Eine Frage, die ich mir schon länger stelle und die nach der Lektüre der unzähligen Threads zu unzähligen Koop-Crawlern/Boss-Battle-Spielen (und anderes, was in diese Richtung geht) nichts von ihrer Aktualität eingebüsst hat. Denn ich lese immer wieder und mit nicht geringer Häufigkeit "die Welt ist toll, aber der Kampf ist taktisch unbefriedigend", "mir gefällt das Erlebnis, aber das Kampfsystem ist zu simpel", "tolle Story, aber die Gegner-KI ist nicht herausfordernd", .... Und so weiter.
Dabei bietet der Markt bietet so viele Optionen an, die so gut wie jedes Niveau an Taktik-Bedürfnissen befriedigen sollten.
Earth Reborn, wenn man im 2-Spieler-Spiel bis ins letzte Detail gehen will und postapokalyptische Settings mag. Omega Protocol, wenn man im 1-vs-many mit individuell ausrüstbaren Helden gegen den Overseer taktieren will. Tannhäuser, wenn es nicht so komplex aber trotzdem spassig sein soll. Ogre, als Wargame Light mit trotzdem mehr als genug taktischer Tiefe. Eine unermessliche Bandbreite an CoSims, die in Sachen Taktik alles ermöglichen, was man sich so vorstellen kann. Oder, wenn das zuviele Tokens sind und das Material zu hässlich ist, mindestens genauso viele Tabletop-Systeme, von denen viele für den geneigten Spieler eine aktive Turnierszene mit knüppelharten Gegnern mitbringen.
Keine Brettspiele-KI wird ohne App-Unterstützung oder völlig absurden Verwaltungsaufwand jemals in der Lage sein, einem menschlichen Gegenspieler in Sachen taktischer Herausforderung und Abwechslungsreichtum Paroli zu bieten.
Ich frage mich deshalb ernsthaft:
Wenn Taktik so elementar wichtig ist, warum nicht einfach das Bedürfnis nach knüppelharter Taktik dort befriedigen, wo es perfekt befriedigt werden kann? Und in die Koop-Titel dann mit einer diesbezüglich entspannteren Herangehensweise betrachten und spielen?
Würde das nicht die spielerischen Erfahrungen unterm Strich bereichern?