Wieviel Chancen gebt ihr einem Spiel ?

  • Ich lese nach jeder Partie eines Spiels, dass ich zum ersten Mal erkläre, die Regel ein zweites Mal.

    Das machen wir auch. Aber ich glaube, es gab bisher kein Spiel, dessen Ersteindruck sich bei uns stark verändert hat. (Im Gegensatz zur Smart10-Bewertung von Fux&Bär. 8o )


    Gruß Dee

  • Ich gebe meinen Neuzugängen im Regelfall 2 - 3 Partien, wenn sie mich beim Ersteindruck nicht überzeugt haben.

    Es gibt zwar auch Ausnahmen, aber wenn mir ein Spiel beim ersten mal nicht ansatzweise Spaß macht, dann ändert sich das auch in der Regel nicht mehr.

    Da habe ich auch kein Problem diese Titel sofort wieder zu verkaufen, bevor die im Regal versauern.


    Kürzliche Opfer sind Yukon Airways und Yedo die mich über 3 Partien nur gelangweilt haben.


    Da hätten auch weitere Runden nichts mehr daran geändert.

  • Immer gebe immer mehr als eine Chance. Ich habe zu oft erlebt, das Spiele aufgrund von teils krassen Regelfehlern als schlecht oder broken abgeklatscht wurden. Ich lese nach jeder Partie eines Spiels, dass ich zum ersten Mal erkläre, die Regel ein zweites Mal.

    Das kann mir, da bin ich nahezu völlig sicher, so nicht passieren.


    Ich spiele nur mit meiner Frau, außerhalb Corona-Zeiten mit meiner festen Spielegruppe, oder eben solo, ganz, ganz selten mal mit meinem Sohn. Es kommt praktisch nicht vor, dass ich ein Spiel spiele, dessen Regeln man mir erklärt. Ich bin der Erklärbär und muss die Regeln selber lesen.


    Vor einer ersten Partie lese ich die Spielregel auf meine Weise mindestens ein-, oft auch zweimal. Dabei habe ich das Spielmaterial vor mir liegen und veranschauliche mir alles, was wichtig ist, auch über die Beispiele hinaus.

    Lese ich eine Spielregel, gehe ich da so dran, dass ich das neue Spiel als ein völlig unbekanntes, ganz eigenes Produkt behandele. Nie lese ich etwas oberflächlich, weil ich etwa denke, muss man nicht genauer lesen, den Mechanismus kenne ich ja. Ich lese auch alle Beispielstexte, völlig egal, ob ich denke, die Regel auch ohne Beispiel verstanden zu haben. So oft findet man Regeltext schon in der Materialbeschreibung und erst recht in Beispielen.


    Ich gehe deshalb davon aus, dass ich die geschriebene Spielregel eines Spiels vor der Erstpartie beherrsche, nicht bloß "quergelesen" habe.


    Dass mir bei von mir selbst vorbereiteten Spielen in der Erstpartie krasse Regelfehler unterlaufen, also solche, die ein Spiel gravierend verändern gegenüber dem, wie es sein soll, halte ich für nahezu ausgeschlossen.


    Wenn bei dieser intensiven, oft stundenlangen Vorbereitung (bei manchen Spielen dauert das halt) das Spiel nicht in der Lage ist, mir in der Erstpartie zumindest zu offenbaren, ob es Potential für mich hat, dann bekommt es auch dann keine zweite Chance, wenn ich es, wie fast immer, selbst bezahlt habe.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Immer gebe immer mehr als eine Chance. Ich habe zu oft erlebt, das Spiele aufgrund von teils krassen Regelfehlern als schlecht oder broken abgeklatscht wurden. Ich lese nach jeder Partie eines Spiels, dass ich zum ersten Mal erkläre, die Regel ein zweites Mal.

    Exakt genau so mache ich es aus denselben Gründen auch.


    Und manchmal hat der Erklärbär einfach nur einen schlechten Tag erwischt (o.k., bin ich meistens selber) ;

    gleiches kann auch auf die Mitspieler zutreffen (bzw. ein Teil der Mitspieler).

  • Mir fällt jetzt nicht mehr der Name des Spiel ein, aber ich habe vor ein paar Monaten ein Spiel erklärt und im Spiel ist mir aufgefallen, dass wir eine sehr wichtige Sache falsch gespielt haben. Ich habe allen Mitspielern direkt gesagt, hey stopp, wir haben etwas sehr Wichtiges falsch gespielt. Wollen wir das so weitermachen oder wollen wir es ab jetzt korrekt spielen?

  • Auch ich gebe ein neues Spiel im Regelfall 2 - 3 Chancen. Und lese bei eigenen Spielen immer nach der Erstpartie nochmal die Regel. Oft sind es kleine Regeln, die man sich nicht gemerkt hat und im fließenden Spiel aus Erinnerung oder Vermengung mit anderen Spielen in einer Spielsituation falsch spielt. Aktuelles Beispiel: Little Town. Ich wusste, das die Nutzung fremder Gebäude dem Besitzer was bringt. Irgendwie hatte ich einen Siegpunkt im Kopf - das war viel zu stark. War nur ein Geld (somit 1/3 Siegpunkt). Beim nächsten Mal spielen wir es richtig.


    Ich habe schon erlebt, dass ich Spiele beim ersten Mal eher nervig fand, z.B. Mystic Vale. Wenn dann später bei einer Folgepartie das Verständnis steigt und man die Möglichkeiten entdeckt, kommt der Spaß.


    Ein Song der Ärzte leicht abgewandelt: Gibt Spielen eine Chance ;)

  • Der Masse an Spielen gebe ich keine Chance. Diese kommen also nicht einmal in Betracht.


    Spiele die sozusagen schon mal die Chance bekommen haben einzuziehen bekommen unterschiedlich oft Chancen, natürlich gibt es Spiele die von Anfang an gut sind und später ein schlechtes Gefühl erzeugt haben und Spiele die anfangs weniger überzeugt haben.


    Beides wird oft besprochen, bei uns in der Gruppe kommt immer ein kleines Gespräch hinterher, nicht zwingend über das Geschehen, sondern oft über das Produkt.


    Quasi eine kleine Rezension, ein Ersteindruck, aber nicht für die Masse, sondern für unsere Gruppe, welche natürlich manchmal nur aus meiner Frau und mir besteht.


    Da wird dann oft analysiert,falls es nicht gefällt woran es lag, eigene Entscheidungen, Regelfragen, Regelfehlern, usw.


    Danach wird oft gesagt, würde ich nochmal testen oder es kann halt auch ein "darf direkt weg" rauskommen.


    Kann immer passieren, da ich noch immer ein Impulskäufer bin. Gerade um Essen herum. Kaufen, Testen, Entscheiden, gerade Neuheiten die noch nicht im lokalen Handel sind bekommt man ja meist für fast den gleichen Betrag weg, oft kostet so ein Test nur die Versandkosten.


    Daher kommt es oft vor, dass Spiele nur eine Chance haben.