzelhandel der UVP der übliche Marktpreis ist. Die Aussage, der UVP käme im Markt kaum vor, ist nicht haltbar.

    Außerdem wollen Verlage ja erstmal probieren, für welchen Preis sie das Spiel verkaufen können, mit dem Preis runtergehen ist halt leichter als rauf.

    Äh, nein. Verlage "probieren" im Normalfall keinen UVP aus. Der UVP ergibt sich aus dem Produktionspreis und der Marge, die ein Verlag für wirtschaftliches Arbeiten benötigt. Da wird kein "Ausprobier-Aufschlag" auf den UVP gepackt, weil der Markt sowieso schon extrem umkämpft ist und die Mitbewerber diesen Spielraum gar nicht zulassen. (Seltene Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel.)

  • Je niedriger der Grundpreis, desto eher kaufe ich die Spiele zum OVP (bspw. Exit-Titel, Amigo-Kartenspiele, etc.). Je höher der Preis, desto mehr kann man natürlich von Rabatten profitieren und hofft/wartet mal eher auf ein Schnäppchen. In anderen Bereichen geht es einem ja teilweise ähnlich (Elektronik-Artikel o.ä.).


    Das was Nils gesagt hat spielt sicherlich auch eine Rolle - je mehr man kauft desto eher muss man vllt. auf den Preis schauen. Bei nur 2-3 Spielen im Jahr ist das vmtl.weniger ein Problem - wenns mal in die Dutzende geht vllt. schon.

  • Aber jedes Unternehmen, egal wie stark ausgeprägt, versucht die Marge bis zu einem gewissen Grad zu erhöhen und das bei jedem neuen Spiel von neuem. Ob es wegen Wachstum oder Inflation oder oder ist aber es passiert. Verneinen hilft da wenig. Das ist Marktwirtschaft. Klar der Markt ist umkämpft aber gleichzeitig sind Spiele sehr individuell was ein Vergleich zwischen Spielen schwer macht. Somit ist eine völlige Transparenz nicht möglich.


    Wie immer das ist allgemein gehalten und muss nicht für jeden Verlag gelten und ich denke es gibt sehr viele Verlage, die fair bepreisen. Ändert aber nichts an der Aussage, die ich getätigt habe.

    Crowdfunding (22): AT:O (2. Wave), HEL, Return to PA, USS Freedom, Darkest Dungeon, Primal, Green Hell, CoD: Apocalypse, Legend Academy, Ancient Blood, Agemonia, Bad Karmas, Nanolith, Tidal Blades 2

  • Vorab: Ich finde ich Antwortoptionen nicht so ganz glücklich gewählt, denn "zahle jeden Preis" oder "kann ich mir nicht leisten" drücken den Antwortenden schon etwas zu sehr in bestimmte Ecken. In Ecken, in die man vielleicht nicht unbedingt rein will, auch wenn man ab und zu UVP zahlt (z.B. bei einem Messe-Spontankauf nach Ausprobieren) oder wenn man mal bei einem Schnäppchen zuschlägt (z.B. weil über ein zwei Jahre altes Spiel immer noch positiv bei Unknowns berichtet wird).


    Zur Frage: Ich finde mich in mehreren Antwortmöglichkeiten wieder. Hängt vom Spiel und seinem Preis ab. Generell ist es so, dass ich mit vollem Spieleregal erstens höhere Ansprüche an neue Spiele habe und zweitens auch mehr Geduld, denn ich habe ja schon mehr gute Spiele zuhause als ich realistischerweise im nächsten Jahr spielen kann. Alle Neuzugänge müssen deshalb im Prinzip in der Lage sein, ein anderes Spiel aus dem Regal zu verdrängen. Solche Spiele sind normalerweise auch noch 1-2 Jahre später noch nicht OOP und dann kann man sie normalerweise auch besser einschätzen; idealerweise hat man sie dann selbst irgendwo mal mitgespielt.

    Manche Neuheiten, bei denen ich Autor und/oder Verlag schätze, schaue ich mir an. Ich lese die Regeln und bestelle sie vor, wenn ich davon überzeugt bin, dass sie gut sind. Unter den aktuellen Neuheiten zum Beispiel Castles of Tuscany und Bonfire. Aber ich muss nicht alles sofort kaufen. Interessantes kommt bei mir deshalb eher auf eine Art "Beobachtungsliste" -- und das gilt umso eher, je teuer das Spiel ist. 50 Euro ist da schon eine Schmerzgrenze für mich, die mich normalerweise vom direkten Kauf abhält. Auf der Beobachtungsliste bleibt's dann, ich sammele Meinungen und Berichte. Die allermeisten Sachen fliegen dann irgendwann mit "nö, brauche ich doch nicht" von der Liste wieder runter.

    Manches von der Liste wird gekauft, teils "teuer" bzw. UVP-ähnlich, weil ich es wirklich will. Manchmal kaufe ich auch auf Verdacht, einfach weil ich's kann. Das ist dann der Punkte, wo ein guter Preis bzw. ein günstiges Angebot wirkt: das senkt dann nämlich die Kaufschwelle. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    Oder direkt bezogen auf Schnäppchen-Aktionen wie aktuell bei Milan oder bei den klassischen Adventskalendern: Wenn da etwas bei mir im digitalen Einkaufswagen landet, dann war es in 95% der Fälle zuvor schon auf meiner Beobachtungsliste. Ein "für Preis X kann man es ja mal mitnehmen" ist dann nicht völlig falsch, aber eben auch nicht ganz richtig, weil dabei verloren geht, dass vorher schon eine starke Selektion stattgefunden hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von MetalPirate () aus folgendem Grund: Typos

  • Vorab: Ich finde ich Antwortoptionen nicht so ganz glücklich gewählt, denn "zahle jeden Preis" oder "kann ich mir nicht leisten" drücken den Antwortenden schon etwas zu sehr in bestimmte Ecken.

    Die Ecken sind aber grundsätzlich schon ein bisschen so gewollt. Ich wundere mich einfach immer mehr über dieses Gesuche nach dem "besten Preis". Die "Geiz ist Geil"-Mentalität hat aus meiner Sicht mittlerweile ein paar sehr unschöne Stilblüten hervorgebracht.

    Dazu verstehe ich auch nicht, warum ein Spiel so an Wert verliert, nur weil es ein oder zwei Jahre alt ist. Schwerkraft hält seine Preise ja auch stabil und trotzdem werden diese Spiele gekauft.

    Aber anscheinend ist das Gefühl das ich hatte, nämlich dass viele hier auf Schnäppchen aus sind falsch. Allein deswegen hat sich die Umfrage schon gelohnt. Und dass wir in einer Welt Leben, bei der Konsum im Vordergrund steht, ist klar. Dass wir deshalb darauf konditioniert sind, etwas zu kaufen wenn es uns zumindest ein bisschen interessiert, wenn der Preis stimmt, ist auch klar.

    Auf jeden Fall danke für die so rege Teilnahme @all!

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Für die meisten wird es wohl kein schwarz / weiß geben.


    Bei mir kommt es ebenfalls auf viele verschiedene Dinge an. Runtergebrochen ist es aber relativ einfach:


    1) Gefällt mir das Spiel gut genug (im Vergleich zu allen die ich bereits besitze), dass ich es haben will? Wenn ja, dann geht es zu Punkt 2).

    2) Sind mir Material und Aufmachung den Preis Wert? Falls nicht, würde ich vermutlich bei einem günstigeren Preis zuschlagen (hängt eben vom Preis ab).


    Nehmne wir Mexica als Beispiel. Die Neuauflage sieht super aus, war mir aber nicht die 50€ wert als es rauskam. Zum einen hatte ich das Original schon und zum anderen sieht das auch schon gut aus. Als ich es dann für 25€ bekommen konnte, habe ich es mir zugelegt.


    Würde mir ein Spiel aus 20 Karten super gefallen, aber 30€ kosten, würde ich es nicht kaufen, weil mir für das Geld schlicht zu wenig geboten wird.


    Das geht allerdings stark in Richtung der Frage, was ein Spiel wert ist. Zahlt man die Idee oder nur das Material? etc. etc.

    Für mich ist das einfach. Ich kaufe ein Endprodukt und keine Idee. Wie der Preis zustande gekommen ist interessiert mich recht wenig. Das muss der Verlag im Blick haben, während sich der Autor fragen muss, ob er sein Herzblut für das potentielle Geld verkaufen möchte.