Einleitung
Hier ist er nun, der erste Missionsbericht eines blutigen Anfängers, welcher als neustes Mitglied der Galaxy Defenders in Erstkontakt mit feindlich gesinnten und technologisch weit entwickelten, außerirdischen Invasoren tritt.
Wieso das und wieso (erst) jetzt?
Berechtigte Fragen, die sich der geneigte Leser möglicherweise beim überfliegen dieser Zeilen stellt.
Galaxy Defenders von Gremlin Project befindet sich schließlich nun schon seit gut einer halbe Dekade auf dem Markt. Zu der Zeit als die Kickstarter-Kampagne damals Mitte April 2013 startete, war ich gar nicht in dem Hobby (hätte ich das damals gewusst…) und auch danach dauerte es noch lange Zeit, bis ich auf dieses Spiel aufmerksam wurde. Quellen waren das Forum und die Nische, wobei ich nicht mehr weiß, was/wer zuerst da war. Jedenfalls war es später nur noch schwer, an das Spiel dran zu kommen oder meist zu Mondpreisen auf ebay.
"Gewinne, Gewinne, Gewinne!"
Dann meldeten sich drei Männer ohne Hosen mit ihrem Youtube-Kanal “Nackte Tatsachen” und fragten ihre Zuschauer, warum sie denn so gerne GD spielen würden. Des langen Einstiegs kurzer Sinn: ich antwortete und wurde überraschenderweise Gewinner eines nagelneuen Galaxy Defender Spiels - inklusive der beiden Expansions Operation Strikeback und Extinction Protocol, alles aus einem Guss in Englisch!! An dieser Stelle noch mal einen ganz großen Dank für diesen tollen Preis!
@all übrigens sollen solche Gewinnspiele laut @Chrisbock, Trajan und FalcoBaa immer wieder mal auf ihrem Kanal stattfinden. Just sayin’
Was folgt ist ein erster Spielbericht einer Person, die zuvor in seinem ganzen Leben noch keine Partie Galaxy Defenders gespielt hat. Trotz intensivem Regelstudium könnten sich daher durchaus noch einige Fehler im Spielablauf eingeschlichen haben. Es sei mir verziehen, ich tue das auch. Unser Spielerlebnis wurde dadurch jedenfalls nicht merklich getrübt. Für die meisten hier im Forum ist es als Einladung zu verstehen, eine kleine Zeitreise zu machen, um ein weiteres Mal die ersten Eindrücke eines Galaxy Defender Spiels zu erleben.
Mission 1 - Close Encounters
Alle notwendigen Vorbereitungen wurden getroffen, die Karten gemischt und das Gefechtsfeld aufgebaut.
Squad und Devices:
- Agent Mercury (Infiltrator) - Satellite Strike
- Agent Thorium (Biotech) - Sentry-Gun
- Agent Titanium (Hulk) - Reinforced Armor
Aus Mangel an Erfahrung wurden alle drei Agenten zunächst mit ihren persönlichen Devices ausgestattet. Das fühlte sich zu dem Zeitpunkt am wirksamsten an.
Wie hier im Forum empfohlen, wurden alle optionalen Regeln aktiviert:
- Rank Based Defence
- Human View
- Close Fight
- Friendly Fire
- Perma Death (zumindest für Mission 1 ;P)
Call to arms
Missionsziel: alle Teleportationspunkte (TP) zerstören und überleben
Zu Beginn versucht unser Squad sich unbemerkt dem ersten TP zu nähern. Das fühlt sich zunächst nur semi-wirksam an, da noch keine sinnvollen Aktionen ausgeführt werden können und die Aliens, obgleich fehlender Sichtlinie, sich den Agents bereichsweise nähern. Zudem sorgen die Close Encounter Cards beim aktuellen Vorgehen schnell für eine sich breit machende Skepsis hinsichtlich der Zielerreichung.
Die Zahl der auftauchenden Spine Critters steigt sehr schnell und wir haben alle Hände voll zu tun, um nicht zu viel Zeit mit der Beseitigung zu verlieren. Als einige Zeit später blaue Xeno Betas die Spine Critters ablösen (ein blauer Spine Critter ist noch mit auf dem Feld), haben wir zumindest zeitweise das Glück auf unserer Seite (“aktivere alle Grünen”, “falls weniger Aliens, als Agents auf dem Feld”...). Dadurch, dass wir uns auf die TP konzentrieren, nehmen die Betas zunächst kaum Schaden.
In Runde 5, kurz vor Halbzeit, beamt sich dann ein Xeno Alpha, im Rahmen des Special Events, auf das Gefechtsfeld. Agent Mercury (Infiltrator) löst sich ab diesem Zeitpunkt von der Gruppe und bewegt sich aus der tödlichen Schusslinie eines blauen Xeno Beta hinter den südlichen Erdwall. Grund ist ein teleportierter Spine Critter der droht, sie in den Nahkampf zu verwickeln, wodurch ihre Tarnung auffliegen würde. Gepaart mit dem sich nähernden Alpha wäre das keine gute Kombination.
Agent Thorium (Biotech) agiert mit seinem Medic Skill möglichst zwischen den beiden anderen Agents. In der Zwischenzeit haben wir alle vier Alien-Artefakte gesammelt und entscheiden uns für eine zufällige Waffenverbesserung, wir ziehen - die Nanobot II (Medic-Pistol)... die Freude darüber hält sich zunächst in Grenzen. Doch sollte sie uns später vielleicht noch sehr nützlich werden?
Agent Titanium (Hulk) wird weiterhin am ersten, bereits zerstörten TP festgepinnt, während Agent Mercury (Infiltrator) ihr Device, den Satellitenschlag, erfolgreich gegen den Xeno Alpha einsetzen kann, der dadurch zwar nicht ausgeschaltet aber sichtlich angezählt wird. Mit ihrer Bewegung hechtet sie sich im Anschluss noch aus den Sichtbereich des Xeno Alpha. Unterdessen schafft es Agent Thorium (Biotech) den Sentry Bot in der Mitte des Gefechtsfelds zu platzieren. Dann geschieht das Unfassbare: durch die Reaktionsfähigkeit des Sentry Bots, wird der angeschlagene Xeno Alpha welcher in den Sichtbereich latscht unter Feuer genommen. Und das erfolgreich!
In der Zwischenzeit kann Agent Mercury (Infiltrator) den nördlichsten TP in Brand setzen. Trotzdem erscheint dort noch ein Alien - Glück im Unglück: es ist ein blauer Xeno Beta.
Leider rennt uns die Zeit davon. Mittlerweile in Runde 9 angekommen kann Agent Chromium (Biotech) noch erfolgreich die Waffenverstärkung sichern - dieses Mal die doppelte P66 (Pistolen): Angriff mit 4 blauen Würfel statt 2 Roten… warum kann es denn nicht mal was Großes sein? Sei’s drum, einer geschenkten Waffe schaut man nicht in den Lauf.
Kurz noch in Erwägung gezogen, die extra Rüstung des Hulks zu aktivieren, da er als Kugelschwamm trotz seiner anfänglich vielen Lebenspunkte und seiner guten Verteidigungsfähigkeit bereits so manchen Treffer kassiert hat, entscheiden wir uns stattdessen für einen koordinierten Angriff auf beide verbleibenden TP. Passenderweise haben wir aktuell keine Spine Critter im Gefecht und können uns daher frei bewegen. Im Süden durch den Hulk, im Norden durch die Infiltrator, gelingt der doppelte Handstreich. In Runde 10 sind alle TP zerstört und unsere drei Agents atmen noch. Zeit da rausgeholt zu werden!
- - - Mission 1 accomplished - - -
Debriefing
Es gibt einem schon ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn das Missionsziel voll erreicht wurde, da es nicht wirkt, als hätte man einfach Glück gehabt (dafür ist das Spiel in sich zu stimmig, mit den eintretenden Events, den vorgesehenen Gegnern für die Mission...). Den Sieg muss man sich hier erarbeiten. Der Glücksanteil, bspw. durch das Würfeln, gibt dem Spiel ein gutes Maß an Überraschungsmoment, ohne zu swingy zu werden. Für uns als absolute GD-Neulinge war es bestimmt etwas zeitintensiver, den Upkeep nicht aus den Augen zu verlieren, trotzdem nahmen wir die Spielrunde als sehr kurzweilig wahr und freuen uns schon sehr auf die weiteren Missionen.
Auch wenn wir nochmal schauen müssen, warum man eine Mission überspringen sollte (wir könnten durch den vollen Erfolg von Mission 1 direkt mit Mission 3 weitermachen). Warum Content überspringen und die Möglichkeit auslassen, weitere GD-Wings und bessere Waffen zu bekommen? Dafür wird es vermutlich einen guten Grund geben. Hoffentlich spoilern wir uns nicht zu sehr dabei...
Ansonsten finde ich das Spiel wirklich packend - mal sehen, ob das auch so bleibt.
Bleibt derzeit nur die Frage, wann kommt endlich der nächste Kickstarter?! #one-haz-never-enough-GD