Gibt es zu viele Neuerscheinungen?

  • Gibt es zu viele Neuerscheinungen? 190

    1. Ja, es erscheint viel zu viel Schrott (38) 20%
    2. Nein, es ist toll, dass es so eine große Vielfalt gibt (37) 19%
    3. Ich brauche alles, wenn nur nicht diese verfluchte Geld- und Zeitknappheit wäre. (4) 2%
    4. Ja und dem einzelnen Spiel kommt zu wenig Aufmerksamkeit zu (11) 6%
    5. Egal (2) 1%
    6. Nein - man muss ja nicht alle spielen oder kaufen (17) 9%
    7. Ja es gibt zuviele....aber lieber zuviel als zuwenig (18) 9%
    8. Ja, aber was willste machen? (26) 14%
    9. Ich persönlich brauche es nicht, aber anscheinend gibt es einen Markt dafür. (37) 19%

    Im Thread zu den Die Kleinen Feinen 3 kam die Diskussion auf, ob es nicht eigentlich schon viel zu viele Veröffentlichungen gibt.


    Auch wenn ich einige Argumenten für dieses spezielles Beispiel nicht passend fand, finde ich die Diskussion allgemein interessant. Mahmut, Katzenpapa und PeterRustemeyer vielleicht ist es zielführender unabhängig vom konkreten Beispiel zu diskutieren.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Es erscheint jedes Jahr eine irrsinnige Menge an Spielen, die mich kein Stück interessieren. Ungefähr 95% der Neuerscheinungen kuck ich bestenfalls kurz an, um mir einen Eindruck von Thema und Mechanik zu machen, und dann sag ich "och nö" und sie sind runter von meinem Radar. Wenn sie da überhaupt jemals drauf waren.


    Aber wenn wir mal die alternative Zeitlinie durchspielen, in der es viel weniger (Klein)verlage und keine Kickstarter gäbe... wer garantiert mir dann, dass unter den Spielen, die dann noch erscheinen, auch noch die 5% wären, die mich dann doch interessieren.


    Also nehme ich es hin, dass der größte Teil der Spiele mir genau gar nichts bringt, tut ja auch nicht weh.


    (wegen mir müsste es auch keine 50 Sorten Marmelade im Supermarkt geben, Fußball könnte man komplett abschaffen usw... Aber ich stell mich jetzt auch nicht hin und fordere das lautstark)

  • Ich könnte vermutlich gut 2 Jahre ohne Neuerscheinungen leben. Es haben sich im Lauf der Jahre viele sehr gute Spiele in den Regalen angesammelt, die ich doch viel zu selten gespielt habe.

    Anstatt jetzt Neuheiten durchzuhecheln (Regeln lesen, Probepartie, 1. "richtige" Partie und noch ein Spiel um den Eindruck zu bestärken - dann ist mir meistens klar: ich habe bereits bessere Spiele dieses Genres im Regal, die Neuheit brauch ich nicht) würde ich die sehr guten Spiele aus den vergangenen Jahren häufiger Spielen. Ob das nun noch mehr Paths of Glory, 18xx, B:Birmingham, Keyflower usw. ist, da jeder seine eigenen Vorlieben.

    Aber richtige gute Spiele kann man auch locker 20+ spielen und hat jedes Mal Spaß daran.

    Fußball könnte man komplett abschaffen

    Und das würde ich unterstützen ;)

    --
    "Out. For. A. Walk. ... Bitch." (Spike/Buffy-TVS)
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  • Wenn die Anzahl der Veröffentlichungen dazu führt, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeit pro Titel sinkt, dann steigt das Risiko der Verlage. Die Folge wären geringere Stückzahlen bei Veröffentlichung. Daraus folgen höhere Kosten bei Produktion und Entwicklung. Dies führe dann zu höheren Preisen oder Kosteneinsparung.

    Um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten wäre auch ein stärkeres Marketing möglich. Aber auch das sind zusätzliche Kosten, die refinanziert werden müssen.

    Dies steht einer größeren Spielauswahl gegenüber.

    Da meine persönliche Liste der Spiele, die ich kennenlernen möchte, weiterhin wächst, würde ich weniger Veröffentlichungen begrüßen. Aber das mag für jemanden, der mehr spielt eben auch anders sein.

  • Sehe ich nicht als Problem. Im Gegenteil, es ist doch besser aus vielen Alternativen seine für sich ganz persönliche, subjektive Auswahl zu treffen, als aus weniger Spielen, die sich dann quasi selbst auswählen, weil es zu Veröffentlichung XY keine vernünftige Alternative gibt. Ist halt wie in beim guten Destillieren: Viel Imput -> Viel aussortieren -> Bester Output. Mache ich bei meiner Sammlung ganz ähnlich ... :saint:

  • Das eigentliche Problem ist: Es gibt zu viel vom gleichen! Zum einen dieses „überwiegend langweilig brave“ Eurosetting mit säen, ernten, Gewinn erzielen in allen erdenklichen Ausprägungen. Zum anderen fluten Miniaturenspiele förmlich den Markt. Wenn ich das hier immer so mit verfolge, wie die immer gleiche Zielgruppe dem immer gleichen Schemata folgt, kann ich nur den Kopf schütteln. Spielen kann das niemand in seiner Standardlebenszeit...

    Vielleicht begreife ich das alles aber auch nicht mehr oder bin einfach zu arm oder habe zu wenig Platz oder...:saint:

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich könnte vermutlich gut 2 Jahre ohne Neuerscheinungen leben. (...)

    Wenn es danach ginge, bräuchte ich gar keine Neuerscheinungen mehr. Brettspiele werden ja nicht schlecht mit der Zeit, schon jetzt reicht meine verbleibende Lebenszeit schon nicht mehr, um alles, was es schon gibt, noch so oft zu spielen, wie ich möchte.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • (wegen mir müsste es auch keine 50 Sorten Marmelade im Supermarkt geben, Fußball könnte man komplett abschaffen usw... Aber ich stell mich jetzt auch nicht hin und fordere das lautstark)

    Eine vernünftige Einstellung, da eben sehr subjektiv. Wenn es nur ausschließlich nach mir ginge könnten Party-, Echtzeit-, Geschicklichkeits-, Rätsel-, Deduktions- und Appgesteuerte Spiele generell wegfallen, und ich würde nichts vermissen. Da ich aber nicht das Maß aller Dinge bin und andere an diesen Spielen Spaß haben, ist Vielfalt auch in diesen Rubriken sinnvoll und gewünscht. Persönlich (stärker) aussortieren ist dann halt das Mittel der Wahl. Übrig bleiben dann die subjektiv besten Titel für einen, und gut is ... ;)

  • Es gibt so viele Marmeladen, Spiele, Filme, Autos und auch Unterhosen, weil die Geschmäcker der Nachfragenden so verschieden sind. So ist für (fast) jeden etwas dabei. Das ist grundsätzlich kein Problem, sondern ein Vorteil einer Marktwirtschaft.


    Da der Markt (die weltweite Anzahl der Brettspieler) in den letzten 10-15 Jahren stark gewachsen ist, kommen auch folglich immer mehr Neuerscheinungen. Und sicherlich sind da auch viele Marmeladen und Spiele dabei, die man persönlich nicht vermissen würde. Aber wenn man mit einem bestimmten (Sub-Sub-Sub-)Genre der Brettspiele am meisten Spaß hat, finde ich es super, wenn ich aus 100 Spielen auswählen kann und nicht aus 2 Spielen (wie früher).


    Und klar ... man kann auch mit 5 Brettspielen gut durchs Leben kommen...aber ich schreibe Leuten grundsätzlich nicht vor, wie viele Spiele, Kickstarter Kampagnen, Zigaretten, Whiskeys oder Gartenzwerge ich für angemessen halte.

  • Ich sehe das wie die Biologie. Nur durch viele Spiele kommen viele Variationen und kommen viele Ideen und können an diesen gearbeitet wären. Bei weniger Spielen würden wir viel mehr Jahre brauchen bis grandios geniale neue Ideen rauskommen würden. Muss alles gut sein? Nö. Aber woher will man wissen was gut und was nicht gut ist, wenn es nicht die Auswahl gibt.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Es ist schon "alles" gesagt. Jedenfalls das, worin ich mich wiederfinden kann.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Es gibt nicht zu viele Neuererscheinungen, es gibt nur zu wenig Platz, Geld und Zeit, um alles spielen zu können.


    In den letzten Jahren ist sicherlich der Markt für Brettspiele sehr in die Breite gegangen. Nicht alles ist gut, einiges sogar Ressourcenverschwendung, ein guter Teil solide Hausmannskost neu abgeschmeckt, recht selten entpuppt sich ein Spiel als bahnbrechenden Longeseller für einen Verlag und nicht alles ist neu, sondern überarbeitet und/oder neu aufgelgt. Das alles ist durchaus okay, es schafft Arbeitsplätze, generiert Werte, kreative Köpfe können sich austoben, wir Spieler haben sehr oft unseren Spaß daran und manchmal eben auch nicht.


    Um bei der Lebensmittelanalogie zu bleiben: Klar gibt es 50 Sorten von irgendwas im Regal. Man greift aber meistens zu der Sorte, die einem am besten schmeckt. Oder zu Produkten des gleichen Herstellers, weil man der Firma aufgrund positiver Erfahrungen vertraut. Manchmal probiert man aber einfach was Neues aus. Und so lange nichts produziert wird, nur damit es am Ende des Tages in der Mülltonne landet, habe ich damit auch kein wirkliches Problem.

    we are ugly but we have the music

  • Wenn die Anzahl der Veröffentlichungen dazu führt, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeit pro Titel sinkt, dann steigt das Risiko der Verlage. Die Folge wären geringere Stückzahlen bei Veröffentlichung.

    Du musst das gar nicht im Konjunktiv formulieren. Die durchschnittlichen Höhen von Startauflagen sind meines Wissen in den vergangenen 10-20 Jahren bereits gesunken aufgrund des stark gestiegenen Angebots. Damals konnte man als mittelgroßer Verlag bei einem guten Spiel der heutigen Kategorie "Kenner" in deutscher Sprache mit 4.000-5.000 Stück starten, heute sind es eher 2.000-4.000.

    Daraus folgen höhere Kosten bei Produktion und Entwicklung. Dies führe dann zu höheren Preisen oder Kosteneinsparung.

    Im Prinzip richtig. Allerdings kommt es heute im Vergleich zu früher öfter zu internationalen Koproduktionen, wodurch man die höheren Kosten zum Teil wieder auffangen kann. Aber auch diese Koproduktionen werden immer schwieriger, weil immer mehr Verlage international agieren und somit auch hier das Angebot immer weiter steigt.

  • Wenn die Anzahl der Veröffentlichungen dazu führt, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeit pro Titel sinkt, dann steigt das Risiko der Verlage. Die Folge wären geringere Stückzahlen bei Veröffentlichung. Daraus folgen höhere Kosten bei Produktion und Entwicklung. Dies führe dann zu höheren Preisen oder Kosteneinsparung.

    Genau, das ist mein Problem. Jedes Jahr werden die Auflagen immer kleiner und die Spiele immer teurer. Ein Marco Polo Teil 1 kostete als Neuerscheinung 25-30€. Marco Polo 2 kostete 55€.

    Einmal editiert, zuletzt von Mahmut ()

  • Ein Marco Polo Teil 1 kostete als Neuerscheinung 25-30€. Marco Polo 2 kostete 55€.

    Sicherlich nicht. MP 1 hatte wenn ich mich recht entsinne einen UVP von um die 40 €, so wie fast alle Titel von HiG

    Ich hab meins damals als Vorbesteller für 29,95 gekriegt. Egal, selbst wenn es 40 wären, 55 ist immernoch 15 mehr. Ihr wisst, was ich meine. Aquasphere 35-40, jetzt Bonfire über 50 usw..

  • Das ist aber primär die "normale" Inflation, außerdem ist die Materialmenge in MP 2 größer, genauso wie die Materialmenge in Bonfire größer ist wie bei Auqasphere

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich hab meins damals als Vorbesteller für 29,95 gekriegt. Egal, selbst wenn es 40 wären, 55 ist immernoch 15 mehr. Ihr wisst, was ich meine. Aquasphere 35-40, jetzt Bonfire über 50 usw..

    Sorry, aber es ist ziemlicher Humbug, Spiele mit unterschiedlicher Materialausstattung miteinander zu vergleichen. Da könnte ich (etwas übertrieben natürlich) mit derselben Argumentation sagen: Früher hat ein Kartenspiel wie Bohnanza nur 5,99 gekostet, heute kostet ein Kartenspiel wie Thunderstone Quest schon mehr als 100 Euro ... :D

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ich hab meins damals als Vorbesteller für 29,95 gekriegt. Egal, selbst wenn es 40 wären, 55 ist immernoch 15 mehr. Ihr wisst, was ich meine. Aquasphere 35-40, jetzt Bonfire über 50 usw..

    Sorry, aber es ist ziemlicher Humbug, Spiele mit unterschiedlicher Materialausstattung miteinander zu vergleichen. Da könnte ich (etwas übertrieben natürlich) mit derselben Argumentation sagen: Früher hat ein Kartenspiel wie Bohnanza nur 5,99 gekostet, heute kostet ein Kartenspiel wie Thunderstone Quest schon mehr als 100 Euro ... :D

    Ah kommt, ihr wisst was ich meine

  • Jenseits der normalen Inflation weiß ich nicht, was du meinst.

    Bonfire hat übrigens einen UVP von 49,99, sollte also nirgends "über 50" kosten. Du übertreibst also. Keine Ahnung, ob mit Absicht oder nicht.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Sorry, aber es ist ziemlicher Humbug, Spiele mit unterschiedlicher Materialausstattung miteinander zu vergleichen. Da könnte ich (etwas übertrieben natürlich) mit derselben Argumentation sagen: Früher hat ein Kartenspiel wie Bohnanza nur 5,99 gekostet, heute kostet ein Kartenspiel wie Thunderstone Quest schon mehr als 100 Euro ... :D

    Ah kommt, ihr wisst was ich meine

    Ja, ich verstehe es. Es war legitim Marco Polo I mit Marco Polo II zu vergleichen.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass nur die Materialmenge den riesen Preisunterschied erklären kann:

  • Ich habe nicht den Eindruck, dass nur die Materialmenge den riesen Preisunterschied erklären kann:

    Die Holzteile sind bei MP 2 ein bißchen größer und das machte sich gleich deutlich bemerkbar. Außerdem liegen da auch fünf Jahre, sowie ein Wechsel des Vertriebs dazwischen.


    Und was Du markiert hast sind nicht alle Unterschiede. Ich meine MP 2 hat auch 2 Stanztableaus mehr, sowie etliche Holzkomponenten, welche Du nicht markiert hast ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Jenseits der normalen Inflation weiß ich nicht, was du meinst.

    Bonfire hat übrigens einen UVP von 49,99, sollte also nirgends "über 50" kosten. Du übertreibst also. Keine Ahnung, ob mit Absicht oder nicht.

    Nein, warum sollte ich mit Absicht übertreiben. Ich hatte es als es neu aufgeführt war, glaube bei Spiele offensive für über 50 gesehen, kann mich auch täuschen.

  • Ich verstehe Mahmut ebenfalls.


    Ja, Inflation findet statt. Stat Bundesamt faselt zwar von 1-2% und so, de facto ist die in Teilbereichen des Lebens höher.

    Gerne subtil versteckt, wenn der Beutel Müsli statt 1,99 nur auf 2,19 geklettert ist, sich dafür aber der Inhaltvon 750g auf 600g reduziert hat und mehr Haferflocken statt Fruchtstücke darin befinden.


    Bei Brettspielen geht der Weg die umgekehrte Richtung, wo früher Pappmarker gereicht haben sind nun Holzkomponenten (keine Würfel) enthalten, und jeder der in den Zwischenschritten beschäftigt ist, muss einem höheren Konsumentenanspruch gerecht werden. Eine Spiel aus Karten die nur aus Text bestehen, findet keinen Käufer.


    Trotz all der Gründe für den höheren Preis, jeder hat 30 oder 60 oder 175 oder keine Ahnung wie viel Euro pro Monat und die kann man eben nur einmal ausgeben.


    Daher finde ich die Masse an Spielen für die pers. Selektion nicht schlecht.

    Als problematisch empfinde ich eher die Replayability weil jeder seine Perle auf den Tisch bringen mag. Man gibt, man nimmt bei den Treffen wo man sich herumtreibt.

    Je mehr Spiele da ihre Spielzeit einfordern, desto weniger werden diese gespielt. Das treibt den echten Preis eines Spiels im Vergleich zu früher viel stärker in die Höhe als der reine Kaufpreis. In der aktuellen Zeit nochmal stärker da es an Gelegenheiten fehlt für jene, die daheim keinen spielenden Partner haben oder private Treffen mit nur halber stattfinden.


    Der jetzige Jahrgang an Neuheiten geht noch, der 2021er Jahrgang wird es mitunter schwerer haben da der POS des jetzigen Jahres vermutlich größer sein wird als üblich.

    Auch wenn Brettspiele es derzeit insgesamt leichter haben Absatz zu finden, da viele die Zeit daheim anders verbingen müssen, aber die gespielten Spiele der breiten Masse sind eben nicht jene die hier im Forum den Ton angeben und in den POS wiederzufinden sind.

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  • Ich sehe das wie die Biologie. Nur durch viele Spiele kommen viele Variationen und kommen viele Ideen und können an diesen gearbeitet wären. Bei weniger Spielen würden wir viel mehr Jahre brauchen bis grandios geniale neue Ideen rauskommen würden. Muss alles gut sein? Nö. Aber woher will man wissen was gut und was nicht gut ist, wenn es nicht die Auswahl gibt.

    Das stimmt irgendwie, aber auf der anderen Seite muss man sich die Videospielindustrie nur einmal anschauen. Es gibt dann schneller auch Übersättigung, Sales, Geiz beim Käufer, Reizüberflutung und dadurch das man als Konsument nicht mehr alles bewältigen kann, auch Frust. Der Pile of Shame wächst und aus einem Hobby des Spielens, wird ein Hobby des Besitzes, das sich daraus nährt, Brettspiele aus einer Erinnerung des möglichen Spielens zu besitzen und nicht weil man die Spiele so oft gerne spielt. Die Zeit, die Menschen mit dem Spiel im Schnitt verbringen, sinkt eklatant, weil es so viel Auswahl gibt. Will man das als Autor? Ist das die Idee vom Brettspiel? Spielst du noch Brettspiele oder kaufst du nur?


    Gleichzeitig wird es, anders als bei den Videospielem, nicht geschafft im Mainstream anzukommen. Mehr Spiele und Auswahl gibt es in der Regel nur für den kaufsüchtigen Geek, bei Karstadt kommt es nicht an.

  • Und trotz (oder wegen) der Reizüberflutung, Übersättigung der Sales, etc.. hat es die Videospielindustrie geschafft die Filmindustrie zu überholen. Mir geht es aber mit meiner Aussage ehrlich gesagt nicht um den Massenmarkt, sondern einzig um die Qualität der Spiele und die Geschwindigkeit der Entwicklung des Marktes. Das es auch Nachteile gibt ist unvermeidbar.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Ja, Inflation findet statt. Stat Bundesamt faselt zwar von 1-2% und so, de facto ist die in Teilbereichen des Lebens höher.

    Natürlich ist die Inflation in Teilbereichen höher. Und in anderen Teilbereichen ist sie niedriger. Die 1-2% sind ja ein statistischer Mittelwert.

    Außerdem: 1,5% im Jahr sind 16% in 10 Jahren.

  • Ganz persönlich, ohne Blick auf den Markt, hat mich die Videospielwelt aber verloren. Über Jahre so viele Veröffentlichungen mitgemacht, bei dem sich Spiele immer mehr angeglichen haben, kaum neue Impulse setzten und am Ende spiele ich noch, bin aber kein guter Konsument mehr. Manchmal mache ich mir da auch Sorgen bezüglich der Brettspiele. Ich habe nur das Glück, dass meine Frau ordentlich spielt und meine Kinder ebenso. Noch spiele ich mehr Partien als Tage im Jahr. In meinem Umfeld erlebe ich, außer bei einem sehr harten Kern, allerdings Ermüdung.


    Auch wenn es utopisch ist, rein vom Gefühl hätte ich lieber nur 10 Neuheiten im Jahr, die dann aber auch richtig "ballern". Aus meiner Sicht sind Brettspiele nur noch sehr selten richtig schlecht, aber die meisten sind eben auch nicht richtig gut.


    Als Verlag und aus Sicht der Wirtschaft mag das alles anders sein. Da freut sich auch die Videospielindustrie über Wachstum und wirft mit Lootboxen und Crunchtime um sich. Kann ich nachvollziehen. Ich vermisse da nostalgisch verklärt aber manchmal die alten Zeiten.

  • Hat es die Videospielindustrie geschafft die Filmindustrie zu überholen.

    Lieber Matthias,


    ich stimme dir zu, dass es durch viele Spiele auch eine schnellere Innovation gibt und ergänze, dass das Grundrauschen vieler Spiele für die 15% guter Spiele sorgt.

    Um den Vergleich mit der Filmbranche aufrecht zu erhalten: 70% der nordamerikanischen Filme erreichen uns nicht im Kino, dort sehen wir auch nur die Sahne, die oben schwimmt.


    Wo ich aber widersprechen muss, ist deine Aussage zur Videospielindustrie: du bist einem der größten PR-Coups der deutschen Gaming-Branchenverbände aufgesessen: die Videospielindustrie hat das Kino überholt, nicht aber die Filmindustrie. Also all ihre Vertriebskanäle zusammen sind größer als ein Vertriebskanal der Filmindustrie.

    Aber das haben sie verdammt clever formuliert in die Welt gesetzt... Fast so gut wie, dass Deutschland 83 angeblich die erste deutsche Serie im US TV war...(es war nur die erste ohne Untertitel auf einem pay TV Kanal)

    😁

  • Ja, Inflation findet statt. Stat Bundesamt faselt zwar von 1-2% und so, de facto ist die in Teilbereichen des Lebens höher.

    Natürlich ist die Inflation in Teilbereichen höher. Und in anderen Teilbereichen ist sie niedriger. Die 1-2% sind ja ein statistischer Mittelwert.

    Außerdem: 1,5% im Jahr sind 16% in 10 Jahren.

    WTF? Eben nicht. Dynamik bzw. Zinseszins sollte man da schon mit einpreisen. Bitte sehr.


    Ich sehe die Entwicklung kritisch (siehe die hier viel diskutierte 50-Euro-Grenze), wenn nutzloser Plastikkrempel dafür ursächlich ist, den UVP in die Höhe zu treiben.

    habe die Ehre *hutzieh*

    5 Mal editiert, zuletzt von Stilp ()

  • Ich sehe auch eine Schwemme an Euros, Miniaturen- und Escape-Room-Games, aber so bleibt einem trotzdem, sich das beste zu picken. Ich weiß ja einigermaßen, welchen Umfang ich auch gespielt bekomme und welchen nicht. Deshalb gibt es bei mir schon in sehr vielen Bereichen ein Kaufstopp, weil die vorhandenen Spiele mit ihren Varianten und KS-Extras erstmal alle gespielt werden müssen. Neue Mechaniken (Beispiel "Fantastische Reiche") haben es da natürlich leicht, einen Platz zu finden.

    Zwar fliegen bei mir "durchgespielte" Titel, die nur okay waren, auch wieder raus, aber auf Dauer bleibt halt doch immer mehr im Regal. Ob das für die Industrie auf Dauer so weitergeht bzw. funktioniert, wird sich zeigen, denn immerhin fixe ich auch gerne andere Leute mit den tollen Brettspielen an, wenn dadurch die Menge der Konsumenten steigt, "passt es ja".

    wartet derzeit auf: Zombicide 2nd Edition, Masters of the Night, Zombicide Comics, Twilight Imperium 4 Erweiterung, Insel der Katzen, Kill Doctor Lucky, Etherfields, Tapestry, Tainted Grail Wave 2, Resident Evil 3, Momiji, SHEOL, ISS Vanguard, Human Punishment - The Beginning. :saint:

    Einmal editiert, zuletzt von Taxy ()

  • Zinseszins sollte man da schon mit einpreisen.

    Das hatte ich übrigens bereits getan ...

    Man ist also in 10 Jahren beileibe nicht nur mit 15% drüber.

    Das hatte ich auch nicht geschrieben.

    Lies doch bitte etwas genauer, bevor du jemanden mit Kraftausdrücken wie "WTF" angehst.

  • Natürlich ist die Inflation in Teilbereichen höher. Und in anderen Teilbereichen ist sie niedriger. Die 1-2% sind ja ein statistischer Mittelwert.

    Außerdem: 1,5% im Jahr sind 16% in 10 Jahren.

    WTF? Eben nicht. Dynamik bzw. Zinseszins sollte man da schon mit einpreisen. Bitte sehr.


    Man ist also in 10 Jahren beileibe nicht nur mit 15% drüber. Ich sehe die Entwicklung kritisch (siehe die hier viel diskutierte 50-Euro-Grenze), wenn nutzloser Plastikkrempel dafür ursächlich ist, den UVP in die Höhe zu treiben.

    Doch in dem Fall (1,5% auf 10 Jahre) passen 16%.

  • Natürlich ist die Inflation in Teilbereichen höher. Und in anderen Teilbereichen ist sie niedriger. Die 1-2% sind ja ein statistischer Mittelwert.

    Außerdem: 1,5% im Jahr sind 16% in 10 Jahren.

    WTF? Eben nicht. Dynamik bzw. Zinseszins sollte man da schon mit einpreisen. Bitte sehr.


    Man ist also in 10 Jahren beileibe nicht nur mit 15% drüber. Ich sehe die Entwicklung kritisch (siehe die hier viel diskutierte 50-Euro-Grenze), wenn nutzloser Plastikkrempel dafür ursächlich ist, den UVP in die Höhe zu treiben.

    Ömm... Doch ?!?

    100 Ausgangswert mit 1,015 auf Faktor 10 sind 116, ergo 16% Zuwachs.


    Aber genau darum geht es, ein Anstieg von 35 auf 50 ist eben nicht nur der Inflation geschuldet, da stecken mehr Aspekte drin, v.a. wertigeres Material und mehr Arbeitsstunden. Ob immer gerechtfertigt steht auf einem anderen Zettel.

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  • Wenn wir über Spiele sprechen, da sind alleine die Kosten für Papier in den letzten 10 Jahren deutlich stärker gestiegen als die Inflationsrate. Und Papier ist nun mal die Hauptkomponente in Spielen: Schachtel, Stanzteile, Spielkarten, Spielertableaus etc.

  • Hat es die Videospielindustrie geschafft die Filmindustrie zu überholen.


    Wo ich aber widersprechen muss, ist deine Aussage zur Videospielindustrie: du bist einem der größten PR-Coups der deutschen Gaming-Branchenverbände aufgesessen: die Videospielindustrie hat das Kino überholt, nicht aber die Filmindustrie. Also all ihre Vertriebskanäle zusammen sind größer als ein Vertriebskanal der Filmindustrie.

    Aber das haben sie verdammt clever formuliert in die Welt gesetzt... Fast so gut wie, dass Deutschland 83 angeblich die erste deutsche Serie im US TV war...(es war nur die erste ohne Untertitel auf einem pay TV Kanal)

    😁

    Klitzekleine Ergänzung: ...und das wird zunehmend der kleinste Distributionsweg, den die Filmindustrie (und wir sprechen da von den großen Studios) hat. Kinoeinsätze erfolgen, damit man auf den anderen Kanälen mehr für das eigene Projekt verlangen kann, und damit Franchises und deren Merchandising populär gehalten werden. Kino ist nach wie vor der größte Multiplikator, was Presse- und Öffentlichkeitsaufmerksamkeit angeht, aber die ganz große Kohle wird da schon seit 10-20 Jahren nicht mehr geholt, sondern nur vorbereitet (Ausnahmen wie Avatar und Avengers gibt es natürlich noch). Deshalb leben die aktuell alle noch ganz gut, trotz des kompletten Einstampfens der Kinodistribution durch Corona. Man wartet halt einfach ab und produziert fröhlich weiter.


    Also ja, die Selbstvermarktung der Videospielindustrie treibt seltsame Blüten, und auch dort gilt, dass das ganz große Geld nur noch von einigen wenigen Firmen gemacht wird, während unzählige kleine Studios nach einem Flop direkt wieder zumachen.

  • Also ja, die Selbstvermarktung der Videospielindustrie treibt seltsame Blüten, und auch dort gilt, dass das ganz große Geld nur noch von einigen wenigen Firmen gemacht wird, während unzählige kleine Studios nach einem Flop direkt wieder zumachen.

    Das ist leider schon lange so. Ganz kleine gibt es aber immer wieder / noch. Die Mitte bricht weg, wie in vielen Branchen.

  • einzig um die Qualität der Spiele und die Geschwindigkeit der Entwicklung des Marktes.

    Grundsätzlich ist mit der Erhöhung des Outputs auch eine Vergrößerung der Quantität im Spitzenbereich erwartbar. Ich frage mich bei vielen Neuerscheinungen aber immer wieder, warum so viele alte Kamellen wieder neu aufgelegt werden.

    Bzw. anders gefragt: Wo ist das Entwicklungspotential, wenn DOG auf den Markt kommt, nachdem es Tac (oder Tock) schon gibt? Oder die x-te Uno-Variante?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ihr habt mich überzeugt. Die offenen Kickstarter werden noch entgegen genommen und sonst kein Spiel je mehr gekauft, ich hab genug.