Liste und Berichte von Brettspielcafés in aller Welt

  • Kronshorst

    Hat den Titel des Themas von „Liste von Brettspielcafé in aller Welt“ zu „Liste von Brettspielcafés in aller Welt“ geändert.
  • Wieso will ich die Welt bereisen, und mir dann in einem Brettspiel-Cafe den Po platt sitzen und ein Spiel spielen, welches ich auch zu Hause spielen kann - anstatt mir das Land anzusehen, dass ich besuche? 🤔

    ... vielleicht hat man nach 7 Stunden durch die Stadt latschen Lust einen Kaffee mit Kuchen zu sich zu nehmen und nette , Brettspiel interessierte Menschen eines anderen Landes kennenzulernen. Warum sollte ich ausgerechnet im Urlaub auf mein liebstes Hobby verzichten, wenn sich solch eine Möglichkeit bietet?

    Ich bin auch schon von Leuten gefragt worden, warum ich im Urlaub meine Zeit mit Lesen „vertue“, anstatt die Gegend zu erkunden. Für mich gehört beides zum Urlaub dazu ( auch das Anschauen von Bibliotheken und Buchhandlungen).

    Genauso würde ich halt ein Brettspielcafé oder einen Brettspielladen aufsuchen...

  • Wieso will ich die Welt bereisen, und mir dann in einem Brettspiel-Cafe den Po platt sitzen und ein Spiel spielen, welches ich auch zu Hause spielen kann - anstatt mir das Land anzusehen, dass ich besuche? 🤔

    Weil dir nach dem ansehen die Füße schmerzen und du dich bei einem Kaffee entspannen und deinem Hobby frönen kannst. Neue und interessante Leute lernst du auch noch kennen... ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich war beispielsweise in Lissabon und habe am Abend das Brettspielcafé POW WOW POW WOW – Board Game Bar besucht, nachdem ich tagsüber von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten gehetzt bin. In den Urlaubsregionen sind die Touristen in der Innenstadt überspitzt gesagt doch unter sich und lernen die Einheimischen nicht wirklich kennen. Das geht in einem Brettspielcafé bzw. beim Spielen wesentlich einfacher, denn dort hatten wir ein gemeinsames Hobby/Thema. Da die Mieten in der Innenstadt extrem hoch sind, lernt man auch mal vollkommen andere Stadtteile/Orte kennen, die man ansonsten wahrscheinlich nie besucht hätte. Ich wurde dort als einziger Ausländer sehr nett aufgenommen, habe 2-3 Stunden etwas gespielt, mich unterhalten und dem Besitzer als Minigeschenk noch ein paar Arler Erde Städteplättchen gegeben.

    Unabhängig davon werden solche Läden unterstützt. Das finanzielle Überleben ist dort (vermutlich) nicht einfacher als es hier schon für ein Brettspielcafé ist.

    Dieser Abend ist mir im Gedächtnis geblieben, anders als die an denen ich in irgendeinem Restaurant ein leckeres Fischgericht gegessen habe.



    Edit: Ich habe den Titel des Themas etwas erweitert, denn vielleicht möchten auch andere Spieler*innen noch von Besuchen in Brettspielcafés berichten. :)

  • Kronshorst

    Hat den Titel des Themas von „Liste von Brettspielcafés in aller Welt“ zu „Liste und Berichte von Brettspielcafés in aller Welt“ geändert.
  • Deutschland ist in der Liste 17 Mal vertreten, Frankreich 51 Mal. Ist das Verhältnis wirklich so trist, oder sind noch nicht alle deutschen Brettspielcafés erfasst?

  • Was heißt so trist. Mein Eindruck ist, dass es in Deutschland eine höhere Anzahl von offenen Spieletreffs sowie mehr Möglichkeiten im privaten Rahmen zu spielen gibt

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich dachte, da hängen sie uns mit ihren savoir vivre Mal wieder ab - aber ja, ich kann mir auch vorstellen, dass es dort weniger offene Spieletreffen gibt.

  • Ich dachte, da hängen sie uns mit ihren savoir vivre Mal wieder ab - aber ja, ich kann mir auch vorstellen, dass es dort weniger offene Spieletreffen gibt.

    Das ist sogar ganz definitiv so, zumindest in Paris: Wenn ich bei meinen spielebegeisterten Freunden bin, gibt es da abends entweder Spielen in der festen Gruppe Zuhause oder in einem der Brettspiel-Cafés, wo man dann allerdings nicht gerade geringen Verzehrzwang hat (im bekanntesten Café bei Notre-Dame sind es 20 Euro gewesen vor drei Jahren). Witzigerweise gilt das nicht für Boule, da gibt es überall in den Parks Spielmöglichkeiten. Reguläre Cafés in den inneren Arrondissements werfen einen aus der Angst vor illegalem Glücksspiel (oder wegen zu geringer Verzehrmenge) raus, wenn man da etwas zu spielen rausholt.


    In der Bretagne oder Provence ist das dann wieder ganz anders, da sitzen viele in der Dorfkneipe und spielen Belote oder Kem's.

  • Das war auch mein Eindruck, wenn auch im Vergleich Kanada Deutschland und England Deutschland. Allerdings war fuer mich der hype um die kanadischen Brettspielcafes - Snakes und Lattes und andere - auch nie ganz nachvollziehbar. Bzw als Konzept schon, beim Ausprobieren dann nicht so.

    Die Atmosphaere derer, in denen ich war (so 4-5) war nicht toll (so ein bischen wie in der Burgerkette mit dem M, oder steriler Feeling eines scbwedischen Moebelhauses), die Spiele oft abgespielt und schmuddelig, das Essen maessig und definitiv daran gemessen die Preise fuer Getraenge/Speisen ueberteuert... Pro Person hat man jedesmal eine Menge Geld dagelassen.

    Mein Gefuehl: Die Cafes leben dort eher von einer Mischung aus Gelegenheitsspielern, Neugierigen, Touristen, ein paar Studenten und zufaellig "herein Gespuelten" nach dem Feierabend, dazu noch ein paar Alleinerziehende,die die Wochenendkids bespassen muessen/wollen, wenn das Wetter schlecht ist - und ein paar Leute beim ersten 'date'. Hobby Spieler trifft man dort seltener, ist mein Eindruck, auch wenn man von den im Durchschnitt gespielten Spielen Schluesse zieht.


    Ich glaube, Deutsche sind im Durchschnitt einfach knausriger was so etwas angeht in ihrer Freizeit. (Urlaub einmal ausgenommen)

    Waehrend regelmaessig drueben ernsthaft Paerchen oder Familien, dass sich offensichtlich gut and lange kennen, Srcabble oder etwas ohnliches ganz "Gewohnliches" spielen sieht, wuerde das denke ich in Dt kaum einer machen. Warum soll ich jedermal 30-40 Dollar zu zweit zahlen, um in einem ungemuetlichen Raum ein Spiel zu spielen, dass fast jeder Haushalt zuhause hat und das einem in jedem thrift store fuer 2 Dollar nachgeworfen wird? Vielleicht ist es zuhause eng, oder laut... das mag alles sein. Sicher haben Deutsche auch im Durchschnitt deutlich hoehere Wohnqualitaet und vor allem viel mehr Platz zuhause (etwa Studenten) .. aber trotzdem. Wir jedenfalls, eine Mischung aus Menschen verschiedener Nationen, fanden es erstaunlich, und zwar alle.

    In Deutschland geht man glaube ich dann eher zu einem offenen Spieletreffen oder einem Verein, wenn man es nicht privat organisiert.

    Die gibt es drueben auch (beides), die die Hobby Spieler haben eh ihre eigenen Gruppen. oder sind gefuehlt eher bei den offenen Spieletreffs zu finden bzw. .. die sind aber auch in Cafes/Kneipen mit Verzehr/Getraenkekonsum-Pflicht und zudem einer Eintrittsgebuehr. Das ist aber dennoch guenstiger als die Brettspielcafes was die Kosten pro Nase fuer einen Abend angeht. Ich vermute mal, weil die laufenden Kosten geringer sind fuer Spielepflege, Erklaerbaer usw.


    Um es zusammenzufassen, ich bin gar nicht sicher, dass weniger Brettspielcafes mit "trister" gleichzusetzen ist, es mag einfach anders funktionieren, bzw. die Wohnsituation ist in Dt. zumeist entspannter, regelmaessig Ausgehen und dabei Geld ausgeben in der Freizeit ist weniger ueblich - und (nicht zu vergessen) das Wetter weniger extrem.

  • Da du es so dezidiert ansprichst noch einmal mein völlig gegenteiliger Eindruck kanadischer Spielecafés. In zwei Städten (Westküste) haben wir uns gezielt da niedergelassen im Verlauf je eines unserer Ausflugstage. Beide hatten topaktuelle Spiele (z. B. das damals noch nicht in D erschienene Ex Libris), teilweise richtige Brocken (TI4) und keines der Spiele war in typischer Kneipenmanier nur noch ein loser abgegrabbelter Haufen mit fehlenden Teilen, wie man das hierzulande gern mal findet.


    Ja, die kombinieren da Gastro mit Spielen. Heißt ja auch Spielecafé und nicht "kostenlos bereitgestellter frei verfügbarer Versammlungsraum". Ich finde das völlig okay, denn das Konzept funktioniert. Der eine Laden weitbekannt für die Shakes, der andere hatte sich auf Pizza spezialisiert. Mir gefiel die Möglichkeit mit den Shakes besser, weil es da Halter für die Becher gab und man direkt spielen konnte. Bei dem mit Pizza musste man halt erst das eine, danach das andere machen, weil sonst natürlich weder Platz noch Finger frei waren.


    In beiden gab es feste Runden, die immer wieder gekommen sind, Eltern mit Kindergruppen (in etwas abgetrennten Bereichen, die jüngere eher ansprechen, mit den passenden Spielen), klar, Touristen, und sicher ein paar "Zufällige". Aber die Qualität der Spiele hat sich eindeutig eher an Spielekenner gerichtet als dass man damit "Dahergelaufene" irgendwie sinnvoll unterhalten könnte.


    Dass man den Raum, die Ausstattung und den regelmäßigen Neukauf der Spiele irgendwie finanzieren muss, ist doch klar. Überteuert war es trotzdem nicht, sondern bewegte sich sehr fair im Rahmen. Naja, so können die Eindrücke sich unterscheiden. Kanada ist groß, vielleicht lags daran.

  • Ich glaube wir missverstehen uns. Das Konzept funktioniert drueben, da bin ich voellig bei Dir. Und je anspruchsvoller das Spiel, umso besser ist es in Ordnung. Vollstaendig waren Spiele immer und auch gut vorsortiert, die wir da versucht haben. Man konnte zuegig losspielen. Nette Leute waren da auch. Nur waren die Spiele eben zum Teil ganz schoen verratzt, und die Preise hoch.

    Damit meine ich nicht ueberteuert, die laufenden Kosten (Mieten, Personalkosten usw.) fuer so ein Cafe sind hoch. Aber im Vergleich zu anderem, was man fuer das Geld als Grueppchen anstellen koennte (die Konkurrenz) oder was es in privater Runde "kostet" eben doch recht hoch.


    Mein Punkt war ein anderer.


    Erstens bin ich nicht sicher, ob es in Dt. genauso funktionieren wuerde. Was dann die nur 17 Cafes in der Liste fuer Dt erklaeren wuerde. Der Anspruch nach Ambiente ist meiner Erfahrung nach ein anderer, und der Preistolleranz der Menschen im Schnitt geringer.


    Zweitens bin ich nicht sicher, ob der Mensch in der eigenen Heimatstadt/-ort regelmaessig dorthin geht. Aus Ausfluegen oder im Urlaub wie ihr offenbar, klar, das taete und tue ich auch. In meiner eigenen Stadt kannte ich zwar einige Hobbyspieler bzw. haeufigere Gelegenheitsspieler. Von denen ging genau ein Mensch regelmaessig, - und in dem Fall lag es an einem kleinen Apartment, in dem jeder Stauraum zaehlte (also eine Spielesammlung mit eigenem Regal schwierig wurde oder unerwuenscht war). Die anderen waren auch mal in einem, einfach weil man neugierig war oder um ein Spiel auszuprobieren, dass man ueberlegte anzuschaffen. So richtig durchgesetzt als regelmaessige Sache hat es sich nicht. Letztlich ist es guenstiger, dass einer aus de Spielegruppe das Spiel kauft, man es probiert, und ggf. wieder gebracht weiterverkauft.

    Ich habe sogar mal ueber das Thema mit einem der Verantwortlichen in einer der Snakes and Lattes Laeden (den im Annex, Naehe Spadina) gesprochen, der hat das auch so beschrieben. Ihre Hauptkunden sind nicht die Hobbyspieler, eher die aus meiner Liste oben.


    In Nova Scotia war ich mal in einem (auch als Touri), mit dem hatte ich aehnliches Gespraech, da war die Kundenstruktur etwas anders und es gab auch durchaus Regelmaessige und Einheimische. Da ist aber auch sonst nicht viel, was man so machen kann. Es ist eben duenn besiedelt, der Winter ist lang, und irgendwann muss man mal raus aus den eigenen 4 Waenden. Und mit lieben Gewohnkeiten bricht man dann auch im Somer nicht.

    Stadt und Land werden sich da sehr unterscheiden... wie gesagt, Kanada ist ja nicht so klein.


    Wart ihr in Spielecafes in groesseren oder kleineren Orten, oder auf dem Land in BC?

    Einmal editiert, zuletzt von Torii ()

  • Viele der öffentlichen Spieletreffs die ich in Deutschland so kenne und die eigene Spiele vorrätig haben, verbringen wahnsinnig viel Zeit damit die Spielmaterialien zu laminieren, zu sleeven, immer wieder auf Vollständigkeit zu prüfen etc. Das ist mir tatsächlich so im europäischen Ausland noch nie passiert, da sehen die Spiele deutlich begrabbelter aus, haben Proxies etc. Was da aber auch einfach niemand stört.