Dauern Partien am TTS länger, und wenn ja, warum?

  • Weil einfach die Downtime zu hoch wird...und die ist ja am TTS nochmal höher, als wie am richtigen Tisch.

    Warum ist die am TTS höher? Ich kenne weder Spiel noch TTS, aber ich dachte man muss unabhängig vom Medium gleich viel denken?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Sankt Peter : Wahrscheinlich müsste man einen neuen Thread dafür aufmachen, aber meine Erfahrung zeigt auch, dass meine TTS Partien deutlich länger dauern. Am Spieltisch kann ich wesentlich schneller das Geschehen erfassen, Kartentexte lesen, Karten ziehen, usw. Auch wenn ich mir sämtliche Kamerasichten im TTS abspeicher vergeht einfach mehr Zeit.


    Ich Spiele mit einem Forumsteilnehmer eine Sword & Sorcery Kampagne. Er macht das total super und bereitet alles vor unserer Partie vor. Hätte ich die Wahl, das Spiel am Tisch oder im TTS zu spielen, würde ich mich immer für das gemeinsame Spiel am Tisch entscheiden.


    Auf BGA ist das deutlich anders. Da laufen die Partien viel schneller. Da ertappe ich mich sogar, Spiele zu verkaufen, die sich auf BGA viel besser spielen lassen. Clans of Caledonia spiele ich z.B. nur noch auf BGA und nicht mehr am Spieltisch.

  • Weil einfach die Downtime zu hoch wird...und die ist ja am TTS nochmal höher, als wie am richtigen Tisch.

    Warum ist die am TTS höher? Ich kenne weder Spiel noch TTS, aber ich dachte man muss unabhängig vom Medium gleich viel denken?

    Gründe: schwieriger, Übersicht zu behalten und umständlicheres Handling (so ohne Hände ;) ) - auch mit etwas Übung wird das nicht gleichwertig wie das, was Augen und Hände am Rand eines richtigen Spieltisches vermögen. Das Hirn ist (wie Du richtig vermutest) hoffentlich ähnlich schnell ^^

    Automatisierte Spieleplattformen (BGA usw.) mögen dank der implementierten Regeln alles schneller abwickeln, vergleichbar mit Spiele-Apps, aber dem kann ich nicht wie an einem Tisch (mental) folgen, dann spiele ich lieber langsam(er). TTS (und mit Einschränkungen tabletopia) ist für mich daher erste Wahl zum Online-Spielen.

    Da ertappe ich mich sogar, Spiele zu verkaufen, die sich auf BGA viel besser spielen lassen. Clans of Caledonia spiele ich z.B. nur noch auf BGA und nicht mehr am Spieltisch.

    Ein Spiel verkaufen, weil ich es online spielen kann? Never ever!

  • Warum ist die am TTS höher? Ich kenne weder Spiel noch TTS, aber ich dachte man muss unabhängig vom Medium gleich viel denken?

    Das Denken ist meiner Erfahrung nach da nicht der Zeitfressser. Es ist 1.) Überforderte bzw. unzureichende Hardware, 2.) ungewohnte Bedienung. Ich fand in Ermangelung von beidem den TTS bisher eine ziemliche Katastrophe, was die Downtime betrifft, glaube aber, dass man die Wartezeiten gut in den Griff bekommt mit einem leistungsfähigen Rechner und einem großen Monitor einerseits, und natürlich Gewöhnung an die Bedienung des TTS andererseits. Besonders ein kleiner (Laptop-)Monitor ist da meienr Erfahrung nach ein ziemlicher Flaschenhals.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Allgemein ist es bei Online-Spielen etwas einfacher, nebenbei noch etwas anderes zu tun. Merkt ja keiner :floet:.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Weil einfach die Downtime zu hoch wird...und die ist ja am TTS nochmal höher, als wie am richtigen Tisch.

    Warum ist die am TTS höher? Ich kenne weder Spiel noch TTS, aber ich dachte man muss unabhängig vom Medium gleich viel denken?

    - Man sieht immer nur einen Ausschnitt der Spielfläche, muss also regelmäßig schwenken, zoomen, Oberflächen vergrößern, etc. Was in echt mit einmal hingucken erledigt wird, kann hier richtig zum scrollen, schwenken, zoomen und lesen werden.

    - Die Bedienung ist behäbiger. Du musst alles per Mausklick aufnehmen, evtl. noch zur richten Stelle schwenken oder zoomen, und dann das Teil platzieren. Manchmal liegt es danach falsch oder kippt um.


    Im Grunde kannst du sagen: Alles, was dich in echt einen Handgriff kostet (eine Karte ziehen) kostet dich im TTS sechs Handgriffe (Bildausschnitt zum Kartenstapel schwenken, Mauszeiger zur Karte führen, Maustaste drücken, "draw" anwählen, Auswahlmenü wieder einklappen, zurück zum alten Bildausschnitt schwenken).
    Da bleibt eine Menge Zeit liegen, die du in echt nicht brauchst. Und ich fange gar nicht erst damit an, eine bestimmte Karte aus einem Stapel rauszusuchen, oder einen Custom-Würfel auf eine bestimmte Seite zu drehen ...

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Die (falsche) Behauptung, man könne bei BGA den Mitspielerzügen nicht so gut folgen wie bei TTS, habe ich jetzt schon häufiger gelesen; dem unbedarften Leser zuliebe möchte ich betonen, daß das #Humbug ist.

    Bei vielen Spielen sieht man sehr wohl Animationen der gegnerischen Züge, und man hat immer das Log, um nachzusehen, was passiert ist.

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  • Man spart deutlichst Zeit beim Auf-und Abbau und zusätzlich wenn es Scripte gibt die bspw. Verwaltungsphasen übernehmen. Dagegen arbeitet dann die umfangreiche Steuerung die selbst das Nehmen von Ressourcen zum Geschicklichkeitsspiel macht. Wenn das Spiel dann noch textlastig ist nimmt die Dauer extrem zu weil jede Komponente einzeln angewählt und vergrößert werden muss.

    Das kann man sehen wie man will und auch ich war extrem negativ gegenüber dem TTS eingestellt aber ein passendes Spiel und man merkt wie gut das eigentlich funktioniert wenn man sich damit beschäftigen will.

    Ich empfehle etwas zu spielen was man wirklich gut kennt um sich erstmal mit der Steuerung zu befassen statt auch noch Regeln zu lernen und gegebenfalls noch die Funktionsweise der Scripte.

  • Zoomen muss man bei TTS eigentlich nie/selten, einfach "ALT" drücken.


    Ich finde, dass manche Spiele sogar schneller gehen (z.B. Gloomhaven), da der Aufbau (nicht nur zu Beginn sondern auch wenn ein neuer Raum entdeckt wird) und das Ziehen von Karten aller Gegner automatisiert wird.

  • Zoomen muss man bei TTS eigentlich nie, einfach "ALT" drücken.

    Ja, um die Dinger zu vergrößern und lesbar zu machen.
    Aber man muss trotzdem dauernd Zoomen, wenn man Teile aufnehmen will. Oder man muss eben drehen oder schwenken.
    Wer hier ein auch nur etwas komplexeres Spiel nur aus der den ganzen Tisch einnehmenden Vogelperspektive spielen kann, sollte sich überlegen, ob er nicht zum Gefäßchirurgen umschulen möchte, da kann er dann Karriere machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Sternenfahrer

    Es mag dich nicht stören, aber in einem Log nachzulesen, was der Spieler gerade getan hat ist schon etwas anderes als dabei zuzusehen. Und bspw. bei Nippon alle Schritte mitzuverfolgen, die in Sekunden ablaufen etwa beim Konsolidieren, ist schon sehr anstrengend. Dazu muss ich ja dann auch dauernd hinsehen und darf nicht gerade auf mein Board gescrollt haben.

    Richtig ist, dass man es nachvollziehen kann, wenn man das unbedingt will. Richtig ist imo aber auch, dass es deutlich weiter weg vom "Brettspielgefühl" ist und auch eine größere Hürde darstellt. Es ist eher so, wie wenn ich einen Kartenstapel durchsuchen muss, weil ich überprüfen will ob eine bestimmte Karte schon gespielt wurde. Geht natürlich, ist aber nervig und es gibt genügend die das deswegen nicht machen. Die Gefahr, dass man es einfach ignoriert und dem Spiel nicht so folgt wie am Tisch ist definitiv bei BGA größer als bei Tabletopia oder dem TTS.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • ich finde tabletopia deutlich schlimmer, da dauert echt alles ewig.


    Beim TTS kommt es auf das Spiel an: Ein gut gescriptetes Hallertau geht z.B. schneller als am Tisch, weil man die ganze Runden Vor- und Nachbereitung spart. Je weniger Skript, desto länger dauert ein Spiel.

  • Ja, aber so übertrieben finde ich das jetzt auch nicht. Wir spielen zu viert GH Szenarien so in 2h durch. Das ist jetzt nicht wesentlich langsamer als am Tisch. Am Anfang haben wir etwas länger gebraucht, aber nur zur Eingewöhnung.

  • Sepiroth – vielleicht kenne ich #Nippon schon zu gut. Man sieht ja an der Stellung, was passieren wird in der Wertung.

    Aber um im Beispiel zu bleiben: Warum schweift Dein Blick bei Nippon im BGA ab, aber nicht im TTS, bei dem die Spielfläche so viel größer ist? Bei BGA betrachte ich das Spielbrett gesamt, bei TTS wird viel geALTet.

    Und was, wenn die TTS-Version von Nippon eine automatisierte Wertung hätte?

    Mir scheint, da geht's mehr darum, wie man das nutzt, als um das Tool selbst – wie in der anderen Diskussion, als Partien ohne Videokonferenz miteinander verglichen wurden.

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  • Grunde kannst du sagen: Alles, was dich in echt einen Handgriff kostet (eine Karte ziehen) kostet dich im TTS sechs Handgriffe (Bildausschnitt zum Kartenstapel schwenken, Mauszeiger zur Karte führen, Maustaste drücken, "draw" anwählen, Auswahlmenü wieder einklappen, zurück zum alten Bildausschnitt schwenken).

    Oder man nutzt die zahlreichen Hotkeys, Mauszeiger über den Nachziehstapel und dann die "1" auf der Tastatur drücken...

  • Grunde kannst du sagen: Alles, was dich in echt einen Handgriff kostet (eine Karte ziehen) kostet dich im TTS sechs Handgriffe (Bildausschnitt zum Kartenstapel schwenken, Mauszeiger zur Karte führen, Maustaste drücken, "draw" anwählen, Auswahlmenü wieder einklappen, zurück zum alten Bildausschnitt schwenken).

    Oder man nutzt die zahlreichen Hotkeys, Mauszeiger über den Nachziehstapel und dann die "1" auf der Tastatur drücken...

    Da stimme ich zu. Wenn man dauernd über das Menü geht, dauernd es länger, aber es gibt ja Hotkeys die ggf. direkt an die zusätzlichen Maustasten gebunden werden können (falls man eine passende Maus hat)

  • Ja, aber so übertrieben finde ich das jetzt auch nicht. Wir spielen zu viert GH Szenarien so in 2h durch. Das ist jetzt nicht wesentlich langsamer als am Tisch. Am Anfang haben wir etwas länger gebraucht, aber nur zur Eingewöhnung.

    Das ist aber die Antwort auf eine andere Frage.

    Die Frage lautet ja: "Warum dauert es (meinetwegen "angeblich") alles länger auf TTS?"
    Du beantwortest aber die Frage: "Dauert es bei euch länger auf TTS?"

    Ich kenne viele, viele, VIELE Leute, bei denen es auf TTS oder auch Tabletopia länger dauert, und habe daher die Frage zu beantworten versucht, warum es länger dauert.
    Wenn es für euch nicht länger dauert, oder sogar schneller geht, ist das doch gut.

    Allerdings sagst du ja selbst, dass es "nicht wesentlich langsamer als am Tisch" ist, und zwar obwohl die Scripte euch Verwaltungsarbeit abnehmen. Das bedeutet doch, dass selbst bei euch unterwegs irgendwo mehr Zeit anfällt als in echt. Und auch da würde ich dann meine obige Antwort anbieten auf die Frage "Warum fällt noch so viel mehr Zeit unterwegs an als in echt?"

  • Oder man nutzt die zahlreichen Hotkeys, Mauszeiger über den Nachziehstapel und dann die "1" auf der Tastatur drücken...

    Da stimme ich zu. Wenn man dauernd über das Menü geht, dauernd es länger, aber es gibt ja Hotkeys die ggf. direkt an die zusätzlichen Maustasten gebunden werden können (falls man eine passende Maus hat)

    Ja, das spart Zeit und macht dann aus sechs Handgriffen für einen nur noch drei Handgriffe für einen. :)

  • Mit der Optik ist es mit Brettspielen auf dem TTS so wie wenn man anstatt im Stadion zu sein eben das Fußballspiel nur auf dem Fernseher sieht.

    Noch dazu übernimmt für dich dann nicht ein Team den Schnitt von unzähligen Kameras, sondern du wählst eben selbst den Schnitt.

    Zur Handhabung: man hat im TTS leider nur eine Hand. Da bin ich im RL einfach deutlich effizienter ausgestattet.

    Dann habe ich im TTS am Ende doch nur eine 2D Ansicht (für jeden einzelnen Moment gesehen) und kann anders als im RL die unterschiedlichen Ebenen nicht auswählen.

    Gerade bei einem modularen Spielfeld empfiehlt es sich z.b. nach dem legen, dieses Element zu sperren (rechte Maustaste, Sperren im Menü) damit ich sobald ich meine Figur ziehe nicht alles umschmeiße weil der Kurser das Spielfeld erwischt hat etc.


    Es sind eben die kleinen Dinge die dann den Unterschied machen. Und am Ende verlängert sich dadurch marginal die Spieldauer eines jeden Spielers am Tisch, aber bei einem Spiel mit 4 Personen, 8 Runden und im RL einer Zugzeit von ca. 2 min machen dann die 30 sec. Pro Spieler dann einen maßgeblichen Unterschied (Zahlen sind ausgedacht und dienen der Verdeutlichung).


    Für uns Spielebesitzer mag das Spiel am TTS auch mal kürzer sein, da oftmals aufbau und Auswertung deutlich verkürzt sind. Für die lieben Mitspieler, die aber an den Fertig aufgebauten Brettspieltisch kommen, dauert eine Partie eben elektronisch nun länger.

    Einmal editiert, zuletzt von MrDirtymouth () aus folgendem Grund: Aufbauthema eingefügt

  • Ich finde es schon manchmal mühsam, einzelne Karten zu ziehen von einem Stapel zu nehmen. Sobald man sich viele Karten gleichzeitig verdeckt anschauen muss, wird es nervig. Bei Spielen mit vielen Spielsteinen und Miniaturen bin ich dankbar, wenn ein geübterer Mitspieler etwas aufräumt.


    Die Gewöhnung an die Bedienung wird zwar mit der Zeit immer besser und in einigen Spielen werden einem auch viele Schritte abgenommen, dennoch empfinde ich es oft mühsamer als am Tisch oder bei meiner Lieblingsplattform yucata.de, wo die Regeln einprogrammiert sind und man sehr schnell klicken kann.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Weil einfach die Downtime zu hoch wird...und die ist ja am TTS nochmal höher, als wie am richtigen Tisch.

    Warum ist die am TTS höher? Ich kenne weder Spiel noch TTS, aber ich dachte man muss unabhängig vom Medium gleich viel denken?

    Das Handling ist immer etwas umständlicher…. Wenn ich z.B. beim TMB Chips in einen Stapel verschiebe und der oberste Charakterchip ab und an im Stapel versinkt….. oder beim Xia das ein Geduldsspiel ist, die Weltraumteile zusammen zu legen….. oder beim Gloomhaven man einzelne Karten vergrößern muss, um sie besser lesen zu können….. dann dauert das in Gänze bei uns immer doppelt so lang wie am echten Tisch….. es ist also das Handling, welches deutlich länger braucht….. egal wie geübt man mE ist ( wie gesagt: ich spiele den TTS schon seit Jahren wöchentlich und die Benutzung geht dort mittlerweile locker von der Hand...dennoch dauert es einfach)

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Vorweg : Ich spiele viel und viel Verschiedenes über TTS.

    Dauern Partien länger? Jein

    Warum kann es länger dauern?

    - Langsame Hardware (PC, Maus, Internet)

    - kleiner Bildschirm - was zu Unübersichtlichkeit führt

    - Probleme in der Bedienung von TTS

    - Allgemein ungewohnt und Probleme sich zu orientieren

    - Aufwändiges Management (z. B. Im Spiel müssen häufig einzelne Karten von A nach B bewegt werden und neue Kartenstapel gebildet werden

    - nicht Mitbekommen, dass ich am Zug bin

    - Schwierigkeiten Züge vorzuplanen, so dass länger im eigenen Zug überlegt wird (Was den Personen am Tisch gelungen wäre, ich denke es hängt mit der ungewohnten Umgebung und fehlender Übersichtlichkeit zusammen.


    Wie geht es gleich schnell oder schneller?

    - die eben genannten verlangsamenden Faktoren reduzieren (Hardware, Orientierung, Bedienung etc.)

    - gut geskriptete Spiele spielen.


    So lässt sich z. B. Brass Birmingham schneller als am Tisch spielen, die Züge sind von der Bedienung her in Sekunden erledigt. Zudem finde ich es durch das Anzeigen von Zahlen beim eigenen, anderen und ausgegeben Geld deutlich übersichtlicher.


    - Kommunikationsregeln festlegen, damit jeder mitbekommt was passiert und wer drann. Z. B. Ich platziere eine Fabrik in Birmingham und zahle dafür 10 plus 2 für ein Kohle aus dem Markt, Max ist dran.


    Fazit :

    Viel kann durch das einfache Einlassen auf TTS erreicht werden, ich sehe es nicht als Fremdling sondern passe meine Denkweise daran an. Ich suche Spiele mit guten (funktionierenden) Skripts, übe mich in der Bedienung und nehme Tipps von erfahrenen TTS-Spielern an.

  • Ich gehöre auch zu den Personen, die in Tabletopia (TTS habe ich nicht) wesentlich länger brauchen als in echt. Es wurde schon gesagt, dass die Übersicht leidet. Wir haben #Hippocrates gespielt. Wenn ich komplett rauszoome, um Patienten und Doktoren zu sehen, erkenne ich deren Details nicht mehr. Also muss ich doch wieder reinzoomen und scrollen. Und daneben habe ich z.B. Solo gespielt mit 3 Bots. Es ist echt wenig, was die Bots machen, aber wenn ständig die Siegpunktmarker umfallen, die Würfel schief auf dem Brett liegen oder die Pöppel umfallen und sich nicht wieder hinstellen lassen, versenke ich einfach mehr Zeit. Oder allein, die Auswahl, welches Plättchen der Bot nimmt, dauert ewig, weil ich alle verfügbaren Vergrößern muss, um die abgedruckten Zahlwerte zu erkennen, was bei normaler Zoomstufe nicht geht. Da geht einfach Zeit drauf. Wie gesagt, sind das meine Probleme und nicht die aller Tabletopia-Spieler und auch nicht die aller Tabletopia-Spiele, aber dadurch dauern Online-Partien (von Eurogames) zumindest bei mir sehr viel länger. Für #Hippocrates solo habe ich ca. 2h gebraucht, was ich in Realität (ohne Aufbau) vermutlich in einer Stunde spielen würde. #WildesWeltall oder #HiddenLeaders gingen dagegen flott von der digitalen Hand.


    Gruß Dee

    Blog (manchmal sogar über Brettspiele): deesaster.org

    Einmal editiert, zuletzt von Dee ()

  • Die Antwort auf die Thread-Frage: das stimmt so pauschal nicht.

    Es gibt Spiele, die spiele ich am TTS schneller, gleichschnell oder langsamer als am Tisch. Die Kritik an der Bedienung wird gerne genannt, die Übersichtlichkeit auch. Beides hat eine gewisse Berechtigung. Aber: es gibt Spieler, die maulen rum und spielen TTS auf einem 14 Zoll Laptop Monitor. Und die vergleichen dann ein Spiel in originaler Größe auf einem großen Tisch mit der verkleinerten Darstellung im TTS.

    Ich spiele schon lange mit TTS, ich habe einen 34 Zoll Monitor auf dem ich bei den meisten Spielen ganz entspannt und ohne definierte Shortcuts spielen kann. Ein wenig hin und her mit der Maus und ein wenig raus und ran zoomen mit dem Mausrad, fertig. Das mache ich am Tisch doch auch. Da spiele ich TFM und kann nicht lesen was die ausgelegten Karten der Mitspieler bewirken. Also beuge ich mich vor und lesen sie, oder nehme sie sogar.

    Und wie am Tisch auch, sind Spiele ohne große Auslage, also nur das Spielbrett mit Material, übersichtlicher, als Spiele bei denen jeder Spieler noch seine eigene Auslage hat.

    Was die Bedienbarkeit angeht und auch die Spieldauer sehe ich keine Unterschiede. Die Spieldauer wird beim TTS durch Scripting und das eingesparte Auf- und Abbauen in der Regel kürzer. Ich kenne Ausnahmen, die aber am Tisch auch auftreten aber durch die bessere Interaktion am Tisch nicht so auffallen. Da sind zum Beispiel Spiele, wo sich die Spielerreihenfolge permanent ändert und die vielleicht keinen Zug-Ende Button haben und den nächsten Spieler nicht informieren, dass er am Zug ist. Solche Spiele sind im TTS anfällig für eine längere Spieldauer. Denn spielt man am Tisch sieht man einfach schneller wenn jemand seinen Zug beendet hat oder wenn alle Däumchen drehen und reagiert dann. Da fehlt dann einfach der Bereich, der durch den Augenkontakt zu den Mitspieler am Tisch besteht. Spiele mit einem sehr strukturierten Ablauf hingegen profitieren IMHO enorm vom TTS.


    Zwei Beispiele:

    negativ: ich habe kürzlich Sid Meyer Civi gespielt. Viele ausliegende Karten mit Text, jeder Spieler mit eigener Auslage. Das ist mühsam im TTS. Wenn man es aber am Tisch spielt und aufmerksam spielt, muss man auch ständig bei den Mitspielern und der Auslage schauen. Das kann nerven, digital und am Tisch. Nur am Tisch würde ich es mir wieder antun, TTS eher nicht. Von der tatsächlichen Spielerdauer mag es nicht mal einen Unterschied zwischen Tisch und TTS geben, aber am Tisch fände ich es irgendwie entspannter.


    positiv: Brass Birmingham. Die leicht gescriptete Version (Kartennachziehen, Phasenwechsel und Siegpunkte) spielt man zu dritt in 70 Minuten, zu viert in 90. Das habe ich am Tisch bei weitem nie geschafft.


    Ich denke auch, dass viele Spieler eine Abneigung gegen TTS oder Tabletopia haben und deshalb von der Grundeinstellung eher negativ ausgerichtet sind. Das ist auch völlig in Ordnung. Manche lieben das Haptische und anderen geht die Keyboard/Mouse-Bedienung flott von der Hand.

    --
    "Out. For. A. Walk. ... Bitch." (Spike/Buffy-TVS)
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  • Unterstützt der TTS mehrere Monitore, auf die ich vorab definierte Ansichten des selben Spiels verteilen kann? Könnte Zeit sparen, wenn wichtige Details wie eigene Kartenhand eigene Fenster in entsprechender Zoomstufe haben.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich spiele seit Beginn von Corona sehr viel über TTS und Designe dort auch selbst Workshops für Kickstarter Kampagnen, daher bin ich was den Umgang mit der Steuerung angeht sehr geübt, merke aber wenn ich mit Neulingen was spiele dass die sich anfangs schon mit der Steuerung etwas schwer tun. Insbesondere sowas wie einzelne Karte von einem Kartenstapel ziehen vs. Den ganzen Stapel verschieben und so. Das mit dem andern der Kameraposition und rein raus zoomen ist für jeden der mal Aufbauspiele oder was weiß ich am PC gespielt hat trivial und hat man sehr schnell raus. Meine 8 jährige Tochter bedient TTS als hätte sie nie was anderes gemacht. Aber wenn man nicht so PC affin ist dauert das natürlich länger.


    Was ich aber persönlich aus meiner Erfahrung berichten kann warum es bei TTS länger dauert bei etlichen Spielen ist weil man nicht wie im echten Spiel seinen Spielzug runterspielt und an Gestik und Mimik der Mitspieler am Tisch sehen kann ob sie folgen können. Daher neigt man bei TTS doch sehr häufig dazu seine eigenen Spielzüge verbal zu erklären während man sie macht, damit die anderen am Tisch folgen können. Das ist für mich persönlich neben der erhöhten Ablenkbarkeit der größte Zeit Treiber. Oft wird das aber durch gescripteten Aufbau und andere Dinge die digital einfach schneller gehen wieder aufgehoben. Es kommt also auf jeden Fall auf das Spiel an. Und ob man mit Leuten spielt mit den man schon zig Partien auf TTS gespielt hat.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • Unterstützt der TTS mehrere Monitore, auf die ich vorab definierte Ansichten des selben Spiels verteilen kann? Könnte Zeit sparen, wenn wichtige Details wie eigene Kartenhand eigene Fenster in entsprechender Zoomstufe haben.

    Man kann mit Strg + [0-9] Kamera presets inklusive zoom definieren und mit Shift + [0-9] wieder abrufen. 0 ist dabei die default Ansicht am Tisch (kann man auch mit Kurztaste Leertaste hin springen). Man kann in Workshops sogar diese Kamera Positionen vordefinieren. Zum Beispiel bei Clank eine Kamera für das Board, eine für die Adventure row, eine für den eigenen Spielbereich und eine für die Clank area oder so. Hängt dann wieder davon ab wie gut der Workshop gemacht ist. Ich bin allerdings mit der manuellen Navigation mit Maus + Mausrad deutlich schneller, aber habe auch langjährige gaming Erfahrung.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • Ich bin mittlerweile zum Schluss gekommen, dass es an Gewöhnung (an die Bedienung) und Aufmerksamkeit aller Mitspieler liegt.

    Auch am TTS kann man Zugende klar kommunizieren, den folgenden Spieler ansprechen. Beim Verschieben und Platzieren von Spielmaterial dauert es am TTS meistens länger. Aber auch da kann man sich gegenseitig helfen und man wird mit mehr Übung auch wirklich schneller.

    So ist dann auch Brass zu dritt in 70 Minuten drin. Bei Aeons End oder TfM oder GWT sind wir gleich schnell wie analog. Oder durch den eingesparten Aufbau ebenfalls schneller.

  • Sternenfahrer

    Und das was Huutini oben geschrieben hat, gilt genauso für den Vergleich mit den ganzen Scripts. Für dich mag es kein Problem sein. Für viele ist es das

    Ich streite gar nicht ab, dass die Erfahrungen unterschiedlich sind, und die einen mögen TTS lieber, andere BGA, wieder andere Yucata usw. usf.

    Ich will nur darauf hinaus, daß die Vorlieben m.E. viel weniger im jeweiligen Tool liegen, und mehr im eigenen Geschmack bzw. dem Umgang damit.

    Mir ging es nicht um Menschen, die da ihre Entscheidung schon getroffen haben, sondern um die, die noch offen sind. Denen zu sagen "Du wirst bei TTS besser nachvollziehen können, was Deine Mitspieler während ihres Zuges tun", halte ich für mindestens gewagt, eigentlich sogar für #Humbug, weil es gut sein kann, daß es ihnen umgekehrt gehen wird.

    Stünde oben "wir/ich haben die Erfahrung gemacht, daß es uns bei TTS leichter fällt...", hätte ich ja gar nichts gesagt; aber die Aussage "grundsätzlich ist es bei TTS so" ist eben falsch.

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  • Als Tipp zur Navigation im TTS noch :


    die Kamera lässt sich auch mit WASD verschieben, spart ggf Mausaktionen


    Elemente lassen sich statt per Kontextmenü auch über "L" (Maus muss dazu auf das Element zeigen)


    Karten mischen bzw Würfel würfeln: "R" (Roll/Randomize)

  • Du kannst auch ein Bild im Bild erstellen, das du auf einen gewissen Punkt des brettes fixierst. Von deiner aktuellen Ansicht, kannst du dann auch Dinge direkt in das Bild im Bild oder aus diesem herausziehen, was z.b. den Zugriff auf die Ressourcenbeutel vereinfacht usw.

    Definitiv ist es ein cooles Tool, das die Brettspiele wahnsinnig gut vermittelt, im Management muss man aber eben ein bisschen anders agieren als man das am tisch machen würde. Sicherlich wird man mit Übung besser, aber rein vom Durchschnitt aller im TTS gespielten Partien, denke ich schon das diese statistisch länger sind als auf dem Brettspieltisch.

  • Ja. Im Tutorial direkt und auch per Shortcut aufrufbar ;-). Aus der Hüfte weiß ich aber nicht welcher :lachwein: . Klingt ein bisschen wie den Schlüssel im Auto zu vergessen ^^ .

  • ist die am TTS höher? Ich kenne weder Spiel noch TTS, aber ich dachte man muss unabhängig vom Medium gleich viel denken?

    Man braucht einen sehr großen Bildschirm oder sehr gute Augen, um ein gesamtes Spiel im Blick zu haben. Das was Du bei z.B. Terra Mystica in wenigen Sekunden im Blick hast, benötiget am Bildschirm mehr Zeit zum Verschieben und Zoomen der Kameraperspektive. Je nach Mod (wenn Schritte automatisiert wurden oder nicht) ist das Abarbeiten von Zahlungen oder Zählungen schneller oder auch langsamer als am Tisch.

    Wenn die Aktionen der Mitspieler am Bildschirm nicht so gut mitverfolgt werden können, führt das ebenfalls zu längerer Zeit im eigenen Zug.

    Auch das Einführen in Spielregeln und Abläufe dauert daher länger.


    Ich bin ja ohnehin kein Schnellspieler und am TTS nochmals langsamer.


    Vorteil: Man kommt zum Spielen.

  • Gibt es irgendwo eine Shortcut-Liste?

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • Um mal die Gegenseite aufzuzeigen, Dinge die wesentlich schneller gehen als am Tisch:


    - Kartenstapel mischen (R)

    - Karten austeilen (Kontextmenü - Split)

    - eine bestimmte Anzahl an Karten ziehen (Zahl eingeben)

    - schnell einen Blick auf Karten / Elemente werfen (Alt-Taste)

    - Zahlungen abwickeln (Counter aus den Objekten statt Münzen, einfach die gewünschte Zahl eintragen)


    Wir sind bei "neuen" Spielen mit ungewohntem Setup bei +30% bis +50% der Zeit, bei gescripteten Spielen gleichauf oder schneller.


    Wenn man die Setup & Takedown Time dazu nimmt, die man am Tisch hätte, sind wir gefühlt meistens schneller als beim physikalischen Spiel.

    Was man auch nicht vergessen darf ist der Anfahrtsweg, den man normalerweise sonst auch noch hätte.


    Wobei wir auch alle selbst deutlich PC-Spielerfahren sind und daher WASD + Hotkeys eher Standard als eine Hürde sind.

  • Übersicht. Wenn ich am tisch sitze, können meine Augen sehr unkompliziert rein- und rauszoomen, von links nach rechts schwenken und ich hab dennoch immer alles irgendwie im Überblick.


    Am virtuellen Tisch ist das DEUTLICH unübersichtlicher.


    Zweiter großer Punkt für mich: Spiele mit vielen Countern, die man einzeln nehmen muss (z.B. bei Paladine) und irgendwo hinschieben muss.


    Ich spiele gern virtuell - würde echtes Spielen jederzeit vorziehen.