Hiho,
Ich weiss nicht wer Spartacus schon gespielt hat, aber folgende Dinge sind am Spielmaterial aufgefallen:
Die Counter:
Sind gute Qualität, wobei auffällt das die reduzierten Seiten nicht extra gekennzeichnet ist. Im Spiel stört einen das allerdings absolut nicht, denn man sieht trotzdem auf einen Blick ob eine Einheit reduziert ist. Optisch finde ich es zwar schöner wenn die reduzierten Seiten mit einem Balken im Hintergrund angezeigt werden, irgendeine Notwendigkeit gibt es nicht. Aber wie gesagt: Ich fänd's schöner.
Der Spielplan:
Der Plan ist ein Papierplan, wie man ihn aus vielen Spielen diesen Bereichs kennt. Eine Plexiglasplatte ist ein muss. Das könnte zwar den ein oder anderen Eurogames-Snob vergraulen, ändert aber nix daran das es in dieser Art von Spielen normal ist. Aufgezogene Spielbretter machen auch nicht jeden glücklich, da sie halt viel mehr Platz im Karton wegnehmen und oft dann keine Counter-Trays mehr reinpassen. Was hier "besser" wäre, ist schwer zu sagen, denn das hängt genaugenommen von der Zielgruppe ab. "Geeks" stört der apierplan nicht - im Gegenteil hier würde eher ein Aufgezogener Plan unangenehm auffallen. Neulinge in diesem Spielesegment stellt es vor einige Probleme, die sie so erstmal gar nicht erwarten.
Die Aufmachung des Spielplans ist optisch gut, aber Teilweise ein wenig gedrungen, was die Nutzung der Provinz-Marker doch einschränkt. Imo gehen die völlig auf dem Plan unter so das wir gleich nach 2 Runden dazu über gegangen sind diese nicht zu nutzen. Wenn's gebraucht wird, wird halt schnell durchgezählt. Übersichtlicher wäre da wohl eine extra abgesetztes Feld in jede Provinz oder eine Tabelle an jeder Region oder Zentral wo man die Counter dann reinlegt und man dann einen Überblick hat. Es würde auch eine mini-Ansicht vom Spielplan gehen wo in den Provinzen nur Platz für diese Marker ist. Die Stammesfelder sind ein wenig klein geraten, so das sie fast ganz von den PK Markern überdeckt werden und dann übersieht man schnell das ein Feld ein Stamm ist, weil man denkt es wäre eine kleine Stadt. Extra Counter für die Stammesfelder würden hier auch helfen.
Die Provinzgrenzen sind etwas schwach und könnten sich durch mehr Kontrast ruhig besser absetzten, man gewöhnt sich aber dran.
Die Ereignisse die gespielt sein müssen um bestimmte Karten zu Spielen existieren als Counter und es sind entsprechende Boxen auf dem Plan vorgesehen. Das ist gut gelöst.
Die Karten:
Zuerst hatte ich bedenken das der Hochglanzdruck ein wenig anfällig gegen Kratzer ist. Ist er aber nicht. (Ich bin kein Fan von Kartenhüllen). Die Kartenqualität ist gut, und imo gibt es nur eins daran auszusetzen: Es gibt keine Historischen Anmerkungen auf den Karten. Ich finde so etwas immer sehr gut, tut zum Spiel natürlich nichts zur Sache.
Die Spielübersicht:
Naja, die ist ja ziemlich daneben. Mit viel Luft ausgefüllt ein Spielablauf auf der einen und die Möglichkeiten die anarchieleiste zu Beeinflusen auf der anderen. Da hätte man auch eine (oder gleich ZWEI) vernünftige Spielhilfe beilegen können, und dort alle wichtigen Tabellen und DRM's drauf unterbringen. (z.B. auch die ganzen Tabellen auf dem Spielplan, welche ja alle in Englisch sind - so hätte man auch die letzten Reste "lokalisiert"). Platz ist auf jedenfall genug drauf!
Die Regel:
Sie ist eine 1:1 Übersetzung der englischen Regel und von der Übersetzung her imo gut - das macht die Regel aber nicht unbedingt besser. Der Aufbau ist ein wenig seltsam. z.B. stört mich ungemein dass die Reihenfolge der Kapitel nicht mit der Reihenfolge im Spielablauf übereinstimmen. So finden sich die Regeln zur Politischen Isolation zwischen "Rückzug" und "Raubzügen". Da sucht man sich schonmal einen Wolf. Die Regel ist jetzt nicht so umfangreich so das es nach spätestens 2 Partien nicht mehr ins Gewicht fält, aber es erhöht die "Einstiegshürde" imo unnötig.
Alles in allem finde ich die die Qualität und die spielmechanische Umsetzung gut, aber durchaus Verbesserungsfähig. Es gibt keine Dinge die einen wirklich beim Spiel stören, aber kleinigkeiten die einem dann doch auffallen ohne dass der Spielspass getrübt würde (zumindest bei mir). Die Regeln ermöglichen leider keinen schnellen EInstieg in das Spiel, auf das fällt ab der zweiten Partie natürlich nicht mehr ins Gewicht, hindert einen aber wohl möglich daran die erste Partie überhaupt zu machen. Ich würde hier empfehlen sich einfach die Zeit zu nehmen und die Regel vorher einmal *komplett* durchzulesen. Man muss sich nicht alles merken, aber man bekommt dann ein Gefühl dafür wie die Regel aufgebaut ist und hat eine vorstellung wie das Spiel geht. "Querlesen" und einfach mal eine Lernpartie anfangen hat bei mir nicht funktioniert (was ich sonst recht oft mache).
Atti