Ein erster Funke und der Wille das Brettspielfeuer zu schüren. Ein Versuch, diese dunkle (Jahres-)Zeit mit Licht zu füllen und den schwarzen Punkt des Hobbys auf der Landkarte zu erhellen. Die Gründung eines Brettspieltreffs

  • Aktuell ist wahrscheinlich einer der unglücklichsten Zeitpunkte, zu dem man einen öffentlichen Spieletreff betreiben kann. Wenn bei mir gespielt wird, dann entweder solo oder nur noch privat mit einem engen Freund, der ebenfalls vorsichtig und symptomfrei ist. Einem regelmäßigen Spieletreff muss ich leider nicht hinterhertrauern, da es so etwas hier gar nicht erst gibt. Dafür ist aktuell ein idealer Zeitpunkt die Planung eines neuen offenen Brettspieltreffs anzugehen – zumindest aus meiner Sicht.


    Ich liebe Brettspiele und Brettspielen als solches. Das große Problem in meiner Heimat ist einfach, dass es so gut wie keine Mitspieler gibt. Ja, es gibt in Marburg oder Kassel einen Spieletreff, aber diese beiden sind für viele Personen aus meinem Landkreis unattraktiv, da die Anfahrtszeit bei bis zu einer Stunde liegt. Plattformen zur Mitspielerspielersuche sind ebenfalls so gut wie tot, sodass der Zugang zum Hobby entweder privat stattfindet oder gar nicht erst gegeben ist. Genau hier möchte ich ansetzen, denn ich bin überzeugt, dass es durchaus viele Leute gibt, die gerne spielen würden, aber entweder keine Möglichkeit dazu haben oder noch nicht wissen, dass moderne Brettspiele weit mehr als die angestaubten Abende sein können, die viele dahinter zu vermuten meinen.


    Wir hatten im Forum die Diskussion ob Brettspiele Statussymbole sein können. Theoretisch können sie das sein, wenn mein Gegenüber ebenfalls im Hobby ist und eine Rarität oder ein teures Spiel in meinem Regal entdeckt und für sich beschließt, dies als Statussymbol zu sehen. Oftmals sind sie aber vielmehr Auslöser für ein halb verstecktes Augenrollen und das indirekte Abstempeln als Nerd, wenn neue Leute das erste Mal einen Blick auf die mit Spielekartons gefüllten Regalbretter werfen. In der Stadt ist das Hobby gefühlt mehr angekommen, da es offene Spieletreffs gibt. Hier bei uns findet so etwas noch „heimlich“ im Privaten statt. Viele Leute bleiben daher bei den gesellschaftlich gängigen Spielen und wagen den Einstieg ins Hobby erst gar nicht. Schließlich muss man ja erst noch andere ansprechen und das sind vielleicht genau die Personen, welche ein paar Wochen vorher noch etwas abfällig über die Partie Karten zuhause oder den spielenden Arbeitskollegen geredet haben, der sein halbes Monatsgehalt in irgendwelche Plastikminiaturen steckt.


    In der Wohnung unter mir wohnt ein Junge, der gerade seine Konfirmation hinter sich hat und – auch Corona bedingt – sehr viel Zeit alleine vor dem PC verbringt. Die (Groß-)Eltern haben schon darüber mit uns gesprochen und ich denke, dass speziell in solchen Situationen ein offener Brettspieltreff in der Nähe ein neues Hobby eröffnen könnte. Ich habe selbst viel vor dem PC gesessen in meiner Jugend, zumindest dann, wenn niemand anders Lust hatte auf dem Bolzplatz zu kicken oder ich genug alleine auf das Tor geschossen hatte. Damals haben wir zuhause auch gespielt, so ist es nicht, aber hätte ich gewusst, was da alles im Hobby auf mich wartet, hätte ich nicht gezögert, den PC zumindest an einem Abend in der Woche auszulassen.


    Ich möchte anderen Leuten das Hobby näherbringen und mich in der Gemeinde auf meine Art einbringen. Aus diesem Grund habe ich die Idee, die mir schon länger durch den Kopf gegangen ist, jetzt einfach in Angriff genommen. Gestern habe ich die Verwaltungen meines aktuellen und ehemaligen Wohnortes angeschrieben und gefragt, ob es die Möglichkeit gäbe, einen passenden Raum mit Tischen und Regalen für regelmäßige Spieletreffen zu stellen. Aus meiner Sicht ist aktuell der ideale Zeitpunkt. Es wird nicht gespielt und ich kann die Planung in Angriff nehmen. Sollte es Optionen geben, werde ich mir diese anschauen und die passendste Lokalität wählen. In dem Fall, dass sich nichts finden lässt, werde ich weitersuchen, denn zwischen diesen beiden Städten gibt es auch noch weitere kleinere Städte oder Dörfer, die gut angebunden sind, relativ zentral zwischen den nächsten größeren Städten liegen und passende Räume bieten sollten. Das Anschreiben von Verlagen, Bewerben des Spieleabends und Ähnliches kann danach kommen und hat „Dank“ Corona Zeit. Ich kann mich voll darauf fokussieren, die aus meiner Sicht ideale Basis zu finden.



    Beim Verfassen des Anschreibens war ich mir wieder etwas unsicher, wie meine Idee ankommen würde und ob ich alles so umgesetzt bekomme, wie ich es mir erträume. Letztlich geht es aber erstmal darum, dass ich dem Ganzen überhaupt die Chance gebe erfolgreich zu sein. Probleme werden auftreten und ideal wird es garantiert nicht, aber es gibt zumindest etwas, was man stetig entwickeln und verbessern kann.


    Vielleicht findet sich auch niemand, der Lust zum Spielen hat und am Ende sitze ich jede Woche alleine in dem Raum. Die Möglichkeit ist gegeben, aber wenn ich es nicht versuche, nehme ich auch allen anderen die Chance zu erkennen, dass Brettspielen vielleicht ein nerdiges oder nischiges Hobby sein mag, aber definitiv ein schönes und lohnenswertes. Ein Hobby, das verbindet und so aktiv zum Gemeinschaftsgefühl oder Zugehörigkeitsempfinden innerhalb einer Gemeinde oder Stadt beitragen kann.


    To be continued...

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    Einmal editiert, zuletzt von fjaellraeven ()

  • fjaellraeven

    Hat den Titel des Themas von „Ein erster Funke und der Wille das Brettspielfeuer zu schüren. Ein Versuch diese dunkle (Jahres-)Zeit mit Licht zu füllen und den schwarzen Punkt des Hobbys auf der Landkarte zu erhellen. Die Gründung eines Brettspieltreffs“ zu „Ein erster Funke und der Wille das Brettspielfeuer zu schüren. Ein Versuch, diese dunkle (Jahres-)Zeit mit Licht zu füllen und den schwarzen Punkt des Hobbys auf der Landkarte zu erhellen. Die Gründung eines Brettspieltreffs“ geändert.
  • In aller Kürze:

    Inhaltlich ohne Diskussion, aber strukturell solltest du umarbeiten. Du kommst erst im vorletzten Absatz zu deinem eigentlichen Anliegen - bis dahin ist das Anschreiben schon auf einer Ablage gelandet weil sich der Adressat fragt, was du eigentlich von ihm willst.


    In der momentanen Form (für mich!) ein Grund, warum eine tldr; so populär geworden ist ;). Erlebe ich aber in solcher Form auch in großer Häufung im Job :(


    Just my 2cents!

  • Super, den Gedanken hab ich ggü. meinen Mitspielern auch schon erwähnt. Ich bin sehr gespannt wie es sich bei Dir entwickelt und drücke die Daumen.

    Tatsächlich bin ich gleich so angefixt nen ehem. Kollegen auf der Gemeinde kurz anzumailen wies mit sowas bei uns vor Ort ausschaut, besser aber ich mach mir noch paar Gedanken dazu 😅👍🏻


    Die Leute gibt es definitiv, erinner mich daran als ich im Zug auf Gloomhaven angesprochen wurde weil ich die Regeln studierte. Davor gabs Max. ein „morgen“ am Bahnsteig 😉

  • Ich finde die Idee und die Herangehensweise sehr gut. Antizyklisches Handeln ist häufig von Erfolg geprägt. Wenn Du, fjaellraeven , für den Anfang ein paar Spiele brauchst, würde ich Dir welche schenken. Sowas muss unterstützt werden.


    Freunde von mir haben 2012 einen Brettspieltreff eingeführt, der bis heute existiert. Allerdings treffen sich die Leute dort in einer privaten Location. Der Rest ist wie bei Dir: Auf dem Land gibt's ein paar Nerds, die andere zu diesem tollen Hobby bringen möchten. Es gab auch schon Zeitungsberichte, findest Du alles auf der Homepage:

    Spielkultur e.V. - Home

  • Mein Tipp: Du solltest daran arbeiten, nicht missverstanden und damit vorschnell in die falsche Ecke gestellt zu werden. Weil zu schnell kann der falsche Eindruck entstehen, dass Du in Zeiten, in denen ein zweiter Lockdown droht, eine Zusammenkunft von vielen Menschen planst. Da werden viele abwinken. Deutlicher und eher herausarbeiten, dass alle Umsetzungen für die Zeit danach geplant sind.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Deutlicher und eher herausarbeiten, dass alle Umsetzungen für die Zeit danach geplant sind.

    ...oder schlicht akzeptieren, dass jetzt einfach die falsche Zeit für solche Aktionen ist und das Ganze erst mit dem Beginn von Massenimpfungen starten. Dann werden die Adressaten um ein Vielfaches empfänglicher für solche Sachen sein.

  • [...]Inhaltlich ohne Diskussion, aber strukturell solltest du umarbeiten. Du kommst erst im vorletzten Absatz zu deinem eigentlichen Anliegen - bis dahin ist das Anschreiben schon auf einer Ablage gelandet weil sich der Adressat fragt, was du eigentlich von ihm willst. [...]

    Zum Aufbau meines Textes gebe ich dir, Part-Time-Game-Geek , Recht. Deutlicher wäre es auf jeden Fall gewesen, wenn ich die letzten beiden Absätze direkt an den ersten angefügt hätte. Durch den gewählten Betreff wird aber klar, worum es mir geht. Mir war es wichtig, das wieso voranzustellen, bevor ich mit dem Grund meiner Suche ende. So hatte ich es versucht einzufassen und aufzuzeigen, wieso ein offener Brettspieltreff ein Zugewinn sein könnte. Prinzipiell ist es aber so, dass längere Texte eher selten gelesen werden, wenn sie nicht direkt prägnant sind. Das ist mir bewusst, aber ich wollte gerne meine Idee ausführen und nicht, dass das was verstanden wird, das wieso am Ende aber herunterfällt.


    Bei uns auf dem Land ist es auch noch nicht wie in der Großstadt, dass da täglich dutzende Anfragen eintreffen. Die Stadt, in der ich lebe, hat knapp 5000 Einwohner mit umliegenden Dörfern. Eine der beiden anderen Städte liegt auf ähnlichem Niveau, die andere ist mit 18.000 (inkl. umliegende Dörfer) ein Mittelzentrum bei uns. Sollte die Mail trotzdem untergehen, werde ich mein Anliegen persönlich vorbringen. Durch nicht richtig gelesene Mails werde ich mich nicht abbringen lassen. ;)

    Trotzdem vielen Dank. Du hast definitiv Recht mit deiner Anmerkung.



    Mein Tipp: Du solltest daran arbeiten, nicht missverstanden und damit vorschnell in die falsche Ecke gestellt zu werden. Weil zu schnell kann der falsche Eindruck entstehen, dass Du in Zeiten, in denen ein zweiter Lockdown droht, eine Zusammenkunft von vielen Menschen planst. Da werden viele abwinken. Deutlicher und eher herausarbeiten, dass alle Umsetzungen für die Zeit danach geplant sind.

    OK. Ich dachte, dass sei durch den vorletzten Absatz meines Anschreibens klar geworden. Sollte die Frage aufkommen oder ein persönlicher Besuch durch obigen Grund nötig werden, werde ich dies definitiv ansprechen. Meine persönlichen Kontakte habe ich schließlich auch auf das absolute Minimum heruntergefahren.



    Baseliner Vielen Dank für das Angebot. Eventuell werde ich drauf zurückkommen. Mal sehen wie sich die Idee verwirklich lässt, ob mir ein oder zwei Verlage unter die Arme greifen werden etc. . Mir war es nur wichtig, dass ich alles andere fest habe, bevor ich mich um Spiele oder Ähnliches kümmere, sodass nicht der Eindruck entsteht, ich würde privat Profit aus etwas ziehen wollen, was ich als soziale Idee anpreise.



    Bandida Ich weiß doch sowieso, dass tl;dr gängiger Standard für meine Texte bei dir ist. :P


    MetalPirate Ich nehme es ja gerade jetzt in Angriff, da ich mich in Ruhe um das Organisatorische kümmern kann und gerade nicht gespielt wird. Das ist für mich der große Vorteil, dass ohne Zeitdruck gearbeitet und einfach die Idee als solche diskutiert und deren Ausarbeitung angegangen werden kann. Ich wüsste nicht, wieso man nicht darüber reden sollte, was danach ist. Ein danach wird es geben und es wäre schade, wenn vieles wegfällt und am Ende alle von Null starten, weil man während der Krise keinen Gedanken an deren Ende verschwendet hätte.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    Einmal editiert, zuletzt von fjaellraeven ()

  • Ich nehme es ja gerade jetzt in Angriff, da ich mich in Ruhe um das Organisatorische kümmern kann und gerade nicht gespielt wird.

    Ja. Aber dann würde ich das Anschreiben nicht mit "Mir ist bewusst, dass aufgrund des Corona-Virus ein solcher Brettspieltreff auf absehbare Zeit nicht wird stattfinden können, [...]" entwerfen, sondern direkt mit "Jetzt, wo soziale Treffen für Geimpfte wieder möglich sind, [...]" und dann aus der Schublade ziehen, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist.

  • Eine weitere Möglichkeit wäre es eventuell die Kirchengemeinde(n) anzuschreiben. Unser Spieletreff findet auch in Räumen der Kirchengemeinde statt. Wir müssen dafür nur einen kleinen Obolus entrichten.

  • Nur so eine Frage nebenbei. Wie gut kannst du mit schwierigen Persönlichkeiten umgehen? Bei deinem Treffen wirst du unabdingbar auf sie treffen. Und als Organisator kannst du ihnen auch nicht ausweichen. In der vor Corona Zeit habe ich 2 öffentliche Treffs gerne besucht. Einer ihn einem Gasthaus in einem großen Saal den der Wirt kostenfrei gegen Konsumation zur Verfügung stellt, der andere in einem Saal einer Kirchengemeinschaft. Beide Treffs wurden wöchentlich von ca 20-30 Leuten besucht. Durchsetzungsvermögen muss eine Eigenschaft von dir sein. Obwohl ich 20 Jahre lang eine Firma mit ~25 Personen leitete würde ich mir das heute nicht antun wollen. Daher Respekt vor deinem Vorhaben.

  • Kritikpunkte am Schreiben s. o. tl;dr: use tl;dr ;) Ich glaube nicht, dass sich momentan irgendjemand in einer Verwaltung die Zeit dafür nehmen kann.

    Wenn es was werden sollte, sag Bescheid. Ich habe hier noch eine Kiste mit kleinen, massentauglichen Spielen, die ich dir gerne schicken kann.


    OT: You win the internet today! (Ich konnte nicht anders, musste suchen und dann :lachwein:)

  • Eine weitere Möglichkeit wäre es eventuell die Kirchengemeinde(n) anzuschreiben. Unser Spieletreff findet auch in Räumen der Kirchengemeinde statt. Wir müssen dafür nur einen kleinen Obolus entrichten.

    Möglichkeit auf jeden Fall und auch etwas, über das ich bereits nachgedacht habe. Das Problem dass ich sehe ist, dass ein Spieletreff in den Räumlichkeiten einer Kirchengemeinde auch indirekt mit dieser Kirche in Verbindung gebracht wird. Als Katholik bin ich hier in der absoluten Minderheit und ich denke, dass sich einige Leute ob der Lokalität "abschrecken" lassen werden. Ein neutraler Ort wäre mir daher am liebsten.



    Ich nehme es ja gerade jetzt in Angriff, da ich mich in Ruhe um das Organisatorische kümmern kann und gerade nicht gespielt wird.

    Ja. Aber dann würde ich das Anschreiben nicht mit "Mir ist bewusst, dass aufgrund des Corona-Virus ein solcher Brettspieltreff auf absehbare Zeit nicht wird stattfinden können, [...]" entwerfen, sondern direkt mit "Jetzt, wo soziale Treffen für Geimpfte wieder möglich sind, [...]" und dann aus der Schublade ziehen, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist.

    Aber dann mache ich doch gerade das nicht, was ich wollte und was auch Baseliner erkannt hat: ich handle antizyklisch. Für mich ist es wichtig, dass ich zuallererst eine passende Örtlichkeit finde, bevor ich weiterplane. Natürlich kann ich auch jetzt beispielsweise Pegasus anschreiben, aber dann würde ich aktuell schreiben, dass ich etwas plane und eventuell umsetzen können werde und dafür vielleicht Unterstützung bräuchte. Das ist doch etwas ganz anderes als wenn ich nachweisen kann, dass ich mich schon mit der Stadt auf einen Raum und die Umsetzung geeinigt habe, sodass man nach Corona wird starten können. Für mich ist dieser Weg der richtige, da ich nicht ohne etwas in der Hand um Unterstützung bitten möchte.


    Natürlich wäre es für alle logischer, wenn ich nach Corona anfrage, wenn es direkt umgesetzt werden könnte, aber dann beraube ich mich ja selbst des Vorlaufs, mit dem ich all das Andere erledigen möchte, sodass unnötige Anlaufschwierigkeiten und Stress zu Beginn vermieden werden können. Am Ende sind das wahrscheinlich zwei verschiedene Herangehensweisen. Deine mag für dich geeigneter erscheinen, wahrscheinlich mag das auch allgemein der Fall sein, aber ich möchte trotzdem meinen Weg verfolgen. Im Zweifel falle ich hin, gestehe mir ein, dass ich falsch lag und packe die Planung nochmals in die Schublade. Gerade möchte ich das Projekt aber angehen und nicht aufschieben, um die Gefahr zu vermeiden, dass ich es in der Schublade vergesse.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Vielleicht würde es dir helfen, eine "Executive Summary" drüber zu setzen ;) Fasse die Kernpunkte deines Anliegens in wenigen Sätzen zusammen. Wer dann noch interessiert ist, liest sich den Rest durch.

  • Wie Esit bereits schrieb, wollte auch ich dir die Kirchengemeinden ans Herz legen. Wir haben da offene Türen eingerannt und bekommen regelmässig zwei große Räume in unserem barrierefreien Gemeindehaus zum Spielen zur Verfügung gestellt. Bei größeren Veranstaltungen auch mal den großen Saal unseres Gemeindehauses. Einzige Bedingung ist, dass es öffentlich und kostenlos ist, was ja unserem Konzept entgegenkommt.


    Die Spiele für den Abend oder auch den Spieletag bringen wir jedesmal aus unserer privaten Sammlung von zu Hause mit, werden aber ab und zu von einigen Verlagen für besondere Events unterstützt. Da bieten wir auch von Zeit zu Zeit kleine Turniere an oder nehmen an angebotenen Aktionen teil. Vermutlich wird es eher schwer werden, irgendwo Räumlichkeiten mit abschließbaren Unterbringungsmöglichkeiten zu finden...

    Die Mitspieler bringen dann aber mit der Zeit auch immer ein paar Spiele mit, also bleibt die Schlepperei nicht alleine an dir hängen, wirst sehen. ;)


    Getränke und Knabberzeug bringen wir ebenfalls von zu Hause mit und bieten diese quasi zum Selbstkostenpreis an.


    Anfangs waren wir tatsächlich erstmal zu viert, manchmal auch zu sechst. Dann kamen nach und nach Leute dazu, andere blieben wieder weg und so ging das ein bis zwei Jahre, bis wir tatsächlich auf eine konstante Gruppengröße von 10 bis 15 Leuten gewachsen waren. Das ist jedoch nicht so geblieben, denn es kamen immer mehr neue Leute hinzu. Durch die Veranstaltungen haben wir grössere Aufmerksamkeit bekommen und vor Corona sind wir bei um die 30 regelmässige Mitspieler angekommen.

    Die Altersspanne liegt zwischen 10 und 80 Jahren und es ist eine wirklich tolle Gruppe geworden.


    Nun haben wir nach einer Zwangspause durch Corona von unserem Pfarrer wieder grünes Licht bekommen und dürfen ab November wieder spielen.

    Bis jetzt zumindest noch...allerdings mit erheblichen Einschränkungen und strengem Hygienekonzept.

    Warten wir es ab, die Lage ändert sich ja leider täglich.


    Auf jeden Fall wünsche ich dir gutes Gelingen bei der Umsetzung deiner Pläne! Nur Mut, das wird schon klappen! :)

  • Sehr gute Initiative! Leider zum absolut falschen Zeitpunkt (Corona).


    Dein Schreiben ist zu lang. Komm´ früher zum Punkt!


    In mehr als 30 Jahren Erfahrung mit öffentlichen Spieletreffs in meiner Region:

    - es waren fast immer Jugendtreffs, die Zeitfenster exclusiv oder parallel zu ihren Öffnungszeiten für uns zur Verfügung gestellt hatten

    - für die größeren Events dann Bürgerhäuser oder öffentliche Veranstaltungsräumlichkeiten

    - es war niemals möglich (und niemals nötig!), dass Spiele vor Ort vorhanden sein mussten (das stelle ich mir extrem erschwerend vor!)

    - Du brauchst einen festen Kern, damit Du schonmal nicht "alleine rumsitzt", um den sich die Sache dann bilden kann


    CP

  • fjaellraeven Du musst ja nicht bei der katholischen Kirche nachfragen, wenn du denkst, dass du da in einer Minderheit unterwegs bist. Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt so etwas wie eine Ökumene. Da kann man auch mal bei der anderen Seite anklopfen. :saint:


    Wir sind übrigens evangelisch in einer katholischen Stadt und trotzdem läuft das hervorragend. Das Gros unserer Besucher dürfte katholisch sein...;)

  • Aber dann mache ich doch gerade das nicht, was ich wollte und was auch Baseliner erkannt hat: ich handle antizyklisch.

    Wieso? Planen jetzt für die Zeit nach der Corona-Impfung für Jedermann ist doch problemlos möglich und dann bist du immer noch schneller als alle, die erst nach der Impfung anfangen zu planen.

    Wenn du jetzt an die breite Öffentlichkeit gehst, dann winken viele potenzielle Interessenten direkt ab und du fängst dir im Worst Case nur irgendwelche Corona-Leugner ein, die dich für ihre kruden Ideen instrumentalisieren wollen.

  • Sehe ich ähnlich: Tolle Idee, falscher Zeitpunkt.

    Dito, in einer Zeit, wo ich z.B. aktuell Treffen selbst in kleinster Runde mit Leuten, die ich jahrelang teilweise jahrzehntelang kenne, in Frage stelle, um möglichst das Risiko für alle Beteiligten so gut es geht zu reduzieren, ist leider bei allem Verständnis und dem guten Ansatz auch antizyklisch zu handeln, wahrscheinlich doch verfrüht. In Zeiten wieder steigender Infektionszahlen und Aufrufen soziale Kontakte einzuschränken, sind Planungen zu größeren Treffen mit unbekannten Menschen innerhalb von geschlossenen Räumen auch allein von der Umsetzung denkbar schwierig. Da braucht es aktuell umfangreiche Konzepte zu Hygiene und Nachverfolgbarkeit, ganz davon abgesehen, was hilft es dir, jetzt solch ein Treffen mit viel persönlichen Einsatz in Leben zu rufen, wenn die Gefahr hoch ist, dass solche Treffen unter Umständen bei steigenden Zahlen dann doch gar nicht mehr möglich sind? Mach dir ruhig schon mal Gedanken darüber und lote mögliche Ort usw. aus, den Start würde ich aber eher ins Frühjahr 2021 verlegen bzw. zumindest den Zenit der aktuellen Infektionenswelle abwarten, auch wenn's schwer fällt ... uns allen sagt, die Situation ja auch nicht zu, aber ist halt derzeit nicht zu ändern ... :crying:

  • Einen Spieletreff auf die Beine zu stellen ist immer eine gute Idee. Allerdings möchte ich dir 2 wohlgemeinte Ratschläge geben:

    1. Fasse dich kurz! Es muss recht schnell klar werden, was dein Anliegen ist.

    2. Planen kannst du jetzt zwar für dich (wobei du da nicht viel planen kannst ohne Räumlichkeiten), aber trete an die Verwaltung erst zu einem erheblich günstigeren Zeitpunkt heran! Also wenn du Erfolg haben willst...

    Sieh es mal aus der Sicht des lesenden - „mit was für einer bekloppten Idee kommt der denn um die Ecke, weiß er nicht was momentan so passiert???“. Zudem sind auch bestimmt viele Angestellte temporär zum Gesundheitsamt versetzt worden, damit die Nachverfolgung klappt.

    So lobenswert dein Anliegen auch ist, aktuell machst du dir damit keine „Freunde“ in der Verwaltung.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Bandida Ich weiß doch sowieso, dass tl;dr gängiger Standard für meine Texte bei dir ist. :P

    Und das schon bei der Überschrift ...


    Ich denke auch, dass antizyklisch hier wenig zielführend für die Ansprache ist. Vorbereiten ja, aber der Rest ...? Wir stehen kurz vor einem Lockdown. Das verpufft. Und das Anschreiben ist zu lang und wenig übersichtlich. Kürze es auf max. 2/3 und setze Listenpunkte als "Vorteile". Es interessiert nicht, wer du bist und was du willst. Schreib, dass du dich mit Spielen auskennst und das jetzt anpackst.

  • Okay, dann gehöre ich zu einer Minderheit, welche die Meinung vertritt, dass das Fjaellraeven alles richtig macht. Einen Staudamm baue ich auch nicht wenn das Hochwasser da ist. Ob der Leser seines Anschreibens ihn für bekloppt hält wage ich zu bezweifeln. Man kann in die Menschen nicht hineinsehen. Gut möglich, dass der Leser denkt "endlich mal jemand, der in die Zukunft denkt". Das Anschreiben ist übrigens keinesfalls zu lang. Die paar Zeilen schafft jeder Beamte in wenigen Minuten.

    Also, bleib dran und mache alles jetzt, was Du jetzt tun kannst.

  • fjaellraeven Du musst ja nicht bei der katholischen Kirche nachfragen, wenn du denkst, dass du da in einer Minderheit unterwegs bist. Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt so etwas wie eine Ökumene. Da kann man auch mal bei der anderen Seite anklopfen. :saint:


    Wir sind übrigens evangelisch in einer katholischen Stadt und trotzdem läuft das hervorragend. Das Gros unserer Besucher dürfte katholisch sein...;)

    Wir sind auch im evangelischen Gemeindehaus, der Großteil der Besucher ist glaube ich katholisch, (wir reden nie über Religion). Die Kirchengemeinde freut sich das der Raum bzw. Räume genutzt werden. Wir haben sogar den Luxus das wir einen sehr großen abschließbaren Schrank haben. Von den Spielern haben wir bis jetzt noch keine negative Meinung darüber gehört, bezüglich wir im Gemeindehaus spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von Esit ()

  • Nur so eine Frage nebenbei. Wie gut kannst du mit schwierigen Persönlichkeiten umgehen? Bei deinem Treffen wirst du unabdingbar auf sie treffen. Und als Organisator kannst du ihnen auch nicht ausweichen. In der vor Corona Zeit habe ich 2 öffentliche Treffs gerne besucht. Einer ihn einem Gasthaus in einem großen Saal den der Wirt kostenfrei gegen Konsumation zur Verfügung stellt, der andere in einem Saal einer Kirchengemeinschaft. Beide Treffs wurden wöchentlich von ca 20-30 Leuten besucht. Durchsetzungsvermögen muss eine Eigenschaft von dir sein. Obwohl ich 20 Jahre lang eine Firma mit ~25 Personen leitete würde ich mir das heute nicht antun wollen. Daher Respekt vor deinem Vorhaben.

    WENN das Treff erstmal organisiert wird, ist das mE tatsächlich der schwierigste Teil des Projekts.


    In meiner Gemeinde habe ich das schon probiert: Reaktion: "Nein, wir haben keinerlei Räume für Gruppierungen jeglicher Art zu vergeben. :( Probieren Sie es mal bei der Kirche..."

    wartet derzeit auf: Zombicide 2nd Edition, Masters of the Night, Zombicide Comics, Twilight Imperium 4 Erweiterung, Insel der Katzen, Kill Doctor Lucky, Etherfields, Tapestry, Tainted Grail Wave 2, Resident Evil 3, Momiji, SHEOL, ISS Vanguard, Human Punishment - The Beginning. :saint:

  • Aber dann mache ich doch gerade das nicht, was ich wollte und was auch Baseliner erkannt hat: ich handle antizyklisch.

    Wieso? Planen jetzt für die Zeit nach der Corona-Impfung für Jedermann ist doch problemlos möglich und dann bist du immer noch schneller als alle, die erst nach der Impfung anfangen zu planen.

    Wenn du jetzt an die breite Öffentlichkeit gehst, dann winken viele potenzielle Interessenten direkt ab und du fängst dir im Worst Case nur irgendwelche Corona-Leugner ein, die dich für ihre kruden Ideen instrumentalisieren wollen.

    Ich glaube ich werde hier missverstanden. Ich möchte den Spieletreff planen, aber NICHT starten und auch NICHT bewerben, solange sich die Situation mit Corona nicht gelegt hat. Das, was aktuell angedacht ist, ist die reine Planung, nichts was ich in irgend einer Weise publik machen werde. Wie im Eingangspost geschrieben, habe ich jegliche Kontakte zurückgefahren, auch familär. Reisen und Treffen mit mir unbekannten Personen sind nicht mal im Ansatz eine Option aktuell.


    Es geht mir doch nur darum, ob die Gemeinde Interesse daran hätte mir dabei durch Bereitstellung eines Raumes zu helfen. Wenn mir geschrieben wird, dass solche Gedankenspiele in der aktuellen Situation nicht zielführend sind, dann bin ich der letzte, der das nicht akzeptiert und auf einen besseren Zeitpunkt wartet. Aktuell habe ich durch ein weiteres Online-Semester einfach wieder vermeintlich etwas mehr Zeit für solche Sachen. Da es bei uns keinen wirklichen Spieleladen gibt und keinen Treff, ist die Umsetzung eine Idee, die ich schon länger in Angriff nehmen wollte.


    Da der Hinweis mit dem kürzer fassen mehrfach aufgekommen ist: Ja, ich kann mich durchaus kurz fassen (durch Beruf und Studium) und es ist mir bewusst, dass der Text (zu) lang ist. Es ist mir auch bewusst, dass viele von euch so etwas nicht lesen wollen würden. Mir ist das Thema aber wichtig und mehr wert, als eine auf die pure Aussage gekürzte Anfrage. Natürlich würde die eher komplett gelesen, aber ich habe mich bewusst dagegen entschieden und versucht Hintergründe aufzuzeigen. Ich mag da die Ausnahme sein, aber eine rein auf die Kernpunkte gekürzte Mail würde mich persönlich viel weniger ansprechen. Der Ansatz mit dem Aufzählen wichtiger Punkte in Stichpunktform oder das Verschieben sind aber beide gut.

    Abgesendet hatte ich die Mails jedoch bereits. In weitere werde ich die Hinweise aber einarbeiten. Sollte es eine Person geben, die verrückt genug ist sich drei Minuten zum Lesen zu nehmen und mir zu antworten in dieser Situation, haben wir wahrscheinlich auch eine andere Basis, da sie mein Anliegen und die Begeisterung dahinter verstanden haben könnte.


    Die Kirche kann ich auch noch anschreiben. Ich dachte zunächst das sei für einige ein Hemmnis, aber wenn dem nicht so ist, verfolge ich den Ansatz natürlich auch bernsteinkatze  Esit .:)


    Ob Spiele dauerhaft gelagert werden können oder von den Spielenden mitgebracht werden müssen, ist eine Sache, die es zu bedenken gilt. Grundsätzlich fände ich es ideal, wenn es einen gewissen Grundstock an einfachen Spielen geben würde. Kennerspiele sind auch noch in Ordnung, aber für den Anfang macht es keinen Sinn, Expertenspiele oder nischiges ins Regal stellen zu wollen. Einige Spiele habe ich auch zuhause und würde sie mitbringen. Insgesamt finde ich es gut, wenn man sich aus dem Fundus etwas suchen kann oder diesen durch privates Mitbringen von Titeln erweitert. Schließlich ist es auchnicht verkehrt, wenn man die Spiele, die man potentiell anbietet, auch erklären kann.


    Zum Umgang mit anderen Menschen: Ich kann mich durchsetzen und bin eine relativ geerdete Person. Natürlich kann ich nicht garantieren, dass ich mit allen Leuten klar komme, auch wenn dies meist der Fall ist, doch zumindest kann ich sagen, dass ich meine An-/Absichten klar vertreten kann. Schließlich ginge es dann dabei nicht um mich, sondern den Spieletreff als Projekt. Wenn es da Personen gibt, die diesem Schaden oder zuwider stehen, müsste und würde ich handeln - im Idealfall geschlossen mit den anderen. Denn auch wenn es eine Leitung gibt, soll der Treff nicht mein Treff sein, sondern einer für alle Spielenden (sofern sie sich zu benehmen wissen).

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    4 Mal editiert, zuletzt von fjaellraeven () aus folgendem Grund: Interpunktion

  • Schwer zu lernen: Adressatenbezogen schreiben. Wie schon häufiger gesagt wurde: kürzer fassen, da sonst - ganz offensichtlich - Missverständnisse aufkommen und dann das Vorhaben auf diese Weise scheitert.


    Ansonsten etwas schwierig: grundsätzlich immer eine gute Idee und zu begrüßen, aber nun bist du ja auch schon aktiv geworden, daher kann alles Feedback hier natürlich kaum noch einfließen.

  • Hallo,


    eine super Idee, die Du da hast und klasse, dass Du aktiv wirst. Je mehr offene Spielertreffs stattfinden, umso mehr Menschen interessieren und (hoffentlich) begeistern wir für unser liebstes Hobby. Hier ein paar Überlegungen vom Veranstalter des Marburger und Giessener Spieletreffs.


    - Räume der Kirche solltest Du auf jeden Fall ins Auge fassen. Das klappt normalerweise sehr gut und auf die paar Menschen, die damit Probleme haben, musst Du dann eben verzichten.


    - Gerade in den kleinen Städten und auf den Dörfern gibt es immer mehr kleinere Gemeinschaftshäuser, oft in den aufgelassenen Schulen, die versuchen, wieder Leben in die Gemeinden zu bringen. Dort wirst Du mit Deinem Anliegen offene Türen einrennen. Ich bin in mehreren dieser Einrichtungen regelmäßig eingeladen, um deren mehr oder wenig regelmäßigen Spieleabende mit neuem Input zu versorgen.


    - Möglich sind auch Gaststätten, die Euch ein Hinterzimmer zur Vefügung stellen. So läuft es bei uns in Giessen. Das ist aber oft schwierig, weil die Lichtverhältnisse schlecht sind. Und natürlich wollen die Kneipen Umsatz machen. Wenn Du aber Glück hast, findest Du eine Gaststätte die sich auch über ein paar Getränke am Abend in einem sonst ungenutzten Raum freut.


    - Das oben genannte Problem mit "schwierigen" Personen kann tatsächlich auftreten. Wir haben und hatten immer wieder sozial schwierige Typen, die im Extremfall dazu führen, dass andere nicht mehr kommen. Je größer die Gruppe, umso kleiner das Problem, als große Gruppe kann man so etwas (er-)tragen. Im Zweifel musst Du tatsächlich Leute ausschliessen und das ist echt hart. Aber darüber solltest Du Dir jetzt noch keinen Kopf machen, das sind ungelegte Eier. Wir hatten den Fall erst einmal (!) in über 30 Jahren Spieleabende. Also problematische Mitspieler*innen gab und gibt es genug, aber tatsächlich rauswerfen mussten wir erst einmal jemanden. (Unhygienisch, unangenehm und beim Spielen schummeln war eine extrem schlechte Kombination!)


    - Ich würde immer zuerst einmal Räume zu Spielen suchen und alle auffordern, selbst Spiele mitzubringen. So machen wir es problemlos in Giessen, den Luxus in Marburg mit eigenen Räumen und Spielen wirst Du eher nicht verwirklichen können. Das hat im Übrigen den Vorteil, dass die Spiele meist auch erklärt werden können.


    Schreib mich gerne privat an, wir sind ja nicht weit voneinander entfernt und ich helfe Dir gerne im Vorfeld mit Ideen und Austausch, später auch gerne mit Spieleausleihen für Deine Spieleabende aus.


    Liebe Grüße und viel Erfolg,

    lasst uns alle hoffen, dass es nächstes Jahr wieder was wird mit mit unseren privaten und öffentlichen Spieleveranstaltungen

    Martin

    aus der Kinderkiste in Marburg

    Martin Wehnert

    Spieleverkäufer in der Kinderkiste in Marburg

    Spielerezensent

    Veranstalter von Brettspielveranstaltungen

    Einmal editiert, zuletzt von Storkas ()

  • Mit beiden Kirchengemeinden habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Die sind i.d.R. dankbar, wenn es in ihren Räumen offene Angebote gibt. Da so eine Kirchengemeinde über viele Mitglieder verfügt gibt es oft auch 1-2 Leute die selbst gerne spielen.


    Bei der politischen Gemeinde kommt erfahrungsgemäß schneller die Frage nach einem Vertrag oder entstehenden Kosten. Da kann aber die Bücherei eine gute Anlaufstelle sein, da es dort oft Spiele gibt und die Büchereien für Kooperation meist offen sind.


    Vorab könntest du noch schauen was in deinem Umfeld spielemäßig so los ist und evtl. Mitstreiter finden.


    Bei beeple gibt es auch einen Talk zum Thema.

  • Okay, dann gehöre ich zu einer Minderheit, welche die Meinung vertritt, dass das Fjaellraeven alles richtig macht. Einen Staudamm baue ich auch nicht wenn das Hochwasser da ist.

    Ich glaube, an deiner Metapher ist so ziemlich alles schief. Das Wasser ist am steigen und fjaellraeven plant eine Party für die Zeit nach dem Hochwasser, um mal in deiner Metapher zu bleiben.

    Ich glaube ich werde hier missverstanden. Ich möchte den Spieletreff planen, aber NICHT starten und auch NICHT bewerben, solange sich die Situation mit Corona nicht gelegt hat. Das, was aktuell angedacht ist, ist die reine Planung, nichts was ich in irgend einer Weise publik machen werde. Wie im Eingangspost geschrieben, habe ich jegliche Kontakte zurückgefahren, auch familär. Reisen und Treffen mit mir unbekannten Personen sind nicht mal im Ansatz eine Option aktuell.

    Wenn man missverstanden wird, sollte man seine Wortwahl überdenken. Die meisten hier sind ja der Meinung, dass es auch die falsche Zeit für solche Planungen ist.


    Falls du trotzdem jetzt schon anfragen willst, fasse dich kurz und mache 100% klar, dass es um die Zeit nach Corona geht. Frage an, ob sie sich vorstellen können, dir dann einen Raum zur Verfügung zu stellen. Wie du dafür werben willst, wo die Spiele herkommen und deine Biographie sind doch für die Gemeinde erstmal unnötige Informationen.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Ich bin dankbar für jeden, der seinen Teil beiträgt, ob Kritik oder aufmunternde Worte, aber viel klarer kann ich es doch gar nicht mehr machen als mehrfach zu erwähnen, dass ich mit einem Zeitraum nach Corona plane. Damit meine ich keinen Zeitpunkt zu dem die Zahlen unter Wert X gefallen sind, sondern genau das was ich schreibe: nach Corona.


    Beim Lesen mancher Beiträge habe ich das Gefühl, dass manche entweder nicht aufmerksam lesen und mir dann unterstellen meine Pläne nicht klar zu formulieren oder direkt denken, ich wolle dank ländlicher Gegend direkt ohne Hygienekonzept am nächsten Freitag starten.


    Es ist ein Plan und es ist eventuell nicht der richtige Zeitpunkt, dafür aber meiner. Wenn ich dadurch nichts umgesetzt bekomme, dann hättet ihr Recht, ich habe es aber trotzdem versucht. Für mich ist auch nicht ersichtlich, wieso ich nicht die theoretische Umsetzbarkeit anfragen darf. Mehr möchte ich doch gar nicht. Es soll mir doch niemand eine Liste von 10 Räumen vorlegen, die wir anschließend besichtigen und gemeinsam mit mir schonmal einen Aushang mit festen Terminen für die Tür vorbereiten.


    Aktuell ist es reine Theorie. Vielleicht nervt mein langer Text manchen Leser, aber ansonsten setze ich niemandem etwas aus, auch keinem zweiten oder dritten Schreiben. Im Falle keiner Antwort kann ich warten und werde es nach Corona in Angriff nehmen. Vielleicht denken aber auch andere Leute wie ich schon an eine Zeit nach Corona, ganz ohne etwas zu überstürzen. Ich für meinen Teil finde es nicht abwegig jetzt für das morgen zu planen, auch wenn das erst überübermorgen sein sollte.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    2 Mal editiert, zuletzt von fjaellraeven ()

  • Meine Erfahrung als Betreiber dazu...


    a) Eine Homepage zum Treff hilft um passiv gefunden zu werden wenn jemand selber aktiv werden mag


    b) Sofern es geht, nicht zu viele neue Menschen auf einmal. (Klar zum Start bleibts nicht aus). Warum?

    Kommt einer lässt sich dieser durch ein gezieltes Zugehen abholen. Was spielst du, was kennst du, mas magst du. Findet nach und nach seine Mitspieler die passen. Dann der/die nächste.

    Kommen zu schnell zu viele neue Personen passiert es auch, dass diese untergehen, sich allein gelassen fühlen wenn dort 10-12 Personen an "festen" Tischen sitzen.


    c) Zeit-Orga. Es ist goldwert zu wissen wer und wie viele an einem Termin kommen. Wenn man weiß, es kommt noch jemand dann kann man sich darauf einstellen.

    Kommt ein 13.zweimal minimal später und er sieht drei 4er Runden kommt er bald nicht mehr.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Für mich ist auch nicht ersichtlich, wieso ich nicht die theoretische Umsetzbarkeit anfragen darf.

    Ganz einfach - aus taktischen Gründen! Weil das der Entscheider über dein Anliegen einfach AKTUELL in den falschen Hals bekommen kann. Was normalerweise vielleicht unproblematisch sein kann, stößt es momentan einfach auf Unverständnis. Natürlich kannst du es probieren, solltest aber auf alle Eventualitäten gefasst sein, auch bei Behörden arbeiten nicht nur „die guten“...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Für mich ist auch nicht ersichtlich, wieso ich nicht die theoretische Umsetzbarkeit anfragen darf.

    Es war ja nur der Tipp die offizielle Anfrage, die von Dir unbekannten Personen bearbeitet wird, etwas später einzuplanen. Stelle Dir nur einmal vor die Anfrage kommt parallel zu einer Anfrage nach Räumlichkeiten für eine temporäre Schnellteststation.

    Das schließt ja nicht aus dass man sich schon mal auf anderen Kanälen nach potentiellen Räumen in der Gegend erkundigt. Nicht nur Brettspieler benötigen einen Raum. Auch Schachklubs, Briefmarkenfreunde, Amateurfunker und ähnliche haben regelmäßige Treffen und beschreiben normalerweise auf ihren Web-Seiten auch wo die sind.

    Oder auch mal sehen wo andere Spieletreffs sich so treffen. Der Spieletreff Tecklenburg trifft sich beispielsweise im Gemeindahaus einer Kirche bzw. in einer Begegnungsstätte des DRKs (siehe spieletreff-tecklenburgerland.de).

    Und wenn man anfragt dann sollte halt bereits im ersten Satz klar werden dass man für die Zeit nach der Pandemie plant. Je länger ein Text ist desto eher geht ein Satz unter - der erste aber meist nicht.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Wie gesagt war für mich aus meinem Anschreiben klar ersichtlich, dass ich für einen Zeitraum X nach Corona plane und nicht zeitnah etwas auf die Beine stellen möchte, was dann mitten in der Pandemie starten kann. Da sich innerhalb eines Tages bereits zwei von drei Gemeinden gemeldet haben, ist mein Text zumindest nicht direkt im Papierkorb gelandet, wie es einige vermutet haben. Gestern Abend habe ich die letzten beiden Absätze an den ersten gehängt, leicht ergänzt und in einem weiteren Satz deutlich gemacht, dass ich für die Zeit nach Corona plane.


    Mit diesem Anschreiben habe ich mich dann an verschiedene Kirchengemeinden gewendet. Danke nochmals an bernsteinkatze und Esit für das Überzeugen. Ich denke, dass man gerade mit dem sozialen Hintergrund dort nicht falsch aufgehoben sein sollte.


    In Battenberg, meiner aktuellen Heimatstadt, soll es bereits vor Jahren mal so etwas wie einen Spieletreff gegeben haben. Dieser fand im DRK-Seniorenzentrum statt. Ich habe den Mitarbeiter der Stadt gebeten mir doch die eMail-Adresse des ehemaligen Initiators mitzuteilen, damit ich mich austauschen kann, wieso dieser gescheitert ist. Ohne Vorwissen würde ich aktuell meinen, dass dort nicht die Art Spiele gespielt wurden, die ich gerne "anbieten" würde und auch die Lokalität viele junge Leute abgeschreckt hat. Deswegen habe ich auch nochmal erklärt, was die meine Idee ist und dass ich zwar ältere Leute nicht ausschließen werde oder möchte, aber speziell auch die jüngere Generation abholen möchte.

    Die andere Gemeine hat mir mitgeteilt, dass es keine Räume gäbe, in denen groß Spiele zu lagern sein. Das stellt ja erstmal kein Problem dar, was ich auch so mitgeteilt habe. Knackpunkt ist nur, dass mir in der ersten Mail nur Räume angeboten wurden, die kostenpflichtig zu buchen sind. Deswegen habe ich die Preisliste angefragt, aber auch deutlich gemacht, dass ein offener Spieletreff davon lebt, dass er Interessierten keine Hürde in Form von hohen Eintrittspreisen in den Weg wirft. Spieletreffs finanzieren ich ja oftmals eher über freiwillige Beiträge und gerade in der Anfangszeit könnte ich es mir als Student nicht erlauben, die Räume für mehrere Monate selbst zu finanzieren in der Hoffnung, dass sich dies irgendwann selbst trägt. Sollte der Spieletreff laufen und eine feste Gruppe bestehen, kann man meiner Meinung nach eher überlegen in einen größeren Raum umzuziehen, wenn die bisherigen Spieler sich daran beteiligen.


    Für mich ist auch nicht ersichtlich, wieso ich nicht die theoretische Umsetzbarkeit anfragen darf.

    Es war ja nur der Tipp die offizielle Anfrage, die von Dir unbekannten Personen bearbeitet wird, etwas später einzuplanen. Stelle Dir nur einmal vor die Anfrage kommt parallel zu einer Anfrage nach Räumlichkeiten für eine temporäre Schnellteststation.

    [...]

    Völlig verständlich und ich verstehe auch die Argumentation, die dafür plädiert, dass ich mir etwas überlege, in die Schublade lege und dann zu gegebenem Zeitpunkt heraushole. Sollte der von dir beschriebene Fall eintreten, könnte man mir einfach schreiben, dass es in der aktuellen Situation wichtigere Themen gibt. Ich hätte eine Antwort und wüsste, dass ich mich nach Corona wieder melden kann. Ein einzelner Satz ist aus meiner Sicht aber nicht zu viel verlangt, schließlich bin ich auch bereit einen eventuell großen Teil meiner Freizeit in das Projekt zu stecken.


    Zu beachten ist nur, dass ich in einem Landkreis wohne, der bis auf vier größere Städte, die die Einwohnerzahl im Gesamten auf 84 je km² heben, relativ dünn besiedelt ist. Hier gibt es die Feuerwehr, Fußball, Handball und ein paar kleinere Vereine, aber bei weitem nicht das Angebot, was andere aus ihrer Heimat kennen. Da gibt es ein paar Sachen, die ich mir anschauen kann, aber nicht viele. Räumlichkeiten sollte es dagegen ist ausreichender Zahl geben, da jedes Dorf mindestens ein Gemeindehaus hat.


    Ich habe nie von etwas wie einem Spieletreff gehört bei mir - zumindest abseits von Kartenspielnachmittagen im Altenheim - von daher ist das ein halbes Pilotprojekt. Falls euch noch etwas einfallen sollte, bin ich auch weiterhin dankbar für jegliche Anregungen. Wenn sich etwas Neues ergibt, dann lasse ich es euch wissen.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Mal angenommen, jetzt oder nicht der richtige Zeitpunkt für den jeweiligen Ansprechpartner... was hat man verloren wenn man dann später zum besseren Zeitpunkt nochmal fragt?


    Meine Meinung dazu ist ja ... wenn Energie für das Engagement gerade da ist nutzt man sie am besten gleich.

  • Tolle Idee und ich finde es auch gut, dass du die freie Zeit, die du hast, nutzt.

    Dass einige es nicht auf Anhieb verstanden haben, dass du NUR planen / organisieren willst, verstehe ich nicht, wird ganz deutlich für jeden klar, der deinen Text komplett durchliest.


    Außerdem finde ich es legitim deine Planungen voranzutreiben indem du an offiziellen Stellen anfragst.

    Ob Corona oder nicht, es ist eine ganz normale Anfrage, die auch ganz normal beurteilt werden sollte.


    Man plant ja auch in den Sommerferien für das nächste Schuljahr und nicht erst, wenn es schon angefangen hat.


    So kannst du -wenn die Zeit gekommen ist- voll durchstarten und findest hoffentlich viel Zuspruch, da die Leute so etwas mehr denn je vermissen / vermisst haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Tesigma ()