Arche Nova / Ark Nova (Feuerland 2021)

  • Meepelix

    Kann es sein, dass 7n Deinem Text einige Male Terraforming Mars statt Arche Nova steht?

    Ja klar. Dass ich die beiden Spiele vergleiche, habe ich doch anfangs motiviert? Aber du hast Recht, wer Terraforming Mars nicht kennt oder einen völlig unabhängigen Eindruck von Arche Nova will, für den ist mein Text absolut nichts.


    Sollte dein Text aber so gemeint sein, dass du bei einigen Punkten einfach anderer Meinung bist, z.B. weil du Arche Nove interaktiver als Terraforming Mars empfindest, dann bitte einfach mal die gegenteilige Meinung posten. Gerne! :)


    Entschuldige, ich habe tatsächlich zwei Mal das falsche Spiel benannt. Danke!

    Einmal editiert, zuletzt von Meepelix ()

  • Sehr schweiriges Thema imo. Man vergisst leicht wie schlimm Zoos (und ihre tolle "conservation work") wirklich sind.


    Why SHOULDN'T we support zoos and their conservation work? - YouTube

    Darum gehe ich auch in keinen Zoo.

    ich habe auch schon Mörder, Werwölfe, Betrüger, Lügner, Diebe und Einbrecher gespielt. Und das nur bei Brettspielen. Am PC war ich schon viel Schlimmeres. ("Papers, please" anybody?) Nichts davon halte ich in der Realität für besonders erstrebens- oder empfehlenswert. Zum Glück sind es nur Spiele, und ich schade damit niemandem. Unter anderem deshalb spielt man Spiele - und kann es evtl. besser machen als in der Realität.

    Von daher sei dir versichert: Kein Tier kommt zu Schaden, nur weil du ein Spiel mit einem Zoothema spielst. Und es ist nicht mal ein Tier irgendwo beleidigt, weil du ein Spiel mit Zoothema spielst.

  • Selbstverständlich wird man durch das Spielen eines Mörders in einem Brettspiel nicht dazu animiert selber zu morden. Durch das Spielen eines Brettspiels mit Zoo-Thema aber eventuell dazu, mal wieder in den Zoo zu gehen bzw. diese zu unterstützen.

  • Selbstverständlich wird man durch das Spielen eines Mörders in einem Brettspiel nicht dazu animiert selber zu morden. Durch das Spielen eines Brettspiels mit Zoo-Thema aber eventuell dazu, mal wieder in den Zoo zu gehen bzw. diese zu unterstützen.

    Eventuell aber auch dazu, sich näher mit den Hintergründen zu beschäftigen.


    Und es gibt nicht wenige Leute, die durchaus die Ansicht vertreten, das Spielen von "Killerspielen" würde uns desensibilisieren und leichter zum Amokläufer werden lassen.

    Die Befürchtung, das Spielen eines "schlechten" Spiels könne uns zu "schlechten" Taten animieren, ist schnell gezogen, weit verbreitet und bisher nicht haltbar.

  • Sehr schweiriges Thema imo. Man vergisst leicht wie schlimm Zoos (und ihre tolle "conservation work") wirklich sind.


    Why SHOULDN'T we support zoos and their conservation work? - YouTube

    Sehr schweiriges Thema imo. Man vergisst leicht wie schlimm Zoos (und ihre tolle "conservation work") wirklich sind.


    Why SHOULDN'T we support zoos and their conservation work? - YouTube

    Darum gehe ich auch in keinen Zoo.

    ich habe auch schon Mörder, Werwölfe, Betrüger, Lügner, Diebe und Einbrecher gespielt. Und das nur bei Brettspielen. Am PC war ich schon viel Schlimmeres. ("Papers, please" anybody?) Nichts davon halte ich in der Realität für besonders erstrebens- oder empfehlenswert. Zum Glück sind es nur Spiele, und ich schade damit niemandem. Unter anderem deshalb spielt man Spiele - und kann es evtl. besser machen als in der Realität.

    Von daher sei dir versichert: Kein Tier kommt zu Schaden, nur weil du ein Spiel mit einem Zoothema spielst. Und es ist nicht mal ein Tier irgendwo beleidigt, weil du ein Spiel mit Zoothema spielst.

    Wenn das Spiel Anlass zur Aufklärung ist, prima! Die Debatte wird Arche Nova wohl länger begleiten.


    Und Kontroversen sind ja nicht unbedingt schlecht für die Aufmerksamkeit - sowohl für das Spiel als auch das Thema der schlimmen Zoos.


    Wenn ich hier die sehr positiven Ersteindrücke lese, werden zahlreiche Zoobesuche bald ohnehin durch Spielenachmittage ersetzt. :)

  • Aber genau mit dem Thema setzt sich ja Arche Nova gut auseinander. Da Spiel gewinnst du ja eben nicht, wenn du dienen Zoo einfach nur mit Tieren vollhaust. Artenschutzprojekte sind hier essentiell.

    Und ganz ehrlich, durch das Spiel und auch die Diskussion hierüber ist mir persönlich die Problematik von Zoos erst bewusst geworden. Finde die gewählte Thematik daher extrem interessant. Und nach der ersten Partie kann ich sagen, dass das Spiel auch mechanisch wahnsinnig viel zu bieten hat und sicherlich ein Dauerbrenner auf unserem Tisch wird.

  • Wie positioniert sich denn das Spiel gegenüber Zoos? Hochjubelnd oder kritisch hinterfragend? Oder schlicht neutral und überlässt es dem Spieler, sich zu dem gewählten Thema eine Meinung zu bilden?


    Zoff im Zoo, Zooleretto, ... ist ja nicht das erste Zoo-Spiel.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich habe gar keine Meinung zu Zoos, weder in die eine noch andere Richtung. Aber mal ganz grundsätzlich: ein Spiel wie Arche Nova, das mit sehr gut recherchiert scheint und auch in der Selbstdarstellung als realistisches Spiel oder das Führen eines modernen Zoos daher kommt, hat natürlich schon eine andere Wirkung als ein Spiel mit loserem oder fiktiverem Setting. Wer sich bislang noch keine Gedanken über Zoos gemacht hat, geht vielleicht aus dem Spiel raus und denkt sich: „Das alles tun Zoos für den Artenschutz – ist ja prima!“ Ich finde schon, dass ein solches Spiel in dieser Hinsicht Einfluss auf die Spieler nehmen kann.


    Wie gesagt: ich habe keine Meinung zu Zoos und auch Arche Nova noch nicht gespielt (aber bestellt). Aber ich denke schon, dass das Thema hier anders rüberkommt als bei anderen genannten Spielen.

  • Bin ja auch großer TfM Fan und wir spielen das Ding fast jede Woche aktuell, das Thema find ich auch super. Allerdings hat mich die Anleitung als die Wall of Text bei der aktionendetailbeschreibung los ging erst mal abgeschreckt. Mal schaun, noch ist ja auch keine tts mod verfügbar zum testen.

  • Wie positioniert sich denn das Spiel gegenüber Zoos? Hochjubelnd oder kritisch hinterfragend? Oder schlicht neutral und überlässt es dem Spieler, sich zu dem gewählten Thema eine Meinung zu bilden?


    Zoff im Zoo, Zooleretto, ... ist ja nicht das erste Zoo-Spiel.

    Kurze Antwort: Aufgrund des Punktemechanismus muss man bei dem Spiel eine gute Balance zwischen Attraktion und Artenschutz finden. Attraktion generiert Einkommen, aber die Endpunktzahl errechnet sich in Kombination mit den Artenschutzpunkten. Ohne Attraktion wird man den Zoo nicht am Laufen halten können und sich nicht um den Artenschutz kümmern können, aber punktetechnisch ist ein Schritt auf der Artenschutzleiste mehr wert als ein Schritt auf der Attraktionsleiste.


    Ich empfinde die Positionierung des Spiels zu Zoos als neutral, wobei schon der Aspekt Artenschutz eines Zoos zumindest mit in den Fokus gerückt wird.

  • Ach, auch die harmlose Themen prallen an mir ab. Weder bewirtschafte ich einen Bauernhof, noch häkel ich unseren Katzen eine Patworkdecke oder verschleppe sie auf ein Schiff. Vögel locke ich auch nicht in unseren Garten und Unterwasserstädte baue ich ebenfalls nicht. Das sind doch nur Spiele :pardon:

    Wie bitte? Also ich muss meinen Spielgruppen schon etwas bieten bzgl. Immersion, um sie bei der Stange zu halten. Klar, das Vogelgezwitscher nervt gegen Ende der Partien schon und in Taucheranzügen unter Wasser spielt es sich anfangs etwas schwerfällig, aber man gewöhnt sich an alles. 8o Aber grundsätzlich nerven mich diese PC-Diskussionen. Wenn man will, findet man überall eine Querverbindung zu irgendeinem schlechten Verhalten. Welches Thema soll man dann noch wählen?


    Ich habe mir Arche Nova inzwischen auch vorbestellt und hoffe, es dann im Dezember auszutesten. Längere Spiele schrecken mich jetzt nicht ab. Wobei ich beim Aktionsauswahlmechanismus ebenso gut finde, dass man ja nur 5 zur Auswahl hat und tendenziell die stärksten bevorzugen wird, so dass man i.d.R. nur zwischen den 2-3 stärksten selektiert. Nur wenn offensichtlich eine schwächere benötigt wird, greift man eher links zu. Aber in jedem Fall sollte das AP einschränken und nicht zu lange/noch längere Partien generieren. Klar, in den ersten 2-3 Partien rechne ich auch mit einer höheren Spielzeit.

  • Welches Thema nun gefällt, interessiert oder vielleicht abstößt muss letztlich natürlich jeder selbst für sich entscheiden.

    Die Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Zoos reisst Arche Nova nicht an. Allerdings legt es Wert darauf, dass man einen von den "guten" Zoos baut. Artenschutz, der Lebensweise des Tieres entsprechende Gehege, wissenschaftlicher Background,...

    Dass so viele auch exotische Tiere mit Fotos (im Spiel sind und zu jedem Tier zum hübschen Bild dazu vermerkt ist, wenn es gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht ist, empfinde ich auch als ganz klar "pro Tier" (ich wusste vorher nicht wie ein Dugong aussieht).

  • Ich weiß was im Prinzip ein Dugong ist, aber habe das Verbreitungsgebiet nicht mehr parat. Schande über mich :$ . Seekühe sind einfach verdammt faszinierend (zusammen mit den Schliefern sind die Elefanten die nächsten Verwandten (!))

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Hat Arche Nova auch schon jemand Solo gespielt?


    Wenn TFM immer als Gefühl im Vergleich aufkommt, kam mir die Frage ob Arche Nova auch sich so entspannt Solo spielt wie TFM ?

    Ja, ich hab's heut Mittag solo ausprobiert. War meine erste Partie, auch damit ich es morgen besser erklären kann, wenn es mit Mitspielern auf den Tisch kommen soll.

    Hat mir auch solo schon Spaß gemacht und gut fand ich, dass man dafür nicht noch seitenweise extra Soloregeln lesen muss.

    Letztlich hat man eine fixe Rundenanzahl Zeit, seine Marker zusammenzubringen. In immer kürzer werdenden Intervallen löst man dabei Pausen aus. Den Schwierigkeitsgrad kann man über die Startpunktzahl etwas regulieren.


    Zu TfM kann ich keinen Vergleich ziehen, hab ich nur zweimal überhaupt und nie solo gespielt. Weil ich grade richtig Lust auf Arche Nova habe, werde ich den Solomodus vermutlich noch ein paar Mal spielen, dass mich das dauerhaft solo fesselt, sehe ich nicht. Das hat außer Gaia Project und Fest für Odin aber auch noch kein großes Spiel geschafft.

    Meine Top 15 (via pubmeeple gerankt):

    Terra Mystica - Gaia Project - Ein Fest für Odin - Arche Nova - Underwater Cities - Great Western Trail - Clans of Caledonia - Scythe - Wasserkraft/Barrage - Orleans (inkl. Handelserweiterung) - Oranienburger Kanal - Agricola - The Gallerist - Heaven & Ale - Food Chain Magnate

  • So, die ersten beiden 2-Spieler-Partien + eine abgebrochene Partie haben wir hinter uns, und wir sind rundum begeistert - ich habe mich sogar zur Höchstnote hinreißen lassen. Meine Eindrücke habe ich mal bei den Kurzbewertung hinterlegt, aber für diejenigen, die das Modul meiden oder hier im Thread etwas zum Spiel lesen wollen, auch hier nochmal meine Ergüsse:


    Zunächst einmal gibt es Tableau Building a la Terraforming Mars - und das macht es genauso großartig wie Terraforming Mars (dem ich auch 10 Punkte gebe). Es gibt eine große Auswahl von Tieren mit unterschiedlichen Effekten und Symbolen, die man im Spiel haben möchte. Die Effekte der Tierkarten sind dabei nicht ganz so variabel wie bei Terraforming Mars, aber immer noch interessant genug, während die Sponsoren-Karten größtenteils ganz eigene Effekte mit sich bringen. Das Ausspielen der Karten, das Hinarbeiten auf bestimmte Karten und die Zufriedenheit, wenn alles passt - macht einfach alles Spaß. Über die Stock-Photos der Karte gibt es verschiedene Meinungen - qualitativ ist meiner Meinung nach nichts auszusetzen und für mich passen die Photos wunderbar ins Spiel - ein Prototypen-Gefühl, dass manche beschreiben kann ich für mich nicht nachvollziehen.


    Der zweiten Pluspunkt ist der Aktionsauswahl-Mechanismus: Man hat 5 Basisaktion. die in einer Leiste von 1 - 5 liegen, und die Position der Karte auf der Leiste definiert die Stärke der Aktion. Nach dem man eine Aktion ausgeführt hat, wandert die zugehörige Karte allerdings wieder zurück auf die Position 1. Dieser Mechanismus ist zum einen recht unverbraucht - das einzige Spiel, dass ich kennen, dass diesen Mechanismus so benutzt ist Sid Meier's Civilization - Ein neues Zeitalter. Und bereits dort hat er mit sehr gut gefallen. Habe ich meine Karte auf der benötigten Stärke, gebe ich einen Marker aus, um die Kartenstärke künstlich zu erhöhen oder muss ich meinen Plan verzögern, und erstmal was anderes machen, um die Karte zu verstärken? Zu dem kann jede Karte noch aufgewertet werden, wobei man pro Partie maximal 4 der 5 Karten aufwerten kann. Der Mechanismus ist richtig gut und passt auch wunderbar zum Spiel.


    Zum dritten gibt es noch ein Tile Laying-Aspekt - man puzzled seinen Zoo aus Gehegeplättchen verschiedener Größe auf seinem eigenen Zooplan zusammen. Funktioniert ebenfalls wunderbar, wobei der Plan durchraus Raum zur Entfaltung gibt. In unseren bisherigen Partien ist uns der Platz nicht ausgegangen, sondern man hat er darum gekämpft, seinen Zooplan komplett zu bebauen (was einen Bonus gibt). Hierbei geht es eher darum seine Gehege geschickt zu platzieren, um Platzierungsboni zu erhalten. Auch dieser Teil passt wunderbar ins Spiel. Und durch insgesamt 10 unterschiedliche Zoopläne (1 Einsteigerplan (4 mal vorhanden), 1 EinsteigerPlus-Plan (4 mal vorhanden) und 8 unterschiedliche Fortgeschrittenen-Pläne (mit unterschiedlichen Player Powers) ist hier auch für Wiederspielbarkeit gesorgt.


    Zum vierten gibt es auch noch einen interessanten Punktemechanismus: Zwei gegenläufige Leisten die Attraktion des Zoos und Artenschutzbemühungen des Zoos werten. Das Spiel endet, wenn sich die Marker eines Spielers auf den Leisten treffen. Die Attraktionsleiste sorgt für Einkommen, die Artenschutzleiste bringt aber den größeren Punktebonus. Der Endpunktestand errechnet sich dann aus dem Verhältnis der Endpositionen der beiden Marker zueinander.


    Gibt es gar nichts zu kritisieren? Aus meiner Sicht tatsächlich sehr wenig.


    Da wäre zum einen eventuell die Dauer des Spiels - die Anleitung ist schon ein kleiner Brocken, und das Spiel ist auch nicht in 5 Minuten erklärt. Und auch die Spieldauer selbst liegt eher im gehobenen Bereich. Wenn man das Spiel kennt, kann man die 2-Spieler-Partie in 2 - 2,5 Stunden schaffen. Ich würde als 1 Stunde pro Spieler schätzen - aber Tests mit 3 oder 4 Spielern stehen noch aus. Stört mich persönlich nicht - aber es ist kein kurzes Spiel.


    Zum anderen beschränkt sich die Interaktion hier auf des Wegschnappen von Karten und Markern. Man baut also an seinem Zoo und ärgert sich vielleicht mal, wenn eine Karte weggeschnappt wird. Bei unseren Partien hatte ich NICHT das Gefühl von Multi-Player-Solitaire, aber die Interaktion ist doch überschaubar.


    Eine absolute Empfehlung!


    Meepelix

    Vielleicht willst du deine ausführliche Beschreibung auch in die Kurzbewertungen kopieren? :saint:

    Arche Nova (Wertung: 7.9 bei 45 Bewertungen)

  • Gestern Erstpartie Arche Nova zu zweit. Viel Regeltext, mit etwas Vorbereitung lässt es sich aber ganz gut erklären. Die erste Runde hat dann dennoch ca. 3 h gedauert, was sich bestimmt aber noch reduzieren lässt, wenn man nicht mehr ständig etwas nachschlagen muss.


    Das Spiel hat uns gut gefallen, aber es ist definitiv keine leichte Kost. Man hat so viele Möglichkeiten, überall winken Boni und Boni von Boni... zwischenzeitlich musste ich mich ganz schön konzentrieren, damit da auf der Strecke nichts verloren geht oder übersehen wird. Die Endwertung war für mich nicht unbedingt super intuitiv. Will ich jetzt einen besonders attraktiven Zoo oder doch mehr in Richtung Artenschutz gehen? Oder beides zugleich? Wann und wo sollten sich die Marker optimalerweise treffen? Und sie sollten sich ja nicht nur treffen, sondern idealerweise noch weit aneinander vorbeirauschen... Puh! Und so war es nach den 3 h auch etwas seltsam, dass das Spiel mit dem unspektakulären Punktestand von 15 zu 16 endete - wo man doch die ganze Zeit auf den beiden Leisten auf- und abschreitet und gefühlt hunderte Punkte erarbeitet. 160 Punkte, das hätte sich angemessen angefühlt! Aber 16? Ich weiß nicht... [Gut möglich, dass wir etwas grundlegend falsch gespielt haben - wie sind denn eure Ergebnisse bislang?]


    Die Vergleiche zu Terraforming Mars drängen sich tatsächlich auf - ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern, ob ich nach meiner ersten Partie TfM genauso überfordert ob der vielen Symbole, Möglichkeiten und Regeln war. Vermutlich aber nicht. TfM wirkt auf mich etwas weniger sperrig. Ständig erledigt man ein Projekt, hat das Gefühl, etwas geschafft zu haben, wird belohnt durch steigene Produktionlinien, bekommt für seine erarbeiten Punkte auch direkt Einkommen; man hat ein Gefühl dafür, wann und wie das Spiel enden wird, man kann das Ende sogar forcieren.

    Bei Arche Nova gibt es dagegen teilweise den Effekt, dass man auf der Artenschutzleiste voranschreitet (und somit dem Ziel näher kommt), aber gleichzeitig auf der Attraktivitätsleiste Punkte verliert (durch das Auswildern der Tiere und den damit einhergehnden Verlust der Tiere/Attraktivität). Das fühlt sich leider ein bisschen so an, als würde man auf der Stelle treten...


    Die Karten in AN fühlen sich für mich weniger thematisch an als in TfM. Ein Asteroid schlägt ein? Klar gibt das Wärme auf dem Planeten, klar gehen da aber irgendwo auch Pflanzen von einem Spieler kaputt bei. Ich baue ein Kraftwerkt? Klar erhöht sich meine Energieproduktion. Bei AN hingegen spiele ich ein Tier aus, welches einen Effekt hat, der zwar vom Namen her zum Tier passt (Würgen, schnappen, springen...), dessen Aktion aber dann thematisch völlig losgelöst ist (ich darf mir eine neue Karten aus der Auslage "schnappen"). Bei der Verknüpfung von Thema und Mechanik geht daher der Punkt (nach der Erstpartie wohlgemerkt) eindeutig an TfM.


    Das Puzzeln auf dem Plan ist bei AN nach meiner Ersteindruck anspruchsvoller und fiddeliger (sp?) - spricht das nun aber für AN oder doch eher für das schlankere, elegantere Puzzeln bei TfM? Bin ich mir gerade noch nicht sicher, Tendenz geht aber zu TfM...


    AN wird auf jeden Fall noch einige Mal auf den Tisch kommen. Es ist ein tolles Spiel und die grafische Gestaltung ist in meinen Augen auch nicht so schlecht, wie manche das hier darstellen (klar, Geschmacksache). Ich hoffe, dass es sich nach der zweiten oder dritten Partie dann aber nicht wieder hauptsächlich anfühlt wie... harte Arbeit [und das für 16 mickrige Punkte!!!!]!

  • Ich will beides ;) Aber keine Sorge, wir hatten durchaus eine schöne Zeit und waren wohl einfach nur überrascht über die etwas umständlich anmutende Endwertung mit den wenigen Siegpunkten. Das Spiel fühlte sich für uns auch phasenweise (im Gegensatz zu TfM) etwas solitär an, aber das ändert sich vermutlich noch, wenn man einen genaueren Plan hat, welche Karten der Auslage man wirklich will/braucht oder dem anderen wegnehmen möchte...

  • Ich kann dem nur zustimmen, tolles Spiel, wo auch die Aufbaudauer des Spiels wirklich minimal ist. Bretter auslegen, Sirtierkasten hinstellen, Karten mischen.....fertig.

    Out of the Box echt fix.


    Spieldauer ist in den Erstpartien etwas höher, da man die Karten "erarbeiten" muss.


    Wir haben 2x zu viert gespielt, beide Spiele mit verschiedenen Leuten, ohne Erklärung ca 3-3,5 Std, somit etwa 45 min/Spieler.


    Ich gehe von deutlich schnelleren Folgepartien aus.

  • Deutlich schnelleres 2er-Spiel, dachten wir. Nee, hat genauso lang wie das 4er gedauert 😳


    Ich gehe schwer von einer Präludium-Erweiterung in der Zukunft aus, die den Start etwas beschleunigt.


    Punkte übrigens: 22:21:17:9, wenn ich richtig erinnere, und 24:17. Ja das IST etwas merkwürdig, wenn man gefühlt an der 200 kratzt.

  • 8 zu 9 verloren.


    ich glaub, bei dem Spiel geht es drum ne schöne Zeit zu haben und nicht ne hohe Punktzahl zu erreichen. ;)

    160 Punkte, das hätte sich angemessen angefühlt! Aber 16? Ich weiß nicht... [Gut möglich, dass wir etwas grundlegend falsch gespielt haben - wie sind denn eure Ergebnisse bislang?]


    ... harte Arbeit [und das für 16 mickrige Punkte!!!!]!

    Unser Spiel ging 31, 0, 0, -7 aus

    Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ihr das ironisch meint :D Hier geht es doch nicht um konkrete Punktzahlen wie in anderen Spielen?


    Siegendpunktkarten sind eher ein Tropfen auf den Stein und Endwertungensmöglichkeiten auf Karten sind auch absolut optional. Grob gesagt endet das Spiel sobald jemand 0 Punkte "erreicht". Das ist Spielende-Trigger und theoretisch muss da auch nix zusätzlich kommen, um das Spiel zu gewinnen. Wenn ich bei einer solchen Wertungsart die 0 Punkte in nur 3 Spielzügen schaffe und mein Gegner noch -200 Punkte hat, dann würde ich sagen ist das ein tolles Ergebnis und ich wäre Stolz auf meine 0 Punkte ;)


    Es sind halt keine absoluten Siegpunkte im klassischen Sinn, sondern eine Mischung wie schnell man das Spiel im Vergleich zur Konkurrenz beenden kann und ob man tatsächlich noch ein paar Endwertungspunkte ergattert hat.


    Bei Arche Nova gibt es dagegen teilweise den Effekt, dass man auf der Artenschutzleiste voranschreitet (und somit dem Ziel näher kommt), aber gleichzeitig auf der Attraktivitätsleiste Punkte verliert (durch das Auswildern der Tiere und den damit einhergehnden Verlust der Tiere/Attraktivität). Das fühlt sich leider ein bisschen so an, als würde man auf der Stelle treten...

    Ups, danke!


    Ein Detail, das ich überlesen hatte. Da hat mich meine Brettspielintuition eine Regelpassage wohl zu schnell überspringen lassen. (und versagt)


    Meepelix

    Vielleicht willst du deine ausführliche Beschreibung auch in die Kurzbewertungen kopieren? :saint:

    Arche Nova (Wertung: 7.9 bei 45 Bewertungen)

    Ich habe mich philosophisch und moralisch noch nicht entschieden, ob ich Spiele subjektiv (aus MEINER Sicht) oder objektiv (also, was ICH als objektiv definiere) bewerten sollte. Daher tendiere ich dazu, mich in Bewertungen nicht einzumischen 8o


    Subjektiv wären es so 7-8, aber objektiv viel höher, da ich jetzt keine großen, klassischen Kritikpunkte benennen kann. Das soll heißen, dass Spieler, die genau diesen Level an Spielerinteraktivität wünschen, und mit der Dauer auch keine Probleme haben, mit Arche Nova evtl. ihr Traumspiel finden werden. Ich glaube nicht, dass dieses Spiel in der Versenkung verschwinden wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Meepelix ()

  • Punkte übrigens: 22:21:17:9, wenn ich richtig erinnere, und 24:17

    D.h. alle Spieler haben die Ende-Bedingung (Zusammentreffen der Zählsteine beider Leisten) erreicht und nach Schlussabrechnung teils sehr deutlich übertroffen, also alle SP-Zahlen deutlich im positiven Bereich? Die SP sind ja die größtmögliche Differenz der Einzelschritte auf der Attraktionsleiste zwischen beiden Steinen und dann eben positiv oder auch negativ. Auch kommt der das Ende herbeiführende Spieler ja nicht selbst noch einmal dran und außer der einen Endwertungskarte sowie manchen Sponsoren (mit Sanduhrsymbol) kommt auch nichts mehr hinzu. 24 SP entsprechen 8 Schritten auf der Artenschutzleiste. Kurz: mir kommen diese Zahlen unrealistisch hoch vor.

    Ich habe ja bislang nur das eine Spiel zu zweit gespielt, aber bei Rajas of the Ganges mit einem solchen Mechanismus war noch immer wenigstens ein Spieler weit von der Ende-Bedingung entfernt, darum wundert es mich hier, dass es alle - und dann auch noch dermaßen deutlich - geschafft haben.

    Auch die 31 für den Gewinner bei Alex85 (das entspricht 10 Schritten Artenschutzleiste) finde ich recht extrem, da muss einer viele richtig gute Sponsoren mit Endwertung gesammelt haben. Die Karten, die ich im Spiel gesehen habe - ausgespielt hatte ich zwei - , warfen jeweils einen Schritt auf der Artenschutzleiste ab und dann waren die noch an recht schwere Bedingungen geknüpft, die ich nicht erfüllte (z.B. 6 Wildtiere besitzen für einen Schritt auf der Artenschutzleiste). Wo sollen da bei Überschreiten in den Plus-Bereich noch soooo viele Punkte von Endwertungskarte und solchen Sponsoren herkommen?

  • Die Werte sind absolut realistisch.

    Es gibt diese schöne 2-Spieler-Walkthrough-Partie, die (trotz eines Spielfehlers in der Mitte) gut zeigt, was man am Ende mit ein oder zwei gespielten Tieren (und Kleinkram) noch rausholen kann. Ist die zweite Partie des Youtubers und endet 26-10. Da ist mit einem weiteren Tier oder 1-2 weiteren Artenschutzpunkten (die ja am Ende gleich 3 bis 4 Punkte Unterschied machen) auch locker eine 31 drin.


    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Unsere Partien sind 11 : 6 und 11 : -X geendet.

    Habe ja auch nur 2 Partien "unter dem Gürtel" aber auf den ersten Blick wäre ich da bei Smuntz, dass alle Spieler schon sehr erfolgreich waren, wenn sie so deutlich im positiven Bereich sind. Aber vielleicht haben ja auch einfach alle gut gespielt :) .


    Das Video von Huutini muss ich mir mal anschauen.

  • Wir haben gestern unsere vorgestern begonnene (Filius war am Sonntagabend nach knapp drei Stunden platt) Erstpartie beendet.
    Meine Frau hat mit 11 Punkten vor mir mit 7 gewonnen, unser Sohn lag irgendwo bei Minus irgendwas .....

    Wir haben im Vorfeld beide nur die Anleitung gelesen, aber den Teil mit der abschließenden Punktewertung ausgespart - so machen wir das immer und wir haben dadurch das Gefühl die Erstpartie "freier" spielen zu können.

    Die Regeln sind gar nicht mal so furchtbar schlimm, es ist halt viel Lesestoff. Unser Sohn (13) hat es vom Anfang weg nach Erklärung ohne Probleme gespielt, und das auch sehr gut in dem Sinne dass er die Funktionen und Mechaniken verstanden und genutzt hat. Leider hat er nicht verstanden dass er beide Fortschrittsmarker möglichst weit bringen muss, ansonsten hat er es mechanisch komplett erfasst.

    Das Spiel hat uns außerordentlich gut gefallen.

    Was mir sehr positiv aufgefallen ist dass man durchaus im Spielverlauf die Möglichkeit hat aufzuholen, die Strategie zu ändern oder eine Chance zu nutzen, auch wenn sie nicht zur eigenen ursprünglichen Strategie passt. Es gibt viele Möglichkeiten die man nutzen kann, und in den allermeisten Fällen kann man da immer wenigstens einen kleinen Vorteil draus ziehen. Die Elemente sind nicht so extrem verzahnt, so dass man auch mal einen kleinen Fehler machen kann ohne direkt die Partie damit verloren zu haben.

    Thematisch fand ich das ganze gut bis sehr gut, vor allem die Sponsorenkarten haben mir sehr gut gefallen, weil sie für mich das Thema sehr schön aufgegriffen haben. Die Artenschutzprojekte fanden wir auch spannend, einfach weil dadurch das gesamte Themenvorbild ins Bewusstsein gerückt wird. Die Karteneffekte der Tiere sind teilweise, wir hier ja auch schon angesprochen, nicht immer thematisch. Würgen und Gift sind solche Kandidaten, das wirkt ein Stück weit künstlich aufgesetzt.

    Mechanisch finde ich das Spiel ziemlich rund, wenn man alles einmal verstanden hat spielt es sich mit einem gewissen Flow, bei uns sind keine extremen Downtimes entstanden - man kann ja generell recht gut planen, und aufgrund der Vielzahl der Optionen lässt sich fast immer ein brauchbarer Plan B zurecht legen, falls die lieben Mitspielenden einem die ersehnte Karte oder Partnerschaft wegschnappen :)

    Das ist für uns noch jede Menge Spielspaß drin.

    MathiasW (Mathias Wigge) hat hier ein wirklich tolles Erstlingswerk abgeliefert.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei