"Fehlerhafte" Erstauflagen

  • Hallo in die Runde,


    ich will für einen Artikel eine Übersicht über Spiele mit "fehlerhaften" Erstauflagen erstellen. Die Spiele sollten 2019, 2020 oder 2021 erschienen sein. Fehlerhafte Spiele sind dabei für mich alle Spiele, die in folgenden Auflagen verbessert/überarbeitet wurden oder werden. Hier einige Beispiele:


    • Castles of Tuscany (Veränderung der Kartenziehaktion in Neuaflage)
    • Puerto Rico (Fehlerhaftes Stanztableau dadurch falsche Zuordnung der Vorder- und Rückseiten)
    • Hansa Teutonica Big Box (Fehler auf dem Britannia-Spielplan)
    • Paleo (Regelüberarbeitung)
    • Pictures (Regelüberarbeitung, mehr Bildkarten, ...)
    • Nova Luna (andere Scheiben)
    • ...


    Wer kennt weitere Beispiele? Siehe dazu auch Qualitätsmängel bei Erstauflagen von Brettspielen - Beispiele, Gründe ....


    Grüße

    Sebastian

  • Wie auch immer der Artikel nachher wird: achte bitte darauf, dass die Verlage, die Fehler in der Zweitauflage korrigieren, nicht nachher schlechter dastehen als die Verlage, die ihre Fehler gleicher Schwere mit "nö, das soll so sein" oder einem versteckten Errata-Eintrag übertünchen wollen.

  • Aktuelles positives Beispiel von GMT:

    Das “Multi Game Update Kit” mit korrigierten Karten/Countern für #Versailles1919 , #AllBridgesBurning und #StruggleOfEmpires wird kostenlos versendet wenn über GMT bestellt! Ist auch über Händler zu beziehen, dann mit Porto. Das ganze sogar mit einer Entschuldigung versehen - so sieht Kundenservice aus!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Spontan fallen mir ein:


    Carpe Diem (Rückseiten der Plättchen schlechter unterscheidbar in Erstauflage, Bei den Rahmenteilen der Spielertableaus konnte eine unzulässige Kombination entstehen; "Stern" in der Mitte verschwunden; Regel zum Bewegen bei leeren benachbarten Feldern wurde überarbeitet)


    Maracaibo (Städte/Dörfer wurden zum Teil am Spielplan verändert, um sie besser erkenntlich zu machen, ich glaube es ging um die Größe der Kreise)


    Aeon's End: Ein Rissmagier hat eine Errata bekommen.

  • Na da möchte ich gerne mal die Meinungen von PeterRustemeyer und Stefan Feld hören ob diese "Fehler" als solche wirklich fehlerhaft sind oder ob durch die vielen hundert Partien und das Feedback Anpassungen notwendig waren. Fehler wären für mich bspw. bei #CarpeDiem die verrutschte Randwertung der Rest ist aber nicht fehlerhaft im (für mich) Wortsinn.

  • Na da möchte ich gerne mal die Meinungen von PeterRustemeyer und Stefan Feld hören ob diese "Fehler" als solche wirklich fehlerhaft sind oder ob durch die vielen hundert Partien und das Feedback Anpassungen notwendig waren.

    Ich würde eher sagen, dass es ein riesengroßer strategischer Fehler von Alea war, auf den Mob zu hören und die Regeln in Castles of Tuscany zu ändern. Das geht doch bereits voll nach hinten los. Im Startbeitrag ist ein mir nicht näher bekanntes Blog verlinkt, in dem es im Abschnitt "Design-Qualität heißt":

    Allerdings hat erst vor kurzer Zeit Carpe Diem für viel Kritik gesorgt, da hier offensichtlich aus Design-Sicht versagt wurde. Nicht umsonst hat der Verlag mittlerweile eine Neuauflage mit anderem Design angekündigt. Mein Review hat die schlechte Design-Qualität negativ beeinflusst und eine bessere Note verhindert.

    Mal ganz abgesehen davon, dass ich gerne wissen möchte, wie er es geschafft hat, mit seinem Review die Design-Qualität zu beeinflussen und bessere Noten zu verhindern -- was bildet sich dieser "PEER" hier eigentlich ein? Meint der wirklich, er hätte Castles of Tuscany häufiger gespielt als Stefan Feld oder die Alea-Redaktion bei der Entwicklung?! Das sind doch alles keine Anfänger! Da gilt doch "in dubio pro reo". Bevor ich es nicht wirklich gut begründen kann, geht man bei Alea und Feld doch erstmal davon aus, dass es passt. Aber in der modernen Social Media Welt muss anscheinend alles direkt skandalisiert werden. Zwischen radikalem Fanboytum und absolutem Versagen ist irgendwie nicht mehr allzu viel Platz für ausgewogenere Ansichten.

    Dennoch liegt der Fehler hier klar bei Alea. Da gibt's Regeln, die sie nicht nur selbst so entwickelt haben, sondern die auch nach Meinung vieler erfahrerer Spieler genau so gut funktionieren (siehe z.B. dazu hier im Forum). Und was macht Alea? Nur weil ein paar Internet-Schreihälse nach oft wohl nicht mehr als 1-2 maligem Anspielen sofort "unbalanced!!!" blöken, versuchen sie sich in Beschwichtigung und sofort räumen Fehler ein, wo es zumindest keine offensichtlichen Fehler gibt. Warum schaffen die es nicht, einfach zu dem zu stehen, was sie nach vermutlich hunderten Testspielen herausgefunden haben?

    Mit diesem Wissensvorsprung könnte man das doch auch mit modernen Methoden bekämpfen. Bietet den Kritikern doch z.B. einfach eine live im Internet übertragene Partie Castles of Tuscany mit Stefan Feld oder einem Alea Redakteur an, wo der Influencer die Kartenzieh-Strategie nutzen darf und der Gegner vom Team Alea/Feld nicht. Glaubt jemand, dass sich irgendjemand von diesen selbsternannten Influencer-Experten dazu stellen würde? (Dass ausgerechnet der in Ehren ergraute und im Vorgestern stecken gebliebene Verlag Alea sowas auf einem eigenen Youtube-Kanal übertragen könnte, verschafft mir gerade ein Grinsen im Gesicht...)

    Meine Meinung zur Kartenzieh-Strategie bei CoT mit alten Regeln ist (fast) genau die gleiche wie zu Big Money bei Dominion: Für Anfänger eine leicht zu spielende, starke Strategie, die in reinen Anfänger-Spielen oft den Sieg bringen wird. Aber eben nicht mehr als das. Klar: man kann das per Regeländerung abschwächen. Das bedeutet dann, dass diese Strategie in Anfänger-Spielen kompetitiv mit anderen Ansätzen ist und in Fortgeschrittenen-Spielen unterlegen. Aber es wäre doch schade, wenn in Zukunft Spiele nur noch darauf optimiert würden, dass Influencer mit sehr begrenztem Zeitbudget beim (massenhaften) Spiele-Lernen und Spiele-Verstehenwollen sie sofort anspruchsvoll genug finden.

    Sobald die Influencer-Fraktion irgendwas von Strategie faselt, ist das doch zu 95% nicht mehr als heiße Luft. Denn wenn sie sich wirklich ernsthaft mit Strategie und Balancing beschäftigen wollten, könnten sie gar nicht mehr zu viel Content raushauen wie es in ihrem Business braucht. Erst recht, wenn sie noch einen normalen Job haben und nicht von Hartz IV leben. Genau deshalb wäre es doch so einfach, mit einer einfachen Aufforderung zum Duell mal die heiße Luft rauszulassen...

  • MetalPirate

    Ich habe Castles of Tuscany noch nicht gespielt daher habe ich keine Meinung zur Änderung der Karten. Den zitierten Absatz von Peer verstehe ich aber so, dass er sich 100%ig auf Carpe Diem bezieht und in einem (in der Vergangenheit liegenden) Review zu Carpe Diem dieses aufgrund der Design Mängel schlechter bewertet hat. Und dass dieses Spiel in der ersten Auflage Design Mängel hat ist doch glaube ich recht unstrittig oder? :/

  • Mal ganz abgesehen davon, dass ich gerne wissen möchte, wie er es geschafft hat, mit seinem Review die Design-Qualität zu beeinflussen und bessere Noten zu verhindern -- was bildet sich dieser "PEER" hier eigentlich ein?

    Du hast Peer missverstanden. Vertausche mal das, was du für Subjekt und Objekt in seinem Satz hältst. Dann verstehst du, wie es gemeint ist. ;)

    Er meinte, dass die Design-Qualität Auswirkungen auf seine Review hatte. Sein Satzbau ist nur ungeschickt.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Mir fällt da spontan #Tapestry mit dem nachträglichen Balancing der Völker ein

    Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Du hast Peer missverstanden. Vertausche mal das, was du für Subjekt und Objekt in seinem Satz hältst. Dann verstehst du, wie es gemeint ist.

    Lies nochmal genauer. Der unvollständige Satz ab dem "und" in "Mein Review hat die schlechte Design-Qualität negativ beeinflusst und eine bessere Note verhindert." schließt zumindest nach meinem Sprachverständnis die (ungewöhnliche, aber mögliche) Objekt-Verb-Subject Satzordnung aus und identifiziert das "mein Review" eindeutig als Subjekt. Sonst funktioniert das "und" nicht mehr als Aufzählung von zwei parallelen Elementen.

    Abgesehen davon sollte man IMHO eine Objekt-Verb-Subject Satzordnung sein lassen, wenn das Objekt nicht eindeutig als solches identifizierbar ist, weil das nur Missverständnisse fördert. Aber das ist dann keine Frage von Grammatik, sondern nur von persönlichem Stil.

  • Mir fällt da spontan #Tapestry mit dem nachträglichen Balancing der Völker ein

    Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    Sicherlich kein balancing im Sinne raffinierter Spielmechanischer Anpassungen. Aber doch im Sinne von Ausgleichen bzw. dem Versuch ;)

  • Mir fällt da spontan #Tapestry mit dem nachträglichen Balancing der Völker ein

    Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    ...also wird Frosted Games wohl auch nicht der neue deutsche Partner für Stonemaier... 8o

  • Mir fällt da spontan #Tapestry mit dem nachträglichen Balancing der Völker ein

    Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    Das schadet dem Spielspaß zum Glück in keinster Weise und unsere Partien sind immer ziemlich spannend und ausgeglichen :)

  • Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    Gutes Balancing ist das sicher nicht und "elegant" ist sowas erst recht nicht, insbesondere beim Verbieten von irgendwelchen Kombos wie in Scythe. Aber grundsätzlich ist ein Ausgleich in Form von Siegpunkten auch eine legitime Art von Balancing. Da würde ich nicht darüber lachen. Nicht zuletzt ist in der Turnierszene das Versteigern von Startreihenfolge, Spielertableaus, Positionen auf einer Karte oder irgendwelcher anderen asymmetrischen Elemente per Auktion in Siegpunkten eine allgemein akzeptierte Möglichkeit des Ausgleichs.

  • Hehe,

    welch eine fehlerhafte Auflistung! :)

    #TheCastlesOfBurgundy hat doch auch mit dem 1. Druck einige Austauschbögen gebraucht. :rolleyes:
    Die waren schief gestanzt.


    Nee - alea / Ravensburger hatte zuletzt wirklich keinen guten Lauf.

    Liebe Grüße
    Nils (hat sich extra von der aller ersten Auflage #CarpeDiem aus erster Hand ein Exemplar geben lassen - !wegen dem Stern! Sein erstes Spiel ist inzwischen als verschlissen erklärt und nun hat er doch zur weißen Auflage gegriffen. Aber der Stern muss noch - vermutlich wird er auf Blattgold zurückgreifen. :P )

  • Na da möchte ich gerne mal die Meinungen von PeterRustemeyer und Stefan Feld hören ob diese "Fehler" als solche wirklich fehlerhaft sind oder ob durch die vielen hundert Partien und das Feedback Anpassungen notwendig waren. Fehler wären für mich bspw. bei #CarpeDiem die verrutschte Randwertung der Rest ist aber nicht fehlerhaft im (für mich) Wortsinn.

    Für mich sind das kleinere Anpassungen.

    Aus dem Kopf raus (ich krieg die neue Version erst Ende der Woche):

    Falls das für jemanden ein Unterschied zwischen Tag und Nacht ist, dann sei das so.


    Das Spiel war vorher funktional und robust genug, dass auch zig Leute mit Regelungenauigkeiten Spaß daran hatten.

    Jetzt ist es vielleicht einen Ticken besser, aber es ist zu 99% der selbe Krempel in der Kiste, und wir haben kein Balancing betrieben oder so.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Passt nicht mehr in den Zeitrahmen. Aber unschöne Verhältnisse sind es, wenn die Komponenten nicht mehr passen.


    #QuacksalbervonQuedlinburg hatte da so seine Probleme.
    1.Auflage - die Holzscheiben-Farben passten nicht zu dem Spielbrettmarkierungen.
    1.Erweiterung - die Pappe hatte eine ganz andere Struktur an der Oberfläche. Manche meinen, es war zu ertasten.

    #Deus Die Scheiben für Holz waren braun. Erklärt wurde alles mit grün.

  • Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    Gutes Balancing ist das sicher nicht und "elegant" ist sowas erst recht nicht, insbesondere beim Verbieten von irgendwelchen Kombos wie in Scythe. Aber grundsätzlich ist ein Ausgleich in Form von Siegpunkten auch eine legitime Art von Balancing. Da würde ich nicht darüber lachen. Nicht zuletzt ist in der Turnierszene das Versteigern von Startreihenfolge, Spielertableaus, Positionen auf einer Karte oder irgendwelcher anderen asymmetrischen Elemente per Auktion in Siegpunkten eine allgemein akzeptierte Möglichkeit des Ausgleichs.

    Ja. Im Turnier, für Feinheiten. In einem Spiel allgemein finde ich das erst mal SEHR fragwürdig.

    Nicht zuletzt, da ich schon von vielen Autoren weiß, dass sie das auch nur als Notstöpsel ziehen ("Ich bekomme es nicht gebalanced")

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    ...also wird Frosted Games wohl auch nicht der neue deutsche Partner für Stonemaier... 8o

    Sicher nicht. Dafür muss man gar nicht in die Glaskugel sehen. Sondern zum Beispiel einfach nur mal meinen alten Podcast gehört haben ...

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  • Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    Das schadet dem Spielspaß zum Glück in keinster Weise und unsere Partien sind immer ziemlich spannend und ausgeglichen :)

    Ne. Der User hat ja kaum noch einen Anspruch, wenn das Spiel nur genug hype hat. Nur ungehypte Spiele werden abgestraft. Da wird dann schon über 1 fehlendes Gold als Startspieler-Ausgleich hergezogen, wie Broken das Spiel ist. Und nein, das ist nicht an den Haaren herbeigezogen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Ne. Der User hat ja kaum noch einen Anspruch, wenn das Spiel nur genug hype hat. Nur ungehypte Spiele werden abgestraft. Da wird dann schon über 1 fehlendes Gold als Startspieler-Ausgleich hergezogen, wie Broken das Spiel ist. Und nein, das ist nicht an den Haaren herbeigezogen.

    Ich bin mir nicht sicher was du mir damit sagen willst, aber es liest sich für mich ziemlich unverschämt...

  • Balancing :lachwein: Jamey verbietet doch einfach immer nur irgendwelche Kombos, sagt "Nimm dir halt am Anfang 10 Punkte mehr" oder gibt bei unterschiedlichen Spielerzahlen andere Punkteschema plötzlich.

    Sicherlich kein balancing im Sinne raffinierter Spielmechanischer Anpassungen. Aber doch im Sinne von Ausgleichen bzw. dem Versuch ;)

    Es gibt ja mehrere Strömungen, was das Balancing anbelangt. Es gibt zum Beispiel ausgleichendes Balancing und es gibt gleichwertiges Balancing.

    Ich vertrete da die Meinung von David Sirlin (wem der Name was sagt), der auch glaubt, dass ausgleichendes Balancing bei komplexen System gar nicht mehr möglich ist. Da bügelt man dann nur noch gleich. Das wird maximal fade. Also geht es um gleichwertiges Balancing. Man stellt also möglichst gleiche Wertigkeit her, obwohl unterschiedliche Matchups unterschiedlich performen können (so balanced etwa ein League of Legends, gibt es schöne Artikel zu). Aber das ist natürlich besonders schwer. Deswegen tendiert man dann dazu gewisse Matchups zu verbieten oder Ausgleich herzustellen, wenn gewisse Dinge aufeinandertreffen. Das finde ich auch nicht so schlimm tatsächlich. Schlimm finde ich, wenn es so als Pflaster verwendet wird. Und dann sagt: "Ok, passt so."

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  • Du hast Peer missverstanden. Vertausche mal das, was du für Subjekt und Objekt in seinem Satz hältst. Dann verstehst du, wie es gemeint ist.

    Lies nochmal genauer. Der unvollständige Satz ab dem "und" in "Mein Review hat die schlechte Design-Qualität negativ beeinflusst und eine bessere Note verhindert." schließt zumindest nach meinem Sprachverständnis die (ungewöhnliche, aber mögliche) Objekt-Verb-Subject Satzordnung aus und identifiziert das "mein Review" eindeutig als Subjekt. Sonst funktioniert das "und" nicht mehr als Aufzählung von zwei parallelen Elementen.

    Abgesehen davon sollte man IMHO eine Objekt-Verb-Subject Satzordnung sein lassen, wenn das Objekt nicht eindeutig als solches identifizierbar ist, weil das nur Missverständnisse fördert. Aber das ist dann keine Frage von Grammatik, sondern nur von persönlichem Stil.

    Ich stimme dir zu, dass die Satzordnung nicht gut war. Trotzdem ergibt sie nur so Sinn, wie ich es oben geschrieben habe. Deine Interpretation ist da einfach unsinnig, egal wie bockig du darauf bestehst.

  • Ne. Der User hat ja kaum noch einen Anspruch, wenn das Spiel nur genug hype hat. Nur ungehypte Spiele werden abgestraft. Da wird dann schon über 1 fehlendes Gold als Startspieler-Ausgleich hergezogen, wie Broken das Spiel ist. Und nein, das ist nicht an den Haaren herbeigezogen.

    Ich bin mir nicht sicher was du mir damit sagen willst, aber es liest sich für mich ziemlich unverschämt...

    Mag sein. Aber es ist einfach so. Es folgt auch keinem rationalen Muster. Das meine ich nicht unverschämt. Nur analysierend.
    Egal wie redaktionell ungeschliffen, wie löchrig die Anleitung, wie schlecht der Service: wenn man ein Spiel hyped, ist das Wurscht.
    Ein ungehyptes Spiel wird dagegen für auch noch den noch so kleinsten Makel abgestraft.

    Naja, ok ich war vielleicht etwas stichelig. Das mag ich gar nicht leugnen ... Ich möchte mich dafür entschuldigen. Das war zu flapsig.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Das mit der Hansa Teutonica Map ist für mich ein Fehler. Eine "verbesserte" Anleitung nicht, genauso wenig geändertes Material oder überarbeitete Spielhilfen. Und auch Änderungen am Balancing sehe ich nicht als Fehler an sich... Oft reichen eben 250 Proto-Spiele eben nicht aus um auf alle Eventualitäten zukommen. Dazu nehme ich in Kauf das ich ggf. eine Errata ausdrucke die erst nach 10k von den Spielern gespielter Partien das Balancing anpasst. Aber gut, meine Meinung... Bin auf jeden Fall auf das Endergebnis gespannt :D

  • Castles of Tuscany (Veränderung der Kartenziehaktion in Neuaflage)

    Hmm...hab ich was verpasst? Was ist da neu?

    Ich habe einmal meine Erstauflage mit der aktuellen Version, die es zum Downloaden gibt, verglichen und habe auf die Schnelle keine Unterschiede feststellen können.... *grübel


    Update: Ok, hab`s gefunden:


    14.01.2021 - Unser Kollege Harald Schrapers hat es in seiner Bewertung von The Castles of Tuscany in spielbox 6/2020 quasi schon vorweggenommen: "Unbedingt mit dem ,+1 Spielkarte'-Bonus starten!", kommentierte er. Damit war er nicht alleine. Bei Alea hat man auf diese anscheinend präjudizierte Notwendigkeit, um besser ins Spiel zu starten, reagiert. Bei Twitter verkündete Autor Stefan Feld jüngst, dass es eine Regeländerung geben wird: Künftig wird die erste Aktionsmöglichkeit nicht mehr zwei Karten nachziehen lauten, sondern drei. Damit soll die Bonusaktion abgeschwächt werden. Andreas Becker hat sich von Stefan Feld die Hintergründe erklären lassen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Lies nochmal genauer. Der unvollständige Satz ab dem "und" in "Mein Review hat die schlechte Design-Qualität negativ beeinflusst und eine bessere Note verhindert." schließt zumindest nach meinem Sprachverständnis die (ungewöhnliche, aber mögliche) Objekt-Verb-Subject Satzordnung aus und identifiziert das "mein Review" eindeutig als Subjekt

    Der zweite Teil macht doch nur Sinn, wenn Design-Qualität das Subjekt ist. Es sollte eigentlich leicht erkennbar sein, was gemeint ist, oder nicht, denn deine Interpretation macht doch so null Sinn. Außerdem meint er mit Design keineswegs den englischen Begriff Board Game Design, sondern offensichtlich die grafische Gestaltung, die nicht nur von ihm kritisiert wurde:


    Für jemanden, der so viel Wert auf grammatikalische Genauigkeit legt, finde ich es dagegen sehr erstaunlich, dass du ein Zitat zu Carpe Diem bringst und dich dann über Castles of Tuscany auslässt. Da habe ich den Zusammenhang nicht verstanden. :/

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Nicht zuletzt ist in der Turnierszene das Versteigern von Startreihenfolge, Spielertableaus, Positionen auf einer Karte oder irgendwelcher anderen asymmetrischen Elemente per Auktion in Siegpunkten eine allgemein akzeptierte Möglichkeit des Ausgleichs.

    Ja. Im Turnier, für Feinheiten. In einem Spiel allgemein finde ich das erst mal SEHR fragwürdig.

    Nicht zuletzt, da ich schon von vielen Autoren weiß, dass sie das auch nur als Notstöpsel ziehen ("Ich bekomme es nicht gebalanced")

    Seit in den letzten Jahren "variable player powers" immer populärer geworden sind, sehe ich den Ausgleich über Siegpunkte oder Ressourcen nicht mehr so eng. Im Prinzip ist das ja auch ein alter Hut. Schon bei Small World bestimmte sich die Anzahl der Plättchen, die man für eine zufällige Kombination aus Rasse und Sonderfähigkeit bekam, aus der Summe der Plättchen für die Rasse und der Plättchen für die Fähigkeit. Modell in beiden Fällen: je schwächer, desto mehr.


    Zum von mir herausgegriffenen, unglücklich formulierten Satz: Selbstverständlich habe ich verstanden, wie es der Autor wohl gemeint haben musste. Ich denke nur, dass alle, die mit dem Anspruch von Rezensionen an die Öffentlichkeit gehen, auch ein gewisses Maß an sprachlicher Korrektheit einhalten sollten. Ja, das mag altmodisch klingen, gerade wenn man sieht, was auf Youtube oder Twitch teilweise für ein furchtbares Denglisch verbrochen (und wohl oft als "cool" empfungen) wird, aber meine Erfahrung ist, dass die Güte eines Mediums auch mit der Sprache korreliert. Nicht 1:1, aber wer inhaltlich einen gewissen Anspruch an sich selbst hat, der hat den meist auch an seine Sprache.

  • Ja. Im Turnier, für Feinheiten. In einem Spiel allgemein finde ich das erst mal SEHR fragwürdig.

    Nicht zuletzt, da ich schon von vielen Autoren weiß, dass sie das auch nur als Notstöpsel ziehen ("Ich bekomme es nicht gebalanced")

    Seit in den letzten Jahren "variable player powers" immer populärer geworden sind, sehe ich den Ausgleich über Siegpunkte oder Ressourcen nicht mehr so eng. Im Prinzip ist das ja auch ein alter Hut. Schon bei Small World bestimmte sich die Anzahl der Plättchen, die man für eine zufällige Kombination aus Rasse und Sonderfähigkeit bekam, aus der Summe der Plättchen für die Rasse und der Plättchen für die Fähigkeit. Modell in beiden Fällen: je schwächer, desto mehr.


    Zum von mir herausgegriffenen, unglücklich formulierten Satz: Selbstverständlich habe ich verstanden, wie es der Autor wohl gemeint haben musste. Ich denke nur, dass alle, die mit dem Anspruch von Rezensionen an die Öffentlichkeit gehen, auch ein gewisses Maß an sprachlicher Korrektheit einhalten sollten. Ja, das mag altmodisch klingen, gerade wenn man sieht, was auf Youtube oder Twitch teilweise für ein furchtbares Denglisch verbrochen (und wohl oft als "cool" empfungen) wird, aber meine Erfahrung ist, dass die Güte eines Mediums auch mit der Sprache korreliert. Nicht 1:1, aber wer inhaltlich einen gewissen Anspruch an sich selbst hat, der hat den meist auch an seine Sprache.

    Ich bin da völlig bei Dir. Und gerade weil ich bei Dir bin:

    - "wie es der Autor wohl gemeint haben müsste" (Konjunktiv), und besser wäre "dürfte".

    - "Anspruch von Rezensionen" = mit dem Anspruch zu rezensieren"

    - "empfungen" - empfunden.

    - "meist" - gibt es nicht, entweder zumeist oder meistens.

  • Und gerade weil ich bei Dir bin: [...]

    Tut mir leid, das passiert halt, wenn man in Foren Sachen direkt ohne Durchlesen abschickt, weil man sein Kind ins Bett bringen muss.

    Wenn ich Blogger wäre, würde ich meine Beiträge gründlicher vor der Veröffentlichung prüfen, insbesondere bei Meinungsartikeln und Rezensionen.

  • Und gerade weil ich bei Dir bin: [...]

    Tut mir leid, das passiert halt, wenn man in Foren Sachen direkt ohne Durchlesen abschickt, weil man sein Kind ins Bett bringen muss.

    Wenn ich Blogger wäre, würde ich meine Beiträge gründlicher vor der Veröffentlichung prüfen, insbesondere bei Meinungsartikeln und Rezensionen.

    Alles gut, ich fand es nur sehr ironisch, dass Dir gerade in dem Beitrag einige Lapsus (Deklination mit langem u) unterlaufen sind. :)