Sind Lacerdas ihren Preis wert?

  • Sind Lacerdas ihren Preis (>100 Euro) wert? 163

    1. Ja, die Kombination aus exzellentem Material und Spieltiefe, die einen großen Entwicklungsaufwand bedeutet, rechtfertigen den Preis. (56) 34%
    2. Kann man nicht pauschal beantworten, kommt auf das Spiel an. (24) 15%
    3. Nein, das Material und die Spiele sind gut, aber der Preis skaliert nicht mehr linear mit der Materialqualität. (23) 14%
    4. Nein, das Material ist gut und die Spiele gefallen mir, aber Spiel xy gefällt mir mindestens ebenso gut und ist deutlich billiger. (22) 13%
    5. Lacerdas sind teuer? Kauf erstmal All-in Kickstarter-Pakete und dann reden wir weiter 😜. (15) 9%
    6. Ich habe noch nie ein Lacerda-Spiel gespielt und schäme mich ein klein bisschen dafür... (10) 6%
    7. Nein, der Preis ist einfach nur Abzocke. (7) 4%
    8. Ja, alleine das Material ist mir den Preis wert. (4) 2%
    9. Ja, denn in diesen Spielen steckt ein immenser Aufwand für den der Autor entsprechend belohnt werden sollte. (2) 1%

    Nachdem zuletzt unter anderem Diskussionen zum UVP wie hier Warum sind euch Spiele nicht den UVP wert? oder hier Wie berechne ich einen fairen UVP? losgetreten wurden, kam bei mir auch die Frage auf, was ist noch ein fairer Preis. Im oberen Preissegment stechen hier v.a. die Spiele von Vital Lacerda hervor. Bei Boardgamegeek und bei diversen Bloggern und Foren ist ein gewisser Hype um ihn und seine Spiele zu beobachten. Natürlich möchte man als Euroliebhaber diese gerne haben oder zumindest einmal ausprobieren, denn der gute Vital gilt weithin sowohl als Meister des Themas als auch der Komplexität. Sucht man nach seinen bekanntesten Spielen, wie Gallerist, Vinhos, On Mars und so weiter, so ist kein Spiel unter 100€ zu bekommen. Ich habe lange mit mir gerunden und mir in den letzten 3 Monaten sowohl Vinhos als auch Kanban EV zugelegt. Ich habe beide aufgrund der aktuellen Corona-Lage nur in einer zweier Konstellation ausprobieren können. Vinhos weiß zu gefallen und bekommt von mir auch 8 von 10 Punkten. Die Frage ist aber, warum gibt man für ein "gutes" oder auch sehr gutes Spiel so viel Geld aus. Wie oft muss man ein solches Spiel auf den Tisch bringen, damit es sich als rentable Investition erweist? Kanban EV, das ich auch zum Spiel des Monats erhoben habe, macht hier mehr "besonders" oder sticht für mich mehr aus der Masse heraus (Ersteindruck 9/10). Bei Kanban EV würde ich wahrscheinlich sogar sagen, dass das so cool verzahnt und anders genug ist und ich alleine schon deshalb den Preis nochmals bezahlen würde. Sicherlich heben sich alle Lacerdas vom Material deutlich hervor. Da ist vieles durchdacht und ein Ersatzteil pro Holz-Komponente ist schon einfach mal mitgeliefert. Das ist Luxus. Mir stellt sich aber die Frage, wie z.B. Gallerist in der Spieleschmiede einst für 55€ angeboten werden konnte und jetzt mehr als 100€ kostet. Ein Glen More 2 hat ähnliche Materialqualtität und ist zu Preisen von etwa 55€ zu haben. Was denkt ihr? Wird der Preis durch die möglicherweise lang andauernde Entwicklungszeit eines derartigen Spiels gerechtfertigt? Allgemein möchte ich hier die Frage stellen, sind Lacerdas ihren Preis wert? Bin gespannt auf euere Antworten.

    PS: Ich gehe jetzt hier von den neuen Deluxe-Editionen aus, da ich noch nicht lange genug dabei bin, um alte Editionen zu kennen, die noch für die Hälfte vom Preis erhältlich waren.

    4 Mal editiert, zuletzt von Korbi ()

  • Ich bin lacerda-Fan, kaufe seine Spiele, finde die Ausstattung übertrieben und wäre mit regulären 50-60-euro Ausgaben der gleichen Spiele genauso zufrieden, und mein Bankkonto wäre zufriedener. Aber gut, it is what it is, für weniger Geld gibt es die meisten Spiele halt nicht.

  • Die Grafik vom alten WYG-Vinhos gefiel mir sogar besser. :) Eine Zeit lang hatte ich beide Versionen, aber dann musste das alte gehen, weil ich die Regelanpassungen der neuen Variante besser finde.

    Ansonsten: Die Lacerdas sind mittlerweile gnadenlos überteuert. Diverse andere Kickstarter, auch im Heavy Euro Bereich (z.B. Brass Birmingham Deluxe), bieten mehr "Bling" für weniger Geld. Zumal bei EGG auch nicht alles Gold ist, was da glänzt. Die Inserts sind oft unpraktisch aufgeteilt und nur begrenzt Sleeve-geeignet (IMHO ein Unding in dieser Preisklasse!), die Holzkomponenten sind billiges, leichtes China-Pressholz und die Dual Layered Boards sind oft kaum platt zu kriegen und neigen zum Kreiseln wie Hölle (z.B. bei meinem Lisboa).

  • Nicht alle Titel von Lacerda wären mir den Preis wert - das liegt doch immer individuell im Auge des Betrachters. Ich finde das Thema bei On Mars extrem gut, und mir gefällt das Design ausserordentlich. Dazu wirklich sehr gute Materialqualität - das fasst sich gut an, das sieht auf dem Tisch fantastisch aus und es ist dazu ein tolles Spiel. Ist mir die 100+ € definitiv wert.

    CO2 finden wir auch toll - es sieht auf dem Tisch nicht ganz so hübsch aus wie On Mars, aber die ganzen Holzteile sind einfach toll - das haben wir neu für knapp 70,- gekauft und ist jeden Cent wert, ich hätte auch mehr bezahlt, weil mich auch hier das Thema sehr anspricht und auch dieses Spiel auf allen Ebenen Spaß macht.

    Vinhos, Gallerist, Lisboa, Kanban - wären MIR zu teuer und das Geld nicht wert, weil die mich thematisch überhaupt nicht packen.

    Glen More II: Chronicles hat eine tolle Ausstattung, aber die Materialqualität von On Mars erreicht es imho nicht. Zudem steckt hier ja ein bereits seit Jahren existierendes Spiel drin, wo einiges neu gestaltet und vieles dazugepackt wurde, und ein neuer Verlag der mit seinem Erstlingswerk auch Eindruck machen wollte - das Spiel ist mE deutlich mehr Wert als der UVP.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Kommt drauf an. 140€ z.b. für die deutsche Version von On Mars passen für mich hinten und vorne nicht. Da sehe ich die KS-Preise für mich als Obergrenze. Sooooo toll ist das Material und so nicht.

    Da muss man auch noch allgemein ergänzen, dass die deutschen Retail-Editionen ja nochmals deutlich teuerer sind. Kanban EV wird von Skellig für 159€ ohne die Kickstarter Erweiterungen angeboten. Das ist mir dann auch zu viel des guten. Da habe ich die englische Kickstarter-Edition doch halt lieber für 130€ bei eBay gekauft

  • Grundsätzlich gilt aber auch, das es kaum bis keinen Preisverfall gibt.

    Daher ist ausprobieren und verkaufen ohne großen Verlust möglich.

    Stimmt, aber das wirkt dann auch eher nach künstlicher Verknappung des Angebots. Das wiederum dazu führt, dass die Preise nicht in den Keller gehen. Soweit ich das überblicke gibt es halt auch kaum Retail-Anbieter in Deutschland. Da stellt sich halt auch die Frage nach der Auflagengröße? Gallerist beispielsweise ist ja aktuell ausverkauft. Und da sind aktuell, wie zeitweise auch bei Brass Birmingham, übertriebenen Sammlerpreise im Internet zu finden.

  • Die Spiele sind für mich persönlichen den Preis wert, wenn ich die ausgiebig oft spielen würde. Ausstattung und Aufmachung und Material ist gut bis toll, gefällt mir. Kanban und Vinhos sind mir allerdings zu verschachtelt komplex und zu sehr Arbeit. Kanban in der Erstauflage ist längst verkauft und von Vinhos in der Erstauflage kann ich noch nicht einmal sagen, ob und wo ich das noch in meiner Spielesammlung vergraben habe oder ob es doch schon verkauft ist.


    Für ein Schrankspiel sind die Neuauflagen und neuen Lacardes definitiv zu teuer. Da die Spiele wie On Mars oder Escape Plan oder The Gallerist oder Lisboa aber in meinem spielerischen Umfeld vorhanden sind, reicht mir das aus, um mal mitspielen zu können. Selbst besitzen brauche ich da nicht, dazu würden die fernab der vorhandenen Besitzer eh zu wenig aufm Tisch kommen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Grundsätzlich gilt aber auch, das es kaum bis keinen Preisverfall gibt.

    Daher ist ausprobieren und verkaufen ohne großen Verlust möglich.

    Stimmt, aber das wirkt dann auch eher nach künstlicher Verknappung des Angebots. Das wiederum dazu führt, dass die Preise nicht in den Keller gehen. Soweit ich das überblicke gibt es halt auch kaum Retail-Anbieter in Deutschland. Da stellt sich halt auch die Frage nach der Auflagengröße? Gallerist beispielsweise ist ja aktuell ausverkauft. Und da sind aktuell, wie zeitweise auch bei Brass Birmingham, übertriebenen Sammlerpreise im Internet zu finden.

    Findest du das schlimm, dass die Händler, aus Gründen des nicht vorhandenen Überangebots, ihre Marge behalten?

    Wenn's läuft gibt's nen Reprint.


    Niemand zwingt einen die Wucherpreise von Privat zu zahlen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tantis ()

  • Ich halte die Lacerda-Spiele auch für überteuert. Es sind zwar immer ordentliche bis richtig gute Spiele, aber der Preis ist sowohl im Vergleich mit anderen Mitbewerbern als auch im Vergleich zum Spielspaß für mich zu hoch.

  • Ich halte die Lacerda-Spiele auch für überteuert. Es sind zwar immer ordentliche bis richtig gute Spiele, aber der Preis ist sowohl im Vergleich mit anderen Mitbewerbern als auch im Vergleich zum Spielspaß für mich zu hoch.

    Besser hätte ich es nicht formulieren können. Meine Frau hat sich #Lisboa schenken lassen, mehr besitzen wir nicht. Allerdings kennen wir Besitzer in unserem Umfeld.

  • Ich habe es schon öfter geschrieben: ich halte sie für deutlich überteuert. Die Tableaus, die ich bisher kennengelernt habe, haben sich alle gebogen und gedreht, super nervig. Die Holzqualität ist eher mau und die Inserts regelmäßig für die Tonne. Diese riesigen Boxen gefallen mir persönlich auch nicht (nehmen einfach unnötig Platz weg). Zuletzt auch sehr subjektiv: mir gefallen das alte Vinhos und Kanban optisch viel besser, daher fiel es mir da besonders leicht, bei den Ausgaben zu bleiben. Die Neuauflage von Struggle of Empires hatte ich für 66€ gekauft und das ist für mich auch die Grenze, bei der Preis und Material noch irgendwie zusammenpassen. Insofern fiel meine Stimme oben auf: Lacerda macht gute Spiele, Preisgestaltung passt aber nicht zur Materialqualität. :)

  • Stimmt, aber das wirkt dann auch eher nach künstlicher Verknappung des Angebots. Das wiederum dazu führt, dass die Preise nicht in den Keller gehen. Soweit ich das überblicke gibt es halt auch kaum Retail-Anbieter in Deutschland. Da stellt sich halt auch die Frage nach der Auflagengröße? Gallerist beispielsweise ist ja aktuell ausverkauft. Und da sind aktuell, wie zeitweise auch bei Brass Birmingham, übertriebenen Sammlerpreise im Internet zu finden.

    Findest du das schlimm, dass die Händler, aus Gründen des nicht vorhandenen Überangebots, ihre Marge behalten?

    Wenn's läuft gibt's nen Reprint.


    Niemand zwingt einen die Wucherpreise von Privat zu zahlen.

    Problematisch/schlimm, oder wie auch immer man das umschreiben mag, finde ich es schon, wenn z.B. Gallerist in der Spieleschmiede 55 kostet und später 105€. Da stimmt doch was nicht. Die Marge ist ja scheinbar gewaltig und künstlich hochgehalten.

    Wenn der Autor ne große Marge hat ist das für mich noch irgendwie verständlich, denn zuweilen mag das bei vielen Autoren der Hauptberuf sein. Aber wohin geht der Rest? Natürlich hat der Verlag (und dessen Mitarbeiter) auch ein Stück am Kuchen verdient, da er auch ein gewisses Risiko trägt und Arbeit investiert. Aber diese Diskrepanz der Preise zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten, sprich Crowdfunding und später dann Retail, ist mir zu hoch.


    Die Wucherpreise von Privatpersonen, die die Lücke bis zur Auslieferung einer Neuauflage, ausnutzen, sind wieder ein anderes Thema. Das mache ich auch nicht mit. Jedem das seine.

    Einmal editiert, zuletzt von Korbi ()

  • Mir sind die Lacerdas das Geld (ausgehend von etwa 100 Euro während den Kickstarter Kampagnen) definitiv wert. Lacerda und Mindclash haben bei mir einen Stein im Brett, da war noch kein Verhau dabei (CO2 habe ich noch nicht gespielt). 5 Euro ist ein guter Preis für eine Stunde Spaß. Mal im Schnitt von 2 Stunden ausgehend, müsste jeder Lacerdas etwa 10 Mal auf den Tisch kommen. Das schaffe ich locker :)

  • Ich würde mal behaupten, dass der Gallerist für die Spieleschmiede wohl eher ein Nullsummengeschäft war mit der Intention bei EGG einen Fuß in die Tür zu bekommen. Weiterhin sind in den letzten Jahren auch auf Produzentenseite die Preise massiv gestiegen, vor allem auch in China.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • EGG betreibt eben eine restriktive Dsitributionspolitik wie im Deutschsprachigen Raum zum Beispiel auch Schwerkraft

    So isses. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, in denen EGG-Spiele noch bei allen Händlern zu kaufen waren und daher auch oft in Rabattaktionen, etwa zu Black Friday oder in sonstigen Sales, zu gemäßigten Preisen verfügbar waren. Damit beziehe ich mich sowohl auf die USA wie auf Deutschland. Dann kam im Heimatmarkt USA die MAPP-Politik mit künstlicher Verknappung des Angebots, exklusiven Distributionskanälen, Händler-Gängelung und Preisuntergrenzen, unter denen es nicht verkauft werden durfte, wenn man als Händler noch weiter EGG-Spiele führen wollte. Seitdem freuen sich manche Kunden, das Doppelte bezahlen zu müssen, weil die Spiele ja so toll preisstabil wären...

  • Ich würde mal behaupten, dass der Gallerist für die Spieleschmiede wohl eher ein Nullsummengeschäft war mit der Intention bei EGG einen Fuß in die Tür zu bekommen. Weiterhin sind in den letzten Jahren auch auf Produzentenseite die Preise massiv gestiegen, vor allem auch in China.

    Ich stimme dir zu, dass die Produktions- und Lieferkosten sicherlich im Jahr 2020 oder 2021 höher sind (z.B. Containerpreise etc.), aber dennoch heißt das, dass damals in Absolutzahlen der Gewinn im Retail ca. 50€ betrug. Das ist klingt nach einer schönen Summe.

    Einmal editiert, zuletzt von Korbi ()

  • Ich glaube, ihr “belügt” euch selber. Gekauft wird doch was gefällt, ob nun thematisch oder mechanisch oder beides, gepaart mit schönem Material ist der Kaufreiz derart hoch, das der Preis fast keine Rolle mehr spielt. Wie oft lese ich hier im Forum “mir egal, das gönne ich mir” oder “yeah, bin geflashed und all in” oder “juhu, der neue Lacerda” oder ähnliche von sachlichen Überlegungen weit entfernte Aussagen. Niemand - ok. die wenigsten - betrachtet ein neues Objekt der Begierde mit rein nüchernen Augen. Geblendet durch die eigene Endorphinproduktion wird gekauft.

    Ich möchte damit niemandem zu nahe treten sondern gebe nur meine Eindrücke wieder. Wer was bestimmtes haben will, gönnt es sich auch. Wenn nicht sofort, dann wird eben nächsten Monat zugeschlagen. Mein Geschmack treffen die Spiele von Lacerda übrigens nicht. :)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Man kann es blöd, dumm oder schlau oder wie auch immer finden. Zumindest gibt es anscheinend genügend Menschen, die bereit sind, den Preis zu zahlen. Entsprechend wird der Wert bei diesen Menschen gesehen und akzeptiert. Und dadurch hat Lacerda ja (unter anderen Aspekten) eine recht starke Marke aufgebaut. Wenn man unbedarft auf Lacerda trifft, nimmt man schon wahr, dass es irgendwie etwas besonderes sein muss. Weil einfach alle Titel von ihm besonders ausgestattet und hochpreisig sind. Und dabei auch tendenziell sehr gute Bewertungen in Rezensionen haben.


    Vielleicht ist das auch ein Baustein der Kreativität, dass man mit diesem Modell immer aus dem Vollen schöpfen kann und nicht in Material-Limitierung denken muss. Irgendwie hat er es durchsetzen können und dadurch eine „besondere Aura“ erzeugt.

  • Als ich mal in entsprechender Stimmung war hätte ich mir the Gallerist und Escape Plan schon gekauft. Also wenn ich die im Spieleladen oder Onlinehandel für 50 bis 70 Euro zu kaufen gewesen wären.

    Aber EGG bzw. Skellig will Kunden wie mich halt nicht. Ist ihr gutes Recht. Aber über ihre verknappte Verfügbarkeit und Preisniveau hab ich halt dreimal überlegt und es lieber nicht gekauft.


    PS: Falls auch noch hellauf an meine Spiel-Statussymbol Frage erinnert ... Ich glaube die Hälfte der Spiele von EGG werden über derartige Bedürfnisse verkauft. Mindestens.

  • Wird der Preis durch die möglicherweise lang andauernde Entwicklungszeit eines derartigen Spiels gerechtfertigt?

    Nicht, wenn das Spiel nur eine Neuauflage ist und bereits seit zig Jahren so besteht.


    Bei mir steht „Kanban“ auf der Wunschliste, weil ich es für ein großartiges Spiel halte. Aber ich gebe grundsätzlich nicht mehr als 60 Euro für ein Spiel aus (und das muss schon ein Hammerspiel sein). Und wenn es Kanban nicht für den preis gibt, zieht das spiel bei mir auch nicht ein. Denn am Ende spiel ich es vermutlich nur einmal im Jahr und in Summe vielleicht 10x in seinem Leben. (Kanban haben z.B. andere in meiner Spielegruppe. Wieso soll ich mir das – nüchtern betrachtet – kaufen?) Konkret also: Alle Spiele, die mehr als 60 Euro kosten, sind für mich zu teuer. Da ist es mir egal, wie lange, wie oft, oder mit wie viel Material ich da umgehen kann.


    Gruß Dee

  • Zur aktuellen Stunde eindeutiges Ergebnis: 42% haben Stockholmsyndrom, der Rest haelt die Preise nicht fuer angemessen. :D


    Bei Lacerda habe ich immer das Gefuehl, keinen Kickstarter-Rabatt zu bekommen, sondern eine Retail-Strafe, wenn ich vage, nicht sofort bei Erscheinen zu kaufen...

  • Ich hatte mir via Kickstarter Kanban EV und dabei als Add-on Escape Plan (inkl. Deluxepack) gegönnt. Kanban EV auf deutsch. Bei Escape Plan habe ich die deutsche Anleitung bei Skellig gekauft. Der Preis schmerzte schon etwas. Spielerisch finde ich sie wirklich gut, aber nicht besser als andere gehobene Kenner- und Expertenspiele. Das haptische Erlebnis allerdings sticht absolut heraus und bringt ein unvergleichliches Spielgefühl. Natürlich haben mich auch die Themen sehr angesprochen. Mit dem Preis auf KS empfinde ich das Spiel leicht überteuert, ist es mir aber hinsichtlich Gesamterlebnis wert. Das Preisschild von Skellig oder auch bei einzelnen Fachhändlern wäre mir persönlich aber zu hoch, das sind doch nochmals deutliche Unterschiede - ohne aber zu sagen, sie seien es nicht wert.

    Sonst besitze ich nur noch CO2 Second Edition von Lacerda (dank diesem Forum hier; Aktion bei Philibert). Ich finde CO2 sowohl haptisch als auch spielerisch genauso gut wie die beiden erstgenannten. Insofern ist die Preis/Leistung aus meiner SIcht deutlich besser - auch ohne Aktionspreis.

    Randbemerkung: Was mich aber bei Kanban EV und Escape Plan wirklich richtig stört sind die Fehler in der deutschen Anleitung. Beide beinhalten spielentscheidende Unklarheiten oder Fehler; Escape Plan noch etwas mehr. Bei so hochpreisigen Produkten find ich das inakzeptabel.

  • Ich für mich finde, dass sie gut bepreist sind. Denn...


    ...die Gewinne in der Brettspielbranche zusammen mit dem relativ hohen Aufwand und erwarteten Qualitätsgrad gegenüber der Schnelllebigkeit der Produkte rechtfertigt eigentlich hohe Preise. Teilweise werden Spiele durch 2-3 Rechtschreibfehler zerrissen oder eine Auflage durch einen bekannten Fehler auf einer Karte nicht gekauft. Ein Verhalten, dass weder den Preis noch das Kaufverhalten rechtfertigt.


    ...das Material ist 1A und spielerisch kommt man absolut auf seine Kosten.


    ...durch das hohe Niveau haben sie eine extrem hohe Wiederspielbarkeit, wodurch die Kosten pro Partie wahrscheinlich dem eines günstigeren Spiels irgendwann entgegen kommen.


    ...die KS-Preise sind tatsächlich nicht "over the top", sondern eher "gehobenes Mittelmaß". In Zeiten, in denen man gern mal 300€ für einen All-In-Pledge abruft.


    Wenn einem die knapp 100$ zu viel sind, kann ich das natürlich auch verstehen und die Spiele werden auch nicht jedem so gut gefallen, dass sie individuell 100$ wert wären. Aber wenn einen das Thema und das hohe Niveau interessieren, wird man keinesfalls getäuscht oder über den Tisch gezogen.

  • Ich besitze fast alle Lecarda Spiele. Dieses Räuberspiel habe ich ausgelassen. Ich finde sie von der Ausstattung und dem Spielvergnügen außergewöhnlich hoch. Ich habe immer bei den KS mitgemacht und finde die KS Preise gerechtfertigt.


    Ich kann absolut nachvollziehen, wenn hier einige sagen, dass die Spiele nicht den Geschmack treffen, aber überteuert sind sie nicht. Es wurde hier oft genug erwähnt, dass man die Spiele, wenn sie einem nicht zusagen, auch wieder gut verkaufen kann. Ich habe damals auch Struggle of Empires zum Schnäppchenpreis von 66,- Euro kaufen können. Der Preis war aber auch ein super Angebot und der UVP deutlich höher. Meine Freundin hätte fast das doppelte dafür als Messepreis ausgegeben, wenn ich sie nicht darauf aufmerksam gemacht hätte.

  • Habe von Lacerda nur ein Spiel - Kanban Driver's Edition.

    Hatte ich neu gekauft für knapp 60€.

    Ist nicht wenig, aber finde ich für solch ein Spiel angemessen.


    Mit Kanban EV habe ich mich nicht groß beschäftigt. Gibt es großartige Änderungen außer des Designs?

    Auf den ersten Blick damals eher nicht.

    Dafür 100€ mehr pro Spiel - das finde ich wirklich überteuert.

  • Es fehlt für mich irgendwie die Antwort : "Ich habe noch nie ein Lacerdas Spiel gespielt und schäme mich ein klein bisschen dafür..."


    Seitdem wir letztes Jahr einiges an Geld durch den Verkauf von X-Wing wieder in weitere Brettspiele refinanziert haben, war unser Fokus darauf ausgerichtet möglichst viele DER Spiele der letzten Jahre nachzuholen. Natürlich fiel da auch der Name Lacerda. On Mars fiel sogar richtig in den Zeitraum. Aber irgendwie ist die Grenze bei einem Brettspiel für mich schon erreicht bei den Preisen, die dafür ausgerufen werden. Ich bin mir sicher, dass es ein gutes Spiel ist und das viele andere Lacerdas auch super sind... Aber für nen Blindkauf ohne es vorher mal anzutesten ist mir das echt zuviel. Selbstredend kann man das im Notfall alles wieder verkaufen... Aber der Markt ist eben groß und man hat halt einfach viele Alternativen...


    Zumal die Lacerda Spiele auch nicht unumstritten sind... Ich bin echt neugierig mal so ein Spiel in die Finger zu bekommen...

  • Es ist ja schön, dass viele den KS-Preis für angemessen halten. Und andere wiederum den aufgerufenen Retail Preis von EGG/Skellig eher zu hoch finden. Der Retail Preis (inkl. der KS Upgrades) ist auch ordentlich teurer. So 89$ zu 140€ (On Mars) oder 79$ zu 135+22€ (Escape Plan).

    Da stehen die Aussagen nicht wirklich gegeneinander.

  • Es fehlt für mich irgendwie die Antwort : "Ich habe noch nie ein Lacerdas Spiel gespielt und schäme mich ein klein bisschen dafür..."


    Seitdem wir letztes Jahr einiges an Geld durch den Verkauf von X-Wing wieder in weitere Brettspiele refinanziert haben, war unser Fokus darauf ausgerichtet möglichst viele DER Spiele der letzten Jahre nachzuholen. Natürlich fiel da auch der Name Lacerda. On Mars fiel sogar richtig in den Zeitraum. Aber irgendwie ist die Grenze bei einem Brettspiel für mich schon erreicht bei den Preisen, die dafür ausgerufen werden. Ich bin mir sicher, dass es ein gutes Spiel ist und das viele andere Lacerdas auch super sind... Aber für nen Blindkauf ohne es vorher mal anzutesten ist mir das echt zuviel. Selbstredend kann man das im Notfall alles wieder verkaufen... Aber der Markt ist eben groß und man hat halt einfach viele Alternativen...


    Zumal die Lacerda Spiele auch nicht unumstritten sind... Ich bin echt neugierig mal so ein Spiel in die Finger zu bekommen...

    Hab‘ die Antwortmöglichkeiten erweitert ;)


    Mir ging es sehr ähnlich und habe ewig die Spiele in den Warenkorb gelegt und dann wieder raus und dann wieder rein 😂 natürlich hat man Autoren, bei denen man glaubt, das es kaum einen Fehlkauf geben kann, aber das stört mich so am Crowdfunding, dass man hier meist nur ein paar (bezahlte) Ami-Rezension und dann entscheiden soll. Da bin ich raus und muss den Weg über den Retail gehen. Im lokalen Laden sind die Spiele auch nicht zu bekommen.

  • Es ist ja schön, dass viele den KS-Preis für angemessen halten. Und andere wiederum den aufgerufenen Retail Preis von EGG/Skellig eher zu hoch finden. Der Retail Preis (inkl. der KS Upgrades) ist auch ordentlich teurer. So 89$ zu 140€ (On Mars) oder 79$ zu 135+22€ (Escape Plan).

    Da stehen die Aussagen nicht wirklich gegeneinander.

    Kommt zu dem KS-Preis nicht noch Versand hinzu? Ich glaube dass man dann nochmal 10-20€ hinzurechnen darf. Natürlich sind die Kickstarter dann in Summe immer noch deutlich günstiger.

  • Kommt zu dem KS-Preis nicht noch Versand hinzu? Ich glaube dass man dann nochmal 10-20€ hinzurechnen darf. Natürlich sind die Kickstarter dann in Summe immer noch deutlich günstiger.

    Ja natürlich. Aber wenn man von der Konsumenten-Perspektive her kommt und für ein anspruchsvolles Euro sonst ca. 50 Euro ausgibt, und wenn das Material toll ist auch mal 60 bis 80, ist das im KS im Rahmen. Da kostet es halt etwas mehr und das ist über Ausstattung oder die Marke Lacerda leicht auszugleichen. Jetzt im Retail ist man direkt auf dem doppelten Niveau des normalen gut ausgestatteten Anspruch-Euros. Da ist das dann schwerer zu rechtfertigen. Ich müsste da dann schon seeehr überzeugt von einem Produkt sein.

    Ich wollte nur sagen, dass der Preisunterschied so groß ist, dass ich mir schwer tue das gemeinsam zu bewerten. Und ich ging von den jetzigen Skellig-Preisen aus.


    Aktuelles Beispiel: wenn ich jetzt Dwellings of Eldervale in Deutschland für < 100 € kaufen könnte, hätte ich das schon gemacht. Aktuell werde ich den nächsten KS abwarten und wahrscheinlich aufgrund des Preises lieber draußen bleiben und abwarten was sonst noch so Interessantes neu heraus kommt.


    Und PS: die Bewertung erfolgt nur aus meiner Konsumentensicht. Ich schätze die Arbeit der Branche nicht gering, sondern versuche mein Hobby Budget halbwegs intelligent zu nutzen.

    2 Mal editiert, zuletzt von koala-goalie () aus folgendem Grund: PS angefügt

  • Kommt zu dem KS-Preis nicht noch Versand hinzu? Ich glaube dass man dann nochmal 10-20€ hinzurechnen darf. Natürlich sind die Kickstarter dann in Summe immer noch deutlich günstiger.

    Ich wollte nur sagen, dass der Preisunterschied so groß ist, dassich Moor schwer tue das gemeinsam zu bewerten. Und ich ging von den jetzigen Skellig-Preisen aus.

    und das ärgert mich auch, dass es schon zur Bestrafung oder gar „Bußzahlung“ verkommt, wenn man bei KS nicht mitmacht. Der Preisunterschied ist für mich schwer greifbar.

  • und das ärgert mich auch, dass es schon zur Bestrafung oder gar „Bußzahlung“ verkommt, wenn man bei KS nicht mitmacht. Der Preisunterschied ist für mich schwer greifbar.

    Aber Kickstarter soll ja belohnen, damit recht viele mitmachen und das Spiel realisiert werden kann. Immerhin finanzierst du beim Kickstarten ein Spiel vor; du zahlst und kriegst es erst viel später. Warum sollte man dann also nicht einen Rabatt oder exklusive Dinge kriegen?