Abstraktion in RPGs?

  • Nach meiner gestrigen ersten 2er Partie Dorn sind mir einige Fragen zu Brett-Rollenspielen und deren Darstellung der Spielsituation gekommen ,wobei mich eure Antworten dazu sehr interessieren würden!


    Nehmen wir an ihr hättet die Möglichkeit zu wählen wie eure Lieblingsrollenspiel beschaffen sein sollte was würdet ihr wählen.....

    unbemalte detailierte Plastikfiguren ( Descent) oder lieber Pappmarken oder Holzscheiben mit Aufklebern im Stile von (Space Alert ,Dorn oder Finstere Flure)


    zusammen Monster kloppen oder jeder allein und sich am schluss gegenseitig eins auf den deckel geben?


    viele charakterwerte und dutzende fähigkeiten oder überschaubare werte und fähigkeiten und sprüche?


    würfelorgien oder lieber ein sehr euromässiges kampfsystem ala Dorn?


    epische questen oder lieber dreckiges dungeon crawln?


    was haltet ihr generell von brett-rollenspielen ,was würdet ihr ändern ,was liebt ihr ,...?

  • Hier meine kurzen Antworten:


    unbemalte detailierte Plastikfiguren - daran hat man sich mittlerweile irgendwie gewöhnt


    zusammen Monster kloppen - gerade der Teamfaktor macht es interessant


    viele charakterwerte und dutzende fähigkeiten - umso mehr, umso besser: bietet mehr möglichkeiten zu Gestaltung der Charaktere


    würfelorgien? - am liebsten wäre mir ein karten-basiertes Kampfsystem, bei dem man sich seine Ressourcen über einen Dungeon Crawl gut aufteilen muss


    epische questen oder lieber dreckiges dungeon crawln? - dungeon crawl, aber eingebunden in eine Art Kampagnensystem

  • Hiho,


    Ich finde da gibt es unterschiedliche gute Ansätze. Sowohl Dungeon Crawl wie auch Epische Sachen haben ihren Reiz. Ob Plastik oder Counter ist imo Nebensache - beides kann gut oder schlecht sein - je nachdem wie es gemacht ist. Beides hat seine Vorteile und Nachteile.


    Würfel gehören imo dazu. Das macht den Reiz des ganzen aus. Wenn man es zu kalkulierbar macht, dann wirds doch langweilig.



    Atti

  • Hallo,


    eigentlich bilden Brett-Rollenspiele eine Nische, die arg klein ist. Auf der einen Seite gibt es die herkömmlichen Brettspiele und auf der anderen Seite die Rollenspiele.


    Mag man genau das, was typische Brett-Rollenspiele ausmachen, könnte es auch ein Ansatz sein, zu einem bewährten und rundgeschliffenen Rollenspielsystem wie D&D zu greifen und dort die Kampfregeln nutzen, um typsiche Dungeon-Crawler-Abenteuer zu spielen, die auch Anfänger-Spielleiter nicht überfordern, weil es im Kern eben um die Tabletop-Kämpfe auf einem Raster geht.


    Dazu braucht es dann allerdings einiges an Material: Spielleiterbuch und Heldenbuch, damit man seine Abenteurer erstellen und ausrüsten kann. Dazu dann noch entsprechende Miniaturen für die Helden und Monster. Als Battleboard ein Holzbrett mit Folie überzogen und Raster darunter, auf dem der Spielleiter die Orte der Kämpfe immer wieder neu einzeichnen kann mit Folienstifte. Das ist sozusagen das flexible Spielbrett. Gänge und unbedeutende Räume können die Spieler dann einfach selbst auf Karopapier mitzeichnen oder der Spielleiter kopiert die Karte aus dem Abenteuer und gibt Schnippsel davon weiter, die die Spieler dann aufkleben. Tja und dann braucht es eben noch ein passendes Abenteuer.


    Als Gelegenheitsspieler ist man da mit einem Brett-Rollenspiel eventuell guenstiger, aber weniger flexibel. Aber der Sprung vom kampflastigen D&D zum storybasierten Rollenspiel mit eingestreuten Kämpfen kann eventuell auch interessant sein.


    Cu/Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • danke für die ersten antworten ,hoffentlich werden es noch mehr!


    beginne nämlich gerade mit der arbeit an einem kleinem projekt , meinem ersten eigenen brett-rpg und wollte gerne ein paar meinungen und vorlieben hören! das grobe konzept steht schon und vielleicht wenn jemand in ein paar wochen testen möchte kann er das ja gerne schonmal kundtun , ich hoffe ich komme überhaupt soweit!


    was mich am meisten interessiert sind eure meinungen zu würfel und plastik! kann beides nämlich überhaupt nicht ausstehen und werde beides deswegen auch draussen lassen.

  • Hallo,


    Zitat

    unbemalte detailierte Plastikfiguren ( Descent) oder lieber Pappmarken oder Holzscheiben mit Aufklebern im Stile von (Space Alert ,Dorn oder Finstere Flure)


    Eigentlich egal, aber wegen Platz und Preis würde ich wohl Marker bevorzugen.


    Zitat

    zusammen Monster kloppen oder jeder allein und sich am schluss gegenseitig eins auf den deckel geben?


    Teampspiel sollte schon sein.


    Zitat

    viele charakterwerte und dutzende fähigkeiten oder überschaubare werte und fähigkeiten und sprüche?


    Viele Fähigkeiten, je mehr je besser.


    Zitat

    würfelorgien oder lieber ein sehr euromässiges kampfsystem ala Dorn?


    Würfel finde ich schon besser, aber es sollte nicht zu viel davon abhängen, so dass alle anderen Entscheidungen unwichtig werden.


    Zitat

    epische questen oder lieber dreckiges dungeon crawln?


    Mmmmhhh, kann ich so direkt nicht beantworten.


    Zitat

    was haltet ihr generell von brett-rollenspielen ,was würdet ihr ändern ,was liebt ihr ,...?


    Ich finde Brett-Rollenspiele eigentlich sehr gut. Es gibt allerdings ein paar Punkte die für mich dabei wichtig sind. Man sollte an einem Arbend ein Dungeon, Abenteuer was auch immer beenden können. Neue Spieler sollten zu jeder Zeit einsteigen können, damit man nicht auf die gleichen Personen angewiesen ist um wieder spielen zu können. Es sollte kein Spieler frühzeitig ausscheiden.


    Gruß


    Marcus

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • Hallo,


    meiner Meinung nach ist das so einfach nicht möglich. Ich finde zwischen dem klassischen Pen and Paper Rollenspiel, "Brett-Rolenspielen" wie Descent und Computerrollenspiele ist doch ein Himmelweiter unterschied. Allein schon die Aufgabe eines Spielleiters, Dungeon Master bei Pen and Paper und die des Overlord-Spieler bei Descent ist nicht zu vergleichen. Auch die oft gennante Aussage, dass die Brettrollenspiele als Einstieg für "richtige" Rollenspiele dienen finde ich so nicht zutreffen, weil Rollenspiele nicht auf Brettrollenspiele aufbauen sondern was ganz anderes sind.


    Gruß


    Marcus

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • Hiho,


    Ich finde auch das "richtige" Rollenspiele was anderes sein als Brett-Rollenspiele. Marcus aht völlig recht damit das es a) ein himmelweiter unterschied ist, und b) Brettrollenspiele sich absolut nicht dazu eignen jemanden an P&P Rollenspiele heran zu führen (weils einfach was völlig anderes ist).


    Ich finde auch das es ziemlich unterschiede bei den "Brettrollenspielen" gibt:


    - D&D Brettspiel, Heroquest - für mich ganz klar ein "Brett-RPG". Man hat einen Charakter, den entwickelt man weiter, es gibt eine Story (die wichtig ist um überhaupt das Abenteuer bestehen zu können) und es gibt einen Spielleiter, dessen Ziel es nicht ist die Helden so schnell wie möglich ins jenseits zu befördern, sondern die Helden durch das Abenteuer zu leiten.


    - Prophecy, Talisman, World of Warcraft, Runebound - ist eine andere Art eines Brett-RPG. Hier gibt es keinen Spielleiter, sondern alle Spieler spielen für sich und jeder versucht das Spiel zu gewinnen. Es gibt eine Charakterentwicklung nur wärend eines Spiels. Beim nächsten fangen alle wieder bei 0 an.


    - Starquest, Doom - ist imo kein Brett-RPG. Es gibt keine Charakterentwicklung (man sammelt bessere Waffen oder Munition) und der Spielleiter ist kein Spielleiter, sondern ein Gegenspieler, der selber versucht das Spiel zu gewinnen.


    - Descent - mixed Quasi Heroquest mit Doom. Der Spielleiter ist wieder ein Gegenspieler der selbst das Spiel gewinnen will, es gibt aber eine Charakterentwicklung über mehrere Szenarien (theoretisch über beliebig viele). Ist für mich wieder eine andere Art eines Brett-RPGs.


    Mir gefällt jetzt keine "Kategorie" besser oder schlechter als eine andere, die Frage ist wie sie ein Spiel umgesetzt. Starquest finde ich - trotz des Alters - wirklich gut auch Heroquest gefällt mir auch heute noch (das D&D Brettspiel ist ja nix anderes als ein etwas moderneres Heroquest). Prophecy ist auf seine Art auch gut. Auch WoW ist prima, genau wie Doom, Descent oder Runebound. Jedes der Spiele hat schwächen (extrem Lange Spielzeit z.B. bei Runebound und WoW bei mehr als 3 Mitspielern, oder sehr einfache Spielmechanismen bei HQ und D&D). Spielerich sind Descent und Prophecy imo die interessantesten.


    Atti

  • Stonie,


    was sagst Du denn zu DORN?
    Ich finde es Klasse, genauso müßte es sein - nur, nach etwa zwei oder drei Spielen haben wir es geknackt. Ich glaube nicht, daß der Dungeonkeeper gewinnen kann.


    Zu Deinen Fragen:

    • unbemalte detailierte Plastikfiguren ( Descent) oder lieber Pappmarken oder Holzscheiben mit Aufklebern im Stile von (Space Alert ,Dorn oder Finstere Flure)
      Warum unbemalt? :) Prepainted gibt es doch auch schon: TANNHÄUSER! So muß es sein.


    • zusammen Monster kloppen oder jeder allein und sich am schluss gegenseitig eins auf den deckel geben?
      Zusammen. Jeder allein ist öde, und gegenseitig bekloppen noch viel öder, am allerödesten in TALISMAN auf's Brett gebracht.


    • viele charakterwerte und dutzende fähigkeiten oder überschaubare werte und fähigkeiten und sprüche?
      Charakterwerte: Ein paar, nicht zu viele (damit sich Dieb, Magier, Kämpfer und Priester unterscheiden). DORN ist hier genau nach meinem Geschmack.Sehr schöne charakterspezifische Fertigkeiten, die sich noch schön über die 3 Level steigern.


    • würfelorgien oder lieber ein sehr euromässiges kampfsystem ala Dorn?
      Lieber euromäßig, CDG vielleicht, oder so wie bei SMALL WORLD, wo der Würfel nur einen kleinen Schubs ausmacht.


    • epische questen oder lieber dreckiges dungeon crawln?
      Epische Questen wirken unrealistisch.

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  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Stonie,
    was sagst Du denn zu DORN?
    Ich finde es Klasse, genauso müßte es sein - nur, nach etwa zwei oder drei Spielen haben wir es geknackt. Ich glaube nicht, daß der Dungeonkeeper gewinnen kann.


    Meine Erfahrung beschränkt sich ja noch auf die eine 2er Partie ,die wir auch nicht bis zum bitteren Ende gespielt haben ,weil ich die Helden schon auf zwei reduziert hatte und wir nicht wirkliche Chancen mehr für sie sahen.
    Eigentlich hat mir das Spiel recht gut gefallen ,besonders die Kürze und Klarheit der Regeln hat mir sehr gut gefallen, außerdem natürlich die ganzen Dinge die mich erst zum Tausch bewegt haben (keine Würfel , keine Plastikfiguren, nicht zu lange Spieldauer ,skaliert von 2-6). Bin gespannt wie sich das Spiel mit mehreren Spielern und mehr Erfahrung entwickeln würde. Schade finde ich das Zorkal im Vergleich zu dem/den Heldenspieler/n doch relativ wenig zu tun hat.
    Ein variabler Spielplan und mehr Stufen für die Helden und Zorkal wären auch noch nett gewesen ,weil in unserer ersten Partie schnell die Grenzen erreicht waren. Also mal schauen wie sich das Spiel mit mehr Spielern spielt ,aber ich glaube auch das es nach ein Partien an Reiz verlieren wird ,weil es wie du schon gesagt hast vielleicht lösbar ist oder weil einfach die Abwechselung fehlt .

  • Falls die Helden schon auf Level 3 waren, bevor sie es zu Zorkal geschafft haben, waren sie zu zögerlich! :)


    Aber es ist wirklich ein schönes Spiel und ich spiele es auch gerne nochmal mit Anfänger-Helden und mache ihnen den Zorkal.

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