Konnte schon jemand von Euch Confucius spielen und einen ersten Eindruck posten???
Confucius
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Ich bin an den Deutschen Übersetzungen der Regeln / Spielhilfe / Kurzregeln beteiligt gewesen (ein Haufen Arbeit!) und habe es auch schon einige Male gespielt.
Für mich einer der Höhepunkte des Jahres.
Es spielt im China der Ming-Dynastie. In jeder Runde haben die Spieler 3 - 5 Aktionsmöglichkeiten. Sie können auf einem Tableau aus verschiedensten Aktionen auswählen, bei denen es um drei verschiedene Bereiche geht (die sich natürlich alle untereinander beinflussen):
Bereich 1: Die Ministerien für "Militär", "Schiffahrt" und "Regierung". Hier gilt es, Beamten zu bestechen und so seinen Einfluss auszuweiten. Man kann auch über einen Seitenstrang eigene gelehrte die Beamtenprüfung bestehen und so Einzug in eines der Ministerien halten lassen. Die Plätze in den Ministerien sind irgendwann alle besetzt und bestochen und es folgt die "Machtübernahme", also Auswertung der Einflussverhältnisse. Der "Sieger" wird Minister, der zweite Sekretär, beide erhalten Siegpunkte.
Bereich 2: Eroberungen. Jeder Spieler kann seine Armeen zunächst sammeln und dann "fremde Länder" angreifen - auch gemeinsam mit anderen Spielern (man ist ja schließlich die "Chinesische Armee" - das gibt Siegpunkte, allerdings müssen die in Frage kommenden Länder bis zu einer bestimmten Runde erfolgreich erobert worden sein - also herrscht Zeitdruck.
Bereich 3: Globale Erkundung mit der Flotte. Man kann Dschunken erwerben und diese in "ferne Länder" schippern lassen. Wer zuerst kommt, erhält Siegpunkte, Nachkommende immerhin noch "Kaiserliche Verdienstkarten", die auch anderswo erhältlich sind und einem zusätzliche Aktionen ermöglichen.Als Währung gibt es Karten, die jede unterschiedliche Werte zweierlei "Währung" aufführen: Geld und Lizenzen. Für verschiedene Aktionen benötigt man mal das eine, mal das andere.
Klingt schon schön vertrackt und ansprechend? Dann kommt jetzt der Clou des Ganzen. In allen Bereichen spielen nämlich auch Abhängigkeiten zwischen den Spielern eine Rolle. Mal muss ich einen anderen zwangsweise unterstützen, mal darf ich etwas nicht, weil ich ihm verpflichtet bin, mal andersherum. Alle diese Verpflichtungen werden durch Geschenke geregelt. Die kann man kaufen und - verschenken. Natürlich kann man auch zurück beschenkt werden, wodurch sich die Verhältnisse ändern.
Aber nicht nur um diese Abhängigkeiten geht es beim Schenken, sondern: je mehr geschenke ein Spieler erhalten ODER verschenkt hat, desto mehr Aktionen kann er in einer Runde durchführen ...Eindruck: Absolut neuartiges Spielgefühl. Relativ komplex - also was zum Einarbeiten, andererseits sind die Mechanismen relativ intuitiv und auf dem Spielplan sehr übersichtlich gestaltet. Ein echtes Strategiespiel, da man nicht gut fährt, wenn man nur taktisch "reagiert". Man muss sich auf ein gebiet konzentrieren und bei den anderen allzu hohe Sieger anderer verhindern, nur so hat man eine Chance zum Sieg. Die virtuose Beherrschung des Schenkens ist tatsächlich der Schlüssel - man kann aufgrund von Abhängigkeiten allerorten seine Position entscheidend verbessern und spart Aktionen.
Zu fünft ist es etwas ZU heftig, zu dritt ist es superb! Zu viert habe ich es noch nicht gespielt. Durch die Verwebungen ist es ein unglaublich interaktives Spiel mit einem Haufen Strategie. Man sollte sich für die erste Partie viel Zeit nehmen. Eine normale Spielrunde mit bereits eingeweihten Spielern dauert dann ca. 2 Stunden - die sich gewaschen haben!
Kurz: Top-Vielspielerspiel eines Kleinverlages in großer Aufmachung - kam auch in Essen auf der Fairplay-Liste sehr gut an, dafür, dass es keinen Großeinsatz eines bekannten Verlages hierfür gab und aufgrund der Spieldauer nicht viele Wertungen stattfanden.
Schon beim Schreiben krieg ich Lust auf die nächste Partie!
Alle Regeln etc. gibt es hier
http://www.surprisedstaregames.co.uk/Confucius/Rules.htm:BGG-Eintrag mit Bildern, Diskussion, etc.:
http://www.boardgamegeek.com/boardgame/32014 -
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Naja, es MÜSSEN ja nicht drei sein. Zu viert denke ich, geht es auch (wenn nicht besser - wie gesagt, ich selbst habe ausgerechnet die 4er-Runde noch nicht gespielt) - ich denke nur, fünf ist für den Anfang etwas zu heftig - was auch anderswo schon geschrieben wurde. Die Abhängigkeiten werden dann echt unübersichtlich ...
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Ich denke, Sankt Peter will damit sagen, dass er fast immer zu zweit spielt...
Genau wie ich...
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Ach so ...?
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Marcel Duchamps Hinterkopf. Er hat sich einen Kometen rasieren lassen. Foto von Man Ray (das links ist eine Pfeife)
Google mal unter "Duchamp" und "Tonsure".
Hier ein besser aufgelöstes Bild:
[Blockierte Grafik: http://img337.imageshack.us/img337/9919/duchamptc5.jpg]Und dein Hund? Simpl, was?
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Jepp, die Bulldogge des Simplicissimus.
Cool, das mit dem Kopf habe ich echt nicht erkannt. Danke.
Mandras