7th continent oder Sleeping Gods

  • Werte Spielerschaft,


    es muss sein. Ich werde in den nächsten Monaten keine regelmäßige Spielegruppe zusammen bekommen. Hin und wieder mal was spielen mit einer Freundin wird drin sein, aber wenn ich regelmäßig was machen will, muss ein „richtiges“ Solospiel her. Da hab ich zwar schon einige (ausprobiert) (Underwater Cities, Paper Tales, TfM, Aeons End), aber jetzt soll eins mit Story her. Ich will nicht immer nur Punkten nachjagen, sondern auch mal Schätzen und Gegnern und was erleben; Überraschungen, Wendungen, Entwicklungen, Story.


    Also soll eins der oben genannten Spiele mir ein paar Abende versüßen. Hab mich schon mal auf die beiden eingeschossen, weil sie mich vom Design, der Spielmechaniken, dem Erkunden her sehr angesprochen haben.


    Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob es #The7thContinent oder #SleepingGods werden soll. Gibt es hier jemanden, der beide schon gespielt hat und paar Hinweise/Erfahrungen/Tipps weitergeben kann?


    Vielen Dank schonmal!


    P.S.: Soll wirklich nur um die beiden Spiele gehen. Kein KDM, kein Tainted Grail, kein Too Many Bones usw. :)

  • Grundfragen:

    Deutsch der Englisch?

    Bei Deutsch wäre Sleeping Gods erstmal raus, bis Schwerkraft irgendwann nächstes Jahr die Ausgabe herausbringt.


    Außerdem ist Sleeping Gods gerade Recht schwer zu bekommen, da müsstest Du entweder auf den englischen Reprint warten oder eines der seltenen auftauchenden gebrauchten Exemplare ergattern.


    Zum Gameplay selbst kann ich noch nichts sagen, habe beide ungespielt hier stehen.

  • Ich habe gelesen [Quelle habe ich nicht mehr in Erinnerung], dass man bei Sleeping Gods bereit sein muss, mit Stift und Papier zu arbeiten. Soll heißen, dein Fortschritt und damit die besuchten Orte, angefangene und abgeschlossene Quests sollten schriftlich niedergeschrieben werden, da sonst der Überblick verloren geht.



    @an alle: Freue mich, wenn dies jemand mit Erfahrung bestätigen kann.

  • Sleeping Gods spielt sich mehr wie eine Sandbox: Du entscheidest, was Du als nächstes machst. Dabei gibt es viele Kurzgeschichten zu entdecken, die aber nicht zusammenhängen. Ist die eine Kurzgeschichte abgeschlossen oder Du entscheidest Dich, die nicht weiter zu verfolgen, dann kannst Du Dir die nächste Kurzgeschichte suchen. Oftmal weisst Du aber nicht, was Dich da erwarten wird und ob Du überhaupt dafür passend gerüstet und ausgerüstet bist. Einzig die Gefährlichkeit von Kurzgeschichten eines Bereiches sind vergleichbar und wenn Du merkst, dass das da aber arg heftig war, kannst Du lieber woanders eine neue Kurzgeschichte suchen.


    7th Continent ist klar durch den Fluch definiert, den Du Dir am Anfang des Spiels aussuchtst. Der gibt die Aufgabe vor und den Rahmen, wohin Du Dich bewegen solltest und was Dich da erwartet. Klar kannst Du auch ganz bewusst oder verzweifelt vom eigentlichen Weg abweichen, teilweise auch, weil Du Hinweise falsch gedeutet hast, aber das merkst Du dann schon irgendwann. Das ist dann so eine Sandbox mit abgesteckten Grenzen durch den Fluch, der die eigentliche Story definiert. Weichst Du zu stark ab, wirst Du die Story nicht erfüllen können oder nur auf glücklichen Umwegen.


    Beides gute Spiel in einem vergleichbaren Genre. Mit keinem der Beiden machst Du was falsch, sofern Dir dieses Genre gefällt.

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  • Bei Sleeping Gods hältst Du Deinen Fortschritt auf der Seekarte fest. Wer da zu schlampig mitnotiert, wo welche Keywords verlangt oder vergeben werden und wo man welche Kurzgeschichte angefangen und beendet hat, der muss ein sehr gutes Gedächtnis haben oder verliert den Überblick und dann wohl auch den Spielspass, wenn man nur noch blind umherirrt.


    Bei 7th Continent empfiehlt es sich, eine grobe Karte selbst zu malen, um sich zwischen zwei Spielsessions nicht zu verirren oder wenn Du Dein Lager aufschlägst und alle Wegekarten einsammelst. Wie detailiert oder grob diese Karte ist, liegt aber völlig bei Dir. Manche fotografieren ihre Kartenauslage auch, aber diese Denke ist mir zu viel Powergaming und zu wenig eigenes Erlebnis, zu dem für mich auch gehört, mit unvollständigen Kartenaufzeichnungen später zurecht kommen zu müssen. Ich habe 7th Continent (solo) aber auch komplett thematisch gespielt, mit dem Weg als Ziel und den Herausforderungen auf diesem Weg als Motivation, eine ganz eigne Geschichte erleben zu können.

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  • Bei Sleeping Gods hältst Du Deinen Fortschritt auf der Seekarte fest. Wer da zu schlampig mitnotiert, wo welche Keywords verlangt oder vergeben werden und wo man welche Kurzgeschichte angefangen und beendet hat, der muss ein sehr gutes Gedächtnis haben oder verliert den Überblick und dann wohl auch den Spielspass, wenn man nur noch blind umherirrt.

    Ist das Material der Seekarte dann Papier oder Plastik?

    Jeder würde ja schließlich die eingezeichneten Markierungen am Spielende wieder entfernen wollen (ich jedenfalls ^^)


    Wenn die Seekarte aus Papier ist, müsste ich ja doch ein separates Blatt als Logbuch nehmen.

  • Tipp: Schau Dir ein LetsPlay an, da sollten in den ersten 5 Minuten alle Fragen beantwortet werden, ohne dass Du Dich entschieden spoilerst. Dann erkennst Du auch für Dich, welche Fragen absolut unbedeutend sind und auf was es in den Spielen wirklich ankommt. Die Sleeping Gods Seekarte ist ein doppelseitiges A4-Papier und liegt dem Spiel mehrfach bei - jede neue Kampagne verbraucht genau ein Blatt davon. Die Seekarte ist zeitgleich das Logbuch, weil da voranging mit Symbolen und Kürzeln gearbeitet werden soll.

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  • Bei Sleeping Gods hältst Du Deinen Fortschritt auf der Seekarte fest. Wer da zu schlampig mitnotiert, wo welche Keywords verlangt oder vergeben werden und wo man welche Kurzgeschichte angefangen und beendet hat, der muss ein sehr gutes Gedächtnis haben oder verliert den Überblick und dann wohl auch den Spielspass, wenn man nur noch blind umherirrt.

    Ist das Material der Seekarte dann Papier oder Plastik?

    Jeder würde ja schließlich die eingezeichneten Markierungen am Spielende wieder entfernen wollen (ich jedenfalls ^^)


    Wenn die Seekarte aus Papier ist, müsste ich ja doch ein separates Blatt als Logbuch nehmen.

    Es gibt bei SG einen dreißig Blatt starken Journey Log Block, auf dem man seinen Fortschritt notieren kann, inklusive Karte auf der Rückseite.


  • Sieht verdammt cool aus. Muss ich mal ausprobieren wenn es wieder zu haben ist.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von MOB Vanguard wieder. :sonne:

    Spiele, an denen ich mitgewirkt habe als Lizenz-Agent & Projekt-Manager: Brass, Its a Wonderful World, Imperium: Classic, Scarface 1920, Brazil Imperial, Paper Dungeons, Maximum Apocalypse u.v.m.

    Einmal editiert, zuletzt von Tien - MOBV ()

  • Vielen Dank schonmal für die Antworten, v.a. an ravn


    Hast du, ravn, bei 7th continent immer wirklich alles abgeräumt bzw. nur das Plättchen wieder aufgebaut, auf dem du bei der letzten Session aufgehört hast? Da hab ich schon bei dem ein oder anderen Video gemerkt, dass ich da, glaub ich, keine Lust drauf hätte, dann wieder jede Karte auf meinem Weg zurück (die ich ja eigentlich schon entdeckt hätte) nochmal "abzuhandeln". Gehört das wirklich zum Spiel so sehr dazu, dass man das so machen sollte?


    Mit "Loggen" und handschriftlich Notizen machen hab ich kein Problem. Hab damals mir nach jeder Anno 1602-Session auf dem PC aufgeschrieben, was ich als nächstes machen will, wie viele Rohstoffe ich brauche etc. Und das hat auch bei Cantaloop ganz gut geklappt bei mir.


    Bananenfischer Bist du dir da sicher mit nächstem Jahr als Erscheinungsdatum für #Schlafende Götter? Alles, was ich bisher gefunden hab dazu, war, dass es noch dieses Jahr erscheinen soll. Deutsch wäre für mich bei so einem Spiel schon wichtig? Mein Englisch reicht für Online-Games und Face-to-Face-Konverstationen (mit Nachfragen und aus dem Zusammenhang sich den Sinn erschließen), aber bei solch atmosphärischen Spielen will ich diese auch mitbekommen und nicht durch "Leo"-Aufrufe zerstören.


    Von den Spielmechaniken hab ich durch diverse Videos schon einen guten Einblick. Es geht mir insgesamt ein bisschen um das Spielgefühl, die Atmosphäre, Wow-Effekte, die Story (und vielleicht ganz ganz ganz wenig darum, meiner "Ich spiele einmal im Jahr mit dir-Codenames"-Holden ;) zumindest mal paar interessierte Blicke zu entlocken :) ).

  • Spiele beides. Würde slerping gods vorziehen, da interessantere story und bessere Mechanik. Mitschreiben muss man übrigens bei beiden. Mehr bei 7th continent als bei Sleeping gods.

    Am unverständlichsten reden die Leute daher, denen die Sprache zu nichts anderem dient, als sich verständlich zu machen.

    - Karl Kraus

  • Schoddi

    Schwerkraft hatte Schlafende Götter für dieses Jahr angekündigt, aber bei der momentanen Situation bei der Spieleproduktion und internationaler Logistik, kombiniert mit der Tatsache, dass die Vorbestellaktion noch nicht gestartet hat, halte ich das für mehr als unwahrscheinlich, es dieses Jahr noch zu bekommen. Sind ja nur noch zwei Monate, da müsste das Schiff schon fast unterwegs sein.


    Aber vielleicht haben wir ja Glück und ich täusche mich.

  • Schoddi


    Ich sehe es wie streichwursttoast

    Ich finde, das muss kein entweder oder sein. Insbesondere wegen des Umstandes, da Sleeping Gods irgendwann 2022 auf deutsch kommen wird.

    Ich habe 7th continent alle Flüche durch , 37 Sessions in unterschiedlichen zeitlichen Längen, aber grob würde ich sagen 1-1,5 Stunden jeweils - ohne Auf/Abbau, da ich es offen stehen lassen konnte.

    Daher würde ich sagen, nimm dir erstmal den 7ten Kontinent vor und wenn du damit durch bist, sollte es nicht mehr allzu weit sein, bis Schwerkraft dann die Schlafenden Götter dann aus dem Stall rauslässt.

    Wobei ich bei ebenjenem auf Q2, wenn nicht gar Q3/22 tippe.

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  • 7th Contintent: Das Abräumen der Spielwelt, wenn man sein Lager aufschlägt, macht thematisch wie spielerisch durchaus Sinn. Die Gegend verändert sich zwar nicht, aber die Schicht der zufälligen Ereignisse und Begebenheiten, die auf dieser Gegend liegt. So wird eine statische Spielwelt vermieden, in den Möglichkeiten eines Brettspiels. Wer da stets die volle Kontrolle behalten will, kann es gerne anders spielen. Ob es dann noch das ursprüngliche 7th Continent Erlebniss bleibt, muss jeder für sich entscheiden.


    Geht für mich in die selbe Richtung, wie keine Karte zeichnen zu wollen, um Zeit zu sparen, sondern die Spielfläche abzufotografieren. Ich habe bei meinem 7th Continent Spielpartien (solo) durchaus auch mal 30 Minuten hin- und hergezögert, ob ich einen bestimmten Einmal-Gegenstand jetzt wirklich einsetzen will. Die Zeit habe ich mir aber auch gerne genommen. Kann aber verstehen, wenn man möglichst schnell viel erleben will, weil man sich nicht die Spielzeit nehmen will oder kann. Genau deshalb habe ich 7th Continent (fernab eines gescheiterten 2-Personen-Versuchs) auch nur solo gespielt. Eben weil ich da selbst mein eigenes Spieltempo bestimmen kann.


    Ein Sleeping Gods mit den vielen ausliegenden Besatzungsmitgliedern mit ihrer Ausrüstung und Sondereigenschaften wäre mir hingegen solo viel zu viel Aufwand, da den Überblick zu behalten. Das habe ich nur entspannter in 3er-Runde mitgespielt und da hat die Rollenverteilung gut geklappt, weil wir uns da gegenseitig auch den eigenen Entscheidungsspielraum gelassen haben. Ich weiss von Bernd68 aber auch, dass er vorab solo eine Kampagne gespielt hat und davon begeistert war. Allerdings war ich persönlich nie ein Freund davon, eine Gruppe von Charakteren steuern zu müssen - egal ob im Videospiel (Baldurs Gate vs. The Witcher) oder bei Brettspielen (Sleeping Goods vs. 7th Continent). Weil ich möchte mich voll und ganz mit einem Charakter identifizieren, auch um das "being there"-Gefühl haben zu können.

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  • Allerdings war ich persönlich nie ein Freund davon, eine Gruppe von Charakteren steuern zu müssen [...]. Weil ich möchte mich voll und ganz mit einem Charakter identifizieren, auch um das "being there"-Gefühl haben zu können.

    Du hast nur keine Lust auf Boss-Feeling und Untergebene die man endlich mal ungehemmt mit ABMs schikanieren darf.


    "Ich will aber aber nicht Feuer machen..."

    "Klappe, Dude, sonst lasse ich dich ohne Waffe gegen die 4 köpfige Schlange antreten, und du da, guck nicht so, kümmere dich gefälligst um das Floß. Was? Das kannst du etwa auuuuuuch nicht? Zieh doch endlich mal vernünftig Karten statt da rumzuschnitzen."


    Na ? Naaa? Naaaaa? ;)

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  • 7th Contintent: Das Abräumen der Spielwelt, wenn man sein Lager aufschlägt, macht thematisch wie spielerisch durchaus Sinn. Die Gegend verändert sich zwar nicht, aber die Schicht der zufälligen Ereignisse und Begebenheiten, die auf dieser Gegend liegt. So wird eine statische Spielwelt vermieden, in den Möglichkeiten eines Brettspiels. Wer da stets die volle Kontrolle behalten will, kann es gerne anders spielen. Ob es dann noch das ursprüngliche 7th Continent Erlebniss bleibt, muss jeder für sich entscheiden.

    Ich hatte es damals so gespielt, dass ich nur abgeräumt habe, wenn es absolut nötig war (etwa, wenn man eine Höhle betritt). Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir dadurch etwas fehlt. Allerdings habe ich es damals auch in meinem Urlaub gespielt, so dass es kein Problem war auch mal 10 Stunden am Stück zu spielen und ich hatte auch die Möglichkeit es über Nacht aufgebaut stehen zu lassen. Man hat ja immer noch genug Karten, die man neu aufdecken musste und genug zu erkunden. Ich habe aber auch keine Karte gezeichnet, was ich bei späteren Flüchen durchaus bereut habe, da ich zwar noch einen guten Überblick über die Insel hatte, aber viele Details dann doch vergessen hatte. (Wobei ich auch nicht weiß, ob ich alle diese Details auf der Karte verzeichnet hätte, wenn ich eine angefertigt hätte.)

  • Ohne etwas spoilern zu wollen: Die Jagd ist anders, wenn man mal ein Lager aufschlägt. Details dazu bitte selbst im Spiel erfahren, weil alle Diskussion hier würde nur dem Spiel das Selbst-Entdecker-Element nehmen. Einfach mal im Spiel ausprobieren und sehen, wie sich ein Lager aufschlagen auswirkt. Das ganze Spiel ist eh ein Try-and-Error.

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  • So, ich melde mich mal wieder in meinem eigenen Thread. War viel unterwegs und es war viel zu tun; man kennt es…

    Vielen Dank an alle Schreiberlinge hier. Das hat tatsächlich geholfen. Und wer hier immer noch mitliest, soll natürlich auch meine Entscheidung mitbekommen.

    Wenn #SchlafendeGötter tatsächlich noch dieses Jahr rausgekommen wäre, wäre die Entscheidung schwieriger geworden, aber die hilfreichen „Bedenken ausräumen“-Antworten bzgl. #The7thcontinent, mein bald bevorstehender Geburtstag und der Wunsch, jetzt bald was von den beiden zu spielen, wird dazu führen, dass mein Bruder, der hier auch mitliest, und meine anderen Geschwister mich in den 7. Kontinent schicken dürfen ;)

    Die schlummernden Allmachtswesen werden dann nächstes Jahr aufgeweckt.


    Weiß eigentlich jemand, warum man #The7thContinent nicht direkt bei Pegasus bestellen kann, obwohl sie es ja mit produzieren? Vielleicht Thygra ? Wäre nämlich super gewesen mit der 25%-Aktion…

    Einmal editiert, zuletzt von Schoddi ()

  • Weiß eigentlich jemand, warum man #The7thContinent nicht direkt bei Pegasus bestellen kann, obwohl sie es ja mit produzieren? Vielleicht Thygra ?

    Irgendwelche vertraglichen Gründe, genaue Details weiß ich nicht.

  • Berichte gerne von deinen Erfahrungen. Es würde mich interessieren :)

    Ich muss mich irgendwann ebenso noch zwischen 7th Contintent, Sleeping Gods und Tainted Grail entscheiden, haben echt alle was Interessantes an sich.

  • Ich habe eine Frage, die zum Thread-Titel passt, also schreibe ich die einfach mal hier dazu:


    Einer der Spielehändler meines Vertrauens hat gerade Sleeping Gods vorrätig. Das Spiel habe ich schon länger im Auge, denn generell mag ich narrative Spiele sehr gern, das Erkunden klingt reizvoll und es sieht so hübsch aus.


    Das Gleiche dachte ich auch schon über the 7th continent, das hat uns (wir haben es zu zweit gespielt) aber leider eher enttäuscht... Es ist schon eine Weile her, dass wir uns das letzte Mal auf den Kontinent gewagt haben, deshalb kann ich nicht mehr im Detail sagen, was uns missfallen hat. Soweit ich mich erinnere, fühlten wir uns immer eher fremdbestimmt: die Hinweiskarte der voracious goddess (auf andere Flüche hatten wir nach dem Beenden des ersten keine Lust mehr) hat mehr oder weniger vorgegeben, wo es lang geht und ein Abweichen von der Route, um mal diesen oder jenen interessant aussehenden Ort genauer anzusehen, haben wir meistens bitter bereut. Der grundlegende Push-your-Luck Mechanismus wurde uns auch recht schnell zu dünn. Ganz genau kann ich aber nicht eingrenzen, woran es am Ende gescheitert ist – auf dem Papier hätte the 7th continent unseren Geschmack treffen müssen, hat es aber einfach nicht.


    Ich habe einige Spielberichte zu sleeping gods online gelesen, und wenn dort Parallelen zu the 7th continent gezogen wurden, gefielen den Spielern eigentlich immer grundsätzlich beide Spiele.


    Deshalb wollte ich nachfragen, ob ich, als jemand, dem the 7th continent aus recht diffusen Gründen (das „Spielgefühl“ stimmte für uns einfach nicht) nicht gefallen hat, vielleicht mehr Spaß mit Sleeping Gods haben könnte?

  • Sleeping Gods hat auch eine Art Push-your-Luck-Mechanismus bei den Fähigkeitsproben. Nur eben auf mehrere Charaktere und deren Ausrüstung verteilt. Insgesamt ist die spielmechanische Ebene des Spiels eher dünn im Vergleich zu typischen Eurogames. Eigentlich sind das alles typische Amitrash-Elemente, die hier kombiniert worden sind. Und auch wenn kein Würfel geworfen wird, so kommt doch ein Zufalls-Kartenstapel zum Einsatz, der eine Schwankung im Endergebnis simuliert. Welche Proben in welchen Storyabschnitten benötigt werden, war für mich kaum vorauszuahnen, ebenso wenig, wohin sich die Storyabschnitte entwickeln würden. Manch einer könnte das fremdbestimmt nennen, wenn Du Dich schon im 7th Continent Startabenteuer durch die Fluch-Hinweis-Karte fremdbestimmt gefühlt hast.


    Im Zweifel mal irgendwo anspielen oder den Anfang eines LetsPlay-Videos anschauen. Dann wird schnell klar, was das Spiel zu bieten hat und was nicht.


    Mir hat Sleeping Gods beim Mitspielen gut gefallen. Einzig der Schwierigkeitsgrad war zu einfach und der wird dadurch reguliert, in welchen Gegenden man so herumschippert. Wir hatten uns wohl zu lange in zu seichtem Gewässern aufgehalten, denn wirklich gefährdet waren wir nie. Trotzdem lebte das Spiel für mich vor allem durch die Storyabschnitte und der Spannung den Hinweisen in einzelnen Storyabschnitten nachzugehen, um zu erfahren, wie das alles ausgehen wird.

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  • Der wichtigste Unterschied ist, dass fehlgeschlagene Proben bei Sleeping Gods meist trotzdem erfolgreich sind. Jedoch mit anderen Abzügen, zB Gesundheit oder Ausdauer.

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    - Karl Kraus

  • ravn  streichwursttoast


    Bezogen auf den einfachen Sleeping Gods Schwierigkeitsgrad, der lässt mich hellhöriger werden. Die BGG 2.0 Wertung ist der einzige Punkt der mich hatte hadern lassen, ihn dann wohlwollend beiseite legte mit Entschluss es zu testen (Blindkauf in deutsch, weil keine Mitspielmöglichkeit), aber auf die Einstufung schlage ich dann doch wieder an.

    Habt ihr ein spoilerharmloses Beispiel anhand eines Vergleiches. Ich fische mal im Trüben...


    Ist es eher eine Abfolge von A/B/C Quest-Entscheidungs-Fragen die über eingeschobene Proben zu neuen A/B/C Quest-Entscheidungsfragen führt.

    Ich denke dabei an die Stadtereignisse von Gloomhaven. Man merkt den Ausgang der Entscheidung in Form von neuen Dungeons, Gimmicks, Bonus oder Malus, aber nicht zwingend mit einem Druck der besten Entscheidung versehen. Unterhaltsam, aber doch in gewissem Maße plätschernd.

    Man hat einen narrativen Part fast nur in einem Erleben.


    Ist es eher wie in Time Stories wo die Quests die die einzelnen Orte offenbaren deutlich der großen Quest untergeordnet sind und man über die einzelnen Situationen denen man begegnet durch das Große Ganze geführt wird. Die Quests im Einzelnen einfach (Karte umdrehen & gucken) das Spielgefühl erzeugen aber auch der Druck über den Faktor Zeit kommt. Verstärkt durch das Schicksal der Würfel die man vorher so gut ging beeinflusst hat.

    Man spürte den narrativen Part im Erleben und Bestehen.


    Die letzte Stufe wäre für mich 7th gewesen wo man den narrativen Part deutlich im Bestehen gespürt hat, weil man von kurzen Phasen eines vollen Decks abgesehen eigentlich immer unter Strom stand und die Story bzw die Orte interessante narrative Stationen sind die den Druck zum Bestehen getragen haben, nicht umgekehrt.

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  • Sleeping Gods ist ein Ryan Laukat Spiel durch und durch. Sozusagen die inoffizielle Fortsetzung von seinen Spielen Above and Below sowie Near and Far. Auch dort hat er schon versucht, Eurogame-Elemente mit einem erzählerischen Teil zu koppeln, der dann durchaus Amitrash-Elemente hatte. Während bei Above and Below noch jeder Storyschnippsel für sich alleine stand, gab es dann in Near and Far auch episodenhafte Storys, die weitererzählt wurden.


    Mit Sleeping Gods wurde das System in meinen Augen nochmals verbessert: Du verbesserst Dein Schiff und Deine Crew und schipperst frei über die Welt, um dort gewisse Dinge zu finden, um den bevorstehenden Endkampf angehen zu können. An allen möglichen Orten kann eine Story starten, die storyübergreifend per Keywords mit anderen Storys verknüpft ist. Oftmals bekommt man aber auch ein Keyword und kann damit noch nichts anfangen. Die Verbindungen kommen dann später.


    Ausgedachtes Beispiel: Auf unserer Seekarte entdecken wir in der Nähe eine auffällig geformte Landschaftsformation. Könnte interessant sein. Also dorthin und dort erkundet. Entweder ist da nichts oder es startet eine Story im Storybuch. Meist eine kurze atmosphärische Einleitung mit mehreren Entscheidungsmöglichkeiten. Zum Beispiel: Den Pfad tiefer in den Dschungel folgen in Richtung des Affenfelsens oder dem Rauch im Westen nachgehen oder zum Boot zurückkehren. Je nach Entscheidung geht die Story dann weiter und es kommt zu weiteren Entscheidungen. Manchmal muss man eine Probe ablegen oder man muss Gegner bekämpfen. Zwischendurch werden immer mal wieder Keywords angefragt. Hat man die, geht es woanders weiter. Am Ende der Story bekommt man irgendwas. Oftmals auch weitere Story-Hinweise, z.B. dass es einen zweiten Affenfelsen auf der Nachbarinsel östlich gibt.


    So hat man im Laufe des Spiels einen Mix aus angefangenen Storys, die man noch weiterführen will und Phasen, in denen man nach neuen Abenteuern sucht. Die Gegend in der man sich aufhält, bestimmt den Schwierigkeitsgrad. Wobei anfangs unklar ist, was einfach ist und was nicht und in welchen Gegenden es einfacher oder schwieriger wird. Das findet man schon selbst heraus. Im Hinterkopf hat man dabei den latenten Zeitdruck durch ein "Timing-Deck", so nicht zu viel Zeit zu lassen, weil man diese Dinge für den Endkampf finden will und bis dahin sein Schiff und seine Crew verbessert haben möchte.


    Wenn Dir Above and Below sowie Near and Fear zu wenig zusammenhängende Story war, dann ist Sleeping Gods ein Schritt in die richtige Richtung. Ebenso bietet es spielmechanisch mehr, wenn auch alles auf einem einfachen Level. Erwarte bitte keine Taktik-Kämpfe wie in Gloomhaven. Erwarte auch keine Erkundung der Gegend auf der Detailebene wie bei 7th Continent. Und erwarte nicht so viel zusammenhängende Story wie in Time Stories. Sleeping Gods ist in bester Tradition ein Ryan Laukat Spiel und entweder mag man diese Art von Genremix oder eben nicht,

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  • Das Spiel klingt, als ob es zusammen mit meinen Kindern (8 und 11 mit Spielerfahrung) viel Spaß machen würde, die wollen aber vermutlich einfach nur möglichst viel erkunden und Geschichten / Abenteuer erleben und legen wenig Wert auf strategisches / taktisches Spielen.

    Lässt sich denn der Zeitdruck und die Schwierigkeit leicht anpassen? Und ist die Story für das Alter geeignet oder ist sie eher düster?


    7th Continent hatte ich mit ihnen auch probiert und das Erkunden der Insel war am Anfang durchaus spannend, aber dann war doch recht schnell die Luft raus. Hier hatte einfach eine Story gefehlt.

    2 Mal editiert, zuletzt von welgen ()

  • ravn vielen Dank für diese Erklärung, ich bin ebenfalls noch am Hadern ob kaufen oder nicht.


    Der Punkt, der mich bei Nah und Fern gestört hat, wenig narrative Tiefe, wurde hier wohl in die richtige Richtung und Gewichtung gebracht.


    Ich bleibe mal gespannt, wann die deutsche Version aufschlägt :)

  • ravn

    Sehr schön erklärt.


    Hinzufügen möchte ich: im gegensatz zum sehr mechanischen, eher "kalten" 7th continent, ist sleeping gods durch und durch "abenteuerlich", familiärer und lebendiger.

    Vl ein nicht ganz passender Vergleich: wenn 7th continent ein wimmelbild wäre, wäre sleeping gods der comic dazu.

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    - Karl Kraus

  • ravn


    Ein großes Danke für die sehr eingehende Beschreibung. Die Keywords ließen mich direkt an das Karten-Spezial-System von 7th denken. Wenn dies dann 234, wenn X dabei, dann +9.

    X dabei dann das Keyword.


    Dann werde ich meinem Bauchgefühl es drauf ankommen zu lassen weiterhin Vertrauen schenken.


    Wenn auch auf die dt.Version wartend.

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  • Mich erinnert Sleeping Gods sehr an ein Open World Videospiel wie es bspw die Elder-Scrolls-Reihe ist.

    Eine grosse Welt zum Erkunden mit vielen, vielen kleinen und grösseren Geschichten. Und so sehr all die Mechanik-Beschreibungen in den vorherigen Posts auch stimmen mögen, so sehr ist Sleeping Gods bei mir ein Spiel, das ich im Prinzip losgelöst von dem übergeordneten Spielziel spiele. Ich fahre mit dem Schiff in der Gegend herum, finde hier eine neue Quest, dort einen Hinweis (aka Keyword) auf eine noch nicht entdeckte kleine Geschichte, die ich bei Interesse dann vielleicht suchen gehe, mal gehe ich gezielt einem bestehenden Auftrag nach...

    Ob das nun gut oder schlecht für das Gewinnen ist, ist mir dabei recht egal. Wegen mir bräuchte Sleeping Gods nicht unbedingt ein Spielende, ich könnte auch einfach weiterhin in dieser Welt herumschippern und dabei mit irgendwelchen Leuten reden, in dunklen Wäldern herumstolpern oder die verschiedenen Städte und Dörfer erkunden. Und was mir bei solchen Spielen immer besonders wichtig ist: Die Mechanik steht dem Spielerleben, der Immersion, nicht im Weg. Die läuft nebenher mit und macht genau das, was sie soll, nämlich das Spiel am Laufen halten.


    7th Continent, so innovativ der Ansatz auch war und ist, finde ich im Vergleich deutlich sperriger und deutlich "brettspieliger": Das Spielgeschehen ist koop-typisch extrem linear auf das eine spezifische Ziel ausgerichtet, links und rechts davon gibts nichts, die Mechaniken sind umständlicher in der Handhabung und viel dominanter in der Wahrnehmung während des Spielens, ohne dass dies dem Spiel einen spürbaren Benefit bei Immersion, Risikomanagement, Planbarkeit oder Spielfluss bringen würde, und die Immersion ist zumindest bei mir weitaus weniger stark ausgeprägt als bei Sleeping Gods.


    Wo Sleeping Gods eine interessante, lebendige Welt ist, die ich gerne erkunden möchte und an deren Geschichten ich teilhaben möchte, ist 7th Continent eine mit Illustrationen und Texten garnierte Problemstellung, die ich mit den mir zur Verfügung stehenden Ressourcen lösen muss. Müsste ich zwischen den beiden Spielen wählen, würde ich sofort und und ohne zu zögern Sleeping Gods wählen.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Sleeping Gods ist in der englischsprachigen Version mit "13+" eingeordnet und nimmt in meiner Erinnerung keine Rücksicht darauf, möglichst kindgerecht sein zu wollen. Deshalb auch die Altersvorgabe. Allerdings werden die Geschichten eh von einer Person für die Spielrunde vorgelesen und kreative Leser könnten die Handlung spontan anpassen, wenn es zu heftig wird.


    Schwerkraft Verlag gibt "ab 12 Jahre" an. Im Zweifel empfehle ich eher, Spiele mit vorab passender Altersvorgabe zu wählen. Weil das "13+" bzw. "ab 12 Jahre" wird schon seinen Grund haben. Das sollen aber alle Eltern selbst entscheiden, da mische ich mich nicht ein.

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  • Vielen vielen Dank für die ausführlichen und wirklich hilfreichen Rückmeldungen. Es klingt schon danach, dass es für uns besser passt als der 7th continent, aber 100% sicher kann ich natürlich nicht sein. Da hilft nur eins - testen ^^ also haben wir es bestellt und finden hoffentlich schon am Wochenende heraus, wie es uns gefällt.