Bundestagswahl 2009

  • Also erstaunlich finde ich ja mal wirklich die voraussichtlich niedrige Wahlbeteiligung.


    Da sind wohl viele SPD Wähler lieber grillen gegangen :grill:


    Die "kleinen" Parteien haben wie immer von einer geringen Wahlbeteiligung profitiert.


    Jetzt scheint ja schwarz-gelb zu kommen. Am Ende ist das glaube ich egal, wer "regiert". Regieren tun am Ende die Rahmenbedingungen, die Wirtschaft und Soziales vorgeben. Spielräume sind nicht vorhanden, so daß es eher ein politisches Verwalten ist.


    Auf neue 4 Jahre...

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  • Hallo,


    interessante Theorie. Bin mal gespannt ob du recht hast oder ob sich die Parteien diesmal doch mehr an das Halten was sie während des Wahlkampfes gesagt haben. Vorallem bei der FDP wird dies wohl sehr entscheidend denn diese Partei hat von ihrer klaren Position profitiert und gerade hier werden die Wähler ein Auge speziell darauf werfen.


    Gruß Monchhichi

  • Zitat

    Original von ode
    Die Frage, die sich mir stellt ist, ob die SPD den Bugschuss versteht...


    Darauf würde ich nicht wetten. Die Pressekonferenz nach der ersten Hochrechnung war ein Armutszeugnis. Man hat sich nur gewundert, warum die Anhänger so aus dem Häuschen waren.

  • Zitat

    Original von ode
    Die Frage, die sich mir stellt ist, ob die SPD den Bugschuss versteht...


    Echt ey. Reichtum für alle, verdammt ! Wann checkt das der Münte endlich ? :sos:

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Die "kleinen" Parteien haben wie immer von einer geringen Wahlbeteiligung profitiert.


    Inwiefern profitieren denn die kleinen Parteien von einer geringen Wahlbeteiligung?
    Ganz im Gegenteil: Die Stimmen werden gemäß der restlichen Wahl hochgerechnet. Der Nichtwähler hat also (ausgehend von den vorläufigen Zahlen des Bundeswahlleiters) mit 0.394 Stimme die CDU/CSU gewählt, die damit Hauptprofitierender der geringen Wahl ist.


    Der Hintergrund der Legende von "Kleine Parteien profitieren von geringer Wahlbeteiligung" ist wohl der, dass die kleinen Parteien ihre Wähler besser mobilisieren können. Oder auch: Die kleinen sind so extrem, deren Wähler wählen diese eben immer - sozusagen: Der NPD'ler wird die NPD immer wählen, weil er von dieser überzeugt ist.
    Da frag ich mich ja direkt:
    1) Der typische Wähler einer größeren Partei (sagen wir mal CDU/CSU oder SPD) ist also garnicht von dieser überzeugt und wählt sie, weil er sonst nicht weiß, was er wählen soll?
    2) Hohe Wahlbeteiligung dient in erster Linie den Parteien, die die anscheinend etwas willkürlichen Wähler besser in ihren Bann ziehen können.


    Ich denke, dass die kleinen Parteien inbesondere deswegen profitieren, weil die großen (insbesondere die SPD) immens an Stimmen verloren haben. Irgendwo müssen die ja hinwandern, oder? Klar, einige gehen dann garnicht mehr wählen, aber viele wählen dann eben auch andere Parteien. Da wohl alles außer SPD und CDU/CSU "klein" ist, profitieren also zwangsläufig die kleinen Parteien.
    Und da es eine große Koalition in der Regierung gab und die Regierung typischerweise Stimmen verliert ist auch nicht so ungewöhnlich. Es nur darauf zu schieben, dass die Wahlbeteiligung niedrig ist, macht mir die Sache zu leicht - gemäß dem Motto: Natürlich haben die großen "Volkparteien" keine Stimmen verloren oder gar etwas falsch gemacht: Die Wahlbeteiligung ist gesunken! Ein Unfall, für den keiner etwas kann, hm? :)


    Zitat

    Original von Sankt Peter
    Jetzt scheint ja schwarz-gelb zu kommen. Am Ende ist das glaube ich egal, wer "regiert". Regieren tun am Ende die Rahmenbedingungen, die Wirtschaft und Soziales vorgeben. Spielräume sind nicht vorhanden, so daß es eher ein politisches Verwalten ist.


    Rahmenbedingungen? Wieso das denn - wir bekommen Steuererleichterungen! Hat doch schon die FDP im Wahlkampf gesagt und gewonnen! Wir können uns also schon freuen, demnächst noch mehr Geld im Portomonaise übrig zu haben - mitten in der Wirtschaftskrise. Das ist doch super! *)



    Mich interessiert jetzt vorallem, was mit der SPD passiert. Ich finde es ja... interessant... wie die Parteiführung aktuell darauf reagiert. Zehn Prozent gesunken, da sprech ich von einer Ohrfeige vom Wähler. Man könnte meinen, dass da etwas falsch läuft. Ich sehe aber noch keine Konsequenzen daraus. Tapfer! Vielleicht belohnt der Wähler die Konsequenz ja in der nächsten Wahl wieder :floet:

  • Zitat

    Original von ode
    Wie meinen? ?(


    Die SPD braucht keinen Schuss vor den Bug, sondern ihre Wählerschicht. Würden die Menschen sich nicht von der Linken mit unzeitgemäßen Versprechen ködern lassen oder die Wahl boykottieren, dann würde jetzt nicht Schwarz-Gelb regieren.

  • Zitat

    Original von gugi


    Die SPD braucht keinen Schuss vor den Bug, sondern ihre Wählerschicht. Würden die Menschen sich nicht von der Linken mit unzeitgemäßen Versprechen ködern lassen oder die Wahl boykottieren, dann würde jetzt nicht Schwarz-Gelb regieren.


    LOL, genau. Das erklärt dann auch das Verhalten der SPD in der Pressekonferenz. Die anderen sind schuld! Dass die SPD ein enormes Glaubwürdigkeitsproblem hat (ich meine hier "ausnahmsweise" nicht die Koalitionsfrage) und es für sie genau genommen keine andere Machtoption als schwarz-rot gab, trug dazu bei, dass die SPD dort steht wo sie heute steht. Dort wo es eine ernsthafte Alternative gibt, steigt auch die Wahlbeteiligung und auch der Stimmenanteil für die SPD, siehe Landtagswahlen in Thüringen und Saarland. -Edit- Ok, in Saarland hat die SPD auch Stimmen verloren, aber immerhin stieg die Wahlbeteiligung. -Edit-


    Ich bezweifle, dass die SPD aus dem Ergebnis lernen will. Steinmeier dementierte einen Zusammenhang mit der Agenda 2010, personelle Konsequenzen sind bisher (noch) nicht angedacht. Das ist alles sehr bedauerlich, eine starke SPD ist sehr wichtig in unserem demokratischen System. Man kann nur auf eine Gesundung hoffen, doch diese ist noch nicht in Sicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von stmountain ()

  • Selten so herzlich gelacht, gugi. Bitte nimm es mir nicht krumm. Aber die Parteien sind für ihre Politik und die daraus resultierenden Wahlergebnisse schon selber verantwortlich...

  • Zitat

    Original von gugi
    Die SPD braucht keinen Schuss vor den Bug, sondern ihre Wählerschicht. Würden die Menschen sich nicht von der Linken mit unzeitgemäßen Versprechen ködern lassen oder die Wahl boykottieren, dann würde jetzt nicht Schwarz-Gelb regieren.


    sondern?


    Ich finde eher die Menschen haben sich von der FDP und CSU mit unzeitgemäßen Versprechen ködern lassen... und bis zur nächsten Wahl haben sie vergessen, was für einen Sozialabbau wir erleben werden.


    Grüße
    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von MartinMenke ()

  • Zitat

    Original von ode
    Selten so herzlich gelacht, gugi. Bitte nimm es mir nicht krumm. Aber die Parteien sind für ihre Politik und die daraus resultierenden Wahlergebnisse schon selber verantwortlich...


    Natürlich sind die Parteien selbst verantwortlich, das würde ich niemals bestreiten. Natürlich verliert die SPD Stimmen, weil sie sich dem unbezahlbaren und ungerechten Populismus einer Linken nicht anschließt.


  • Wir werden sehen was auf uns zukommt, es nützt einem nicht viel jetzt schon den Teufel an die Wand zu malen. Besonders interessant finde ich, wie Ernst es die FDP nun tatsächlich mit den Bürgerrechten meint, mit Schäuble und von der Leyen hat sie da ja sehr vehemende Gegner. Am meisten ärgert mich aber das Thema Ausstieg aus dem Atomausstieg, das wird eine Modernisierung der Stromproduktion auf Ewig verzögert, damit bin ich durch meine Arbeit auch unmittelbar betroffen.

    Einmal editiert, zuletzt von stmountain ()

  • Wir werden sehen was passiert:



    a) Unterschreiben die Herren Ramsauer und Seehofer den Koalitionsvertrag ohne einen konkreten Termin für Steuersenkungen?



    b) Wie schluckt die FDP die Kröte der Onlinedurchsuchungen?



    c) Wie wird die neue Regierung am Tage nach der Ernennung die Steuererhöhungen zum 1.1.2010 in Einklang mit Ihren Wahlprogrammen bringen?



    d) Steigt die Mehrwertsteuer nur auf 21% oder noch weiter?



    e) Wird der ermässigte Steuersatz von 7% einfach abgeschafft? (Lässt sich wunderbar mit Bürokratieabbau begründen)



    f) Wie lange dauert es bis das nächste neue AKW in die konkrete Projektphase geht?

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern ()

  • Nagut, dann schmeiß ich mal den Vermutungsmodus an :)


    [Vermutungsmodus]


    Zitat

    Original von Klaus_Knechtskern
    Wir werden sehen was passiert:



    a) Unterschreiben die Herren Ramsauer und Seehofer den Koalitionsvertrag ohne einen konkreten Termin für Steuersenkungen?


    Klar!


    Zitat


    b) Wie schluckt die FDP die Kröte der Onlinedurchsuchungen?


    Die armen Kinder. Das wird sehr schwer für die FDP. Ich vermute JA.


    Zitat


    c) Wie wird die neue Regierung am Tage nach der Ernennung die Steuererhöhungen zum 1.1.2010 in Einklang mit Ihren Wahlprogrammen bringen?


    "Die enormen Staatschulden lassen keine andere Alternative zu."


    Zitat


    d) Steigt die Mehrwertsteuer nur auf 21% oder noch weiter?


    Nur 21%? Weite Teile der (vorallem exportorientierten) Industrieverträter fordern schon seit geraumer Zeit 25%. Diese Zahl findet auch in einigen Teilen der CDU guten Anklang.


    Zitat


    e) Wird der ermässigte Steuersatz von 7% einfach abgeschafft? (Lässt sich wunderbar mit Bürokratieabbau begründen)


    Steht im Guttenbergischem Industriepolitischen Gesamtkonzept. Also, sicher! Obwohl gerade die CSU den ermässigten Steuersatz für Gastronomie und Hotelgewerbe fordert.


    Zitat


    f) Wie lange dauert es bis das nächste neue AKW in die konkrete Projektphase geht?


    Gut, das wird noch ein paar Jahre dauern.


    [/Vermutungsmodus]