[Brettspiele in Medien] Branche boomt in Pandemie - Gesellschaftsspiele statt Partys

  • Christian (Spielstil.net) :)




    Mein Eindruck in den letzten Monaten war auch, dass das mit den Brettspielen irgendwie "gesellschaftsfähiger" wird und mehr Leute zu spielen greifen oder sich dafür interessieren, die das früher irgendwie komisch oder uninteressant fanden.

    Jedes Mal wenn ich im Spieleladen war, waren da auch immer Leute, die gesagt haben, dass sie vorher noch nie gespielt haben oder bisher überhaupt keine Spiele zu Hause hätten, aber nun einmal schauen wollen. Einige kamen auch mit Spielideen, die sie aus dem Internet hatten, die sie kaufen wollten und andere wußten praktisch gar nichts über Spiele und haben sich ganz neu damit beschäftigt und haben sich beraten lassen.

    Ich fand das irgendwie spannend, dem ein oder anderen Beratungsgespräch da etwas zu lauschen ;) ...

    Und dabei manchmal auch so ungewohnt und schwer vorzustellen, dass man so gar nichts mit Spielen (Brett- oder Kartenspiele) am Hut haben kann. Andererseits kenne ich ja auch Leute, die Spiele oder Spielen nicht so wahnsinnig mögen. Meine Mutter zum Beispiel, die ich immer mal wieder versuche mit Spielen, die sie mögen könnte, zu uns an den Tisch zu locken.


    Mein letzter Versuch war "Cupcake Empire", weil sie so gerne backt - und im übrigen auch sehr lecker!:thumbsup:

    Allerdings lief das dann so:

    Ich habe das Spiel ausgepackt, meine Schwestern und ich saßen am Tisch, ich habe es erklärt (so einfach es geht) und ihr das Spiel mit dem hübschen Material und den Cupcakes schmackhaft machen wollen. Meine Mutter sprang dann schneller vom Tisch auf als ich gucken konnte und sagte: "Oh, toll! Muffins... ich habe mit einem Male so Lust auf Muffins. Ihr auch? Ich glaube ich mache uns Muffins... ich habe sogar noch frische Blaubeeren..."

    X/

    Na ja, und dann hat sie Muffins und Waffeln gemacht. Waren sehr lecker, aber mitgespielt hat sie nicht mehr.

    Macht ihr einfach nicht so viel Spaß. Um so schöner, dass sie z.Bsp. "Der Widerstand" und "Die Crew" bei unserem letzten Weihnachtsfamilientreffen mitgespielt hatte... ^^ Ich glaube für sie und andere Leute sind lockerere, kommunikative Spiele viel besser geeignet, als so Optimierspiele mit (dann noch) viel Strategie... und das ist eher so ein Bereich, in dem ich mich nicht so gut auskenne, aber immer mal wieder suche und schaue, was es da so an kleineren Spielen gibt. Ich habe jetzt Decrypto gekauft, auch wenn ich nicht weiß, wann wir das im größeren Familienkreis mal ausprobieren können....

    (Sorry, Ma...<3 aber ich gebe da noch nicht auf...;))


    Durch die Pandemie gab es nun allgemein bei allen viele Abende zu Hause und nur den kleinen Kreis. Und weil die Menschen dadurch mehr auf sich zurückgeworfen sind und sich überlegen müssen, was man zusammen mal machen könnte, sind Brettspiele attraktiver geworden. Das finde ich gut, frage mich aber manchmal - als Brettpotato - was man eigentlich anderes als spielen zusammen machen kann ... ;)


    Der Anlass - eine Pandemie - ist nicht gut, aber wenn die Menschen wieder mehr lernen gemeinsam zu spielen und an den Spieltisch kommen, dann finde ich das eigentlich schön. Schöner und besser als - nur - vor dem Fernseher zu hocken... mir ist es völlig recht, wenn andere Spaß haben an der Konsole oder am PC zu spielen, nur für mich ist das nichts, weil ich gerne mit Leuten am Tisch sitze, die direkten Reaktionen und direkte Interaktion mag. Ich freue mich auch darauf, wenn das wieder mehr als im Moment möglich sein kann und dann möchte ich mal wieder Twilight Imperium oder Dune oder Kanban oder oder oder.... spielen - in Vollbesetzung?! Mal schauen...;)


    Und weil die Spielewelt so groß und weit ist, dürfte da auch jede und jeder etwas finden, was auch ihr/ihm wirklich Spaß machen kann. Bei meiner Mutter bin ich ja auch noch am suchen und versuche das perfekte Spiel für sie zu finden... und trotzdem wird es immer auch Leute geben, die daran nicht so viel Spaß haben wie man selbst und dann gilt es das halt auch einfach zu akzeptieren. Ich freue mich aber wirklich über jeden, die und der zu dem Hobby findet... :)

  • auf der anderen Seite gibt es noch immer Artikel wie diesen hier, der mich heute zu einem Leserbrief provoziert hat:

    12 Gesellschaftsspiele, die man super zu zweit spielen kann

    Da dachte ich, super, gleich Mal in die Kommentare schauen, da geht es sicher ab.

    Aber: es gibt keine!?!

    Und Du hast tatsächlich einen richtig echten Leserbrief geschrieben?! So richtig Last Millennium mäßig?

    There goes my Sensationslust.... :crying:

    :lachwein:


    Aber der Artikel lässt einen wirklich mit vielen Fragen zurück..

  • Und Du hast tatsächlich einen richtig echten Leserbrief geschrieben?! So richtig Last Millennium mäßig?

    Nee eine Mail.

    Kann ich gerne hier rein kopieren:


    Liebe Redaktion,


    seit über zwanzig Jahren lese ich euer Magazin, obwohl ich nicht einmal in Berlin lebe. Aber euer Artikel "Punkten oder Mogeln" bringt mich erstmals zu einer Lesermail.
    Von welchem Jahrgang ist Xenia Balzereit 1892?
    Nicht nur dass ihr in eurem Artikel zu Brettspielen kein einziges Spiel erwähnt, dass jünger als 5 Jahre ist, ihr wählt auch Spiele aus, die zu Recht als absolute negativ Beispiele gelten.
    Das wäre als würde eure Filmredaktion ernsthaft "Daniel und der Zauberer" empfehlen oder eure Musikredaktion "Die Schlümpfe Techno ist cool"...
    Selbst die gute alte Tagesschau ist da deutlich weiter
    Branche boomt in der Pandemie: Gesellschaftsspiele statt Partys | tagesschau.de
    Und eure Kolleginnen von Spiegel Online machen einen tollen Job mit großartigen Spieleempfehlungen.
    Aktuelle Brettspiele stürzen Spieler in moralische Dilemma und lassen sie einen Bürgerkrieg als Zivilisten durchleben (This war of Mine); sie haben wunderschönes Material und einfache Regeln (Azul), sie sind witzig und von Eltern und Kindern gemeinsam gegen das Spiel spielbar (Zombie Kids Evolution), sie sind für nur einen Spieler der Freitag helfen muss den doofen Robinson Crusoe loszuwerden (Freitag).
    Sie können zehn Minuten dauern (Love Letter) oder den Kampf Rebellen gegen das Imperium in epischer Länge nachstellen (Star Wars Rebellion)...


    Bitte, bitte, bitte legt diesem Artikel einen weiteren nach und tut euch, den Familien, den Menschen einen Gefallen und empfehlt nie wieder stundenlange, repetitive Quälereien (Phase 10) angestaubte Würfelspiele (Kniffel) oder Spiele die den Verlierern ein schlechtes Gefühl und Frust verschaffen (Malefiz).
    Was ihr hier empfohlen habt, ist der Grund warum viele Menschen Brettspiele nicht leiden können. Es ist als würde man die Lindenstraße als heißen Serientipp verkaufen und alles was danach kam völlig ignorieren.


    Serientipp, um euch der Materie näher zu bringen: After School Dice Club. Eine schöne Anime Serie, in der in jeder Folge ein Spiel vorgestellt wird.


    Viele Grüße

  • Das wäre als würde eure Filmredaktion ernsthaft "Daniel und der Zauberer" empfehlen oder eure Musikredaktion "Die Schlümpfe Techno ist cool"...

    Aua, das tat weh! Ich musste "Daniel und der Zauberer" damals in der Sneak Preview erleiden. Ich hatte das inzwischen endlich verarbeitet, und jetzt hast du es wieder in mein Bewusstsein geholt! :loudlycrying:

    :kotz:

  • jetzt hast du es wieder in mein Bewusstsein geholt

    Das tut mir leid.

    Aber sieh es mal so, du bist einer von nur 13.834 Menschen, die diesen Film im Kino gesehen haben.

  • @Weltmacht Mich würde interessieren, weshalb du dich entschieden hast, deine Kritik mit einem persönlichen Angriff gegen die Autorin zu beginnen? Hast du nicht die Vermutung, dass eine Konzentration auf eine sachliche Auseinandersetzung konstruktiver gewesen wäre?

  • @Weltmacht Mich würde interessieren, weshalb du dich entschieden hast, deine Kritik mit einem persönlichen Angriff gegen die Autorin zu beginnen? Hast du nicht die Vermutung, dass eine Konzentration auf eine sachliche Auseinandersetzung konstruktiver gewesen wäre?

    Vollkommen richtig das war sicher nicht gut. Ich hätte das weglassen sollen.


    Schreib gerne eine sachliche Lesermail, hilft bestimmt wenn da mehr bei denen dazu kommt.

  • Ich finde den Lesebrief aus weiteren Gründen nicht so gelungen:

    Das Thema des Artikels ist "12 Spiele für zwei, die richtig Spaß machen".

    sie sind für nur einen Spieler der Freitag helfen muss den doofen Robinson Crusoe loszuwerden (Freitag).

    Ich bin mir nicht sicher, ob der zweite Spieler damit auch Spass hat ... Ist ein wenig so als, ob du der Filmredaktion rätst auf ihrer Empfehlungsliste "Daniel und der Zauberer" durch Azul zu ersetzen, ist zwar deutlich besser aber kein Film. Außerdem genügt Freitag nicht deinen selbst aufgestellten Maßstäben, neuer als 5 Jahre zu sein.

    Bei vielen anderen Spielen deiner Empfehlungsliste bin ich mir auch unsicher, wie gut sie zu zweit sind.


    Daneben stört mich immer dieses - zumindest ich empfinde es so - arrogante Auftreten bei dem Spiele schlecht gemacht werden. Man motiviert Gelegenheitsspieler doch nicht dadurch tiefer in das Hobby einzusteigen, indem man ihnen erstmal sagt "Hey, was ihr da spielt ist doch sch...." Ich fände ein "Hey, da gibt es noch mehr. Probier doch noch da aus" den besseren Ansatz.


    Ich finde einige Spiele auf dieser Liste auch schlecht, aber mit Skyjo ist auch ein exzellenter Tipp dabei.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • auf der anderen Seite gibt es noch immer Artikel wie diesen hier, der mich heute zu einem Leserbrief provoziert hat:

    12 Gesellschaftsspiele, die man super zu zweit spielen kann

    Finde ich gut, dass du einen Leserbrief geschrieben hättest.

    Auch sehr schön zu Lesen mMn.


    Ich persönlich wäre noch ein wenig auf das Thema des Beitrages eingegangen - nämlich »gute Brettspiele zu zweit« und hätte mit einigen Beispielen der guten

    Xenia für ihren Folgebeitrag, den du ihr nahegelegt hast, geholfen.



    Gibt es ein gutes Gefühl von Frust? Ernsthafte Frage, würde ich mal ausprobieren wollen xD

    Einmal editiert, zuletzt von Tesigma ()

  • Ich finde den Lesebrief aus weiteren Gründen nicht so gelungen:

    Das Thema des Artikels ist "12 Spiele für zwei, die richtig Spaß machen".

    sie sind für nur einen Spieler der Freitag helfen muss den doofen Robinson Crusoe loszuwerden (Freitag).

    Ich bin mir nicht sicher, ob der zweite Spieler damit auch Spass hat ... Ist ein wenig so als, ob du der Filmredaktion rätst auf ihrer Empfehlungsliste "Daniel und der Zauberer" durch Azul zu ersetzen, ist zwar deutlich besser aber kein Film. Außerdem genügt Freitag nicht deinen selbst aufgestellten Maßstäben, neuer als 5 Jahre zu sein.

    Bei vielen anderen Spielen deiner Empfehlungsliste bin ich mir auch unsicher, wie gut sie zu zweit sind.

    Da bin ich anderer Meinung.

    Zum Einen schert sich der Artikel selbst nicht allzusehr um seinen Titel - viele der genannten Spiele sind zu zweit eher nicht empfehlenswert.

    Zum Anderen hat @Weltmacht keine selbst auferlegten Maßstäbe, sondern lediglich erwähnt, dass KEIN einziges der genannten Spiele jünger als fünf Jahre ist.

    Er will anhand seiner Liste einfach zeigen, wie innovativ und spannend Brettspiele heute sein können.

  • Das wäre als würde eure Filmredaktion ernsthaft "Daniel und der Zauberer" empfehlen oder eure Musikredaktion "Die Schlümpfe Techno ist cool"...

    Aua, das tat weh! Ich musste "Daniel und der Zauberer" damals in der Sneak Preview erleiden. Ich hatte das inzwischen endlich verarbeitet, und jetzt hast du es wieder in mein Bewusstsein geholt! :loudlycrying:

    :kotz:

    Du bist freiwillig sitzen geblieben?!?!?!? Ich musste damals etwas dazu schreiben und habe beim Pressetermin (den nahezu alle Kritiker*innen vor Schluss bereits verlassen hatten, was so gut wie nie passiert) nur darauf gewartet, dass sich mein Dickdarm erbarmt, nach oben schlängelt und mein Gehirn erwürgt.

  • Du bist freiwillig sitzen geblieben?!?!?!?

    In der Schule nicht, aber in diesem Film: Ja, bin ich. Aufgrund der beiden Daniel-Hasser in dem Film war ich mir nicht sicher, ob der Film sich noch in eine satirische oder sich selbst auf den Arm nehmende Richtung entwickeln könnte. Das hat sich dann leider am Ende als Dummheit meinerseits herausgestellt.

    Andererseits finde ich es auch nicht falsch, in meinem Leben ein wenig Trash gesehen zu haben. 8o

  • viele der genannten Spiele sind zu zweit eher nicht empfehlenswert.

    Zum Anderen hat Weltmacht keine selbst auferlegten Maßstäbe, sondern lediglich erwähnt, dass KEIN einziges der genannten Spiele jünger als fünf Jahre ist.

    Richtig, gerade das mit Zweispieler-Spielen ist in ihrem Artikel nicht konsequent.

    Meine Auswahl soll vorallem die Bandbreite aktuellere Spiele zeigen.

    Auch die Bandbreite möglicher Emotionen.


    Es sind auch gute Spiele im Artikel Skyjo wurde hier schon erwähnt, gegen Schach und Go ist nichts einzuwenden.


    Nur bin ich grundsätzlich nicht der Meinung, dass die Autorin den richtigen Zugang zum Thema hat. Sie beginnt ja sogar damit, dass diese Spiele toll sind "um sich [gegenseitig] zu ärgern"


    Auch in den Beschreibungen der einzelnen Spiele geht es eher um Sadismus (Hexe und Dieb sind bei Dominion toll, weil man anderen was aufdrückt), mogeln oder historische Fakten.

    Einmal editiert, zuletzt von gelöscht_11082022 () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Ich finde den Lesebrief aus weiteren Gründen nicht so gelungen

    Ernsthaft: bitte schreibe auch einen!

    Das kann nur helfen.

  • Ich finde es Schwierig festzustellen ob mehr oder weniger Leute Brettspiele spielen als vorher.

    In den Medien habe ich den Eindruck ist das Thema genauso stark vertreten wie zuvor auch. Die Artikel in öffentlichen Zeitungen sind meiner Meinung nach nicht mehr oder weniger geworden. Vielleicht bekommen sie aktuell einfach mehr Aufmerksamkeit.


    In meinem direkten Umfeld ist es eher weniger geworden mit dem Spielen. All die Kollegen, welche ich sonst zu unseren Abenden laden konnte haben die Anzahl an gespielten Spielen runter geschraubt. Aber wir waren hier vor der Epedemie auch über dem Durchschnitt.


    Sicherlich haben aktuell mehr Personen das Hobby für sich (neu) entdeckt. Schade das trotzdem viele eben noch zu den alten Klassikern greifen, wo es doch so eine Vielfalt auf dem Markt gibt.


    Sicherlich die Gewinner dieser neuen Spieler sind auch die SdJ Teilnehmer, da über diese in den Medien grundsätzlich mehr geschrieben wird.

  • Ich finde den Lesebrief aus weiteren Gründen nicht so gelungen

    Ernsthaft: bitte schreibe auch einen!

    Das kann nur helfen.

    1. deine Alternativ-Liste erfüllt nicht das Thema für zwei Spieler (die meisten der Titel der Original schon, zumindest technisch)

    2. die Kritik empfand ich subjektiv als sehr belehrend, welche Spiele gut und schlecht sind ...

    3. die sehr pauschale, absolute Kritik, wobei ich das "auch" überlesen habe: "ihr wählt auch Spiele aus, die zu Recht als absolute negativ Beispiele gelten."

    4. das Kritisieren des Alters der Spiele (insbesondere mit der schon vorher erwähnten persönlichen Attacke auf die Autorin). Lieber positiver Formulieren a la 'es gibt (inzwischen) auch weitere Spiele, die ich mehr empfehlen kann'


    Ich fand den Artikel selbst auch nicht besonders gut, etwas lieblos geschrieben und fehlerhaft. Dennoch sollte man es akzeptieren, dass Leute 'schlechte' Spiele mögen und ihnen eher was besseres zeigen, als ihren Geschmack zu kritisieren.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • ihnen eher was besseres zeigen, als ihren Geschmack zu kritisieren.

    Ich kann nur nochmal dazu einladen, dass du genau das in einem eigenen Leserbrief tust.


    Meine Kritik war polemisch formuliert allerdings damit durchaus auf Augenhöhe mit dem Tonfall des Originalartikels und ich habe Alternativen und auch Gründe für die Alternativen genannt.


    Bitte verwechsel nicht die Kritik an einer Journalistin die Spiele empfiehlt und ihrem Artikel mit der Kritik am Spielegeschmack einer Person.


    Es kann nur helfen das Hobby in seiner Bandbreite bekannt zu machen, wenn Zeitschriften Zuschriften und Feedback bekommen. Schreib doch gerne fünf moderne zwei Personenspiele und warum diese interessant, spannend und spielenswert sind an die Redaktion!

  • Als ehemaliger Bewohner Berlins und regelmäßiger Tip-Leser bin ich entsetzt über diesen Artikel, der von der journalistischen Arbeit her auf Basis eigener Kindheits-Erinnerungen in Kombination mit einem Schnellrundgang in Karstadts Spielwarenabteilung entstanden sein dürfte. (Erstaunlich, dass der gemeine Tip-Leser nichts über eines seiner Lieblingsspiele: #Risiko erfährt 8o).


    Der Artikel hätte selbst in der Vorzeit meiner Hobby-Pflege ähnliche Emotionen, wie im Leserbrief beschrieben, bei mir ausgelöst. Ich vermute aber, dass Du mit dem ersten Satz die Tür zu Frau Balzereits Büro zugeschlagen hast (ich meine ihr von Dir vermutetes Alter; auch wenn ich die gleiche Empfndung habe).


    Unabhängig davon, ob die im Artikel vorgestellten Spiele gut oder schlecht sind, ist die Auswahl eine Katastrophe und wird keinen einzigen Menschen zum Hobby Brettspiel führen. Und das bei einer Leserschaft, die dafür absolut prädestiniert scheint.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_08072022 ()

  • Mir kommt es manchmal so vor wie beim Essen. Meine Verwandten essen und trinken immer das gleiche. In vielen Wirtshäusern wird auch immer das gleiche angeboten. Wenn ich gefragt werde was ich trinken möchte frage ich meistens was es gibt bzw. dass ich eine Getränkekarte möchte. Aber es gibt eh meistens das gleiche :D


    Auch in Freizeitparks wo es mal etwas länderspezifisches gab wurde dieses Essen wieder abgeschafft weil die Leute alle nur Burger oder Pizza mochten.... es ist irgendwie überall das gleiche....


    Es gibt Millionen Rezepte aber die Leute essen häufig das gleiche.


    Und im Radio in den normalen Sendern kommen auch immer wieder die gleichen Songs. (ich höre seit 3 Jahren kein Radio mehr aber wenn ich irgendwo hinkomme wo ein Radio läuft kenne ich die Lieder immer noch auswendig). Und es ist auch bei Konzerten so dass viele Menschen immer nur die sogenannten alten Hits wollen und Künstler ständig reduziert werden auf die immer gleichen Songs.


    Was Brettspiele betrifft da scheint es wohl ähnlich zu sein.

    Ich liebe nur Solo-Spiele mit Gewinnen-Verlieren Voraussetzung (keine reinen Highscore-Jagden)

    2 Mal editiert, zuletzt von Sympathikus ()

  • Sympathikus : Du hast doch selbst in der Hand wo du Essen gehst und welche Musik du hörst.


    Zumindest hat man hier in Köln sehr viele Möglichkeiten. Ich war in einem Äthiopischen Restaurant essen und Phantasialand bietet Afrikanische Küche an. Für Individualität ist man selbst verantwortlich nicht die anderen.

    Das ist schon richtig. Aber ich meinte wenn ich wo eingeladen bin (da kann ich es mir nicht aussuchen). Und es war sozusagen ein Äquivalent zu den Berichten über die immer gleichen Brettspiele.


    Was mich selber betrifft : Das suche ich mir natürlich nach Möglichkeit aus was ich möchte. Es ging hier ja auch nicht um mich sondern ursprünglich in den obigen Postings das immer das gleiche vorgestellt wird. Daraus schliesse ich aber auch dass ein gewisser Massengeschmack vorhanden ist (dem ich mich aber nicht anschliesse)

    Ich liebe nur Solo-Spiele mit Gewinnen-Verlieren Voraussetzung (keine reinen Highscore-Jagden)

    Einmal editiert, zuletzt von Sympathikus ()

  • Es ging hier ja auch nicht um mich sondern ursprünglich in den obigen Postings das immer das gleiche vorgestellt wird. Daraus schliesse ich aber auch dass ein gewisser Massengeschmack vorhanden ist

    Zumindest bei Musik ist gut erforscht, dass die Menschen sich in eine größere und eine kleinere Gruppe teilen: bei den meisten ist die Geschmacksbildung mit Mitte zwanzig abgeschlossen. Die kleinere Gruppe bleibt ihr Leben lang offen und ändert ihren persönlichen Geschmack.


    Wahrscheinlich haben beide Muster ihre Vorteile.

  • Ich finde es Schwierig festzustellen ob mehr oder weniger Leute Brettspiele spielen als vorher.

    Das ist amS recht einfach - Die Spielerunden/-Treffs mit anderen Personen sind fast auf Null, innerhalb einer Familie/Haushalts wird es hingegen mehr sein. Sehe ich ja auch bei mir, mit Abstand am meisten spiele ich mit meiner holden - glücklicherweise! Etwas weiter gefasst, trifft sich der engagiertere Spieler auf Onlineplattformen.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich halte deine Mail für völlig fair und ok.


    Klar kann man ständig alles und jeden um sich herum pudern, aber weder das Eine, noch das Andere ist hier besser oder schlechter. Das kommt schlicht auf die jeweilige Situation und die Personen an.


    Ich bin beruflich Trainer und gehe z.B. mit den hohen Tieren unserer Firma relativ aggressiv und direkt um und auch wenn ich dadurch am Anfang das böse schwarze Schaf der Firma war, werde ich nun überall eingebunden und nach meiner Meinung gefragt. Hätte ich immer weiter gepudert und politisch korrekt agiert, wäre nichts passiert. Ein "hier ist es nicht ideal gelaufen und wir haben noch potential nach oben" ist meiner (und auch der meisten anderen Trainer die ich kenne) Erfahrung nach oft nicht hilfreich, wenn man Dinge ändern will.


    Beleidigungen sollten dabei nie Platz haben, aber ich sehe hier auch keine, von daher: :thumbsup:

  • Und im Radio in den normalen Sendern kommen auch immer wieder die gleichen Songs. (ich höre seit 3 Jahren kein Radio mehr aber wenn ich irgendwo hinkomme wo ein Radio läuft kenne ich die Lieder immer noch auswendig).

    Da muss ich widersprechen. Es kommt halt sehr auf den Sender an.

    Manche Sender sind darauf ausgerichtet, dass der musikalische Schwerpunkt auf den 80er Jahren liegt, angereichert mit den 70ern. Da aber in den 70er und 80er Jahren keine neuen Songs mehr erscheinen können, hört man dort gefühlt immer wieder die gleichen Songs. (Wenn man das oft hört, stellt man aber fest, dass die Songs sich stark abwechseln.)

    Andere Sender spielen ständig neue und moderne Musik, angereichert mit "älteren" Hits aus den letzten 10-15 Jahren. Dort laufen nicht immer die gleichen Songs. Wenn man aber moderne Musik nicht so mag, fühlt es sich mitunter so an, als würde man immer dieselben Songs hören. Das ist aber nicht so.

  • Und im Radio in den normalen Sendern kommen auch immer wieder die gleichen Songs. (ich höre seit 3 Jahren kein Radio mehr aber wenn ich irgendwo hinkomme wo ein Radio läuft kenne ich die Lieder immer noch auswendig).

    Da muss ich widersprechen. Es kommt halt sehr auf den Sender an.

    Manche Sender sind darauf ausgerichtet, dass der musikalische Schwerpunkt auf den 80er Jahren liegt, angereichert mit den 70ern. Da aber in den 70er und 80er Jahren keine neuen Songs mehr erscheinen können, hört man dort gefühlt immer wieder die gleichen Songs. (Wenn man das oft hört, stellt man aber fest, dass die Songs sich stark abwechseln.)

    Andere Sender spielen ständig neue und moderne Musik, angereichert mit "älteren" Hits aus den letzten 10-15 Jahren. Dort laufen nicht immer die gleichen Songs. Wenn man aber moderne Musik nicht so mag, fühlt es sich mitunter so an, als würde man immer dieselben Songs hören. Das ist aber nicht so.

    Ich habe nichts gegen moderne Musik und nichts gegen ältere Musik und auch nichts gegen alte Musik....aber mal nur als Beispiel: Ich gehe im Supermarkt einkaufen und höre genau dieselben Lieder die ich seit Jahrzehnten kenne....und immer wieder und wieder....und so gut wie nie etwas anderes....


    Ich habe auch nichts gegen Malefiz oder Monopoly.... aber ich brauche es halt auch nicht umbedingt :)

    Ich liebe nur Solo-Spiele mit Gewinnen-Verlieren Voraussetzung (keine reinen Highscore-Jagden)

    2 Mal editiert, zuletzt von Sympathikus ()

  • Zumindest bei den öffentlich rechtlichen Sendern findet man Angaben zu den Playlists auf deren Webseiten und kann selbst prüfen wie viele Songs gespielt werden.

    Die privaten Sender hingegen wiederholen grob so 200-500 Songs andauernd. Sie machen das weil sie wissen, dass die Geschmäcker stabil sind. Will ein Sender seinen Werbekunden anbieten, dass sie Menschen zwischen 40 und 50 erreichen, dann rechnen die zurück in die Jugend dieser Zielgruppe und spielen die Hits von damals. Wenn man die top 20 aus zehn Jahren nimmt, kommt man eben nur auf so wenige Songs. Dann schmeißt man nochmal die gleiche Anzahl aus den unteren Rängen dazu und fertig.

    Allerdings machen sie regelmäßig Befragungen (Fokusgruppentests), welche Songs man nicht mehr hören kann. Ich habe einmal an so etwas teilgenommen, das war hart...


    WDR 2 hat einen der größten Musikpools der ARD. Hier werden täglich 200 bis 250 Titel gespielt. Die Musikredaktion sucht zudem jede Woche Neues aus. Wiederholungen finden bei WDR 2 nach ausgeklügeltem System statt - zwischen ca. zweimal im Jahr bis ca. zweimal täglich. Dauerhörer hören dadurch evtl. häufiger Songs aus der "Hot-Rotation". Bei 1LIVE liegt die Wiederholungsrate der beliebtesten Songs bei ca. vier Stunden. Aktuelle Hits spielen wir in der Regel nicht häufiger als drei Mal innerhalb von 24 Stunden.

    Quelle

    Wie kommt die Musikauswahl im Radio zustande? Warum gibt es so viele Wiederholungen?, Hörfunk - Dossiers - WDR - Dossiers - WDR

  • Ich gehe im Supermarkt einkaufen und höre genau dieselben Lieder die ich seit Jahrzehnten kenne....und immer wieder und wieder....und so gut wie nie etwas anderes....

    Du hattest oben vom Radio gesprochen. Ein Supermarkt ist etwas anderes, dort läuft nur selten Radio, meist laufen da wenige Alben oder Play Lists immer wieder rauf und runter. Und zwar gefüllt mit Liedern, die eine gewisse Anzahl von "beats per minute" haben, welche wissenschaftlich erwiesen für die Kunden einen Wohlfühlfaktor auslösen.

    Kein Vergleich mit einem Radio. ;)

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ich gehe im Supermarkt einkaufen und höre genau dieselben Lieder die ich seit Jahrzehnten kenne....und immer wieder und wieder....und so gut wie nie etwas anderes....

    Du hattest oben vom Radio gesprochen. Ein Supermarkt ist etwas anderes, dort läuft nur selten Radio, meist laufen da wenige Alben oder Play Lists immer wieder rauf und runter. Und zwar gefüllt mit Liedern, die eine gewisse Anzahl von "beats per minute" haben, welche wissenschaftlich erwiesen für die Kunden einen Wohlfühlfaktor auslösen.

    Kein Vergleich mit einem Radio. ;)

    Das mit dem Radio war einfach ein Beispiel ;). Und einmal war ich in einem Sylvester-Essen in einem Asien-Restaurant...und was läuft: immer das gleiche und gleiche das ich seit Jahrzehnten aus den gewöhnlichen Inlands-Analog-Sendern kenne....

    Ich liebe nur Solo-Spiele mit Gewinnen-Verlieren Voraussetzung (keine reinen Highscore-Jagden)

    3 Mal editiert, zuletzt von Sympathikus ()

  • H8Man es gibt jedoch noch genügend Stufen zwischen Pudern und aggressiv... und viele davon sind deutlich und dennoch fair gegenüber Gefühlen von Mitmenschen...

    Natürlich, aber wann etwas aggressiv ist, ist auch wieder subjektiv und von der Person abhängig.


    Ich wollte damit nur sagen, dass seine Mail nicht "falsch / überzogen" oder ähnliches war. Ich selbst halte sie auch nicht für aggressiv, sondern für kritisch (im Sinne von Kritik üben).