18xx <-> Railways of the World mischen ?

18xx hässlich?

18xx besticht durch seine strengen Linien und klare Formensprache. Hier wird auf jede überflüssige Ornamentik verzichtet. 18xx ist den Leitsätzen Form follows function (Louis Sullivan) und Less is more(Ludwig Mies van der Rohe) verpflichtet. In der Verbindung von Form (Layout) und Funktion (Spielmechanik) ist 18xx ein Gesamtkunstwerk. Quasi die Neue Sachlichkeit der Brettspiele.

Es würde ja auch niemand fordern Bauhausarchitektur durch ein paar Schnörkel gefälliger zu machen oder Bilder von Piet Mondrian mit Blümchen zu verzieren.

misterx Ein Kompromiß könnte das hier sein:

Chicago Express | Board Game | BoardGameGeek

#ChicagoExpress

Der Farbcode der Tiles in 18xx ist sehr wichtig, da sie in unterschiedlichen Phasen des Spiels gebaut werden können. Farbloser Untergrund kann von Gelb kann von Grün kann von Rot/Braun und ganz zum Schluss von Grau überbaut werden. Wenn Du lieber einen schönen Hintergrund auf den Plättchen hättest, wird die Übersichtlichkeit ein ganz großes Problem.

Außerdem bietet RotW bei weitem nicht die Vielzahl der unterschiedlichen Streckenverläufe auf den Tiles, gerade die roten/braunen ermöglichen bei 18xx sehr komplexe Streckenverläufe. Die Tiles bei RotW decken wahrscheinlich nicht mal alle Möglichkeiten der grünen ab.

Zitat von misterx

Die Frage ist, könnte man ein 18xx Spiel-Setting auf einer Karte von Railways of the World spielen ?

Klar, wenn du es komplett selbst entwickelst, dir passende Komponenten zusammensuchst, an die Karte anpasst und in etlichen Testrunden schleifst.

Die übliche Variante wäre es, sämtliche Grafikinhalte eines bestehenden 18xx mit einem eigenen Stil zu versehen: Carthaginian's redesign of 1889. Aber erwarte nicht, dass es dadurch besser spielbar wird. All das von Oli1970 erwähnte hat ja letzten Endes nur einen Zweck: Die Informationsaufnahme so einfach zu gestalten wie nur möglich und sämtliche grafischen Hindernisse aus dem Weg zu räumen, damit die volle Konzentration den Entscheidungen gewidmet werden kann.

18xx gehören zu den thematischsten Spielen überhaupt, sind dabei aber optisch zurecht völlig abstrakt.

selbst wenn Dir RotW 6 Gesellschaften bietet, fehlen Dir die MInors. Auch die Map Features sind bei RotW ja überschaubar trivial im Vergleich zu 18XX

Hol dir Irish Gauge oder aber Steam plus Steam Barons

Das würde ich mir einfach nicht antun - da musst du soviel umbauen, dass das funktioniert ... Bauregeln, Bahnhöfe, Zugpreise, ORs/SRs, Private Companies ... in der Zeit spiele ich einen ganzen Haufen 18xx! Oder gar zwei.

Aber ich würde den Vorschlag einmal auf BGG in der 18xx Family posten. Da gibt's etliche kreative Köpfe die dir Input liefern können ... und etliche, die dich für diese Blasphemie möglicherweise virtuell steinigen, aber das ist ein Risiko, das man eingehen könnte ...

Zitat von misterx

Minors? Ich dachte es gäbe nur die Gesellschaften in den Farbcodes die es nach und nach zu operieren und entwickeln gilt.

Du hast also so überhaupt keinen Plan von 18xx. Bevor du Zeit auf irgendwas in die Richtung verwendest, spiel doch mal eine Partie. 18xx.games böte sich in der aktuellen Situation an. Dort gibt’s auch ein durchaus gelungenes Tutorial für 1889. Zu kaltes Wasser?

(Playlist!)

Zitat von misterx

Klingt in Summe nach etwas mehr Projekt.

Gesundes hanseatisches Understatement

Zitat von misterx

Selbst wenn man die Tiles relativ freigeistig sieht (also überlappende Schienen = Multifunktionskreuzung) und nicht präzise auf die gedruckten Gleise schaut.

Das Problem ist, dass die Befahrbeikeit der Schienen in der Operationsphase eingeschränkt ist. Jedes Schienenfitzelchen - und ist es noch so winzig - darf nur 1 x benutzt werden. Die Idee der freigeistigen Kreuzung würde die Mechanik aushebeln, ebenso wie die Herausforderung des Gleislegens bei eng bebauten Spielplan. Anbei mal die Gleisteile aus 1824, damit du vielleicht eine Ahnung bekommst, wie verschieden sie von RotW sind: