Arche Nova / Ark Nova (Feuerland 2021)

  • Das Spiel wird es auch nach dem 19. September noch geben. Du könntest auch abwarten bis es Eindrücke gibt.

    Klar könnte ich. Aber aktuell haben wir noch keinen Kandidaten den wir von der Messe mitbringen, und wenigstens ein Spiel muss es sein. Tradition und so ... ;)

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Vorbestellen und wenn möglich auf der Messe antesten. Bei nicht gefallen eben Info geben, dass du es doch nicht möchtest. Man muss es ja eh bis Messe-Samstag 14 Uhr abgeholt haben. Denke ab dann geht der Rest in den offenen Verkauf. Für die Vorbestellung muss man noch nichts bezahlen, nur Namen angeben. Ist also eig. nur eine Reservierung.

  • Ich konnte es auf der BerlinCon anspielen. Habe auch ein paar Bilder gemacht:


  • Die Regeln zu diesem Spiel sind schon seit einigen Wochen auf der Feuerland-Seite verfügbar. Ich habe mir mal diese Regeln durchgelesen, und möchte hier eine knappe Zusammenfassung geben. Gespielt habe ich das Spiel noch nicht.

    Worum geht es bei Arche Nova?

    Man managt einen Zoo:

    • Man baut Tier-Gehege. In diesen Gehegen bringt man Tiere unter. Die Tiere erhöhen die Attraktivität des Zoos (in Form von Attraktivitätspunkten). Die Attraktivitätspunkte geben ein regelmäßiges Einkommen.
    • Parallel unterstützt man Artenschutz-Projekte. Für diese Akivitäten erhält man Artenschutz-Punkte. Durch die Artenschutzpunkte erhält man diverse Boni.
    • Die Attraktivitäts- und Artenschutzpunkte werden auf einer gemeinsamen Leiste abgetragen: Die Attraktivitätspunkte auf der einen Seite dieser Leiste, die Artenschutzpunkte auf der anderen Seite. Im Laufe des Spiels laufen die beiden Punktemarker aufeinander zu. Irgendwann treffen sich die zwei Marker. Sobald dies bei einem Spieler der Fall ist, endet das Spiel. Es gewinnt, wer die niedrigste Differenz der beiden Punkte hat (beim Gewinner ist die Differenz negativ). Diesen Mechanismus kennt man aus Rajas of the Ganges.

    Der Tierpark

    Der Park ist am Anfang noch unbebaut. Ausnahme: In diesem Anfangsplan, der für die erste Partie empfohlen wird, sind schon ein Kiosk (erhöht das Einkommen) und ein erstes (leeres) Gehege der Größe 3 eingebaut (rote Kreise). Im Park gibt es Felsen- und Wasser-Gebiete. Diese Felder dürfen nicht überbaut werden. Sie sind wichtig für die unterschiedlichen Anforderungen der Tiere.

    Auf dem Plan sind diverse Boni eingezeichnet. Diese Boni erhält man, wenn sie überbaut werden. Dabei gilt es zu beachten, dass man nur angrenzend an schon bebaute Felder bauen darf.

    Wenn man das Spiel schon mal gespielt hat, dann verwendet man Pläne, die für jeden Spieler unterschiedlich sind. Dadurch hat man individuelle Startvoraussetzungen.

    Die Aktionen

    Es gibt genau 5 unterschiedliche Aktionen: Karten, Bauen, Tiere, Verband, Sponsoren. Jede dieser Aktionen gibt es in 5 Stärkegraden. Interessant ist der Aktionsmechanismus: In seinem Zug führt man immer genau eine Aktion aus. Anschließend hat diese Aktion den Stärkegrad 1. Die bis dahin schwächeren Aktionen steigen einen Stärkegrad nach oben.

    Jede dieser 5 Aktionen kann man im Spielverlauf „aufleveln“ (man dreht dann die Aktionskarten auf die andere Seite). Dafür benötigt man spezielle Boni. Man kann aber nicht alle Aktionen aufleveln. Man sollte sich deshalb in jeder Partie gut überlegen, welche Aktionen man aufwertet, und welche nicht.

    - Aktion Karten

    Das Spiel ist stark kartengesteuert, ähnlich wie Terraforming Mars. Es gibt unterschiedliche Arten von Karten: Tierkarten, Sponsorenkarten, Artenschutzprojekte. Je nach Aktionsstärke darf man eine gewisse Anzahl von Karten ziehen. Zur Auswahl stehen eine offene Kartenauslage sowie ein verdeckter Kartenstapel. Auf den genauen Auswahlmechanismus gehe ich hier nicht ein.

    - Aktion Bauen

    Zur Wahl stehen: Tiergehege, diverse Spezialgehege, Kiosk (erhöhen das Einkommen), Pavillion (erhöhen direkt die Attraktivität). Die Gehege benötigt man für die Unterbringung von Tiere. Je nach Aktionsstärke kann man unterschiedlich große Gehege bauen. Alle Gebäude sind mit Kosten verbunden, abhängig von Art und Größe.

    - Aktion Tiere

    Abhängig von der Aktionsstärke kann man eine gewisse Anzahl von Tierkarten ausspielen.

    Für jedes Tier muss man diverse Voraussetzungen erfüllen (1, 2, 3, 5), u.a. ein freies Gehege in einer bestimmten Größe (1). Die Tiere kosten einen zum Teil beachtlicher Betrag (4). Jedes Tier hat einen Attraktionswert (7), kann für bestimmte Artenschutzprojekte verwendet werden (6), und hat noch diverse andere Effekte (7, 8).

    - Aktion Verbund

    Mit dieser Aktion stehen mehrere (Unter-)Aktionen zur Auswahl (abhängig von der Aktionsstärke): Erhöhung des Ruf des Zoos (wichtig für Zugriffe auf die offene Kartenauswahl), Partnerzoos (reduzieren Tierkosten eines bestimmten Kontinents), Universitäten (u.a. notwendig für Tier-Anforderungen).

    Die wichtigste Unteraktion hierbei (nur möglich bei einer Aktionsstärke von 5): Unterstützung eines Artenschutzprojektes. In jeder Partie stehen unterschiedliche (Basis-)Projekte zur Auswahl. Hinzu kommen Projekte durch ausgespielte Karten. Bei jedem Projekt muss man unterschiedliche Anforderungen erfüllen (z.B. bestimmte Tierarten). Die einzelnen Projekte kann man in unterschiedlichen Stufen erfüllen (z.B. Anzahl der Tiere). Abhängig von der Stufe erhält man eine gewisse Anzahl von Artenschutzpunkten. Wichtiges Argument für die Erfüllung niedriger Stufen: Für jedes unterstützte Artenschutzprojekt erhält man einen Bonus, unabhängig von der Stufe.

    - Aktion Sponsoren

    Hier hat man die Auswahl: Geld nehmen (abhängig von der Aktionsstärke) oder eine Sponsorenkarte ausspielen.

    Das Ausspielen ist an diverse Bedingungen geknüpft (1, 2, 3). Der Ertrag (z. B.): zusätzliche Attraktionspunke während des Spiels (5, 8). Artenschutzpunkte am Spielende (7). Oft darf man eine bestimmte Aktion machen (6, 8).

    Pausen

    Das Spiel wird in unregelmäßigen Abständen von Pausen unterbrochen (abhängig von der Wahl bestimmter Aktionen). In dieser Pausen werden bürokratische Dinge erledigt (z.B. diverse Marker entfernen). Am wichtigsten: es gibt für alle Spieler Einkommen. Das Einkommen richtet sich nach der Attraktivität und der Anzahl und Wertigkeit der Kioske.

    Auf viele Details bin ich hier nicht (oder nur am Rande) eingegangen: Ruf des Parks, diverse Spezialgehege, Tiereffekte (u.a. auf die Mitspieler interaktive Effekte einiger Tiere), Auswildern (spezielle Artenschutzprojekte), Partnerzoos, Universitäten, Kartenlimit, ... Das soll für einen groben Überblick genügen.

    Wie schätze ich das Spiel ein?

    Das Spiel ist auf jeden Fall ein Expertenspiel. Die Regeln sind umfangreich. Die Mechanismen sind sehr verzahnt. Jede Tierkarte hat spezielle Eigenschaften. Die Sponsorenkarten sind alle unterschiedlich und geben dadurch Schwerpunkte vor, die man beachten muss. Dazu kommen die einzelnen Artenschutzprojekte, die ebenfalls unterschiedliche Ziele anfordern. Die vielen individuellen Karten erinnern stark an Terraforming Mars. Es gibt bei dem Spiel sicherlich jede Menge zu bedenken.

    Was mir gut gefällt, ist der Aktionsmechanismus: je länger man eine Aktion nicht benutzt, desto mächtiger wird diese. Auch die Möglichkeit einzelne Aktionskarten aufzuwerten gefällt mir.

    Ebenfalls gefällt mir, dass die Mechanismen auf mich nicht synthetisch wirken, sondern dem Thema des Spiels folgen. Ich habe beim Lesen der Regel tatsächlich das Gefühl gehabt, einen Zoo zu managen. :)

    Eine schöne Idee ist es, dass das Spiel nicht nur dem schnöden Mammon dient (Einkommen), sondern dass man durch die Artenschutzprojekte auch ideelle Ziele verfolgt.

    Interaktion gibt es in diesem Spiel auch. Zum einem durch die Konkurrenz der gemeinsamen Kartenauslage. Aber auch durch Effekte einzelner Tiere: Würgen, Gift, Hypnose... . Betroffen durch die Negativeffekte sind aber nur Mitspieler, die mehr Attraktionspunkte und/oder mehr Artenschutzpunkte haben als man selber hat. Also ein gewisses Korrektiv der führenden Spieler. Mehr als ein gewisses Behindern ist es aus meiner Sicht aber nicht.

    Fazit von mir: Das Ding ist gekauft. Es steht für mich zu Recht ganz oben auf viele Essen-Preview-Listen.

  • Danke Capote ! Klingt nach einem Pflichtkauf.


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    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Capote wow, das muss der Beste Beitrag in diesem Forum sein, den ich je gelesen habe! So viel Mühe reingesteckt, mit Bildern unterstützt und trotz der länge irgendwie nicht zu viele Informationen :) Danach musste ich das Spiel einfach bestellen, auch weil es mechanisch und thematisch total für meine Freundin und mich passen könnte. Danke dir! Jetzt hoffe ich mal, dass das Spiel wirklich im Dezember kommt.


    Momentan gibt es übrigens eine Regelerklärung vom Author samt Let's Play beim Brettspielblog:



  • So, hab mir vom Brettspielblog mal das Regelvideo angesehen und ein bisschen vom Lets Play. Jetzt freue ich mich noch mehr, dass ich vorbestellt habe. Sieht mir nach einem richtig tollen Expertenspiel aus. Ikonographie schon nach dem Regelvideo sehr eingängig. Und tatsächlich fand ich es auf dem Tisch jetzt gar nicht mehr so hässlich 😅

  • Konnte es gestern auch live anspielen und bin sehr begeistert. Die Ikons sind total schnell klar. Das Artwork ist beim Spielen dann gar nicht mehr so schlimm. Komplexität ist gegeben und alles ist schön verzahnt.


    Hat mir sehr gut gefallen und freue mich, dass auf der Messe dann mitnehmen zu können :)

  • Ich hab auch Bock drauf... hab allerdings die Vorbestellaktion verpasst. Mal schauen, ob ich am Messe-Samstag noch eins abbekomme oder bis Dezember warten muss.

    Am besten ab kurz vor 14 Uhr am Stand bereit stehen und ggf. vorher schon mal einen Mitarbeiter ansprechen: Die Vorbesteller können/sollen ihre Spiele bis Samstag 14:00 Uhr abholen, ich denke ab 14 Uhr oder kurz danach geben sie nicht abgeholte Spiele an Interessenten ab.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Wahnsinn, hört sich das langweilig an.

    Jede/r sitzt am eigenen Zoo und optimiert vor sich hin und am Ende hat jemand gewonnen.

    Und die Art von Interaktion, also „bash the leader“ klingt furchtbar.


    Easy pass.


    Das kann man doch nicht gut finden, ich verstehe euch nicht. Dafür sind Computerspiele da…

  • Ich verstehe ja auch nicht, wie du deine begrenzte Lebenszeit nutzen kannst, um so einen Kommentar zu schreiben, aber wir müssen wohl beide damit leben, dass wir nicht immer alles verstehen. 🤷🏻‍♂️

  • Naja, das sind die Bedenken, die ich bei Arche Nova auch habe. Ich habe zwar vorbestellt, weil es sich nach Regellektüre sehr interessant anhört, aber nächste Woche vor Ort muss ich es spielen, um zu sehen, ob das Spiel nicht genau durch dieses Optimieren ohne echte Interaktion geprägt ist.

  • Am Ende ist das ja auch einfach eine Geschmacksfrage, welche Interaktion man mag und welche nicht. Und was ist überhaupt "echte" Interaktion :)


    Ihr wetteifert in Arche Nova um das Erfüllen der Artenschutzprojekte, die richtigen Partnerschaften (Unis und Zoos), Karten in der Auslage, bekommt auf diversen Karte Boni für Symbole beim Gegner (z.B. bei Bären, Spezialisten, Ikonen), könnt manchmal den führenden Spieler ärgern (z.b. stibitzen, Gift, würgen) und last but Not least, das steuern der Pause!!

    Ein schlecht getimter Doppler oder zu gieriges Kartenziehen kann durch eine gezielte Pause vom Mitspieler entschärft werden. Haut man aber stattdessen alles raus und verlässt sich darauf, dass der Mitspieler schon eine Pause auslöst?


    Was es NICHT gibt ist: jemand anderes verbaut dir dein zootableau. Aggressive Effekte treffen nach Nasenfaktor einen beliebigen Spieler, weil er beim letzten Spiel gewonnen hat oder zufällig nicht der Lebenspartner ist ;)

  • Mal in die Runde: ich würde mich für das Spiel begeistern wenn der Prototypenstile geändert werden würde...Tierfotos aus dem Internet, Kästchen und sechsecke mit Word gemalt und mit zweifarbenen Farbübergang die Farbbänder auf den Karten verziert...sehr technische Spielbretter. Gab es für das Spiel keinen Illustrator??? Pott-hässlich!!!

  • Wer hier Fragen hat was ich meine:

    Oben Wingspan: lebendige Schriftart, illustrierter Spielplan, die Kartengraphik hand- illustriert...stimmiges Material...alles spielanregend und liebevoll gestaltet!


    Unten Ark Nova: Geometrisch einfarbige Farbflächen, unbelebte technische Schriftart, Fotos von Tiere... würde man die Fotos der Tiere weglassen kann es auch ein Spiel über ein beliebiges technisches Thema sein. Mag das Spiel toll sein aber in gestalterischer Hinsicht nicht thematisch einbindend...eben fein in Word gepinselt ; mit der O-Anwendung mache ich meine Bier-Edikette für den Eigenbedarf...dafür reicht's...aber bei einem angebotenen Spiel???!! Das meine ich mit billig, lieblos und hässlich!

  • GixGax

    Das ging mir auch direkt durch den Kopf, hofentlich ist das nur Prototypen-Status. Schön geht wahrlich anders, da sieht selbst Terrforming Mars schicker aus und das soll was heißen...


    Schätzungsweise auch hier eine Kostenfrage, da vermutlich viele Karten illustriert werden müssten. Aber zumindest die Grafik könnte um einiges besser sein.


    Ich bin gespannt wie es auf dem Tisch aussieht.

  • Könnte mir auch vorstellen, dass es als Erstlingswerk des Autoren natürlich auch mit einem gewissen Risiko verbunden ist - und um einen derart großen Klopper überhaupt heraus bringen zu können, wurde beim Artwork dann eben auf einen praktischeren Stil gesetzt.


    Generell sollte man vorsichtig sein, mit begriffen wie „Hässlich“ um sich zu werfen. Auch hier wird ein großer Aufwand In die Grafik geflossen sein und Feuerland wird sicher viele Versionen durchlaufen haben, um die vielen Informationen übersichtlich auf den Karten unterzubringen.


    Nur weil man selber meint man könnte es besser, muss das nicht unbedingt der Fall sein ;) Word-Art sieht definitiv anders aus

  • Das Für und Gegen der Darstellung ist Verständlich und es scheint ja ok zu sein...Spieler reissen sich ja darum. Aber ich vermute, es wäre nicht viel teurer einen graphikbegabten Mitstreiter einzubinden...muss ja nicht viel sein aber Flussdiagramm-Symbole anzubieten und Tierfotos empfinde ich als "prototypen-stile"....tierisch und Zoo ginge auch etwas besser...


    Nun ja, Geschmäcker sind verschieden...