Welcher Lacerda?

  • Hallo zusammen,


    nachdem man ja sehr viel gutes über die Spiele von Vital Lacerda hört und liest, möchte ich diese Lücke in meiner Spielesammlung auch gerne zukünftig schließen.

    Nun meine Frage an euch: Welchen Lacerda würdet ihr für den Einstieg in die Lacerda-Welt empfehlen?

    Die Komplexität sollte ja bei allen seinen Spielen mehr als gegeben sein (?!), da habe ich eigentlich keine Beschränkungen. Vom Thema her sprechen mich zur Zeit vor allem The Gallerist und Kanban an (bei letzterem habe ich den KS letztes Jahr leider verpasst).

    Was sind so eure Erfahrungen mit den Spielen, was würdet ihr empfehlen?

    Was wird zur Zeit gespielt: Wonderlands War | The Kings Dilemma | Dominion | Boonlake | Dune Imperium | Kingdom Death: Monster | Arche Nova

  • Ich würde da knallhart nach Thema gehen. In der Komplexität schenken die sich wenig (mit Ausnahme von Escape Plan), also such Dir am besten das Spiel raus, mit dem Du thematisch am meisten anfangen kann. Das ist ja das Tolle an Lacerda: Extrem tiefe Euros, die trotzdem hochthematisch wirken. Ich würde noch Lisboa in die engere Wahl nehmen, weil man da wirklich das Gefühl kriegt, eine Stadt nach der Katastrophe wieder aufzubauen.

  • PowerPlant - Dein Auftritt!! ;)

    Komplex sind sie alle. Eine Regel-Lern-Partie brauchen alle. Mehrere Partien, um richtig gut zu spielen, brauchen alle. Das würde ich aber eher als Feature statt als Bug sehen ;) Gemein haben fast alle (bis auf CO2), dass man quasi sich selbst als Worker spielt. Man hat eine Hauptfigur, die man steuert. Darüber hinaus sind alle kompetitiv - zwar nicht böswillig untereinander, aber eben nicht kooperativ, bis auf CO2 - Second Chance. Auch ist CO2 der einzige der gleich folgenden Titel, der nicht von EGG stammt. D.h. die Box ist kleiner, das Material ist nicht ganz so hochwertig, auch wenn die Holzfiguren einmalig genial sind. Das schlägt sich auch im Preis nieder.


    Alle Spiele haben natürlich irgendwo denselben Flair - Autor, Grafiker und Verlag sind gleich. Das merkt man schon. Dennoch sind sie so verschieden, dass man sie alle lieb haben darf ;) Quasi wie Rising Sun und Blood Rage.

    Meine Liste absteigend in komplexität - je höher, desto komplexer:

    1. On Mars
      Besonderheit: Worker Placement in 2 von einander getrennten Bereichen, zwischen denen man bewusst reisen muss. Teilen von Forschungsergebnissen und Technologien. Ausbreitung auf der Marsoberfläche. Toller Ressourcenkreislauf.
    2. Lisboa
      Besonderheit: Gesteuert über Aktionskarten. Historischer Hintergrund. Aufbau der Stadt. Unbedingt mit Queen-Variante spielen (kann man sich auch hausregeln).
    3. Kanban EV
      Besonderheit: Fortbildung, gemeinsame Upgrades an Fahrzeugen, vom Spiel gesteuerte Managerin. Dafür mMn nicht so stark zu 2.
    4. The Gallerist
      Besonderheit: Beeinflussung des Publikums (kompetitiv!), Künstler unter Vertrag nehmen und groß machen.
    5. Vinhos Deluxe
      Besonderheit: Tableau bauen, Wein reifen lassen, Kosten der Aktionsfelder hängen auch von Mitspielern ab.
    6. CO2 - Second Chance
      Unbedingt 2nd Chance, da Semi-Koop (1. Edition) mMn hier nicht funktioniert. Kooperativ ist es aber super!
      Besonderheit: Kooperativ! Tolle Meeple, gemeinsame Projekte, Zertifikatmarkt.
    7. Escape Plan
      Besonderheit: Quasi nur 2 unterschiedliche Aktionen, die Varianz entsteht anhand der Orte. Für mich tolle Thematik und Umsetzung, erzählt viel "Geschichte". Wird am Ende zu einem Wettrennen: je später man beendet, desto teurer wird's - Ausscheiden von Spielern möglich! Das Prinzip ist ähnlich wie bei Klong: Den letzten beißen (vielleicht) die Hunde.

    Allen gemein ist, das wenn man sie einmal begriffen hat, sie sehr schnell wieder auf den Tisch gebracht werden können, da die verschiedenen Aktionen so thematisch sind. Die hervorragende Grafik tut ihr übriges dazu. Soll heißen: Die Regeln einmal zu verinnerlichen ist echt eine Hürde, wobei die sich nicht unangenehm anfühlt, sondern einfach Zeit kostet. Die Komplexität kommt meist nicht durch die Struktur der Regeln, sondern durch deren Nutzen. So ist z.B. Kanban EV an sich total schnell erklärt - nur gut zu spielen und die richtigen Aktionen neben den ganzen Möglichkeiten zu wählen, ist nicht trivial.

  • Besten Dank euch schonmal, vor allem PowerPlant !


    Bei Kanban EV hast du mit der Info, dass es zu zweit eher nicht so stark ist, schon einen für mich/uns wichtigen Punkt erwähnt. Wir spielen vor allem (im Moment natürlich noch mehr) zu zweit. Wie schaut es denn da so aus bei den anderen, bzw. gibt es für 2 Personen einen klaren Favoriten?


    PS.: CO2 ist im Moment raus, kooperative Spiele stehen erstmal genug hier :D

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    Einmal editiert, zuletzt von Moxi1991 ()

  • Ich finde On Mars zu zweit aber auch nicht so stark wie zu dritt. Zu zweit ist der Streit um die Aktionsplätze geringer, es gibt viel Platz auf dem Mars und der Kampf um die Zugreihenfolge ist fast als lahm zu bezeichnen. Macht trotzdem Spaß, ist nur nicht so fies.

  • The Gallerist halte ich für das Einsteigerfreundlichste, und es skaliert fast perfekt zu zweit. Daher wäre das meine Empfehlung.

    Ist auch mit das günstigste, glaube ich.

  • Ich würde da knallhart nach Thema gehen. In der Komplexität schenken die sich wenig

    Volle Zustimmung. :thumbsup:


    Moxi1991

    Lacerda ist mE bekannt für stark verzahnte ABER sehr thematische Euros.

    Aus diesem Grund finde ich (!) z.B. Vinhos als sein bestes Spiel, was ich bislang von ihm gespielt habe. Aufgrund des Themas kann ich mir viele Spielmechaniken besser herleiten und es ist für mich (!) dadurch weitaus weniger komplex oder trocken als Kanban. Das mag natürlich ein IT`ler ganz anders sehen und in Kanban das non plus ultra in seinen Spielen sehen.

    Generell bin ich ein großer Fan seiner Spiele. Kanban musste bei mir leider wieder ausziehen, da ich mir viele Mechaniken in diesem Spiel thematisch nicht gut herleiten und dadurch nicht gut merken konnte und aufgrund dessen ich, wenn ich es einmal 2 oder 3 Wochen nicht gespielt habe, mir die Regel wieder komplett durchlesen müsste....dies ist bei mir (!) bei Vinhos nicht der Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Sie funktionieren alle auch zu 2. Bei Kanban EV ist es eher ein Gefühl: Du hast (im Kern) 4 Bereiche. Jeder Bereich hat 2 Worker Spaces. Die Managerin geht von oben nach unten und überspringt voll besetzte Bereiche. Bei 4 Spielern sind natürlich die Hälfte der 8 Spaces belegt und so ein Bereich tendenziell öfter geblockt. Bei weniger Workern/Spielern wird das natürlich schwierig und ein Bereich ist erst geblockt, wenn beide Spieler zeitgleich dort sind.


    Dann geht die Managerin zwar zum nächsten Bereich und bewertet die Fortschritte aller Spieler dort, insofern umgeht man das eh nie. Aber zu 2. ist es, ähnlich wie die Zugreihenfolge bei OnMars, die brettundpad ansprach, sehr viel taktischer und weniger zufällig. Aber das ist ja bei fast jedem Spiel so.

  • Vinhos Deluxe ist aus meiner Sicht ein super Einstieg zu Lacerda. Es ist sehr thematisch (mit Ausnahme der Magnate-Tiles) - aber von der Komplexität noch überschaubar.

    Lisboa ist definitiv mein Favorit unter den Lacerda-Spielen, ebenfalls hochgradig thematisch, aber eben auch an der Spitze der Komplexitäts-Skala (entgegen des bgg-Ratings halte ich Lisboa für komplexer als On Mars).

  • ...ich kenne die Deluxe nicht, aber zumindest vom alten vinhos würde ich persönlich jetzt aus Frustgründen eher abraten. Da kann man sich schnell in der ersten Runde Rausschießen. Das gilt für die anderen Lacerdas weniger.

  • Ich würde Lisboa empfehlen, finde das es zu zweit sehr gut funktioniert.

    Bin mir selbst noch unsicher, welcher Lacerda mir besser gefällt, On Mars oder Lisboa. Aber zu zweit spiele ich lieber Lisboa, als On Mars.


    Ich fand Gallerist auch super. ISt auch immer ncoh ein gutes Spiel, aber seit Lisboa, ist es wirklich selten auf den Tisch gekommen. Als dann noch On Mars kam, sah es schlecht aus für Gallerist. Kam seit On Mars nicht mehr auf den Tisch. Aber trotzdem werden ich mich "noch" nicht davon trennen.


    Escape Plan fand cih auch schön thematisch, funktioniort aber zu zweit nur mit Sonderregeln und ist zu zweit auch nicht so spannend. Des Weiteren ist Escape Plan für mich kein typischer Lacerda. Falls du also in die Lacerda Welt eintauchen möchtest, würde ich Escape Plan nicht empfehlen, da man sonst einen falschen Eindruck der Lacerda Titel erhalten kann.


    Vinhos Deluxe, kenne ich nicht, kenne nur die Standard Version von WYG.


    Dann würde ich dieses Thema vielleicht etwas mitnutzen, hoffe es stört nciht, falls doch einfach auslagern oder mein Anliegen ignorieren.

    Ich bin bereit Geld auszugeben, habe aber schon Vinhos von WYG. Brauche gute Argumente, warum ich die Deluxe Variante brauche.

    So jetzt kommt ihr........ Dankschee :)

    Einmal editiert, zuletzt von Micha ()

  • Ich kann On Mars sehr empfehlen. Es ist mMn sehr thematisch, hat interessante Mechanismen und bietet viel Spielspaß. Die Materialqualität ist sehr gut. Lisboa ist aber auch cool und hat auch einen einzigartigen Mechanismus.


    Ja On Mars hat einige Regeln, kann aber ehrlich gesagt das weight rating auf BGG nicht nachvollziehen. Es ist komplex, aber da finde ich z.B. Trismegistus oder Trickerion schwerer gut zu spielen. Wir haben einmal Brass Birmingham direkt ein Tag später nach einer Partie On Mars gespielt und mir kam es komplexer vor, trotz deutlich weniger Regeln (Komplexität ungleich Kompliziertheit/Anzahl Regeln).

  • Ja On Mars hat einige Regeln, kann aber ehrlich gesagt das weight rating auf BGG nicht nachvollziehen. Es ist komplex, aber da finde ich z.B. Trismegistus oder Trickerion schwerer gut zu spielen. Wir haben einmal Brass Birmingham direkt ein Tag später nach einer Partie On Mars gespielt und mir kam es komplexer vor, trotz deutlich weniger Regeln (Komplexität ungleich Kompliziertheit/Anzahl Regeln).

    Meine Vermutung: Viele waren damals auf dem Mars-Trip, hatten TfM und haben dann das hier gebackt. Im Vergleich zu TfM ist On Mars VIEL schwerer - und für Otto Normalspieler eben ne glatte 5. Dem gegenüber ist Lisboa voll das Nischenspiel und jeder, der es kauft, weiß, was er bekommt. Die finden Lisboa dann im Vergleich zu den anderen Brocken, die sie so spielen "ok komplex". Im Ergebnis sieht On Mars dann komplexer aus, wenn man sich nur die Ratings anschaut.

  • Ich kann On Mars sehr empfehlen. Es ist mMn sehr thematisch, hat interessante Mechanismen und bietet viel Spielspaß. Die Materialqualität ist sehr gut. Lisboa ist aber auch cool und hat auch einen einzigartigen Mechanismus.


    Ja On Mars hat einige Regeln, kann aber ehrlich gesagt das weight rating auf BGG nicht nachvollziehen. Es ist komplex, aber da finde ich z.B. Trismegistus oder Trickerion schwerer gut zu spielen. Wir haben einmal Brass Birmingham direkt ein Tag später nach einer Partie On Mars gespielt und mir kam es komplexer vor, trotz deutlich weniger Regeln (Komplexität ungleich Kompliziertheit/Anzahl Regeln).

    Dem stimme ich zu! On Mars ist erschreckend harmlos zu spielen, wenn man die Komplexität von BGG erwartet. Wasserkraft ist z.B. definitiv heftiger.

  • Dem stimme ich zu! On Mars ist erschreckend harmlos zu spielen, wenn man die Komplexität von BGG erwartet. Wasserkraft ist z.B. definitiv heftiger.

    Alles subjektiv, ich weiß, und ich bin ja gern dabei, dass On Mars in Sachen Komplexität überschätzt wird, aber gegen Wasserkraft? Echt jetzt? Wasserkraft war für uns gefühlt Kennerspiel++. Lediglich dass man sich dabei so gut das Wasser abgraben kann (sorry), also das Maß an wirklich negativer Interaktion, lässt es mich eher bei Expertenspiel einsortieren. Das ist übrigens auch erst seit kurzem so hoch im Weight auf BGG, als es noch recht neu war dümpelte das eher bei 3,6 rum. Vorausgesetzt die Spieler kennen andere WP-Spiele, erkläre ich Barrage in 20 Minuten, On Mars nicht in unter 30 (Tendenz 40). Lisboa liegt da für mich auf einer Ebene, das spielt sich zwar etwas unintuitiver, ist aber wegen der hohen thematischen Dichte m.E. genauso schnell erklärt.

  • Ich weiß es nicht, ist sicher subjektiv. Aber ich weiß noch wie ich bei Wasserkraft vorm Brett saß und dachte, verdammt, überall fehlt was und ich komme nicht vorwärts. Bei On Mars ging es selbst in der ersten Partie immer locker nach vorne. Ganz ehrlich, ich war von der Komplexität echt enttäuscht. Hatte wohl aber auch absurde Erwartungen :D

  • Die Managerin geht von oben nach unten und überspringt voll besetzte Bereiche. Bei 4 Spielern sind natürlich die Hälfte der 8 Spaces belegt und so ein Bereich tendenziell öfter geblockt. Bei weniger Workern/Spielern wird das natürlich schwierig und ein Bereich ist erst geblockt, wenn beide Spieler zeitgleich dort sind.

    Zu zweit verhält sich die Managerin Sandra aber minimal anders:

    Rule change: Players cannot move to a department where Sandra is. However, she can move to a department where a player is. This is even true in the Administration Department.

    Allein dadurch war meist ein Department gesperrt und wir kamen uns zu zweit ständig in die Quere. ich finde jedenfalls, Kanban spielt sich zu zweit ebenfalls sehr gut. (Wäre im Übrigen meine Empfehlung vor „On Mars“ gewesen. Moxi1991 )


    Gruß Dee

  • Ich weiß es nicht, ist sicher subjektiv. Aber ich weiß noch wie ich bei Wasserkraft vorm Brett saß und dachte, verdammt, überall fehlt was und ich komme nicht vorwärts. Bei On Mars ging es selbst in der ersten Partie immer locker nach vorne. Ganz ehrlich, ich war von der Komplexität echt enttäuscht. Hatte wohl aber auch absurde Erwartungen :D

    Das muss man aber für einen Nicht-Kenner übersetzen ;) Das Problem ist der Einstieg nicht das Spielen. Wasserkraft lernen ist Kindergeburtstag im Vergleich. Das liest man und das Spiel erschließt sich einem komplett. Wasserkraft zu erklären dauert keine 15 Minuten. Sich ein On Mars draufzuschaffen die Aktionen zu verinnerlichen, die Zusammenhänge zu erkennen, ist für mich eine ganz andere Ebene.


    Erst wenn man diese Hürde genommen hat, dann tritt vielleicht das ein, was Du meinst.

  • Ich persönlich würde zum Einstieg "The Gallerist" oder "Vinhos" empfehlen. Gerade in einer 2er Runde funktionieren die nach meiner Ansicht sehr gut, sind thematisch und haben ein überschaubares, sehr eingängiges Regelwerk.


    Ich selbst tue mir mit "On Mars" eher schwer und bin davon doch etwas enttäuscht. Wir haben einige Partien gespielt, aber irgendwie kommt kein richtiger Spielfluß auf. Wirkt für mich nur wie ein Sammelorgie für Zusatzaktionen. Damit hat er es hier nach meiner Ansicht übertrieben. Deutlich mein bisher schlechtester Lacerda. Ich würde jederzeit lieber die beiden oben genannten oder Kanban auf den Tisch bringen.

  • Wasserkraft zu erklären dauert keine 15 Minuten

    Ich hab das letzte Mal 42 Minuten gebraucht. :loudlycrying: (Ich hab ernsthaft die Zeit gestoppt.)

    Ich schaff's in 10 Sekunden:

    "Du setzt Worker ein, wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt."

    Den Rest erklären Erfahrung mit solchen Spielen, die Bildsprache, und ein paar Detailfragen muss man dann halt im Spiel klären, wenn sie aufkommen.


    😁 SCNR

  • Lisboa fühlte sich für mich immer wie Arbeit an, das einzige Spiel von Lacerda, welches ich verkauft habe. Problem bei uns: ich möchte das und das machen, welche Aktion nehme ich dafür? Selten ein Spiel gesehen, welches sich mir so wenig erschlossen hat.

    On Mars finde ich genial, da bekomme ich immer Glückssternchen in den Augen beim Spielen.

    The Gallerist ist das zugänglichste, Kanban mit der Autoproduktion etwas "unintuitiv", funktioniert zu zweit gut, zu dritt etwas besser.

    In der aktuellen Version ist Vinhos, mit dem ich niemals ein Problem hatte, etwas entschärft, da gab es "das Spiel im Spiel", mit dem viele ein Problem hatten (ich glaube, die Manageraktion hieß das).

    Escape Plan ist tatsächlich zu zweit (deswegen habe ich das tatsächlich auch abgegeben) nicht so gut und ungewöhnlich anders.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ich fand damals die 2010er Ausgabe von Vinhos toll wegen seiner Komplexität und diesem Mechanismus mit der Bank. Hatten es immer zu dritt gespielt.

    Später habe ich Gallerist geholt, konnte es nur in Zweier Partien testen und fand es langweilig und nur nett. Das durfte dann die Sammlung wieder verlassen.

  • The Gallerist halte ich für das Einsteigerfreundlichste, und es skaliert fast perfekt zu zweit. Daher wäre das meine Empfehlung.

    Ist auch mit das günstigste, glaube ich.

    Würde ich exakt so auch nochmal wiedergeben. Gallerist ist definitiv der Beste für den Start.


    Aber Achtung, danach dauert es eh nicht lange, bis Du alle hast... :D

  • Verlieren die Leute dann ihre Erstpartie, darf man sich danach anhören, man hat das Spiel schlecht bzw. nur zu 70% erklärt. Gewinnen sie aber, war man der super kurz und knackig Erklärbär... subjektive Wahrnehmung! Wird Zeit für mitspielende Hausroboter!

  • Vor allem würde es bei meiner Runde daran scheitern, dass schon allein 30 Minuten aus Fragen bestehen, die entweder für später noch geplante Punkte vorwegnehmen, oder so spezielle Sonderregeln abfragen ("Was passiert, wenn ..."), dass ich erstmal Boardgamegeek anschmeißen muss, weil das nicht im Regelheft steht ...


    Und WEHE, ich vergesse zu erwähnen, dass in der dritten Runde beim zahlen der Ressourcen das Geld mit der linken Hand statt der rechten bezahlt werden muss.

    Sobald Ich NACH Spielbeginn noch einwerfe: "Ach ja, man darf/muss/soll übrigens ...", wird sofort gemeckert. Einmal sogar mit Neustart, weil derjenige dann ja anders gespielt hätte... 😁

  • Ich schaff's in 10 Sekunden:

    "Du setzt Worker ein, wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt."

    Den Rest erklären Erfahrung mit solchen Spielen, die Bildsprache, und ein paar Detailfragen muss man dann halt im Spiel klären, wenn sie aufkommen.

    Ketzerisch formuliert: Da steckt viel Wahrheit drin. ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Vor allem würde es bei meiner Runde daran scheitern, dass schon allein 30 Minuten aus Fragen bestehen, die entweder für später noch geplante Punkte vorwegnehmen, oder so spezielle Sonderregeln abfragen ("Was passiert, wenn ..."), dass ich erstmal Boardgamegeek anschmeißen muss, weil das nicht im Regelheft steht ...

    Teach the Teach: Gegenfragen werden beantwortet mit "Komme ich gleich zu". Wenn Regeln erklärt werden, ist "shut up and sit down" das Motto, sonst wird das nix mit komplexen Spielen. Ich mache mir immer ein Konzept wie ich Spiele erkläre, nämlich meist nicht nach Anleitung (also nicht mit dem Aufbau starten). Ich erkläre auch nicht das Spielbrett, sondern gehe anhand dessen vor, was der Spieler machen soll/kann/darf. Dazu sollte man auch thematisch und nicht mechanisch erklären, das fällt den meisten Menschen leichter. Und es passt natürlich super zu Lacerda-Spielen.


    Bei Wasserkraft bedeutet das: Wer Worker Placement kennt, dem fasst man in 2 Minuten zusammen, wofür die einzelnen Aktionsfelder da sind - was ja echt einfach ist zu erklären. Danach wie der Wasserfluss funktioniert, dann wie Energie produziert wird, dann wie das Rad funktioniert. Damit ist man super in 15 Minuten durch und kann starten.


    Wir haben das (leider) bei Lisboa mal anders gemacht: Ich fing meinen knapp 45 minütigen Vortrag gerade an, als meine Frau sagte: "Wir machen das heute mal anders. Erklär mir mal, was das hier ist...". Das Ergebnis war, dass sie mehrfach total verwirrt war und die Erklärung fast 2 Stunden gedauert hat. Ich kann einfach nicht loslaufen bevor ich krabbeln gelernt habe und bei komplexen Spielen muss ich schlicht vorn anfangen und die Bestandteile darauf aufbauend erklären.


    Also: Bei einem komplexen Spiel muss man sich einen Zugang suchen und die Regeln didaktisch aufarbeiten, auch für die Erstpartie. Zwischenfragen, die nichts mit dem eigentlich aktuellen "Erklärthema" zu tun haben, sollten da gar nicht zugelassen werden ;)


    Dazu gehört natürlich auch, dass eine Erstpartie eben nicht auf Perfektion gespielt wird. Jeder hat bestimmt schon mal den Satz "Hast Du nicht erklärt!" gehört, auch wenn man es bewusst 3x angesprochen hat. Da sind die Leute dann einfach überfordert gewesen. Daher: Den Einstieg leicht machen, Erstpartien als Lernpartien sehen, damit man in der 2. Partie gut starten kann.


    Wer eine Erstpartie verlangt, in der er das Spiel perfekt spielen kann, darf gerne weiter bei Familien- und Kennerspielen bleiben ;) Ich sag dann immer "Sollen wir jetzt 2 Stunden erklären oder nur 30 Minuten und dann haben wir alle Spaß?" :)

  • Wir haben das (leider) bei Lisboa mal anders gemacht: Ich fing meinen knapp 45 minütigen Vortrag gerade an, als meine Frau sagte: "Wir machen das heute mal anders. Erklär mir mal, was das hier ist...". Das Ergebnis war, dass sie mehrfach total verwirrt war und die Erklärung fast 2 Stunden gedauert hat. Ich kann einfach nicht loslaufen bevor ich krabbeln gelernt habe und bei komplexen Spielen muss ich schlicht vorn anfangen und die Bestandteile darauf aufbauend erklären.

    Lisboa erkläre ich VOLL gerne - weil man einfach nur die Historie der Katastrophe wiederholen muss und dabei erklären sich die Regeln voll von alleine - und die Einbettung in den historischen Kontext dient gleichermaßen als Eselsbrücke und hilft, zu erinnern. Das Einzige, wo es immer wieder hakt, ist das Erinnern daran, wie teuer jetzt ein Geschäft ist, aber da kann man während des Spiels auch noch dran erinnern.


    Und ja: Eine Erklärung folgt einem Muster - allerdings sind Gehirne manchmal eben andersrum gedreht. Ich stell manchmal auch Verständnisfragen während einer Erklärung, bei denen ich genervtes "Komm ich gleich zu" erhalte - allerdings kann ich mir dann das gerade gesagte nicht merken, weil ich es nicht verstehe - das hilft dann auch wenig. Allgemein funktioniert mein Gehirn so:

    - Worum geht es im Spiel (Thema - Ziel)

    - Wie lange dauert es (Spielrunden) und wer gewinnt?

    - Allgemeine Rundenübersicht mit Aufzählung der Aktionen

    - Erklären der einzelnen Aktionen in sinnvoller Reihenfolge (einige bauen aufeinander auf)

    - Besonderheiten

  • ..jedes noch so komplexe Spiel lässt sich gut erklären, wenn man eine Proberunde spielt und dabei die wesentlichen Mechanismen "on the job" erläutert. Das dauert meist ca. eine halbe Stunde, aber die neuen Mitspieler können die Zusammenhänge viel leichter verstehen als bei einem Monolog und sind dann mittendrin, wenn das Spiel anschl. neu aufgesetzt wird. Hat bisher stets funktioniert, ob bei Cosims oder Eurogames. ;)

  • Mein Einstieg bei Lacerda waren vor vielen Jahren zwei Partien Vinhos. Ich wollte es mögen, aber irgendwie hat es nicht Klick gemacht. Heute kann ich gar nicht mehr sagen warum nicht.


    Dann kam irgendwann The Gallerist und ich war begeistert. Liegt nun im Regal und wird leider viel zu selten gespielt.


    Und jetzt On Mars. Irgendwie habe ich den Einstieg verpasst und habe nun keine Idee, wo ich es her bekomme. Na ja, abwarten.