Immer, wenn das Spieleregal voll ist, überlegen wir, welches Spiel ausziehen muss. Je öfter wir an diese Grenze stoßen und je gewissenhafter und differenzierter wir neue Spiele einkaufen, desto schwieriger wird es, weil sich die durchschnittliche Qualität der Sammlung stetig erhöht. Somit gehen immer mehr "ganz nette" Spiele und werden ersetzt durch immer mehr richtig gute Spiele. Doch was bedeutet das? Und ist das Prädikat "gutes Spiel" ausreichend, um ein Spiel zu behalten? Viel zu oft erwische ich mich selbst bei Sätzen wie "Das ist Platz X auf BGG - das kann man nicht verkaufen." Aber... stimmt das? Sollten Spiele nicht in erster Linie für eine schöne Zeit sorgen? Weniger Sammlerobjekt als Mittel zum Zweck sein? Das findet man nur auf einem Wege heraus, nämlich durchs spielen.
Zugegeben, meine recht kleine Sammlung bewegt sich zwischen 80 und 90 Titeln, die zur Unterhaltung gekauft wurden (also ausgenommen berufsbedingter Spiele im Regal). Und die sollten doch auch eigentlich genau dazu da sein: gespielt zu werden und Spaß zu bringen. Doch bei einem Blick in unsere gelogten Plays fällt mir auf, dass wir Spiele haben, die ich als sehr spaßig und besonders in Erinnerung habe (bewusst formuliert), aber eben seit über einem Jahr nicht mehr auf dem Tisch waren. Teilweise sogar 2 oder 3 Jahre.
Der Pile of Shame (bzw. Mountain of joy) ist dafür kein guter Maßstab, denn es geht darum, Spiele nicht nur "zum ersten mal" zu spielen, sondern sie immer wieder auf den Tisch zu bringen.
Und aus diesem Grund habe ich meine A-Z Challenge gestartet. Für viele mit weitaus mehr Titeln ist das sicherlich eine ganz andere Aufgabe, aber vielleicht ist es ja mal ein Denkanstoß
Die A-Z Challenge
Ich spiele, wenn ich spielen möchte, meine BGG-Liste in alphabetischer Reihenfolge durch. D.h. immer, wenn wir überlegen, was wir spielen - oder wenn ich solo spiele - kommt das nächste Spiel der Liste dran. Anschließend kann man sich nochmal ein Bild machen, ob man das Spiel behalten möchte, wieviel Spaß es gemacht hat, etc. Sind Spiele in der aktuellen Spielerzahl nicht möglich, dann werden sie natürlich übersprungen und schnellstmöglich nachgeholt.
Vielleicht hat ja jemand Lust, sich anzuschließen und auch mal zu versuchen, seine Sammlung durchzuspielen. Ob das zum Denken anregt oder nicht, ist ja jedem selbst überlassen. Darüber hinaus interessiert mich, wie lang diese Challenge dauert