Interessanter Artikel - über Lieferverzögerung und ggf. Preiserhöhung bei Brettspielen

  • Bin gerade auf boardgamequest.com über diesen interessanten Artikel gestolpert:

    "Why New Board Game Releases May Be Delayed This Year"


    Der Autor des Artikels hat ein wenig Recherche gemacht und noch einmal bestätigt, was viele hier im Forum wohl schon bemerkt bzw. was auch schon auf diversen Kickstartern berichtet wurde, u.a. "Things are ending up 20-50% more expensive to ship", "...we’re seeing projects get rolled multiple times for lack of space/overbooked vessels."


    Düstere Aussichten - vermutlich nicht nur für den Spielebereich... :/

  • Ist aktuell im Computerbereich schon im vollen Gange - teilweise bis zu 200, 300 Euro Aufpreis auf Notebookmodelle, die eigentlich schon veraltet sind, aber die Nachfolger kommen statt wie gewohnt Februar voraussichtlich jetzt erst im Mai in Deutschland an, und der Markt glüht wegen des zweiten Lockdowns eh wieder. Wie volatil der Markt generell ist, kennt man ja aus den Tagen, wo das einzige Werk weltweit für Rambausteine in Flammen aufging.

  • Joa - Das mit den RAM-Bausteinen war damals krass, war ja auch mal bei Festplatten so...


    Ich bin mal gespannt, was meine „in der Schwebe“ Kickstarter an Nachzahlung erfragen - Ich gehe da schwer von aus, geht ja nicht anders...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Düstere Aussichten - vermutlich nicht nur für den Spielebereich... :/

    Wenn es dazu führt, dass wieder mehr in Europa produziert wird, weil der irrsinnige Transport um den halben Globus endlich zu teuer wird, würde ich das eher als begrüßenswert bezeichnen.

  • Die Frage ist wie lange hält das an. Z.B. wird in normalen Zeiten 50% der Luftfracht mit Passagiermaschinen transportiert, welche jetzt großteils mit dem Schiff transportiert werden müssen. Wenn der Luftverkehr wieder halbwegs normal läuft werden die Preise bestimmt wieder sinken.

  • Wir zahlen zur Zeit für einen 40' Container etwa 6000-8000 $ aus China. Vor drei Monaten noch 1900-2500 $. Normal waren zum Chinese New Year höhere Raten (um die 3000 $). Jetzt werden aber Schiffe aus den Verkehr genommen und China hat kaum noch Leercontainer. Die stapeln sich durch den Exportrückgang von den USA und Europa hier. Ich rechne nicht mit geringeren Raten vor dem Sommer. Eventuell greift vorher die chinesische Regierung bei ihren Reedereien ein. Die wollen schließlich exportieren.

  • Das wurde glaube ich auch beim letzten Update zum Lockdown-Kickstarter thematisiert, dass AR eine Goodie-Box streicht, wenn sie es mit den Kosten nicht wie geplant hinbekommen. In solchen Fällen ist das natürlich nochmal speziell, wenn Versand und Preise schon vor nem Jahr im Pledgemanager festgelegt wurden.

  • Vielleicht wird der ganze Quatsch mit China und Verschiffen und auch die Produktion mal so teuer, dass man sich mal wieder darauf besinnt so etwas auch alles in Deutschland oder zumindest in Europa zu produzieren.

  • Düstere Aussichten - vermutlich nicht nur für den Spielebereich... :/

    Wenn es dazu führt, dass wieder mehr in Europa produziert wird, weil der irrsinnige Transport um den halben Globus endlich zu teuer wird, würde ich das eher als begrüßenswert bezeichnen.

    Generell würde ich Judge Penguin's Aussage auch bejahen, aber alleine hier im Forum werden Sammelbestellungen organisiert und Schnäppchen verbreitet, wo die Ersparnis oft ein paar Euros ausmacht ... wenn die Spiele nun teurer werden (und das werden sie bzw. sind sie eh schon), wird vermutlich weniger gekauft (oder vermehrt, "Billigware"). Hat alles Vor- und Nachteile.

  • Wenn es dazu führt, dass wieder mehr in Europa produziert wird, weil der irrsinnige Transport um den halben Globus endlich zu teuer wird, würde ich das eher als begrüßenswert bezeichnen.

    Auch hier gibt es Probleme, aber eine Ebene vorher, bei den Rohmaterialien.

    PeterRustemeyer

    Warum wird hier immer nur negativ von Problemen gesprochen???

    Warum nicht auch mal über Chancen ?

    Haben wir uns in Europa so unumkehrbar abhängen lassen oder traut man sich irgendwann auch mal etwas (positiv zu sehen und zu agieren)?

    Einmal editiert, zuletzt von turbo ()

  • PeterRustemeyer

    Warum wird hier immer nur negativ von Problemen gesprochen???

    Warum nicht auch mal über Chancen ?

    Haben wir uns in Europa so unumkehrbar abhängen lassen oder traut man sich irgendwann auch mal etwas (positiv zu sehen und zu agieren)?

    Ich glaube was er meint ist, dass es dann halt die Rohstoffe sind, die verschifft werden müssen. Also Transferaufwand und -kosten sind immer da. Auch, wenn man am Ende dann hier produziert. Die Öko-Bilanz wird wahrscheinlich nicht viel anders sein.

  • PeterRustemeyer

    Warum wird hier immer nur negativ von Problemen gesprochen???

    Warum nicht auch mal über Chancen ?

    Haben wir uns in Europa so unumkehrbar abhängen lassen oder traut man sich irgendwann auch mal etwas (positiv zu sehen und zu agieren)?

    Ich glaube was er meint ist, dass es dann halt die Rohstoffe sind, die verschifft werden müssen. Also Transferaufwand und -kosten sind immer da. Auch, wenn man am Ende dann hier produziert. Die Öko-Bilanz wird wahrscheinlich nicht viel anders sein.

    Ich glaube die Rohstoffe um Spiele zu produzieren haben wir in Europa selbst.

    Und warum können wir nicht auch Minis?....Wahrscheinlich weil immer alle sagen "zu teuer" ....das war bei den ersten Verlagen, die mit so etwas mal angefangen wohl erst einmal auch so....

    Die Transportwege sind wesentlich kürzer und innerhalb der EU sehr schnell abzuwickeln....zuverlässigere Wege und schneller Reaktionszeiten.

    Für Qualitätskontrollen fallen weite Reisen bzw. unangenehme Überraschungen eher weg. (Siehe aktuell WYG und Madeira)

    Die Öko-Bilanz dürfte insgesamt wesentlich besser sein auch weil mit Schweröl fahrende Containerschiffe nicht vier bis sechs Wochen durch die Meere fahren, selbst wenn da Massen transportiert werden.

  • Also die hohen Frachtpreise sind nur ein kurzfristiges Problem, was noch paar Monate andauern und sich dann wieder normalisieren dürfte.


    Die großen Linienreedereien bzw. die Allianzen haben im März-Mai 2020 Liniendienste verdünnt und Kapazitäten rausgenommen, um die Frachtraten in der Krise stabil zu halten und Leerfahrten zu verhindern.


    Chinas schneller Rückkehr zur Normalproduktion, eine gestiegene Nachfrage nach Gütern für zu Hause (die Leute sitzen halt im Home Office und bestellen Möbel, Hardware, Brettspiele etc), und der Wegfall eines wesentlichen Teils der Luftfracht führen derzeit zu einem Mangel an Containern auf den Routen China-Europa und China-USA.


    China hat a) viel Stahl und b) viele Arbeiter. Die zimmern gerade ganz viele Container. Und dann werden sich auch die Frachtraten normalisieren.

  • Ich glaube die Rohstoffe um Spiele zu produzieren haben wir in Europa selbst.

    Und warum können wir nicht auch Minis?....Wahrscheinlich weil immer alle sagen "zu teuer" ....das war bei den ersten Verlagen, die mit so etwas mal angefangen wohl erst einmal auch so....

    Die Transportwege sind wesentlich kürzer und innerhalb der EU sehr schnell abzuwickeln....zuverlässigere Wege und schneller Reaktionszeiten.

    Für Qualitätskontrollen fallen weite Reisen bzw. unangenehme Überraschungen eher weg. (Siehe aktuell WYG und Madeira)

    Die Öko-Bilanz dürfte insgesamt wesentlich besser sein auch weil mit Schweröl fahrende Containerschiffe nicht vier bis sechs Wochen durch die Meere fahren, selbst wenn da Massen transportiert werden.

    Dein Gründe sind nachvollziehbar und logisch, allerdings vergisst du wichtige Punkte warum in diversen Ländern alles billiger hergestellt werden kann.

    Diese haben teils keine Mindestlöhne, können billige Arbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen einsetzen etc.

    Die jeweiligen Regierungen machen den Firmen nicht solche Vorschriften wie hier.

    Allein Thema Arbeitssicherheit, Anforderungen an Arbeitsplätze, Umgang mit Gefahrstoffen....

    Vieles ist in anderen Ländern die nicht in der EU sind, einfach egal.


    Das sind alles Punkte, die die Kosten teils immens in die Höhe treiben.

    Natürlich haben die lange Wege hier hin und der Versand wird teurer, aber der fällt da nicht wirklich ins Gewicht, wenn man alles vergleicht.


    Somit wird sich das ganze höchstens dann irgendwann ändern, bzw. preislich annähern, wenn in anderen diversen Ländern wie China auch solche Vorschriften und Regularien zwingend werden.


    Innerhalb der EU, wird es also mit Sicherheit immer teurer bleiben, dafür sorgen unsere Gesetze, die jedes Jahr schlimmer werden und mehr und mehr Umstände schaffen.


    (Die Zweckmäßigkeit der Regularien hab ich mal außen vor gelassen und ich halte auch nichts von Ausbeutung etc.)

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_14022022 ()

  • Naja, wie personalintensiv kann eine Miniaturen- und Brettspielproduktion zukünftig sein?


    Wäre mE schon auch alles in der EU möglich. Große Druckereien gibt es hier ja noch....aber ist natürlich etwas schwierig, diese globalen, arbiträren Wertschöpfungsketten wieder zu lokalisieren.


    Das wäre auf jeden Fall mal ein lohnenswerter Kickstarter. Ein vollständig lokal produziertes Spiel. Ich würde auch mehr dafür bezahlen. Das wäre EU Friendly. 8o

  • Gab es da nicht schon einige Kickstarter aus dem polnischen Bereich, die eine lokale Produktion machen? Bin abewr nicht sicher, welche das waren - da könnte man mal Preise vergleichen...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ich bleibe weiterhin dabei.....und ich vergesse da auch nichts....

    Wie schon erwähnt wurde, von wievielen Arbeitern und welchem Rang einer Ausbildung reden wir denn hier....außerdem würden sich nach entsprechenden Investitionen auch irgendwann die Kosten amortisieren.

    Ich kenne auf Anhieb keinen europäischen KS in hohen, dreistelligen Pledge Level / All In Bereichen. :watt:


    Ich erinnere mich noch an ein Jahr Messe Essen zurück, ich weiß nicht mehr genau wann.....

    Da standen die Besucher vor leeren Ständen und Regalen....weil die ganze Just in Time Produktion, die Abwicklung völlig in die Hose gegangen ist und entsprechend auch die Lieferungen nicht klappten.

  • Das wäre auf jeden Fall mal ein lohnenswerter Kickstarter. Ein vollständig lokal produziertes Spiel. Ich würde auch mehr dafür bezahlen. Das wäre EU Friendly. 8o

    DUN wird komplett von vorne bis hinten in Spanien produziert. 😉

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    KS Pending: Nova Aetas: Renessaince, Classic Quest, Lasting Tales, Earth under Siege, Malhya, Anastyr, Warcrow: Adventures, Maladum, Tanares Adventures Ultimate, Fateforge

  • Das wäre auf jeden Fall mal ein lohnenswerter Kickstarter. Ein vollständig lokal produziertes Spiel. Ich würde auch mehr dafür bezahlen. Das wäre EU Friendly. 8o

    DUN wird komplett von vorne bis hinten in Spanien produziert. 😉

    Gut, dass ich das schon habe! :secret: 😁


    Da bin ich ja mal wieder bestens informiert.


    Und übermäßig teuer war es auch nicht....also geht doch!

  • turbo

    Ging (und geht) mir nicht darum dich von irgendwas zu überzeugen ^^

    War nur quasi eine Anmerkung, dass das ganze Drumherum auch sehr intensive Kosten verursacht.


    Aber noch nebenbei bemerkt....diese amortisieren sich nicht so schnell, da es da nicht nur um ein paar Hunderter geht, sondern in die Tausende (pro Jahr) Alles was im Bereich Arbeitsschutz etc. neu jedes Jahr dazu kommt, muss von Personal eingepflegt und ständig gepflegt werden.


    Ich arbeite teilweise im Arbeitsschutz in einer mittelgroßen Firma....da fallen teilweise jährlich zigtausend Euro an, was heftig ist. Einzelne günstige Maßnahmen sind gleich ein paar Hunderter, was auch schon bei einem kleinen neuen Betrieb vorkommt.


    Gerade bei Minis (Resin etc)

    Du hast da verschiedene Gefahrstoffe - Harz, Alkohol etc...Dafür brauchst du Arbeitsanweisungen, musst Gefahrstofflisten führen, korrekte Entsorgung nachweisen können, musst Mitarbeiter jährlich Schulen, brauchst Schutzausrüstung, Arbeitsplatzbestimmungen einhalten und und und....

    Das ist nur ein kleiner Teilbereich und damit hast du noch nichts produziert.


    Ist also nicht zu unterschätzen, was in der EU in diesen Bereichen nötig ist.

    Zwar machen die in China auch was, aber leider auf einem anderen Level und haben bei weitem nicht solche Kosten.


    Daher wäre jedes Spiel das komplett in der EU hergestellt wird ziemlich teuer - und das zahlt auch fast niemand, so dass es sich überhaupt lohnen könnte.


    Gibt ja immer mal wieder Leute, die Produkte rein aus der EU anbieten und damit auch mehr oder weniger Erfolg haben. Aber in unserem Nischensektor Brettspiele, bezweifle ich, dass das jemandem gelingen wird, langfristig damit Erfolg zu haben.


    Und selbst mit den aktuell höheren Preisen für die Containerschiffe, wird sich das wahrscheinlich nicht ändern :|


    PS: Sorry, bin leider etwas abgeschweift

  • @Gamedo

    Du hast ja Recht und ich weiß selbst was es kostet gescheite Arbeitsbedingungen zu schaffen und zu erhalten.

    Aber du beiweist damit indirekt auch.....Vielen ist es einfach sch...egal wie es z.B. in China damit aussieht....Hauptsache billig.

    Das gilt ja nicht nur für den Spiele Bereich....

    Wir nehmen in Kauf, dass es anderen schlecht(er) geht und irgendwann machen wir uns dann selbst kaputt.....wir arbeiten ja fleißig daran. Wie sollen es kleine heimische Verlage dann jemals schaffen aus der Masse herauszustechen?

    Man schaue nur mal wieviel von unseren sogenannten Schlüsselindustrien schon verkauft wurden....Ich selbst bin ja im technischen Bereich tätig und da geht echt die Post ab.....nur weil oftmals ein paar Wenige (z.B. Aktionäre) nicht mit 100Mio im Jahr zufrieden sind.

    China kauft sich alles auf Pump, mit Geld was sie eigentlich nicht haben...China kauft sich massiv in Afrika ein und man hängt an deren Tropf...die neue Seidenstraße....bestimmt kein uneigenütziges Projekt...
    China plant einen weiteren Staudamm mit dem sie anderen Ländern die komplette Wasserversorgung abdrehen können...und es auch machen wenn die Zeit gekommen ist....

    Aber China ist billig...... X/

    Und weil du den Mittelstand erwähnt hast...die könnten wenn sie wollen und das herausstellen, mit echter Qualität punkten und das auch vermarkten. Wir (also da wo ich arbeite) haben weltweit Service Mitarbeiter, teilweise zahlen wir den lokalen Einheiten bis zum doppelten Stundenlohn gegenüber Deutschland....in indien gerade mal ein Viertel....wir liegen da max. im Mittelfeld.

    Dafür kann man aber auch sehr genau merken wer Qualität bringt und wer nicht...und ohne zu übertreiben, die Besten Leute für unsere Einsätze kommen nach wie vor aus Deutschland.


    Sorry, ich schweife auch ab, gehe jetzt aber mal "rüber" in die Whisky Ecke und schenke mir einen ein... :)

    Slàinte

  • Achtung - bezogen auf Miniatur Spiele

    Man muss aber auch beachten, dass beispielsweise CMON in China ansässig sind und dort also lokal produzieren.

    Der Markt ist meines Erachtens am größten in der USA. (Beispielsweise Ankh ca. 10 mal soviele wie Deutschland ( 2. Platz).

    Ein produzieren in Deutschland würde also nur deutschen Produzenten helfen, der Lieferweg für den überwiegenden Teil der Kunden bestehen bleiben.

    Welche Verlage aus Deutschland lassen überhaupt große Miniatur Spiele produzieren?

    Awaken Realms aus Polen könnte ich mir noch vorstellen, als Investitionstreiber für Europa. Im Endeffekt sind das ja auch "nur" Spritzgussteile.

  • Das gilt ja nicht nur für den Spiele Bereich....

    Wir nehmen in Kauf, dass es anderen schlecht(er) geht und irgendwann machen wir uns dann selbst kaputt.....wir arbeiten ja fleißig daran.

    Das ist volkswirtschaftlich einfach nicht richtig. Es hat für beide Seiten eher Vorteile, wenn dort produziert wird wo es eben günstiger ist (auch für den ganz normalen Arbeiter in Deutschland).

  • Wenn ich mich nicht irre, wird de neue Erweiterung fuer "Grand Austria Hotel" in Deutschland produziert: bei ASS (Altenburger Spielkartenfabrik), jedenfalls ist das so angegeben:


    https://www.kickstarter.com/pr…n-and-deluxe-upgrade/faqs


    Es gab viele Beschwerden ueber den Preis, der etwas hoeher ist als man erwarten wuerde bei einem in China produzierten Produkt.

    Ich denke, es ist wie ueberall, der Kunde entscheidet ob es den Mehrpreis wert ist oder er/sie die 'Geiz ist geil' Einstellung bevorzugt. Wenn man Bio oder gute Arbeitsbedingungen will, waehlt man entsprechend. Das ist bei Spielen nicht anders als bei 4 EUR T-shirts, oder konservierten Lebensmitteln. Wenn es genug Meschen tun, dann versteht der Produzent (hier der Spieleverlag) was geht und was nicht Kundenwunsch ist.

  • Das ist volkswirtschaftlich einfach nicht richtig. Es hat für beide Seiten eher Vorteile, wenn dort produziert wird wo es eben günstiger ist (auch für den ganz normalen Arbeiter in Deutschland).

    "Wir" "uns" hätte ich jetzt eher global gesehen bzw. so verstanden. Zumal es nie gut sein kann andere oder die Natur auszunutzen. Das hat schon in der Geschichte immer zu Widerstand geführt und damit zu Systemzusammen- und Umbrüchen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Was natürlich sehr gut ist 👍🏼....die Preise für die Pledge Level sind vielleicht etwas höher dafür sind die Versandkosten niedriger als bei vielen anderen Projekten....selbst für die USA liegen die noch recht gut.

    Nun beschweren sich wohl eher die Leute, die sonst billigeren Versand gewohnt sind.

  • Das gilt ja nicht nur für den Spiele Bereich....

    Wir nehmen in Kauf, dass es anderen schlecht(er) geht und irgendwann machen wir uns dann selbst kaputt.....wir arbeiten ja fleißig daran.

    Das ist volkswirtschaftlich einfach nicht richtig. Es hat für beide Seiten eher Vorteile, wenn dort produziert wird wo es eben günstiger ist (auch für den ganz normalen Arbeiter in Deutschland).

    Ist das so ???

    Das denke ich nicht....(mehr) 🤨

  • Ist das so ???

    Das denke ich nicht....(mehr) 🤨

    Rein monetär ohne Folgeeffekte (CO2, Umweltzerstörung, etc) einzurechnen bestimmt. Ist halt sehr kurzfristig gedacht.

    Ja, dem ist weiterhin so. Wohin Protektionismus führt, sieht man aktuell in den USA (und damit meine ich nur die Außenhandelsbilanz -> schlechter).


    Wenn andere diejenigen Waren produzieren, die sie günstiger herstellen können, können wir hier mehr davon kaufen und dort gibt es besser bezahlte Arbeitsstellen (nicht zwangsläufig gut aber eben besser als vorher). Wir konzentrieren uns dagegen auf unsere Hochtechnologie und Dienstleistungen (und das klappt sehr gut).


    Die stärker werdende Umweltverschmutzung ist größenteils nur eine Folge des weltweiten Wachstums (damit wird es weder okay und man sollte trotzdem etwas dagegen machen).


    Das ist sehr einfach gehalten und nur die Regel. Ausnahmen kann man fast immer konstruieren.

  • Bei welchen „Hochtechnologien“ siehst Du Deutschland denn vorne?


    Und eine zu starke Fokussierung auf Dienstleistungen ist auch nicht der Königsweg....siehe USA/UK. Bin ziemlich froh, dass wir noch Industrie / produzierendes Gewerbe (ganz besonders auch die unzähligen Mittelständler/Familienunternehmen) hier in Deutschland haben.


    Die Außenhandelsbilanz war den USA nie so wichtig wie uns. Durch diese Defizite konnten sie auch den USD als weltweite Leitwährung implementieren.


    Entfernen uns aber bißchen vom Thema. 🙂

    Einmal editiert, zuletzt von HBBackstar ()

  • Die Öko-Bilanz dürfte insgesamt wesentlich besser sein auch weil mit Schweröl fahrende Containerschiffe nicht vier bis sechs Wochen durch die Meere fahren, selbst wenn da Massen transportiert werden.

    Das ist immer nur lokal gedacht. Wenn ich für Deutschland produziere versuche ich auch in Deutschland zu produzieren. Frosted Games versucht, wo wir dürfen, selbst zu produzieren.

    Anders sieht es aus, wenn du ein Spiel für dich und 12 Partner produzierst. Denn Menge macht auch Rabatt. Preislich nimmt sich da eine Produktion in China und Deutschland nicht viel (China ist schon günstiger, aber meist nur bei speziellen Dingen). Aber die Öko-Bilanz ist dieselbe.

    Weil:

    Statt Die Europäsischen Spiele von China nach Europa zu schieben, muss ich die Chinesischen, Japanischen und Koreanischen Spiele von Deutschland nach Asien shippern. Der Amerikaner muss immer was aufs Schiff packen, denn die Produktionsmöglichkeiten in den USA sind immer noch zu gering. Ich verstehe den Ansatz, aber als Argument greift das hier zu kurz. Die Öko-Bilanz wird nicht besser.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.