Unendlichkeit steckt in so vielen Bereichen des Lebens, dass einem schwindelig davon werden kann, wenn man beginnt darüber nachzudenken...
Ich habe nun ein gedankliches Problem (eigentlich zwei), über das ich schon eine geraume Weile nachgrüble - da es nicht so einfach zu suchen ist, finde ich auch nichts rechtes dazu - da dachte ich mir, ich belästige Euch mal damit
Es ist auch nichts, was mir in meinem Leben weiterhelfen wird, aber vielleicht hat ja jemand Ideen oder einfach Lust gemeinsam über solche Dinge zu sinnieren...?
Erstes Problem:
Wenn ein Stern (oder auch irgendeine andere Lichtquelle) leuchtet, dann erzeugt er ja Lichtstrahlen, die in alle Richtungen abgestrahlt werden. Wenn wir nun diese Lichtquelle mal als Punkt annehmen (weil sie einfach so unendlich weit weg ist - wie beim Stern - oder weil sie einfach so klein ist - LED), dann könnte man sich doch vorstellen, dass die Lichtstrahlen von diesem Punkt aus gerade in alle Richtungen abgestrahlt werden. Wenn man diese geraden Strahlen nun aber länger zeichnen würde, dann entstehen irgendwann Lücken zwischen den Strahlen. Man könnte nun annehmen, dass man als Beobachter in diesen Lücken nichts mehr vom Licht sehen würde, was natürlich nicht der Fall ist.
Es ist nur ein Problem der Skizze und in Wirklichkeit müssen zwischen den gezeichneten Strahlen noch einmal unendlich viele Strahlen eingezeichnet werden, die also auch jeden Punkt in der Lücke treffen, so dass das Licht auch von dort aus zu sehen ist.
Denkt man das Ganze jetzt aber in Weltall-Größe, dann müssen an einem einzelnen Stern so viele Strahlen in so viele Richtungen entstehen, dass selbst Lichtjahre vom Stern entfernt man das Licht des Sterns noch an jedem Millimeter der dem Stern zugewandten Oberfläche der Erde sehen kann. Es gibt dort offenbar keine Lücken.
Alleine diese Vorstellung übersteigt irgendwie meine Vorstellungskraft, weil sich ja dann beim Ursprung des Lichts so viele Lichtstrahlen ausbreiten müssten, dass sie wirklich den ganzen Raum drumherum vollständig abdecken. Irgendwie kommt da entweder die Analogie des "Strahls" an ihre Grenzen oder man muss Licht ggf. doch noch anders erklären, um das wirklich zu verstehen.
Hat da jemand physikalische Erklärungen zu oder gibt es wissenschaftliche Gedanken zu diesem Problem oder habt ihr einfach noch Gedanken dazu?
Zweites Problem:
Das hängt mit dem ersten zusammen. Wenn ich einen Gegenstand betrachte, dann sehe ich ihn deshalb, weil von einer Lichtquelle aus Lichtstrahlen auf den Gegenstand treffen, dort abprallen und auf meiner Netzhaut einen Impuls auslösen, den mein Gehirn wiederum in Bilder umwandelt. Steht nun ein anderer Beobachter an einer anderen Stelle im Raum und beobachtet die gleiche Stelle auf dem gleichen Gegenstand, dann passiert es dort ebenfalls. Stellen wir uns nun also unendlich viele Beobachter um diesen Gegenstand herum vor. An dieser einen Stelle des Gegenstanden prallen also zu jedem Zeitpunkt unendlich viele Lichtstrahlen ab, die gleichzeitig zu allen Punkten des Raums drumherum zurückgeworfen werden.
Das passiert außerdem gleichzeitig mit allen drumherumliegenden Punkten aller Gegenstände in einem Raum und überhaupt überall.
Es ist doch wirklich ein Wunder, dass nicht mehr Überlagerungen von Licht- und anderen Strahlungen zu beobachten sind.
Vermutlich sind sie das und unser Gehirn hat einfach gelernt, genau daraus die unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten und Materialien zu erkennen. Dennoch werden diese Dinge selten so richtig bewusst in theoretische Betrachtungen und Beobachtungen von Sternen, etc. berücksichtigt oder ich stecke nur nicht tief genug drin, um zu wissen, dass das doch geschieht.
Auch diese Vorstellung der unendlich vielen Strahlen, die gleichzeitig an einem Punkt zurückgeworfen werden lassen mich immer ein wenig fasziniert und schwindelig zurück (zum Beispiel auch bei einem Spiegel, der gleichzeitig alle Dinge vor sich für alle möglichen Beobachter gleichzeitig an jedem Punkt seiner Oberfläche spiegelt) und wo bei zwei Personen, die sich im Spiegel sehen, sich die "Hinspiegelung eines Beobachters" ja auch nicht mit der "Rückspiegelung des anderen Beobachters" überlagert, selbst wenn man sich genau in die Augen sieht...
Gibt es dazu wissenschaftliche Arbeiten oder weitere Gedanken von Euch?