Cross Clues: Kooperativer Codenames-Killer?

  • Vor einigen Tagen eher zufällig auf YouTube bei Better Board Games entdeckt - übrigens mein Reinschau-Tipp, falls Ihr ebenso eher die angenehm-unaufgeregten Brettspiel-Videos mögt, bei denen Inhalt wichtiger als oberflächliches Aufmerksamkeitsgekreische ist: Better Board Games - Die besten Brettspiele - YouTube (das Vorschaubild des Videos unten, will da aber nicht recht zu passen!)


    Cross Clues von Gregory Grard bei blue orange über Asmodee


    Asmodee Deutschland – Cross Clues



    Für 2 bis 6 Spieler, kooperativ in einem Team um ein bestmöglichstes Ergebnis zu erreichen und dabei Spass zu haben.


    Die Vorteile, die ich dabei sehe: Die bei Codenames teils epischen und enormen Druck auf die Teamleader aufbauenen Denkphasen, um einen Hinweis zu finden, fallen hier komplett weg. Auch weil es keinen Teamleader mehr gibt und man nur zwei Begriffe über einen Hinweis erklären braucht. Zudem wird zeitgleich überlegt und wer einen Hinweis nennen will, der nennt den. Dann beginnt für die anderen die gemeinsame Ratephase. Es ist auch für kleinere Runden geeignet. So reime ich mir das zusammen in der Theorie.


    Ob es wirklich ein Codenames-Killer sein kann, ob der mindestens genauso viel Spass wie Just One macht oder ob sich das doch fast schon zu einfache Prinzip zu schnell abnutzen kann und was bei arg ungleich-spontan-schnellen Mitspielerrunden passiert, das kann ich nicht sagen. Weil selbst noch nicht gespielt und auch noch nicht gekauft, zumal es aktuell eine recht eingeschränkte Verfügbarkeit hat. Schon wieder ausverkauft als Geheimtipp oder noch nicht flächendeckend ausgeliefert? Viele Fragen. Habt Ihr Antworten dazu?

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Kann man ja auch mal testen, indem man das Material von z. B. Codenames (Wort-Karten) und Pictures (Koordinaten-Chips) kombiniert.

    Einmal editiert, zuletzt von Julius ()

  • #CrossClues habe ich bisher nur zu zweit gespielt, überwiegend mit meinem Sohn.

    Wir zwei lieben #CodenameDuett und sind von #CrossClues sehr angetan.

    Uns gefällt das ähnliche Prinzip. Die Downtime ist wesentlich kürzer , weil einfach nur zu jeweils 2 Begriffen ein Oberbegriff gefunden werden muss.

    Für mich ist es ein ideales Spiel, womit ich auch Einsteiger für das Genre gewinnen kann. Auch nach einem harten Arbeitstag bin ich bei diesem Spiel immer wieder gern dabei.

    Nur neue Begriffskärtchen wären schön, aber da kann man sich ja auch aus #Codenames bedienen :)....

    Einmal editiert, zuletzt von gab62 ()

  • Also neue Begriffskärtchen braucht man aber erst, wenn man das Ding 1000x gespielt hat. Da sind 200 Begriffe dabei, die immer wieder unterschiedlich kombiniert werden. Ich sehe da nach knapp 30 Partien nicht ansatzweise Abnutzungserscheinungen.


    Spiel selber ist richtig gut und -je nach Auslage- auch knifflig. Spiel des Jahres Kandidat.

  • Wird sicher auf die Auswahl oder Empfehlungsliste kommen. Aber das dachte ich von "First Contact" zunächst auch. Das ist aber in Folgepartien mehr und mehr durchgefallen, weil das Spielprinzip dann doch nicht ausgereift genug war.

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  • Einen Codenames-"Killer" gibt es ja schon. Nennt sich "Codenames Duett". Macht in meinen Augen Codenames absolut obsolet.

    Ich glaube (noch) nicht, dass Cross Clues das Potenzial hat, Codenames Duett killen zu können.

  • Mal den Direktvergleich mit Codenames bemüht:


    Cross Clues kommt in einer wesentlich kleineren Schachtel als Codenames daher.

    Hat die Grösse und den Magnet-Klappmechanismus von diversen Iello-Spielen oder auch Fugitive von Tim Fowers.


    Da sich das grafische Erscheinungsbild auf Zahlen-Buchstaben-Begriffe beschränkt, fehlt mir ein wenig die Lockerheit und der Schmunzelfaktor, welche die unwissenden Codenames-Passanten ausstrahlen. Hier muss alleine das Spielprinzip überzeugen.


    Die Spielregeln sind in den Details wage bzw. fehlen diese schlicht. Da ist Codenames wesentlich klarer und hat mit seinem "über alles im Team reden, aber Karten berühren gilt als Antwort" auch eingängiger vom Ablauf. Bei Cross Clues ist nicht geregelt, wie man vorläufige Antwortmöglichkeiten von der einen finalen Antwort unterscheiden soll. Das müsste man dem Hinweisgeber immer extra mitteilen und der darf nicht voreilig eine Antwortmöglichkeit als die Finale interpretieren. Da hat Codenames das elegantere Prinzip für sich gefunden.


    Bei Cross Clues gibt es keine Spielreihenfolge. Alle suchen zeitgleich anhand ihrer Handkarte nach einem guten Hinweis. Wer meint, einen solchen gefunden zu haben, sagt den dann und wartet auf eine finale Antwort oder darauf, dass sich die Ratenden einigen, den Hinweis zurückzustellen. Wird final geraten, ob richtig oder falsch, zieht der Hinweisgeber eine neue Handkarte.


    Ich bin gespannt, wie sich damit der Cross Clues Spielablauf entwickeln wird. Wer spontan ist oder nur meint, spontan und genial zu sein, der könnte Hinweis nach Hinweis heraushauen, ohne dass die Mitspieler selbst aktiv als Hinweisgeber werden. Dem einen oder anderen könnte das gefallen, aber wie fühlt es sich an, wenn man selbst nur ein Bruchteil der Hinweise gegeben hat und auch nicht wirklich aktiv sich bei Rateversuchen beteilgt hat, weil Andere immer schneller, spontaner und genialer waren? Im Extremfall hält man seine Anfangs-Handkarte solange zurück, bis nur noch eine Rasterposition offen ist und damit kein Hinweis mehr nötig.


    Die Spielpraxis in diversen Runden (irgendwann mal) wird zeigen müssen, ob dieses Leichtgewicht auch von der Spielregeldichte trägt, ob sich automatisch Hausregeln etablieren für die finale Antwort (warum nicht auf die Position im Raster tippen als eindeutiges Zeichen) und ob die freie Spielreihenfolge mehr Segen als Fluch ist. So oder so scheint mir der Funken Genialität in Optik, Haptik und Spielregeldetails und vor allem die Eleganz von Codenames als Gesamtprodukt hier zu fehlen. Ist aber alles bisher nur blanke Theorie.


    Könnt Ihr Praxiserfahrungen ergänzen?

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  • Ich habe das Spiel bisher nur in einer 2-Runde gespielt. Keinen Deiner Kritikpunkte kann ich nach etwa 30 Partien bestätigen, was natürlich auch an der geringen Spielerzahl liegen kann.

    Bei Codenames sehe ich auch nur abstrakte Begriffskarten, die Agentenkarten zum Abdecken habe ich bis dato nicht als „grafisches Highlight“ wahrgenommen ;)....

    Ich vergleiche #CrossClues mit #CodenamesDuett und da wähle ich es, wenn ich eine leichtere Variante eines Wortspiels spielen möchte, was ähnliche Mechanismen hat.

    Die Regel fand ich absolut klar....

  • Kennt jemand Premium-Kartenhüllen in der Größe für 59x59 mm Karten, also 62x62 mm Kartenhüllengrösse?

    Theoretisch passen FFG Standard European Boardgame Size, nur müssten die um 1/3 gekürzt werden, was ich selbst mit Skalpell und Stahllineal nicht so einfach fand.

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  • In entspannter Viererrunde funktioniert Cross Clues als mal eben schnell gespielte Codenames-Alternative ohne Wartezeiten bestens. Wir haben es einfach so gespielt, dass derjenige, der zuerst die Koordinaten sagt, die gültige Antwort gibt. Vorab kann man sich per ausliegender Begriffe über mögiche Kreuzzungspunkte unterhalten. Hat funktioniert. Ein auf die Koordinate klopfen braucht es da nicht, wie vorab von mir angeregt, und war auch zu umständlich, wie zunächst ausprobiert.


    Perfektes Spiel für 15 Minuten. 5 Minuten Aufbau und Erklärung. 5 Minuten für eine Partie, zu der eh meist eine zweite eingefordert wird. Kein Spiel für den ganzen Abend, weil dazu ist es mir dann doch zu konzentriert, wobei sich das bei 4 Spielern gut veteilt. Kann neben Codenames gut bestehen. Ist für mich aber kein Ersatz.

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