Arche Nova / Ark Nova (Feuerland 2021)

  • Kurze Regelfrage: Wenn meine beiden Punktemarker schon nahe beeinander stehen und ich eine Auswilderungskarte spiele, darf ich dann selbst entscheiden, ob ich mir zuerst die Artenschutzpunkte nehme (und dadurch das Ende triggere) oder ob ich zuerst den Attraktionswert für das verlorene Tier verrringere (und damit noch nicht das Ende triggere)?

    Nach meinem Verständnis: Ja, ich darf das selbst entscheiden (steht ja irgendwo, dass man bestimmte Dinge in gewünschter Reihenfolge erledigen darf, solange da nicht "im Anschluss" steht). Andererseits ist es ja eine durchaus spielentscheidende Regelauslegung, für die ich gerne in der Anleitung eine offizielle Bestätigung gehabt hätte... (oder habe ich sie einfach nur überlesen?).

  • ytsemike

    Ich hätte gesagt, dass das Spielende erst nach Abschluss der gesamten Aktion geprüft wird. Das Spielende wird nur eingeleitet, wenn die Marker nach der Auswildern-Aktion aneinander vorbeigezogen sind bzw. im gleichen Bereich sind.


    Ist aber reine Intuition, vielleicht kann jemand das eine oder andere bestätigen.

  • Ich hätte gesagt, dass das Spielende erst nach Abschluss der gesamten Aktion geprüft wird.

    Das würde ich nach der Anleitung so nicht sagen.

    Zitat

    1. Spielende

    Befinden sich dein Artenschutzzählstein und dein Attraktionszählstein zum ersten Mal im Spiel im selben Punktebereich, oder zieht einer deiner beiden Zählsteine am anderen vorbei, wird dadurch das Spielende ausgelöst. Ein Punktebereich besteht aus einem Feld der Artenschutzleiste und den direkt daneben befindlichen Feldern der Attraktionsleiste. Beende deinen Spielzug wie üblich und sage das Spielende an.

    Hier steht, dass man die Bedingung prüft und dann seinen Spielzug normal zu Ende bringt. Sonst müsste da etwa stehen, dass man erst seinen Zug zu Ende macht und dann die Bedingung überprüft.

    Das Beispiel zum Auswildern sagt ansonsten relativ klar, dass man erst die Attraktivitätspunkte abgibt und danach die Artenschutzpunkte bekommt. Das läuft natürlich im Endeffekt schon darauf hinaus, dass man seinen Zug komplett abwickelt und dann schaut, wie die Marker stehen.

    Zitat

    Du entscheidest dich, mit dem Serengeti Nationalpark deine Spornschildkröte auszuwildern. Die Spornschildkröte benötigt ein 3er-Gehege und erfüllt damit genau die noch offene Voraussetzung auf der Artenschutzprojektkarte. Du entscheidest dich, den Markierungsstein vom Bonusfeld „12 Geld“ zu nehmen und markierst damit das noch freie Feld auf der Artenschutzkarte (1). Da das Tier deinen Zoo verlässt, entfernst du 2 Markierungssteine aus deinem Reptilienhaus und legst sie zurück in deinen Vorrat. Außerdem bewegst du deinen Zählstein auf der Attraktionsleiste um 6 Felder (die Attraktion des Tieres) zurück. Die anderen Angaben auf der Karte spielen keine Rolle. Dann rückst du deinen Zählstein auf der Artenschutzleiste um 4 Felder vor und nimmst dir die 12 Geld des Bonusfeldes, das du freigemacht hast. Zum Schluss legst du die Spornschildkröte auf den Ablagestapel (2).

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Also ich liebe ja Low-Score-Spiele generell, wie Dune Imperium, Res Arcana oder Viticulture, insbesondere wenn der Score das Ende triggert. Da schafft selbst bei sonst Interaktions-armen Spielen eine spannende Athmosphäre. Ich finde bei AN auch negative Scores sehr schön (sofern es nicht mein eigener ist ^^), viel besser als für mich eher belanglose Ergebnisse von 287:281. Nach einer Partie zu sagen „ey Mann, ich habe um 4 Punkte mein Ziel eines guten Zoos verpasst“, ist für mich etwas anderes als „ey Mann, ich habe meinen Highscore bei Russian Railroads um 3 Punkte auf 317 verbessert!“ „Na und?“

  • Matze

    Das Beispiel in der Anleitung deutet daraufhin, dass es in dieserReihenfolge geschehen sollte. Für die allgemeine Regel, dass man die Karteneffekte in gewünschter Reihenfolge spielen kann, hätte man aber vermutlich auch ein umgekehrtes Beispiel angeben können, das dann ebenfalls dieser besagten Regel entspricht.

    Insofern bleibt es für mich immer noch im Graubereich. Aber danke für deinen Input!

  • Auf Wunsch meiner Mitspieler habe ich das olle Zoo-Spiel jetzt auch ausprobiert und kann mich den Lobeshymnen nicht so wirklich anschließen. Wir haben zu dritt ca. 3,5 Stunden gespielt. Ich hab mal Folgendes in eine Kurzbewertung (6/10) geschrieben:

    Zitat

    Schlicht und einfach ... nett ... in jedwedem Sinne

    Das Spiel ist nicht so kompliziert und spielt sich ganz fluffig vor sich hin. Dabei kann man sein Tableau voll puzzlen, Geld für Leisten kassieren, Icons sammeln und muss beim Werten der Leisten schneller als die Mitspieler sein. Das ist gut verzahnt und spielt sich fluffig. Aber halt irgendwie auch ... belanglos. Ich würde es nicht seelenlos nennen, das Thema kommt schon durch. Aber es motiviert mich halt auch nicht. Aber ich hab sonst auch keine Puzzle-Spiele ... also für Leute die gerne puzzlen verhält es sich wahrscheinlich anders.

    Das bisschen Interaktion da drin ist mir zu wenig um mich für die Züge der Mitspieler zu interessieren, und für nicht so wirklich an den Mitspielern Zügen interessiert zu sein dauert es zu lange.

    Aber das Spiel ist thematisch, redaktionell und mechanisch wunderbar gemacht. Kann man schon mitspielen. Aber es ist halt nur ... nett.

    PS: Und das zur Interaktion sag ich obwohl mir ein gemeiner Mitspieler den Koala weggeschnappt hat. Den KOALA! :cursing:

  • Zitat

    Aber ich hab sonst auch keine Puzzle-Spiele ... also für Leute die gerne puzzlen verhält es sich wahrscheinlich anders.

    Ich warte gespannt wie ein Flitzbogen auf das Spiel und habe die Regeln jetzt zweimal gelesen. Es gibt wenig Spiele der Jahre 20/21, die mich so in den Bann gezogen haben und auf die ich mich so gefreut habe. Aber Puzzeln als zentralen Mechanismus kann ich gar nicht erkennen.

  • Zitat

    Aber ich hab sonst auch keine Puzzle-Spiele ... also für Leute die gerne puzzlen verhält es sich wahrscheinlich anders.

    Ich warte gespannt wie ein Flitzbogen auf das Spiel und habe die Regeln jetzt zweimal gelesen. Es gibt wenig Spiele der Jahre 20/21, die mich so in den Bann gezogen haben und auf die ich mich so gefreut habe. Aber Puzzeln als zentralen Mechanismus kann ich gar nicht erkennen.

    Der zentrale Mechanismus ist ja auch die Action Selection über die 5 Karten. Und der funktioniert auch gut. Nichts zu meckern.

    Aber das Ziel des Spiels ist ein toller attraktiver Zoo. Und für den puzzle ich Gehege in meinen Zoo. Und da spiele ich coole Tiere rein. Aber die Tierkarten verschwinden in der gestapelten Auslage und mein Feedback vom Spiel war halt hauptsächlich der bepuzzlete Zoo-Plan. Da kam gefühlsmäßig nicht so die Motivation auf.

    Ich weiß auch nicht ... es war halt vom Spielgefühl kein cooles Wettrennen, das kam erst in der letzten Runde so richtig an. Davor hat jeder an seinem Zoo gepuzzelt und hin und wieder ein paar Tiere gespielt. Und da blieb bei mir heute sowohl das Interesse an den Zoos der mitspieler als auch die Motivation für meinen Eigenen nach 2 Stunden auf der Strecke. Und vielleicht funktioniert das für die Puzzle-Euro Fans ja besser.

    Ist ja alles nur ein Ersteindruck eines weiteren ahnungslosen Unbekannten.

  • Und vielleicht funktioniert das für die Puzzle-Euro Fans ja besser.

    Ich glaube nicht. Der Puzzle-Aspekt ist so klein, dass dies keinen Puzzle-Spieler nur deshalb interessieren wird.

    Zitat

    Aber es motiviert mich halt auch nicht.

    Magst du Terraforming Mars? Bei mir hat Arche Nova das gleiche Suchtverhalten ausgelöst: ich will nur noch diese zwei Karten spielen. Und dann kanen zwei weitere Karten auf die Hand.


    Gruß Dee

  • Es ist kurz vor halb zwei, eigentlich sollte ich schlafen, aber stattdessen fange ich mit diesem Post an. Wieso? Weil ich eben mit rojack und koala-goalie auf meinen Wunsch und deren Interesse hin Arche Nova gespielt habe.


    Arche Nova ist ein Spiel, das klar von der Berichterstattung vor der Spiel profitiert hat. Die Erwartungshaltung war hoch, wurde aber, wenn man sich die BGH Bewertungen anschaut, mehr als erfüllt für die meisten. Ich war mir lange Zeit unsicher, wie ich die optische Aufmachung finden soll. Wieso? Weil mir die ersten Bilder zum Spiel und die darauf verwendeten Stockfotos nicht wirklich gefielen. Auf der Spiel konnte ich das Spiel dann in Natura sehen und kann diesbezüglich bereits sagen, dass diese Unsicherheit unnötig war, denn die Bilder passen sehr gut zum Spiel. Nun ist dieser Punkt aus der Welt, nach der heutigen Partie beschäftigt mich jedoch nicht mehr die Grafik, sondern das Spiel selbst. Wie gut gefällt es mir und brauche ich es?


    Meine Wertung für das Spiel liegt höher als die fünf und sechs Punkte, die die beiden hier im Wertungsmodul vergeben haben, und doch bin ich auch nicht in dem Bereich, in denen es aktuell viele einsortieren. Für mich liegt es nicht zwischen sehr gut und exzellent (acht und nein Punkten auf BGG), sondern eher bei 7 im Mehrpersonenspiel. Es ist natürlich ein vorläufiger Eindruck, der sich noch ändern wird mit weiteren Partien, aber gerade bin ich etwas ratlos, wie ich das Spiel für mich selbst einsortieren soll.


    Wie koala-goalie bereits geschrieben hat, ist die Interaktion relativ gering, wenn man die Kartenauslage und das gelegentliche Ausspielen bestimmter Tierarten ausklammert. Hauptsächlich versucht jeder Spieler die eigenen Aktionen möglichst optimal zu verketten und den eigenen Zoo mit Gehegen und Tieren zu füllen. Wichtig kann dabei der Zeitpunkt der Pause sein, weswegen man diesen und die Aktionskarten der anderen nicht ganz aus den Augen lassen sollten. Prinzipiell spielt sich das Spiel jedoch auf dem eigenen Tableau ab. Es gibt zwar auch Boni, die oftmals das frühe Erreichen durch einen Spieler belohnen, jedoch muss ein Fortschreiten in bestimmten Bereichen auch zur Kartenhand und der Strategie passen. Boni sind nett, sollten aber nicht die Ausrichtung der Spielzüge bestimmen, da sie auch meist später noch brauchbare Belohnungen liefern.


    Dementsprechend spezialisieren sich die Spieler auf bestimmte Karten, Tiere, Länder oder eine Kombination daraus. Zu Anfang ist es wichtig das Ansehen zu steigern. Tut man dies nicht, kommt man nur schwer an Geld und verbaut sich dadurch Aktionen. Geld ist nur selten ausreichend vorhanden und es gibt nurneine geringe Menge an Möglichkeiten viel Geld zu erhalten. Über eine Aktion ist dies möglich, effektiv jedoch erst nach der Aufwertung der passenden Karte und Aufwerten will man zu Beginn natürlich vorrangig die Karten, die zur Strategie passen. Nutzt man die einfache Karte, vielleicht nicht einmal an letzter Position für die höhere Effektivität, dann sind Geldbeschaffungen Züge, die sich nicht optimal und ein wenig falsch anfühlen, wenn die Mitspieler mit ihrem Geld gerade immer so bis zur nächsten Pause und Einkommensphase über die Runden kommen und mit zwei oder drei Aktionen, die man selbst auf die Akquise von Geld verwenden musste, zu enteilen scheinen.


    Der Kartenmechanismus zur Aktionsauswahl gefällt mir gut, da er ein gewisses Maß an Planung erfordert, jedoch auch Abweichungen von diesem Plan ermöglicht, ohne sich allzu bestrafend anzufühlen. Auch die zwei Leisten (Attraktivität/Artenschutz und Ansehen) sind spielmechanisch gelungen. Insgesamt ist das Spiel wirklich rund und gefällig, aber es ist auch nicht so, dass es mich absolut umgehauen hat. Aber muss es dass?


    Ich finde Arche Nova zu spielen macht Spaß. Die Auswahl der Karten ist durchaus bedeutsam, ein kleveres Verknüpfen der Aktionskarten fühlt sich sehr befriedigend an und die steigenden Möglichkeiten (mehr Geld und bessere Aktionskarten) sind belohnend.


    Ähnlich wie Terraforming Mars hat man das Gefühl anfangs schwierig oder langsam zu starten. Es gibt viele sinnvolle Sachen und für fast alles fehlt das Geld. Es muss also schon zu Beginn geschaut werden, welche Aktion gerade wirklich nötig ist und was auf lange Sicht am meisten bringt. Geht dieser Plan auf, dann fühlt es sich in beiden Spielen befriedigend an. Der Fortschritt auf dem Tableau ist bei Arche Nova ebenfalls sichtbar, jedoch eher Mittel zum Zweck. Während ich bei Terraforming Mars aktiv den Mars begrüne, erschließe und sich Ozeane bilden, habe ich bei Arche Nova durch das Platzieren der Gehege eher das Gefühl Vorkehrungen zum Ausspielen einer Karte zu treffen. Schlecht ist es dadurch nicht, nur fühlt sich Terraforming Mars viel interaktiver und lebendiger an, da alle an der Nutzbarmachung des einen Planeten mitarbeiten, man so mehr Interaktion hat und auch den Fokus auf das eine Spielbrett.


    Ein Fazit zu ziehen fällt mir schwer. Die Mechanismen gefallen mir. Es kann eine taktische Entscheidung sein einen suboptimalen Zug zu machen, um dadurch in der Zugreihenfolge nach der Pause beginnen zu dürfen. Genauso kann es wichtig sein die Pause einzuleiten, wenn man das Einkommen zum Ausspielen von Karten oder dem Bau der Gehege benötigt nach der Pause und die Mitspieler ihre volle Hand bis auf das Kartenlimit abwerfen müssten. Ebenso ist es zum Spielende hin wichtig abzuschätzen, ob man das Spiel versucht schnellstmöglich zu beenden oder lieber eine Karte zurückhält und dadurch mehr Siegpunkte macht, was aber eventuell auch den Mitspielern entgegenkommt und einem selbst mehr schadet.


    Die Tatsache, dass ich hier 105 Minuten über das Spiel schreibe zeigt, dass es mir nicht nicht gefallen hat. Ich bin aktuell nur unsicher, ob es für mich eher ein guter Solo-Titel ist oder ob ich Arche Nova auch mit mehreren Spielern auf den Tisch bringen würde. Vermutlich werde ich es mit Freunden spielen, wenn sie Mal hier sind. Eventuell spielt es sich auch interaktiver, wenn man die Karten, welche Interaktion ermöglichen, besser einzusetzen weiß und daher auch aktiv solche Tiere im Zoo ansiedelt.


    Ich werde es wohl behalten. Aktuell sind es Eindrücke, die ich gerne bestätigt oder widerlegt haben möchte durch Folgerunden. Wahrscheinlich bleibt es vorrangig ein Solo-Titel für mich, was aber nicht negativ gemeint ist. Arche Nova fühlt sich weniger nach Zoo für mich an, als sich Terraforming Mars nach Marsbesiedelung anfühlt, und doch gefällt mir das Thema und die Umsetzung. Wenn ein Spiel so viele Gedanken in einem hervorruft, dann tut man gut daran diese Empfindungen zu erforschen. Ein Spiel muss schließlich nicht immer eine 8+ sein, damit man es gerne auf den Tisch bringt und Spaß damit hat. Am Ende ist doch genau dies der wichtigste Punkt und das ganz unabhängig davon, ob man solo oder mit anderen und aufgrund von Thema oder rein der Mechanik spielt.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Magst du Terraforming Mars? Bei mir hat Arche Nova das gleiche Suchtverhalten ausgelöst: ich will nur noch diese zwei Karten spielen. Und dann kanen zwei weitere Karten auf die Hand

    Ja, Terraforming Mars mag ich echt gern. (Da du, glaube ich, auch gerne mit Zahlen bewertest ... Ich habe dem ne 8 gegeben und Frage mich gerade ob nicht die 9 auch verdient wäre.)

    Ich kann auch mal versuchen, den Unterschied für mich zu erklären:

    • TfM setzt mich ständig irgendwelchen kleinen Wettrennen aus, um die Meilensteine, das lukrative Stadtfeld, den Bonus im Terraforming Schritt. Das lässt mich mitfiebern. Bei Arche Nova hab ich das Wettrennen bei den Leisten (schwerer einschätzbar, und die größte Zeit noch weit weg) und den Artenschutzprojekten. Und dafür brauche ich die 5er Verbandsaktion und kann gut sehen, welche Mitspieler bei welchen Projekten überhaupt in der Lage wären ...
    • Dann bin ich in Arche Nova viel abhängiger von passenden Karten als in Terraforming Mars. Wenn bei mir gerade fast nie Reptilienkarten aufgedeckt werden, bekomme ich halt keine. In TfM mache ich dann halt ein Standardprojekt. Ich muss mich also mehr an die Karten anpassen, die ich auch bekommen kann. Und wenn ich dann eine eher mittelmäßige habe, muss ich die trotzdem mit passenden Gehegen vorbereiten. Dann wird eine gute aufgedeckt, ich habe aber schon die falschen Gehege. Also es kostet einfach viel mehr Tempo als in Terraforming Mars. Es entwickelt sich in Arche Nova weniger eine Ressourcen Engine, sondern mehr eine taktische Optimierung der nächsten 2 bis 5 Aktionen auf die Kartenauslage.
    • Und apropos Ressourcen... die vielen Ressourcen und Effekte in TfM machen die teuren Karten halt auch relevanter in ihren Unterschieden. Mag ich voll auf Titan gehen? Bau Ich mir eine Hitze Engine? In Arche Nova dominiert, ob man am Anfang Tags zu den ausliegen Artenschutzkarten zieht. Der Raum in dem meine Entscheidung stattfindet ist irgendwie kleiner und hat weniger direkte Konsequenzen.

    Also Terraforming Mars hat mich mit seinen Spielkonzepten einfach mehr abgeholt.

  • Gestern die deutsche Version auf der Spiel abgeholt. Bin ich der einzige mit folgendem Problem? Von den drei eingeschweißten Kartenstapeln sind zwei in deutscher Sparche und einer in englischer Sprache...


    Habe mal eine Mail an Feuerland geschrieben, rechne aber aufgrund der Messe (verständlicherweise) mit etwas Wartezeit...

    Kurze Rückmeldung zum Kundenservice von Feuerland: Einfach hervorragend! Trotz Messe-Stress kamen die deutschen Ersatzkarten heute schon bei mir an, klasse!

  • Nochmal zum "Punkten":

    Unsere Dreierpartie endete 27-20-20, und das war am Ende knapper als es scheint.

    Spieler 1 (leider nicht ich) löste das Spielende aus, als seine beiden Marker noch exakt 1 Attraktivitätspunkt auseinanderlagen, indem er den Löwen spielte und allein damit 13 Attraktivitätspunkte holte (9 plus 4 Raubtier-Symbole), also bei der Endwertung schonmal 12 Pluspunkte hatte.


    Spieler zwei konnte mit einem geschickten Tier immerhin noch so gut spielen, dass er mit 2 Pluspunkten in die Schlusswertung ging.


    Spieler 3, der mehr Sponsoren als Tiere ausliegen hatte, schaffte es bis zur Schlusswertung nicht, in den positiven Bereich zu kommen - sein Artenschutzmarker war noch drei Felder von seinem Attraktivitätsmarker entfernt.

    Und seine letzte Aktion bestand dann tatsächlich "nur" daraus, mit der Sponsorenkarte noch eine Pause auszulösen, weil er mit dem Einkommen daraus mehr Punkte holen konnte als mit der letzten Karte, die er noch auf der Hand hatte.


    Die Pause gab auch Spieler 1 und 2 noch einen Artenschutzpunkt, aber trotzdem wurde es am Ende recht knapp:

    Spieler 1 hatte kaum Endwertungskarten liegen und konnte somit fast nur noch über seine Zielkarte punkten.


    Spieler 2 hatte ein paar Endwertungskarten und eine gut erfüllte Zielkarte.


    Spieler 3 konnte hingegen noch ein halbes Dutzend Sponsoren mit Endwertungen werten. Leider fehlte ihm am Ende 1 Wissenschaftssymbol (Gehört wohl zum Spiel: etwa nach der Hälfte des Spiels hatte er 5 Wissenschaftssymbole und hat wie doof Karten gezogen, bekam aber kein weiteres mehr auf die Hand ...), sonst hätte er noch satte 3 Artenschutzpunkte mehr machen können.


    Zwar hat Spieler 1 mit 27 Punkten gewonnen, aber Spieler 2 konnte noch aufholen (20 Pluspunkte) und vor allem Spieler 3 (ebenfalls 20 Pluspunkte) konnte allein durch seine Endwertungen noch richtig viele Punkte machen. Da lag es dann echt an Details. hätte er das letzte Wissenschaftssymbol noch irgendwo bekommen, hätte er vermutlich 29 Punkte bekommen.


    Und zum Thema "Effektivität": Der Gewinner hat im ganzen Spiel 3 Mal die Aktion gemacht, sich nur ein X zu nehmen, die anderen Spieler haben das 0 Mal gemacht.

    Hier ist wirklich eine Menge möglich, auch noch in der Endwertung. Und ja, für manchen laufen manche Karten besser als für andere, das gehört halt zu solchen Spielen dazu, aber ich bleibe dabei: Hohe Punkte sind auch mit Spielfehlern möglich, die Endwertung kann viel bringen, und wer so gar keine Punkte holt, hat schlicht nicht allzu effektiv gespielt.

  • Kurze Zwischenfrage: Wie habt ihr "erschlossen" interpretiert (Wasser- und Felsenfelder)?

    Ich habe alle Felder gezählt, die mit mindestens einer Seite an ein Gehege angrenzen, egal ob leer oder belegt und gehe auch davon aus dass das richtig ist.

    Es gibt mindestens eine Sponsorenkarte, wo solche (erschlossenen) Felder Punkte geben.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Kurze Zwischenfrage: Wie habt ihr "erschlossen" interpretiert (Wasser- und Felsenfelder)?

    Ich habe alle Felder gezählt, die mit mindestens einer Seite an ein Gehege angrenzen, egal ob leer oder belegt und gehe auch davon aus dass das richtig ist.

    Es gibt mindestens eine Sponsorenkarte, wo solche (erschlossenen) Felder Punkte geben.

    "Felder" sind zunächst einzelne Sechseckfelder, nicht etwa Gruppen von Feldern (bei Felsen usw.).

    "erschlossen" ist ein solches Feld, wenn mindestens eines der Nachbarfelder von Dir bebaut wurde. Ist auch im Glossar erklärt.

    Insofern ist Deine Interpretation korrekt, wenngleich es kein Gehege sein muss, da kann auch Kiosk oder Pavillon für gebaut sein.

  • Nach 3 Partien, 1x 4er und 2x 2er, hier mal ein bisschen von mir:

    - Erstpartie war zu viert in 3:15 h dadurch. Fand ich vollkommen ok. Endstand war 9, 2, 2 und -11 von mir. Es kamen immer wieder kleine Fragen auf die ich erst nachschlagen musste (wie funktionieren die Gift-Marker. Was ist ein Doppler-Plättchen etc.). Das hat sowohl das Spiel verzögert als auch mich komplett aus dem Konzept gebracht. Die anderen waren tlw. auf der Atraktionsleiste schon um die Ecke, da krebste ich bei 10-15 rum... Ich war sehr angepisst :cursing: Den anderen hat es aber direkt gut gefallen. Ich konnte das Gute im Spiel erkennen, aber hätte es danach dennoch in die Tonne kloppen können. War ziemlich frustrierend.

    - Die anderen beiden Partien dann mit meiner Frau. Die erste ging 15 zu -4 für mich aus und die andere 28 zu 28, wobei ich durch ein Artenschutz-Projekt mehr gewinnen konnte

    - uns sagt die Optik sehr zur, wir mögen die Fotos der Tiere, da kommen Urlaubserinnerungen an Afrika hoch :)

    - die hier mal erwähnten 35 Punkte hielt ich auch erst für utopisch, scheinen mir aber inzwischen realistisch zu sein

    - das ich Tiere Nachzüchte um sie dann auszuwildern finde ich in der heutigen Situation einen schönen Hinweis darauf, wie wir doch mit unserer Welt umgehen

    - der Treibende Mechanismus der 5 Aktionskarten gefällt uns sehr gut. Hier taktieren zu können, wie ich meine Karten nach rechts bekomme und dafür auch mal "schlechte" Aktionen mache ist sehr reizvoll. So viel Varianz mit den 5 Karten finde ich echt top

    - der oft erwähnte Vergleich zu Terraforming Mars: ich verstehe wo der her kommt, aber außer das die Tierkarten ähnlich aufgebaut sind (links Bedingungen, oben was ich bekomme) sehe ich da nicht viel. Hier wird über die 5 Aktionskarten bestimmt, was ich mache, dort bin ich frei bzw. sagt mir die Karte selbst immer was sie macht. Hier kann ich ein paar Kombos bzw. ne kleine Engine aufbauen, dort kann die richtig gigantisch werden. Ich halte beide für recht unterschiedlich um beide unbedenklich zu empfehlen/besitzen.

    - aktuell bin ich sehr angetan von dem Spiel und könnte es eig. täglich spielen. Leider ist der Urlaub vorbei und das wird wohl nicht so klappen X/

    - Es wird bestimmt sehr zügig zu unseren Meist-Gespielten aufschließen können. Von daher melde ich schon jetzt bedarf an einer Erweiterung an: Bitte mehr Pläne, Tiere, Artenschutzprojekte und Sponsoren :)


    MathiasW Glückwunsch und Danke für das schöne Erstlingswerk :thumbsup:

  • Ich hatte heute morgen einen Gedanken - korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.


    Das Spielende wird dann ausgerufen, wenn es ein Spieler schafft, "Null Punkte" zu erreichen (also dass die beiden Counter übereinander liegen) - und dann hat er exakt noch einen Zug bzw. ist bereits in seinem letzten Zug.


    Dem zufolge sind doch dann alle "Pluspunkte", die man am Ende des Spiels macht, exakt auch die Punkte, die man in seinem letzten Spielzug macht, oder? Im günstigsten Fall liegen VOR meinem letzten Zug meine beiden Counter nur 1 Feld auseinander - wenn ich also das Spiel mit 13 Punkten beende, habe ich in meinem letzten Zug 14 Punkte gemacht.


    Wenn das so stimmt, dann stelle ich folgende These auf:

    Es ist egal, wie viele Punkte ihr bei Arche Nova WÄHREND des Spieles macht, solange ihr gleich viele oder etwas weniger Punkte als der vorderste Spieler habt. Viel mehr geht es dann darum, wie viele Punkte ihr in eurem letzten Zug machen könnt.


    Das wiederum würde bedeuten, dass es bei Arche darum geht, einen möglichst explosiven letzten Spielzug zu machen. Die von Dominik Brettspielgalaxie erwähnten 35 Punkte wären dann im besten Fall 36 Punkte im letzten Spielzug. Da man aber da nur eine Aktion machen kann, müsste man sich also gewisse Schwellenbelohnungen aufbewahren - ich denke, die meisten Punkte bekäme man in einer besonders gepushten Verbandsaktion (mit Stärke 7): 5 für ein Artenschutzprojekt (5 grüne Schritte = 15 Punkte), 2 für 2 Ruf (Schwellenbelohnung: 1 grüner Schritt = 3 Punkte) und einmal spenden (1 grüner Schritt = 3 Punkte). Viel mehr als 21 Punkte sollte doch dann eigentlich gar nicht drin sein, oder? Was übersehe ich?

  • und dann hat er exakt noch einen Zug bzw. ist bereits in seinem letzten Zug.

    Er ist am letzten Zug. Meist war das die letzte Aktion.

    Dem zufolge sind doch dann alle "Pluspunkte", die man am Ende des Spiels macht, exakt auch die Punkte, die man in seinem letzten Spielzug macht, oder?

    Nein, die Endwertung mit Zielen und Sponsoren kommt noch dazu.


    Daher sind wie üblich zwei Strategien möglich: während des Spiels viele Punkte sammeln und Spielende auslösen. Oder Spielendewertungskarten sammeln und damut am Ende aufholen.


    Gruß Dee

  • Es ist egal, wie viele Punkte ihr bei Arche Nova WÄHREND des Spieles macht, solange ihr gleich viele oder etwas weniger Punkte als der vorderste Spieler habt. Viel mehr geht es dann darum, wie viele Punkte ihr in eurem letzten Zug machen könnt.

    Ich würde sagen nicht ganz - du vergisst die braune Karte mit der individuellen Endwertung und die Siegpunkte am Spielende von den Sponsorenkarten (braunes Feld rechts unten).

    Einmal editiert, zuletzt von Krywulf ()

  • Ich kann es nur mit Viticulture vergleichen, da Arche Nova hier erst im Dezember ankommt, von daher nur eine Idee.
    Aber würde deine These nicht nur dann greifen, wenn wirklich alle Spieler bis zum letzten Zug genau gleich auf sind?

    Und um dieses "gleich auf" zu erreichen, muss ich ja wiederum während des Spiels abliefern und darf mich nichts abschütteln lassen. Demnach wäre es natürlich wichtig, auch während des Spiels möglichst viele Punkte zu machen?! :/

    EDIT: Da waren drei Kommentare direkt schneller als ich :D

    Einmal editiert, zuletzt von Goldfuzzy ()

  • Außerdem musst Du Deine Punkte im Verhältnis zu den anderen sehen. Die Leistung ist ja als erster 0 Punkte zu haben. Haben andere zu diesem Zeitpunkt noch -100 Punkte, dann hast Du 100 Punkte mehr gemacht als die Mitspieler.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich bin da ganz bei Goldfuzzy. Die selbe Logik könnte man auch auf jedes andere Spiel anwenden, bei dem ein Siegpunktwert das Spielende einleitet. Wenn ich bei Viticulture das Spielende bei 20 Siegpunkten auslöse, zählt im Endeffekt für den Gewinn auch nur jeder Punkt, den ich über 20 mache. Wenn man, wie in manchen Spielen, dann noch eine extra Runde spielt, verteilt es den Effekt ja auch nur auf 2 Züge.

  • Stimmt - die braunen Karten (die ich übrigens schlecht balanciert finde bzw. zu glückslastig) hab ich vergessen. Ich hatte eine, mit der ich recht problemlos 3 Schritte bekommen habe - und gestern musste ich mich SEHR abmühen und etwas unsinnige Aktionen machen, um wenigstens 2 zu sammeln. Alleine die Karte, die mich für max Ruf belohnt, ist m.E. zu gut.


    Aber ansonsten danke ;)

  • Ich bin da ganz bei Goldfuzzy. Die selbe Logik könnte man auch auf jedes andere Spiel anwenden, bei dem ein Siegpunktwert das Spielende einleitet. Wenn ich bei Viticulture das Spielende bei 20 Siegpunkten auslöse, zählt im Endeffekt für den Gewinn auch nur jeder Punkt, den ich über 20 mache. Wenn man, wie in manchen Spielen, dann noch eine extra Runde spielt, verteilt es den Effekt ja auch nur auf 2 Züge.

    Viticulture ist ein gutes Beispiel - aber auch da muss man ja gucken, dass man nicht nur das Spielende einleitet, sondern dann im letzten Zug noch mal RICHTIG fett über die 20 geht - im Grunde muss man also am besten etwas aufsparen, damit ein anderer unvorsichtig das Spielende einleitet und ich bequem an ihm vorbei ziehen kann.


    Sankt Peter Deswegen sag ich ja: Ich muss mich punktemäßig schon am vordersten messen. Der bestimmt damit aber lediglich das Tempo, mit dem das Spiel beendet wird, aber nicht, wer gewinnt.

  • Viticulture ist ein gutes Beispiel - aber auch da muss man ja gucken, dass man nicht nur das Spielende einleitet, sondern dann im letzten Zug noch mal RICHTIG fett über die 20 geht - im Grunde muss man also am besten etwas aufsparen, damit ein anderer unvorsichtig das Spielende einleitet und ich bequem an ihm vorbei ziehen kann.

    Das ist bestimmt so. Ich wollte nur sagen, dass das nichts mit den sich treffenden Punkteleisten zu tun hat oder damit, dass der Mindestwert für das Spielende bei 0 liegt. Was du beschreibst tritt immer dann ein, wenn irgendein Siegpunktschwellwert die Spielendbedingung ist.

  • Gegenthese: Was nutzt Dir der schönste letzte Zug, wenn Du schon vorher nicht hast schritthalten können?

    Man muss schon das ganze Spiel erfolgreich punkten, da einen letzten Zug optimieren halte ich für schwierig.

  • Deswegen sag ich ja: Ich muss mich punktemäßig schon am vordersten messen. Der bestimmt damit aber lediglich das Tempo, mit dem das Spiel beendet wird, aber nicht, wer gewinnt.

    Ich habe es selber noch nicht gespielt. Aber ist denn in der Endwertung vollkommen egal, ob ich bei 0 Punkten war und die anderen Mitspieler sind noch bei -100 Punkten?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich habe es selber noch nicht gespielt. Aber ist dann in der Endwertung vollkommen egal, ob ich bei 0 Punkten war und die anderen Mitspieler sind noch bei -100 Punkten?

    Nein. Es gibt die Atraktionspunkte und die Artenschutzpunkte. Die letzteren sind 3 Atraktionspunkte wert. Wenn der Atraktionsmarker in dem Bereich vom Artenschutzmarker ist oder darüber hinaus geht (beide starten gegenläufig), sind alle anderen noch einmal dran. Dann wird hinterher vom Atraktionswert der niedrigste Atraktionswert im Artenschutzbereich abgezogen. Wenn die Marker sich gekreuzt haben bin ich somit im + Bereich, ansonsten im - Bereich. Der höchste Wert gewinnt.

    edit: In dem Foto bspw. 65-37=28 Punkte

  • Ich habe es selber noch nicht gespielt. Aber ist dann in der Endwertung vollkommen egal, ob ich bei 0 Punkten war und die anderen Mitspieler sind noch bei -100 Punkten?

    Nein ist es nicht. Denn dann enden die anderen halt eventuell bei -65 mit einem perfekten letzten Zug, aber Du mit einem bescheidenen und ohne Endwertungskarten bei 1.

    Im Endeffekt hat Brettspiel Dude ja nur genau eine Situation betrachtet, nämlich dass zwei oder mehr Spieler:innen ziemlich nah beisammen sind kurz bevor das Spielende ausgelöst wird und zudem die Endbedingungen ignoriert. Genau in diesem Fall kommt es quasi ausschließlich auf den besseren letzten Zug an. Aber ich denke das wird nur in sehr wenigen Partien tatsächlich der Fall sein. Vor allem weil man ja die Endbedingungen der Mitspieler:innen nicht kennt und somit gar nicht einschätzen kann wie gut man wirklich dasteht.

    Der bestimmt damit aber lediglich das Tempo, mit dem das Spiel beendet wird, aber nicht, wer gewinnt.

    Wobei ich mich außerhal der Königsmacherproblematik bei einigen Spielen frage, in welcher Situation ein Spieler den Sieger oder die Siegerin bestimmt. Das wird doch, außer bei reinen Glücksspielen, immer vom Geschick der Spielenden abhängen. Sicherlich mal mehr und mal weniger, aber ein variables Spielende gibt es ja bei sehr vielen Spielen und bei einem guten Teil gewinnt eben nicht automatisch derjenige, der das Spiel auch beendet hat. Und das sehe ich bei Arche Nova auch nicht.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Dominik Brettspielgalaxie


    Wenn es nicht egal ist was bis zu dem Zeitpunkt passiert bis jemand bei Null ist, dann verstehe ich die Diskussion nicht.


    Edit: Sepiroth hat es beantwortet.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Wobei ich mich außerhal der Königsmacherproblematik bei einigen Spielen frage, in welcher Situation ein Spieler den Sieger oder die Siegerin bestimmt. Das wird doch, außer bei reinen Glücksspielen, immer vom Geschick der Spielenden abhängen. Sicherlich mal mehr und mal weniger, aber ein variables Spielende gibt es ja bei sehr vielen Spielen und bei einem guten Teil gewinnt eben nicht automatisch derjenige, der das Spiel auch beendet hat. Und das sehe ich bei Arche Nova auch nicht.

    Ich will nicht sagen, dass die eine oder andere Variante besser ist oder irgendwas prinzipielle Probleme hat. Aber es gibt ja schon Spiele, in denen die Spielende-Bedingungen (fast) gänzlich von den Siegpunkten entkoppelt sind. Und das spielt sich schon anders, weil man eben strategisch schnell spielen kann oder auch den Fehler machen kann, die Siegpunkte zu vergessen. Letzteres ist mir neulich bei Imperium passiert: da bin ich mit den Arthurianern schnell durch alle Quests bis zum Heiligen Gral gehechelt und hatte am Ende kaum Punkte.

  • Es wurde ja tatsächlich eine Situation beschrieben, bei der man mit dem Führenden das Spiel über mithält, also im Grunde selbst fast der Führende ist. In so einer Situation ist es ja klar, dass man dann mit einem starken letzten Zug sich noch an diesem einen Spieler vorbeischieben kann. Dabei kommt es eben auch darauf an, während des Spiel kontinuierlich Punkte zu machen.

    Es hilft ja gar nichts, wenn ich mich im Spiel zugunsten eines mächtigen Finalzuges zurückhalte. Denn dieser Zug reicht dann vielleicht nicht, um den Rückstand aufzuholen.

    Ich würde sogar behaupten: wenn ich sehe, dass ein Spieler punktemäßig davon zieht und droht, das Spiel bald zu beenden, dann muss ich zusehen, dass ich dran bleibe und mir nichts für später aufspare. Klar, es kann Fälle geben, da weiß ich sicher, dass ein mittelmäßiger Zug jetzt dafür den nächsten Zug deutlich besser macht. Dann kann man sowas schon mal überlegen.

  • Ich finde das alles eine sehr spannende Diskussion, die man durchaus auch auf allgemeiner Ebene führen könnte!


    Es wurde ja tatsächlich eine Situation beschrieben, bei der man mit dem Führenden das Spiel über mithält, also im Grunde selbst fast der Führende ist. In so einer Situation ist es ja klar, dass man dann mit einem starken letzten Zug sich noch an diesem einen Spieler vorbeischieben kann.

    Das z.B. beschreibt ja eigentlich den Kern jedes Racing Games: ich gewinne dann, wenn ich einen schnelleren Wachstum an Punkten habe als mein Gegenüber. Wenn meine Engine nur lineares Punktewachstum bietet, jemand anderes aber exponentiell wächst, dann muss ich entweder den Sack schnell genug zu machen oder ich habe halt verloren. Das ist bei vielen Tom Lehmann-Spielen in Reinform zu beobachten.

  • Aber es gibt ja schon Spiele, in denen die Spielende-Bedingungen (fast) gänzlich von den Siegpunkten entkoppelt sind.

    Das habe ich ja auch nicht behauptet. Letztendlich ist bei ganz vielen Spielen ja auch nach einer bestimmten Rundenanzahl Schluss und das damit auch komplett von den Siegpunkten entkoppelt. Mein Punkt war nur, dass die Gleichung Spieler:in, die das Siegende auslöst = immer Gewinner:in eben bei den meisten Spielen nicht der Fall ist bzw. das außerhalb von mehr oder weniger gearteten "Rennspielen" zurecht als schlechtes Design gesehen wird.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Denkfehler:


    Es gibt nicht "die" Punkte. Es gibt zwei Arten von Punkten, "normale" und "wertvolle, aber schwierigere".


    Der Clou liegt darin, seine "normalen Punkte" und deren Einkommen so in die Engine zu verwandeln, dass man möglichst früh möglichst viele "wertvolle" Punkte macht.

    Wer das über das ganze Spiel hinweg am effektivsten macht (und sein Aktionsmanagement), wird höchstwahrscheinlich gewinnen.


    Darum ist der Ansatz "bei 0 einen perfekten Zug zu machen" schon vom Grundsatz her falsch.

  • Bei Viticulture passiert es meinem Bruder regelmäßig, dass er sich zwar das beste Weingut aufgebaut hat, aber "vergisst", Punkte zu sammeln bis jemand das Spielende auslöst. :lachwein:


    Wichtig finde ich deshalb bei solchen Spielen in erster Linie gegen Ende, dass man keine zu langfristigen Strategien verfolgt, die man gar nicht mehr abschließen kann, weil ein anderer Spieler bereits das Spielende auslöst. Da sollte man schon ein Auge drauf haben, wann das droht, denn davon hängt die Wertigkeit verschiedener kurz-/langfristiger Möglichkeiten ab.