Spielernachwuchs

  • Habe im Blog ja jetzt eine Umfrage gestartet, wie alt denn so die Leute sind, die auf meinen Blog kommen. Aber auch hier im Forum ist mir aufgefallen, daß viele über 30 sind. Ich hätte im ersten Moment gedacht, daß eher jüngere Menschen spielen und man später wegen Job und Familie weniger Zeit hat und eventuell dann mit 40-50 Jahren wieder dazu findet (z.B. über die Kinder).


    Habt Ihr denn das Gefühl, daß der Spielernachwuchs ausreichend ist? Viele der jüngeren spielen ja nicht die klassischen Brettspiele sondern eher diese TCG (Trading Card Games, wie z.B. Magic, ...). Werden das die Brettspieler von Morgen sein?


    Also werden wir Spieler in den nächsten Jahren mehr, oder sterben wir aus??? Wäre ja auch mal interessant, wie die Verlage das einschätzen - gibt es da Marktstudien?


    Neugierige Grüße
    Sankt Peter

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Tja, in der heutigen Zeit wird es nicht mehr sovielen Brettspielnachwuchs geben.


    Viele Kinder spielen gerne Computerspiele.
    Die Eltern haben oft nicht mehr die Zeit, das Sie sich mit den Kindern hinhocken und ein Brettspiel spielen, weil
    sie meistens zu müde sind
    im Fernsehen irgendetwas interessantes läuft etc.
    meistens beide Elternteile arbeiten gehen


    Durch die Werbung werden Tradingcard Spiele natürlich fociert, weil sie billiger herzustellen sind als Brettspiele und man diese Kartenspiele sehr gut in die Schule mitnehmen kann.
    Wir haben halt früher diese Quartett gespielt, wo man die verschiedenen Daten abgefragt hat.

  • In meiner Schulzeit hat es für mich mit Magic angefangen (so 96/97). Irgendwann merkt man dann auch als Kind/Jugendlicher dass das doch große Abzocke ist und steigt aus. Dennoch denke ich dass mein späteres Brettspielinteresse durchaus etwas mit den damals positiven Spielerfahrungen in Magic zu tun hatte.
    Also abwarten und die Hoffnung nicht aufgeben...vlt werden aus den ganzen Yugiohlern etc. einmal ordentliche Spieler *g*.

  • Die Zeit hat gezeigt das es geklappt hat! Aus dem Magic Spieler, der aber von den Eltern bereits Brettspiele kannte ist nun ein eigener Sammlungsbesitzer geworden.

    Auch die heutige Jugend hat regelmässig die Nase voll von all den online Medien und erfreut sich meiner Erfahrung nach sehr an dem sehr breiten Spektrum analoger Spiele! Aber lustig zu sehen wie besorgt ihr bezüglich der Spielerzukunft wart!

  • da ich anscheinend noch zu den "jüngeren" zähle (frisch 28) kurz meine Geschichte:

    In der frühen Kindheit Obstgarten, Hotel, Monopoly, Kuhandel, dann Risiko, irgendwann kam Catan hinzu und das, obwohl meine Eltern, ausser HABA Spiele, mit Spielen absolut nichts am Hut hatten. Dann sehr lange Pause in der Magic angesagt war. Nebenbei PC. PC irgendwann als unbefriedigend empfunden und auf der Suche nach "erschaffenden" Hobbys zum Tabletop gekommen. Jetzt, seit vielleicht seit 2 Jahren, bei den Brettspielen angekommen.

    Was ich sagen will: ich glaube die meisten kommen über Kinderspiele und die Klassiker ins Hobby. Diese Spiele sind (bzw. waren zu meiner Zeit) immernoch EXTREM verbreitet. Ansonsten reicht im Bekanntenkreis ein Spieler, um wirklich viele Menschen wieder zum Spielen zu bringen. Klar es ist nicht für jeden etwas, aber von der näheren Familie sind alle, bis auf den kleinsten Bruder, dabei und auch auch die Freundinnen meiner Brüder (Alter ca. 19, 20). In meinem Freundeskreis sieht es mittlerweile genauso aus.


    Fazit: sehr viele Jugendliche haben Interesse am Spielen, wenn es nur geweckt wird und dies geschieht über viele Wege. Erziehung, verstärkte Verknüpfung von Video- und Brettspielen, Erwähnung in Serien und Filmen (80er und 90er als Nostalgietrip sehr im Trend)...Ich mache mir wenig Sorgen, um Nachwuchs.

    Letztendlich ist es auch egal, ob man mit 8, 15 oder 25 zum Spielen kommt. Aber es kommen immer Leute zum Spielen, da bin ich mir sicher.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Achja, Gründe, warum so viele erst ab Mitte 20 ins Hobby kommen:

    1. Andere Dinge werden uninteressanter. Feiern gehen lässt nach, man sucht aber andere Möglichkeiten soziale Kontakte zu pflegen.

    2. Die finanziellen Mittel erhöhen sich. Mit 15 hätte ich mir Nemesis holen können und das wärs für das Jahr gewesen (überspitzt gesagt).

    3. Man wird selbstbewusster, schwimmt nicht mehr nur mit dem Strom und beginnt neue Dinge auszuprobieren. Man traut sich öffentlich zu sagen: ja, mein Hobby sind Brettspiele

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

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