Warum Diskussionen über Genrezugehörigkeit von Spielen?

  • Die Diskussion im Thread "Eure Top-10 Dungeon Crawler" ist ja derzeit ein wenig auf die Meta-Ebene gewandert. Also dahingehend, warum ein bestimmtes Spiel ein DC ist bzw. nicht und welche Kriterien hier angewendet werden. Der derzeitige Schlusssatz ist:

    Ach, wie spannend.

    Jetzt ist das diese Woche schon die zweite Diskussion in diese Richtung - die erste drehte sich um die Zugehörigkeit zu Wargames bzw. CoSims - und da schließt sich dann meine Frage an:

    Warum ist das (für euch) spannend? Welche Erkenntnis kann ich daraus ziehen, ob beispielsweise #Descent2 ein Dungeon Crawler ist oder #Root kein Wargame? Oder hat das Interesse und die "Spannung" andere Gründe?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Es macht ganz einfach Spaß. 🤷‍♂️


    Und wenn man dann noch durch die Diskussion neue Erkenntnisse gewinnt, wie ich in den letzten Tagen, macht es sogar doppelt Spaß.

  • Also erstmal ist das natürlich Nerdtalk. Mit dem kann ich ohnehin Nächte verbringen. ;)


    Zum Anderen erweitert es meinen Horizont, wenn ich mich über Genregrenzen unterhalte. Ich hinterfrage mich, versetze mich in die Lage des Anderen und erreiche damit im Optimalfall einen Erkenntnisgewinn.


    Außenstehende bekommen damit ggfs. sogar eine Lesart für den, der da schreibt.


    Insofern WIN-WIN-WIN Situation.


    Wenn es um Fußball ginge, wäre ich aber schon raus. ;)

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Ich finde das müßig und uninteressant und habe deswegen noch nicht in die Threads geschaut.

    Wenn man die Definition für eine Top10 oder ähnliches braucht, kann man das doch schnell für sich abstecken und loslegen. Diskutieren ob meine Grenze oder deine besser ist, finde ich ziemlich sinnlos. Neue Erkenntnisse hat mir das noch nie gebracht.


    (aber jetzt bin ich doch ein wenig neugierig und stürze mich mal in die 400+ Beiträge)

  • Mir sind solche Abgrenzungen vollkommen egal.


    Deshalb kann ich mich auch nicht darüber aufregen, ob Scythe denn nun ein 4K- oder Tapestry ein Civ-Spiel ist. Ich brauche solche Schubladen nicht, weil ich ohnehin jedes Spiel, das mich interessiert, zunächst mal ganz für sich betrachte, ehe ich es -vielleicht, vielleicht aber auch nicht- mit anderen vergleiche.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Mir ist das vollkommen egal und ich bin aufgrund der Diskussion in dem "Top 10 Dungeon Crawler" Thread dann auch komplett ausgestiegen und hab nicht mitgemacht. Mein Nerdwissen fühlte sich dem nicht gewachsen.


    Aber dem Rest scheint es ja Spaß zu machen, und im Hinblick auf eine Top 10 machen Abgrenzungen ja Sinn. Nur wurde es mir dann zu detailreich und spezialisiert durchdiskutiert.

  • Ich finde es im Kern nicht uninteressant, vor allem wenn mir z.B. ein Spiel extrem gut gefällt und ich dann weiß/nachsehen kann in welche Kategorie das fällt. Dann finde ich vielleicht schneller und einfacher vergleichbare Spiele die mir dann auch gut gefallen könnten.

    Grobe Schubladen finde ich daher ok, es hilft auch wenn man sich mal gezielt über bestimmte Genres informieren möchte.

    Ich steige aber aus wenn man dann diskutieren muss, ob ein Spiel jetzt ein Dungeon Crawler ist, weil man gar keinen Dungeon erforscht sondern eine Oberwelt, wenn es also kleinlich und spitzfindig wird.

    Die meisten Spiele lassen sich ohnehin in verschiedene Schubladen stecken, weil sie mehrere Genres/Mechaniken/Themen bedienen - sind die Tavernen im tiefen Thal jetzt Deckbuilder, oder Dice-Placement?

    Es kann meiner Meinung nach nicht über viel mehr als große, also wirklich große Schubladen hinaus gehen, dafür sind die individuellen Vorlieben doch viel zu unterschiedlich: Dungeon Master auf dem PC war und ist der einzig wahre Dungeon Crawler. Alles davor und danach ist höchstens Skirmish Demnach ist für mich ein Dungeon-Crawler auf dem Brett nur dann ein Dungeon-Crawler, wenn er Dungeon Master 1:1 abbildet. Stimmt nicht? Korrekt, stimmt nicht. Mein Kumpel hält "Rogue" für den einzig wahren Dungeoncrawler.

    Das kann ich beliebig auf jedes Medium und jedes Genre anwenden.

    Aber eine Grobe Einteilung finde ich schon sinnvoll, für die die es interessiert.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Es ist völlig egal solange keiner Top-Listen erstellt. Da hört der Spaß nämlich auf, wenn der vermeidliche Experte sein Uwe Rosenberg aka Ein Fest für Odin in die Top 5 der Arena-Spiele platziert! Passend dazu wäre es ein Tainted Grail in die Top 10 der Dungeon Crawler zu wählen. Das geht gar nicht. Passiert das zu häufig, könnte die ganze Top-Listen-Szene implodieren.

  • Mich interessiert die Argumentation dahinter. So erhoffe ich mir bessere Übersicht über andere Spiele zu erhalten, die womöglich interessant für mich sein könnten. Ich will nämlich nicht noch Mal das Gleiche in anderer Farbe kaufen, sondern etwas was meinem Geschmack entspricht, aber anderen Ansatz bietet. Dabei muss es gar nicht im gleichen Genre sein, aber vielleicht hat es Überschneidungen mit meinem Lieblingsgenre, oder nutzt eine Mechanik, die ich mag.

    Es wird nur problematischer, wenn sich die Diskussion im Kreis dreht, oder wenn man versucht eigene Argumente durchzusetzen, ohne Rücksicht auf die Aussagen der anderen (bzw. wenn man sich auf 10% der Aussagen fokussiert und 90% auslässt, aber trifft auf sämtliche Unterhaltungen unabhängig vom Thema). Dann verliere ich das Interesse.

  • Dinge in Gruppen zu sortieren liegt nun einmal in der Natur der Menschen.
    Besonders als Brettspieler kommt beim Sortieren (bei den meisten) dann auch noch Spaß auf - die perfekte Mischung also ^^

  • Dinge in Gruppen zu sortieren liegt nun einmal in der Natur der Menschen.

    Das mag so sein. Schubladendenken ist aber trotzdem nicht das non plus ultra, auch nicht bei der Frage, zu welchem Genre ein Spiel denn nun gehört.


    Wenn die TOP-Liste-3-Strich-wichtig ein Spiel in ein bestimmtes Genre packt, heißt das für mich einfach nichts, wenn ich das eben anders sehe.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Bücher werden in Genre gepackt.
    Filme werden in Genre gepackt.
    Musik wird in Genre gepeackt.
    Spiele werden in Genre gepackt.

    Hilft halt einfach bei der Orientierung am Markt.
    Du magst Strategiespiele? Dann magst du vielleicht ROOT!
    Du liest gerne Fantasy? Probier doch mal Herr der Ringe!
    Du magst Fantasy und Strategiespiele? Dann herr mit dem Ringkrieg!
    Du stehts auf Techno und stumpfe Egoshooter? Dann probiers doch mal mit CYBERPUNK 2077!

    Heisst ja nicht dass die "Schublade" für immer verschlossen ist und es nur eine Wahrheit gibt.
    Über die Übergänge zwischen Genre zu diskutieren macht doch bei jedem Medium Spaß. Wenn man solche Diskussionen streicht, gibt es bald keine Gründe mehr für Foren. ;)

  • Es ist völlig egal solange keiner Top-Listen erstellt. Da hört der Spaß nämlich auf, wenn der vermeidliche Experte sein Uwe Rosenberg aka Ein Fest für Odin in die Top 5 der Arena-Spiele platziert! Passend dazu wäre es ein Tainted Grail in die Top 10 der Dungeon Crawler zu wählen. Das geht gar nicht. Passiert das zu häufig, könnte die ganze Top-Listen-Szene implodieren.

    Verdammt, jetzt muss ich meine Topliste für DCs nochmal neu schreiben. 😂

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_23122022 ()

  • Hilft halt einfach bei der Orientierung am Markt.
    Du magst Strategiespiele? Dann magst du vielleicht ROOT!

    Nein, mag ich nicht.

    Du liest gerne Fantasy? Probier doch mal Herr der Ringe!

    schon erledigt


    Du magst Fantasy und Strategiespiele? Dann her mit dem Ringkrieg!

    Nein, mag ich auch nicht.

    Du stehts auf Techno und stumpfe Egoshooter?

    Nein. Vielleicht gibt es ja aber dort eingruppierte Spiele, die ich doch mögen könnte, weil ich sie gar nicht in diesem Genre sehe; ist allerdings nicht wahrscheinlich.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Das mag so sein. Schubladendenken ist aber trotzdem nicht das non plus ultra, auch nicht bei der Frage, zu welchem Genre ein Spiel denn nun gehört.

    Aber Du hast doch kürzlich nach einem Spiel mit Klosterbezug gefragt, wenn ich mich recht erinnere.

    Da wurde doch auch die Schublade mit der Beschriftung "Klöster, Mönche" geöffnet um zu sehen, was da noch so drin ist.
    Eine Hilfe kann das doch sein. Problematisch wird es wenn man die Schubladen zu klein macht und sie zum Maß aller Dinge erhebt.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Bücher werden in Genre gepackt.
    Filme werden in Genre gepackt.
    Musik wird in Genre gepeackt.
    Spiele werden in Genre gepackt.

    Hilft halt einfach bei der Orientierung am Markt.

    Alles richtig. Ohne Begriffe und Einordnung kommt man nicht weiter.

    (Bsp.: Ich suche ein Spiel bei dem jeder eine bestimmte Anzahl Karten bekommt. Von diesen Karten behält jeder jeweils eine und gibt den Rest weiter. Gleichzeitig erhält man wieder Karten und wählt wieder eine aus ... Ich vermute das geht mit einem Schlagwort schneller. ;) )


    Mir geht es nur darum, dass es mir egal ist ob ein bestimmtes Spiel nun zu 80% oder zu 85% ein Dungeon Crawler ist, weil es diese und jene Attribute hat. Mir reicht: Dungeon Crawler. Dann können in einem Review/einer Besprechung gern die Besonderheiten aufgezeigt werden. Und wenn jemand komplett konträr zu meiner Einordnung liegt, habe ich im schlimmsten Fall auf meiner Dungeon-Crawler-Suche ein Review zu viel gelesen. Naja.


    (Ein SiFi-Krimi mit Noir-Elementen klingt für mich auch erst mal interessant. Da brauche ich aber wiederum keine wissenschaftliche Analyse wie viel Film Noir da wirklich drin steckt.)

  • Nein. Vielleicht gibt es ja aber dort eingruppierte Spiele, die ich doch mögen könnte, weil ich sie gar nicht in diesem Genre sehe; ist allerdings nicht wahrscheinlich.

    Und wo soll man dann ohne Eingrenzung anfangen etwas zu empfehlen? Wir diskutieren hier nicht wirklich über die Sinnhaftigkeit einzelner Genre, wenn du „Genre“ an sich schon als Unsinn abtust ;)


    Genre schaffen nur neue Begrifflichkeiten um abstrakte Konzepte schneller kommunizieren zu können.


    Herr der Ringe ist nun mal „Fantasy“ - ob du es dann zusätzlich auch unter „Action“ einordnest, ist ja letztendlich deine eigene Meinung



  • Hilft halt einfach bei der Orientierung am Markt.

    Mir geht es nur darum, dass es mir egal ist ob ein bestimmtes Spiel nun zu 80% oder zu 85% ein Dungeon Crawler ist, weil es diese und jene Attribute hat. Mir reicht: Dungeon Crawler. Dann können in einem Review/einer Besprechung gern die Besonderheiten aufgezeigt werden. Und wenn jemand komplett konträr zu meiner Einordnung liegt, habe ich im schlimmsten Fall auf meiner Dungeon-Crawler-Suche ein Review zu viel gelesen. Naja.

    Genau das sehe ich auch so. Ich würde sogar argumentieren, dass dann weiche Grenzen für eine Kategorie sehr viel besser funktionieren als so ein hartes Schema, was jetzt dieses Genre ausmacht und was nicht. Ich finde diese Diskussionen teilweise auch ganz amüsant, aber manchmal kommen da dann so komische Schlussfolgerungen zustande, dass ich denke es ist doch irgendwas am Anfang schief gelaufen. :)

  • Das mag so sein. Schubladendenken ist aber trotzdem nicht das non plus ultra, auch nicht bei der Frage, zu welchem Genre ein Spiel denn nun gehört.

    Aber Du hast doch kürzlich nach einem Spiel mit Klosterbezug gefragt, wenn ich mich recht erinnere.

    Da wurde doch auch die Schublade mit der Beschriftung "Klöster, Mönche" geöffnet um zu sehen, was da noch so drin ist.
    Eine Hilfe kann das doch sein. Problematisch wird es wenn man die Schubladen zu klein macht und sie zum Maß aller Dinge erhebt.

    Da ging es aber nicht um ein Genre "Klosterspiele", sondern ganz einfach darum, welche Spiele es gibt, die thematisch einen Klosterbezug haben.


    Ich mache ja auch nicht das Genre "Warentransport per Flussschifffahrt" auf, nur weil ich möchte, dass Ruhrschifffahrt einem speziellen Genre zugeordnet werden kann. Das wäre ja auch viel zu eng.

    Und wo soll man dann ohne Eingrenzung anfangen etwas zu empfehlen? Wir diskutieren hier nicht wirklich über die Sinnhaftigkeit einzelner Genre, wenn du „Genre“ an sich schon als Unsinn abtust ;)

    Das ist offensichtlich ein Missverständnis. Ich sage nicht, dass die Einordnung in ein Genre "Unsinn" ist, ich sage nur, dass ich diese Einordnung nicht brauche.

    Hier im Forum sehe ich doch immer wieder, dass die Einordnung für mich nicht hilfreich ist. Oft wird geradezu krampfhaft versucht, ein Genre zu definieren, wobei leicht erkennbar ist, dass es eine allgemeingültige Definition schlicht nicht gibt und das nun mal auch keine Frage von demokratischen Mehrheiten ist. Für mich etwa ist Tapestry ein Civ-Spiel, wenn man es denn schon einem "Genre" zuordnen will, nicht weil das drauf steht, sondern weil ich die Definition nicht so eng sehe; das können meinetwegen auch alle anderen anders sehen, wenn sie das so wollen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Da bin ich bei dir, eine krampfhafte Einordnung brauche ich auch nicht - gleichzeitig ist es mir aber auch völlig egal wenn es jemand anderes gerne so krampfhaft einordnen möchte. Am Ende sind es verschiedene Geschmäcker und "Star Wars" ist gleichzeitig eben genau so sehr Fantasy wie es Science-Fiction ist.