Hier mal ein paar provokante Thesen zu RoE:
These 1:
Die Fortschrittsplättchen sind nicht ausreichend verzahnt mit den Gebietsplättchen und Stadtplättchen. Insgesamt existieren nur 3 Plättchen, die Auswirkungen auf die Gebietsplättchen haben.
These 2:
Die Spielerzahlangabe von 2-5 ist irreführend. Das Spiel wird eigentlich erst mit 4+ Spielern reizvoll.
These 3:
Am Ende dreht sich alles nur um die Gebiete auf der Karte. Dieser Effekt nimmt zwar mit steigender Spieleranzahl ab - bleibt aber dennoch dominant.
These 4:
RoE ist ein Zivilisationsaufbauspiel, bei dem der Zivilisationsaufbau nicht ausreichend belohnt wird.
These 5:
Mangel tritt nur selten auf. Ernährung, Einkommen/ Kosten sind stets problemlos zu bezahlen. In dieser Hinsicht ist es eher ein Optimierspiel, um zu viel Überfluß zu vermeiden.
These 6:
Das Spiel plätschert höhepunktsarm vor sich hin.
These 7:
Runaway Leader Problem bei 2 Spielern. Bei mehr Spielern wird dies nur dadurch vermieden, daß alle auf der Karte auf den Führenden einschlagen.
These 8:
Großteil der Fortschrittsplättchen sind unspannend und einige viel zu stark. Z.B. ist die Religion zu stark (je 1 SP pro Gebiet, in dem man mindestens 1 Cube hat) oder der Söldner...
These 9:
Gebietsplättchenauswahl ist nahezu beliebig. Letztendlich gewinnt der, der in allen Bereichen gut aufgestellt ist. Einseitige Strategien in Form von Spezialisierungen funktionieren nicht - d.h. am Ende sammeln alle alles.
These 10:
Das Spiel ist eher ein schlechtes von Wallace. Ein Themenbezug ist schwer zu erkennen, so daß auch keine richtige Stimmung beim Spielen aufkommt. Am Ende eine leider verschenkte Chance rund um einen interessanten und m.E. innovativen Einsetzmechanismus. Für ein gutes Spiel ist das aber zu wenig.