Qualität und Grenzen der Erklärbären in Essen

  • Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen an die Erklärbären... vielleicht müssen die Verlage auch für bessere Schulungen sorgen - aber unittype zum Beispiel schreibt von 4 ihm falsch erklärten Spielen... (welche waren das gleich?)...


    Wie sind Eure Erfahrungen???

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Mensch, Sankt Peter,


    bist ja schlimmer als Fußballreporter vorm Trainerrausschmiss.. :heat:


    Um das an dieser Stelle mal zu relativieren: Wir hatten einen hervorragenden Erklärer bei Machtspiele, der selber mit stumpfen Kommentaren und ziemlich souverän und cool das Spiel zu 100% auf der Pfanne hatte und vermitteln konnte. Großartig. Auch gut: Der Erklärbär bei Vasco da Gama und seine schnuckelige Kollegin (die von der Loyang-Schachtel :) ). Auch Ignacy am Portal-Stand wirkte begeisternd beim Regelerklären am Stand, ebenso das Personal am Stand von Longships. Ich würde das also nicht so verallgemeinern.


    Wie im anderen Thread beschrieben ist die Sache bei Shipyard natürlich ärgerlich. Ganz schlimm war auch die Dame mit den 1-A Fingernägeln bei Valley Games, die uns Days of Steam ungefähr so beigebracht hatte, wie wenn man Dreijährigen MÄDN erklärt. Dabei ließ sie die Hälfte der Regeln weg und erklärte die andere Hälfte wieder zur Hälfte vollkommen falsch. Das Spiel war aber meiner Meinung nach so oder so für die Tonne. Am Huch-Stand fühlte sich 20 Minuten lang keiner zuständig, uns
    Carson City zu erklären, was ich dann mit meinem Restwissen vom Regelüberfliegen und Instant-Querlesen übernommen habe und zu zig falschen Kleinigkeiten führte. Auch doof: Bei der Probepartie Thunderstone von Alderac hat das Standpersonal die Runden extrem kurz gehalten, indem die zweite Karte im Dungeon-Stapel bereits der Thunderstone war, wodurch nix Spezifisches deutlich wurde und wir quasi vier Runden Dominion gespielt haben. Weniger dramatisch aber auch nicht grad begeisternd war das genervt/emotionslose Runterleiern der Colonia-Regeln am Queen-Stand.


    Das nur mal gerade meine Erfahrungen.


    Grüße,
    Carsten

  • Hm, da ich dieses Jahr vier Tage lang am Nexus Stand erklärt habe und erst am Samstag abend mir mitgeteilt wurde, das ich Sonntag Battles of Napoleon erklären soll, war ich darin nicht sonderlich fit, habe es aber auch jedem der zu mir kam am Sonntag mitgeteilt, damit sie Bescheid wussten.
    Bei Einsätzen für die Heidelbären war es zum Teil schlimmer, da wurde man ständig ins kalte Wasser geschmissen und durfte Sachen erklären, während man selber das erste Mal die Regeln liest. Das hat sich aber in den letzten Jahren verbessert.
    Nicht immer sind die Erklärbären Schuld an ihrem Unvermögen, sondern die Verläge haben zu wenig Vorbereitungszeit oder Material zur Verfügung gestellt. Gekürzte Runden sind meist auch die Order des Verlages, so auch net die Schuld des Erklärbären.
    Einzig fehlende Begeisterung und Mitteilungsdefizite kann man den Bären anlasten.


    Gruss Falko

  • Ich hatte keine negativen Ausreißer.


    Egizia bei HiG
    Vasco da Gama (2x) bei What's your Game
    Machtspiele bei Eggert
    Mein Name ist Hase.. ähh... Elch bei CGE
    Opera bei The Game Master


    Allesamt sehr kompetent, freundlich und geduldig (Habt Ihr schonmal versucht, ein Spiel zu erklären während aus einem Lautsprecher ein Oper plärrt?).

  • Moin, moin


    dieses Jahr mußte ich zum ersten Mal seit Jahren nicht erklären, sondern durfte Erklärbären zuhören und ich finde die Qualität war deutlich besser als - subjektiv empfunden - vor fünf Jahren oder so. Es gab keine grundsätzlich falschen Erklärungen, nur freundliche Leute, die auch bei diversen Fragen während der Spiele kompetent zur Seite standen.
    Am besten gefiel mir am Sonntag Abend die Erklärung der Dame bei Dungeon Lords, am letzten Tag der Messe, Stand schon ausverkauft und dann noch eine Super gelungene Erklärung, fast schon eine Show. Chapeau!


    Gruss
    Andreas

  • Also ich kann mich nicht ueber die Qualitaet beschweren. Vieles war vieleicht etwas zaeh, das lag aber auch daran dass ich die Regeln aller interessanten Spiele schon im Vorfeld gelesen hatte. Ganz besonders positiv war mein Eindruck bei Vasco da Gama. Die Begeisterung und einfache Erklaerung auch noch am 3 Tag war super.

    2 Mal editiert, zuletzt von openair ()

  • Ich muss hier mal noch ein Sonderlob für (den haarlosen) Andrew von Reiver Games loswerden: Mit welcher Begeisterung und welchem Enthusiasmus er die Spiele erklärt und zur besseren Veranschaulichung auch gleich noch eine Runde mitspielt, ist echt super. Auch, wenn er verloren hat... ;)

  • Hiho,


    Naja, es passiert schon rel. oft das Regeldetails falsch erklärt wurden. VdG haben wir z.B. wie ich gestern festgestellt habe nicht ganz richtig gespielt. Nichts weltbewegendes, aber in sofern ärgerlich da wir teilweise genau die falsch gespielten Sachen nochmal explizit nachgefragt hatten.
    Naja, ich hab sowieso nicht den anspruch im ganzen Messetrouble eine Partie komplett und zu 100% richtig zu spielen. Aber mich würde es als Regelerklärer ziemlich wurmen, wenn ich ein Spiel was ich selbst nicht 100%tig kann erklären muss.


    Atti

  • Da ich ja auch häufiger (dieses Jahr nicht) unter einem "Erklärbär" T-Shirt stecke, weiß ich auch, was es bedeutet Erklärbär zu sein. Ich finde aber auch, dass ich zu häufig auf Leute gestoßen bin, die ihre Spiele eben nicht konnten - da habe ich eigentlich nur völliges Unverständnis für.
    Nicht als Schuldzuweisung gegenüber dem Erklärbären, sondern eher als Gesamtkonzept - was soll denn das? Steht ein Mensch als Promoter auf der Messe und weiß nicht, wovon er redet - na toll!


    Dass es "besser wird" empfinde ich da eher als Galgenhumor. Ein Erklärer, der mir sagt, dass er das Spiel nicht kann oder bei dem ich es dann erst selbst merke, das kann ich nicht wirklich verstehen. Es ist okay, wenn nicht jeder Erklärer alles kann, das sehe ich auch ein. Aber irgendwer sollte sich schon finden lassen - sinnvollerweise sollte die Anzahl der Regelkundigen Erklärbären auch mit der Anzahl der entsprechenden Tischen korrelieren...
    In diesem Sinne habe ich wenig Verständnis dafür, wenn mir bei den Heidelbergern "Die Werft" sehr schwammig, teilweise falsch, erklärt wurde.
    Ich habe auch schon öfter gehört, dass Erklärbären die Spiele erst in letzter Minute bekommen haben, oder teilweise sogar garnicht. Super!
    In diesem Sinne war es wohl ein glücklicher Zufall, dass ich bspw. Stronghold erst am Sonntag angespielt habe und Boogie schon die Messetage nutzen konnte, um Regelfragen auszumerzen (auf der Messe). Ich würde erwarten, dass man den Erklärern das Spiel auch rechtzeitig besorgt, oder zumindest einen spielbaren Prototyp. Von den Regeln mal ganz zu schweigen, ich hab auch schonmal "lad sie dir aus dem Netz" gehört - Bitte?!
    Ähnlich unverständlich finde ich, wenn man als Verlagsmitarbeiter und mehreren anderen am Stand mir keine Fragen zu einem von zwei neu angebotenen Spiel erklären kann. Kollegen fragen ist okay, aber dass sich dann keiner findet um die Fragen zu beantworten - ohweh.



    Meist sehr gut sind natürlich die Erklärungen von den Autoren selbst - bspw. bei Fzzzt! hatte ich eine sehr charismatische und kompetente Erklärung. Da blieb keine Frage offen. Auch bei Schweden hab ich mir vom Autor von Modern Society einiges erklären lassen - auch hier keinerlei Beanstandungen. Den Hut ziehe ich auch vor Boogie, der sich in Nachtarbeit in ein lückenhaftes Regelwerk und die Messetage in die Vervollständigung eben dieses eingearbeitet hat.
    Eigentlich eine Sauerei von Verlagsseite aus...

  • Timo, ich habe ja das letzte Jahr auch drei Tage am Stand von Le Havre zugebracht und bin ja so gesehen auch einer von den oragenen T-shirts. Daher weiss ich ja auch, wie das so ist als Erklärbär. Aber gerade unter dieser Prämisse fand ich einige der genannten Sachen schon ziemlich blöd.


    Und was Du bezüglich der Regelbeschaffung sagst, wars bei Uwe streng genommen auch nicht viel anders, außer dass wir evtl. vorher den Prototypen mal gespielt haben. Aber da weiss ich jetzt nicht, inwiefern Ihr Dortmunder da vorher noch eingewiesen wurdet..

  • Ich weiß nicht, wie das genau bei Lookout abläuft - die Regeln kannte ich aber in der Regel vorher und habe meist auch schon mehrere Runden gespielt gehabt - und sei es mit dem Prototypen. Meist hab ich die Spiele dann auch direkt mit Uwe angespielt.
    Inwieweit "Dortmunder" da weiter eingewiesen wurden, kann ich auch nicht beleuchten - ich bin selbst keiner. Ich möchte und werde die Diskussion aber auch nicht konkret anhand von Lookout oder einem anderen speziellen Verlag aufziehen, sondern ganz allgemein bleiben und da bleibe ich bei meiner "blöden" Ansicht: Ein Promoter auf der Messe sollte die Spiele die er promoten soll, auch beherrschen und ein Verlag, der seine Spiele promotet haben will, sollte dafür Sorge tragen, dass das auch menschenmöglich ist, ohne dass man in letzter Minute in Hauruck-Methode quasi "halbfreiwillig" noch nachts die Regeln schnell um die Ohren schlagen muss.


    Ich möchte auch keinesfalls Lookout hier als Referenz anpreisen. Das schreibe ich mehr als diesjähriger Messebesucher, als als Lookout Erklärbär (der ich dieses Jahr ja garnicht war). Ideal fand ich immer, wenn die Autoren selbst auch vor Ort sind - das ist meist nur bei kleineren Verlagen der Fall.
    Wenn du meine Aussage kritisch beleuchten willst, nur zu. Aber bitte mach es etwas konkreter als "einige Sachen fand ich ziemlich blöd" - da weiß ich ja garnicht, was und ob ich mich im Ton vergriffen habe und evtl. gesagte Dinge zurücknehmen muss oder mich aber im Recht empfinde und meinen Standpunkt argumentativ verteidigen/legitimieren soll.

  • Autsch, autsch, autsch, das war kein Hieb in Deine Richtung, mit den "genannten Sachen" meinte ich meine Erlebnisse auf der Messe dieses Jahr und nicht Dein Post. So gesehen habe ich Dir eher in Deiner Sichtweise zugestimmt und mit dem Lookout-Beispiel eher noch mal die Problematik verdeutlicht als rumgepupt!


    War aber auch etwas doof formuliert, sorry! :peinlich:

  • Ich war selbst noch nicht in Essen. Ist es denn so schlimm, wenn man die Regeln nicht 100% korrekt erklärt bekommt? Man möchte doch nur einen Eindruck vom Spiel bekommen, oder? Wenn man das Spiel dann mag, liest man sich die Regeln doch sowieso nochmal durch.

    Einmal editiert, zuletzt von msachau ()

  • msachau: Uiui Vorsicht mit so einer Ansicht hier im Forum, wirst gleich als Frevler verbrannt. Bin komplett deiner Meinung, Gefühl fürs Spiel und wenn es gefällt kaufen und zu Hause spielen.


    Tyrfing: Wenn du es nicht verstehen kannst, das manche Erklärbären von dir an ihren Wissenshorizont gebracht werden, dann lass e einfach und such dir nen anderen. Oder Studier die Regeln vorher zu Hause und erklär dir das Spiel selber.

  • Zitat

    Original von msachau
    Ich war selbst noch nicht in Essen. Ist es denn so schlimm, wenn man die Regeln nicht 100% korrekt erklärt bekommt? Man möchte doch nur einen Eindruck vom Spiel bekommen, oder? Wenn man das Spiel dann mag, liest man sich die Regeln doch sowieso nochmal durch.


    Naja, das Problem ist, wenn es wesentliche Punkte bei der Erklärung sind, die schiefgehen, dann ist dein Spieleindruck völlig für die Katz. In der Regel immer in negativen Sinne, d.h. das Spiel gefällt dir nicht, obwohl es eigentlich doch ganz gut ist.
    Wenn man bei "Die Werft" den Zusatzzug wegläßt, dann wird m.E. Geld doch wesentlich entwertet.


    Das kann auch (ich hab mich jetzt wieder vom Beispiel "Die Werft" gelöst) teilweise soweit gehen, dass ganze Teilbereiche des Spiels nicht genutzt werden, weil ausschlaggebende Kleinigkeiten oder Aktionsmöglichkeiten übergangen oder schlichtweg als "zu teuer" eingeschätzt werden.
    Lasse ich bei Funkenschlag bspw. (das ist fiktiv) die wechselnden Spielerreihenfolge weg, dann fehlt ein Kernelement des Spiels.


    Du wirst also in deiner ersten Einschätzung möglicherweise zu dem Punkt kommen, wo du dir die Regel eben nicht nochmal durchliest, weil es dir eben nicht gefallen hat.
    Wobei ich die ganze Diskussion schon so verstanden habe, dass es um deutliche Schnitzer bei den Erklärungen ging.
    Bei Stronghold "mal eben" eine +1 in einem Sonderfall des Kampfes vergessen -> Unwichtig (ich wüsste nicht, dass das passiert ist - abermals fiktiv)
    Bei Funkenschlag vergessen, dass die Kraftwerke auch rauskommen, wenn diese Anzahl Städte angeschlossen sind -> Ärgerlich, aber nicht wesentlich.


    Klar kann es passieren, dass Details falsch erklärt werden. Sogar größere Schnitzer können passieren - wir sind alle nur Menschen.
    Aber ich habe es jetzt so aufgefasst, dass teilweise wiederholt falsche Dinge erklärt wurden und auch auf Nachfrage auf diesen speziellen Punkt nicht etwa die Regel konsultiert wurde, sondern die falsche Auffassung erneut falsch darboten wurde.
    Dafür habe ich erstens kein Verständnis und zweitens ruiniert dass dann auch noch das Spielgefühl. Als Messebesucher bin ich aber just deswegen zur Messe gefahren: Um Spiele kennenzulernen...


    Ein konkreteres Beispiel: Ein mir bekannter Spieler hat mir erzählt, dass sie ein Spiel eines namhaften Verlags 2x neu angefangen haben und schließlich abgebrochen haben, nachdem sie feststellen mussten, dass sie nun einen dritten Versuch starten müssten, um das Spiel korrekt zu spielen. Ouch!


    Zitat

    Original von unittype001
    War aber auch etwas doof formuliert, sorry! :peinlich:


    Oh, das hab ich in der Tat als Widerspruch aufgefasst. Jetzt, wo ich wieß was gemeint ist, kann ich das aber auch rauslesen - nur meine erster Eindruck ging in eine andere Richtung...


    Zitat

    Original von zwobot
    Tyrfing: Wenn du es nicht verstehen kannst, das manche Erklärbären von dir an ihren Wissenshorizont gebracht werden, dann lass e einfach und such dir nen anderen. Oder Studier die Regeln vorher zu Hause und erklär dir das Spiel selber.


    Zweiteres, nämlich die Spielregeln selbst aus den Regeln erarbeiten tue ich regelmäßig. Auch in Essen wieder - dafür gibts ja den Herner Spielebus, nicht wahr? Zuletzt geschehen unter Schlafentzug, mit Kopfschmerzen und Fabrikmanager - nicht die beste Regel, aber auch nicht katastrophal. Die Umstände waren ja auch nicht sonderlich gut.
    Regeln erklärt zu bekommen ist aber schon um einiges angenehmer - und ursprünglich dachte ich auch, dass die Promoter just dafür da stehen. Später habe ich gelernt, dass das nur ein Teilaspekt des Promotens ist und es primär darum geht, dem potentiellen Kunden das Spiel sowohl schmackhaft zu machen, als ihm auch einen guten und schnellen Eindruck über das Spiel zu verschaffen - das kann bei Vielspielern auch schonmal das komplette und detailierte Erklären der Regeln sein, muss es aber nicht immer sein. Und auch der Vielspieler ist manchmal gewillt "einfach mal loszulegen". Hauptsache am Ende kennt man alle Regeln und hat ein vollständiges Spielgefühl.


    Ersteres allerdings möchte ich doch vehement widersprechen. "An ihren Wissenshorizont gebracht werden"?
    Das klingt danach, als seien die Erklärer schlichtweg zu dumm - das möchte ich nicht sagen. Erstens haue ich mich damit selbst in die Pfanne und zweitens hatte ich auch super Erlebnisse! Um Boogie mal ein wenig "Honig ums Maul" zu schmieren: Ich weiß nicht, ob ich mich unter diesen wiedrigen Umständen selbst (und das Spiel) so gut verkauft hätte!
    Also, im Kern denke ich nicht, dass die Leute "zu doof" dazu sind, die Spiele zu erklären. Aber manchmal mangelt es eben doch offensichtlich an Kenntnisse ums Spiel. Woran liegt das? Zum einen habe ich schon mehrmals gehört, dass die Spiele nur kurzfristig zur Verfügung standen und die Erklärer kaum Chancen hatten, das Spiel umgehend kennenzulernen. Zum anderen habe ich manchmal das Gefühl, dass das promoten als "Spaßangelegenheit" gesehen wird - nichts dagegen, dass es Spaß macht, das ist super! Aber manchmal hab ich das Gefühl, dass der Spaßaspekt soweit getrieben wird, dass "Vorbereitung eben keinen Spaß macht" und demnach weggelassen wird. Das wiederum widerspricht sich mit dem "professionellen Bild", was ich als Kunde erwarten würde. Ein Verlagsmitarbeiter, der eins von zwei seiner promoteten Spiele nicht kennt, huch?!
    Bei größeren Verlagen mit mehreren Spielen ist das teilweise normal, da ist dann manchmal die Organisation etwas... holprig?
    Kaum ein Heidelbär wird wirklich alle Neuheiten im Detail kennen, das ist mir klar. Manchmal hatte ich aber den Eindruck, die Leute erklären dennoch immer alle möglichen Spiel - ist das ein Manko der Organisation? Werden die Leute dazu gedrängt Spiele zu erklären, in denen sie selbst nicht regelfest sind?


    Wie auch immer, als Kunde erwarte ich schon, dass man mir ein Spiel im wesentlichen korrekt erklären kann. Wie das geschieht ist aus Kundensicht egal - wenn ich einen Verlagsstand mit Promotion zu einem Spiel sehe, kann man als Kunde doch erwarten, dass dort auch das Spiel erklärt wird, oder nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von Tyrfing ()

  • Hallo,


    mir hat ein unfähiger Erklärer (mit einem "ich erkläre ALLES" Button)


    das wird so gespielt - ach ne, doch so - augenblick, ich guck dann nochmal nach - 2min Pause - ach herje, dass ist ja doch ganz anders - sorry, aber ich hab das Spiel selbst erst einmal um 02:00 Uhr nachts gespielt - wie das mit den Aktionen geht? Augenblick...


    bei den Heidelbergern auf jeden Fall "Die Werft" ein ganzes Stück vermiest.

  • Zitat

    Original von msachau
    Ich war selbst noch nicht in Essen. Ist es denn so schlimm, wenn man die Regeln nicht 100% korrekt erklärt bekommt? Man möchte doch nur einen Eindruck vom Spiel bekommen, oder? Wenn man das Spiel dann mag, liest man sich die Regeln doch sowieso nochmal durch.


    Absolut korrekt. Wenn das Spiel gut erklärt wurde und sich ein kleiner eher unerheblicher Fehler einschleicht, was solls? Das ist absolut ok!


    Atti

  • Tyrfing : Danke schön. :peinlich:


    Schade ist, das die Regel so schlecht ist oder schlecht übersetzt. Egal, der Effekt ist der gleiche.
    Vorher runterladen hilft in so einem Fall auch nicht :(
    Ich hab übrigens noch etwas entdeckt/gefunden, was ich falsch erklärt habe *schäm*
    aber das poste ich im FAQ


    Man sollte schon unterscheiden, es sind da ja etliche Erklärbären auf der Spiel.
    Nicht wenige davon sind einfach nur Leute, die einen Nebenjob machen, zum Teil
    auch von Agenturen vermittelt. Das da nicht jeder mit Begeisterung bei der Sache ist,
    glaube ich, kann man sich denken. Auch wenn man meinen sollte, daß die Leute
    für Geld auch Leistung bringen müssten ^^
    Wenigstens kann man dann hinterher über die Erklärer lachen/lästern...
    Meistens fangen wir ja dann schon bei der Erklärung an, mit den Augen zu rollen


    :)

  • Hab mit dem "Wissenshorizont" nicht die Intelligenz der Erklärer gemeint sondern ihr Wissen über das oder die Spiele ihres Verlages. Wollte niemanden "Doofheit" unterstellen.
    Es gibt auch Erklärbären die nicht für Geld arbeiten und ihre Freizeit für den Verlag opfern, da er sonst absolut unterbestzt wäre.
    Bei grossen Verlagspogrammen (Heidelberger, Aschmodie,..) muss eine gute Organisation der Supporter vorhanden sein, um jedes Spiel mit einem fähigen Erklärer auszurüsten, das ist natürlich auch ein grosser Aufwand und geschieht nicht immer.


    Mein Gesamteindruck der Messe war das die Besucher viel unverschämter und fordernder geworden sind. Dies ist ein allgemeiner Eindruck und soll nicht beleidigen. Aber es gab schon ein paar Situationen wo ich schlucken musste, weil mein gegenüber ein fast asoziales Verhalten gezeigt hat.

  • Zitat

    Original von zwobot
    Mein Gesamteindruck der Messe war das die Besucher viel unverschämter und fordernder geworden sind. Dies ist ein allgemeiner Eindruck und soll nicht beleidigen. Aber es gab schon ein paar Situationen wo ich schlucken musste, weil mein gegenüber ein fast asoziales Verhalten gezeigt hat.


    Über die Besucher kann ich hingegen aktuell überhaupt nichts sagen - gibt's da ein paar "Highlights", die erzählenswert wären?
    Ich hab nur was von einem sturzbetrunkenen Besucher gehört, der im Vorbeigehen gerne die Stühle "aus dem Weg geschoben hat" - das kann ich mir schon kaum mehr vorstellen. Achso, doch - am Herner Spielebus war das Gerangel wie immer groß. Dieses Jahr hab ich da etwas komisch aus der Wäsche geschaut, als sich eine Dame mir gegenübersetzte, mit etwas fanatischen Blick. Ich erklärte ihr, dass der Mitspieler, auf dessen Stuhl sie nun saß gerade ein Spiel abholen würde und meine Freundin auch jetzt gleich neben mir Platz nehmen würde. Sie schien unbeeindruckt, setzte sich hin und hielt alle Stühle fest.
    Das Spielchen endete dann nach einer Weile, als meine Mitspieler ankamen, wir das Spiel auf den Tisch ausbreiteten und dann kein Platz mehr da war (der war auch schon vorher eigentlich nicht da... naja).


    Das war schon komisch. Abseits dessen fehlte mir wohl der "Kundenkontakt" um sowas zu beurteilen. Ich wäre aber auch gespannt auf Erlebnisse, wenn es was zu berichten gäbe...?

  • Zitat

    Original von Attila


    Absolut korrekt. Wenn das Spiel gut erklärt wurde und sich ein kleiner eher unerheblicher Fehler einschleicht, was solls? Das ist absolut ok!


    Atti


    Genau so sehe ich es auch. In meinen Fällen von Days of Steam und Die Werft ists aber so, dass wir durch die falschen Erklärungen scheinbar vollkommen andere Spiele gespielt haben, wie ich ja auch in letzterem Fall dank des Forums hier jetzt mitbekommen habe. Shipyard war vor dem Anspielen sicherer Kaufkandidat, nach dem Spiel dachte ich nur "was für ein belangloser Käse", und so hats auch keiner aus unserer Gruppe mitgenommen. Das ist blöd für mich als leidenschaftlicher Spieler und blöd für den Verlag weges des entgangenen Geldes.


    Kleine Regelungenauigkeiten kratzen hingegen tatsächlich nicht wirklich.


    Grüße,
    Carsten

  • Ich hab es auf der Messe sogar so gemacht, dass ich absichtlich Regeldetails weggelassen habe, damit die Leute schneller ans Spielen kommen. Denn die Zeit war bei uns begrenzt. Das hatte mehrere Gründe: Eine Viererpartie Loyang mit Anfängern kann locker mal die 2 Stunden überschreiten -> Wir hatten aber so einen großen Andrang, dass wir das irgendwie einigermaßen gerecht ordnen mussten -> Daher gabs bei uns nur Proberunden -> Da in der Zeit effektiv 2 bis 4 Runden Loyang gespielt wurden, war die Vorbereitung des Stapels der privaten Felder reichlich egal. Es ging nur darum, die Felder verstanden zu haben und mal gesehen zu haben, dass es unterschiedliche gibt. Daher hab ich diese Regel weggelassen. -> Auch, dass abgeerntete Felder abgeworfen werden, hab ich nur auf Nachfrage erklärt. Da wir nie so weit gekommen sind, dass mal ein Feld abgeworfen werden musste... Das mal so als Beispiel.


    Ich hatte aber auch nur ein Spiel und kannte es wirklich aus dem FF. In Regelsachen konnte mir da keiner was vormachen. Da wir uns auch dazu entschieden hatten, nur Probepartien zu spielen, habe ich die Erklärung so angepasst, dass den Leuten ein guter Überblick über das Spiel gegeben wurde und sie schnell ans Spielen kommen.


    Ein großer Vorteil war aber auch Uwes Erklärregel. Der hat seine ganze Testspielerfahrung da reingesteckt und jeder der Loyang mal seiner Spielrunde erklären will, sollte sich damit ausgiebig beschäftigen. Man lernt das Spiel beim Spielen. In meinen Augen genial!


    Wenn ich jetzt bei Heidelberger 10 Spiele des Komplexitätsgrades von Loyang gehabt hätte, hätte die Sache ganz anders ausgesehen. Wenn man weiterhin bedenkt, dass einige Verlage die deutsche Regel erst ein paar Stunden vor Messebeginn fertig haben, kann ich duraus verstehen, warum da der ein oder andere ins Schwimmen kommt.


    2008 hatten wir bei dvGames ein nettes Mädel, die die deutsche Regel von Amerigo kurz vor Essen als Word-Doc per Mail bekommen hat. Die Regel hat fast keine Bilder und das Spiel daran zu lernen ohne es je gesehen zu haben... War klar, dass sie zwischendurch immer mal wieder Details nachsehen musste. Sie hat es irgendwie hinbekommen, dass wir das Spiel korrekt gespielt haben und es mochten. Dieses Jahr bei Shipyard war es genau anders. Ich habs mit unittype zusammen angestestet und kann so seine Erfahrung teilen: Etwas eminent wichtiges wurde vergessen, was zwei Dinge an dem Spiel so stark in eine Unwucht brachten, dass ich dachte, dass dem Spiel ein wenig weitere Entwicklung ganz gut getan hätte. Geld wurde nie genommen, allein durch das Setzen ans Ende der Kette hin und wieder haben wir immer genug gehabt, denn wir mussten ja nie eine Extra-Aktion bezahlen. Dadurch, dass auch immer nur eine Aktion durchgeführt wurde, war das Spiel echt öde und langatmig. Mit Sonderaktionen braucht man mehr Geld und hat mehr Optionen im eigenen Zug.


    So was ist dann irgendwie ärgerlich...


    Die Ansichten von Zwobot teile ich aber nun wirklich mal so gar nicht...

  • Zitat

    Original von ode
    Die Ansichten von Zwobot teile ich aber nun wirklich mal so gar nicht...


    Hm fragt sich welche Ansichten, in deinem Post erläuterst du doch auch die Unschuld von Erklärern an schlechteren Demos durch Verlagsunvermögen?


    Zitat

    Original von Tyrfing
    Ich wäre aber auch gespannt auf Erlebnisse, wenn es was zu berichten gäbe...?


    Neben den vielfachen Diebstahlversuchen von Verkaufsmaterial am Stand, gab es einen lautstarken Monolog eines Herren, die Demotische umzuorganisieren, so dass er ein bestimmtes Spiel jetzt spielen könnte, obwohl alle Tische, bis auf den einen mit einem Prototypen besetzten Tisch, auf den ich gleich noch komme, bespielt wurden.
    Dieser Prototyp Tisch wurde von einer Gruppe Spieler am Donnerstag okkupiert und die Spielfiguren achtlos auf den Boden geräumt, sowie auch die Spielpläne. Als ich an den Tisch herantrat und die Gruppe höflich drauf hinwies, dass dieser Tisch den leider noch nicht spielbaren Prototypen ausstellen sollte und das nun schon halb aufgebaute Pandemie nicht zu dem Verlag gehört, an dessen Stand sie sich befinden würden, erhob sich einer der Herren der Gruppe und schimpfte das ja sowieso zu wenig Tische auf der Messe wären und nicht genutzte Tische von jedem benutzt werden könnten. Ich versuchte zu erklären, dass die Verläge ihre Stände so versuchten zu managen, dass jeder Interessierte die Spiele des Verlages probespielen könnte, der Herr verkürzte die Distanz zwischen mir und seinem Bierbauch auf Distanzklasse 0 und versuchte mich mit handauflegen vom Tisch zu entfernen. Auch nach holen der Chefs, da ich eine Konfrontation vermeiden wollte, waren noch 5 ohrenbetäubende Minuten an Diskussion nötig, um die Gruppe und ihr Spiel, welches sie bei Pegasus mitgenommen hatten, vom Stand zu entfernen, was mit einer Drohung ihrerseits nie wieder Spiele unseres Verlages zu kaufen endete.
    Eine andere Gruppe Spielinteressierter Ausländer von einer bekannten Insel setze sich an einen der Tische und begann deutsche Bier zu verköstigen, bis 8 leere Flaschen sich angesammelt hatten und eine weitere volle ihren Inhalt auf einem Spieltisch, samt Unterlage verteilt hatte, woraufhin die Gruppe abzog, ohne ihr Leergut mitzunehmen.


    Dies sind die Ereignisse, welche mir im Sinn geblieben sind, da meine Gesprächspartner leider kein "normales" Verhalten an den Tag legen konnten.

  • Zitat

    Original von zwobot
    Neben den vielfachen Diebstahlversuchen von Verkaufsmaterial am Stand, gab es einen lautstarken Monolog eines Herren, die Demotische umzuorganisieren, so dass er ein bestimmtes Spiel jetzt spielen könnte, obwohl alle Tische, bis auf den einen mit einem Prototypen besetzten Tisch, auf den ich gleich noch komme, bespielt wurden.
    Dieser Prototyp Tisch wurde von einer Gruppe Spieler am Donnerstag okkupiert und die Spielfiguren achtlos auf den Boden geräumt, sowie auch die Spielpläne. Als ich an den Tisch herantrat und die Gruppe höflich drauf hinwies, dass dieser Tisch den leider noch nicht spielbaren Prototypen ausstellen sollte und das nun schon halb aufgebaute Pandemie nicht zu dem Verlag gehört, an dessen Stand sie sich befinden würden, erhob sich einer der Herren der Gruppe und schimpfte das ja sowieso zu wenig Tische auf der Messe wären und nicht genutzte Tische von jedem benutzt werden könnten. Ich versuchte zu erklären, dass die Verläge ihre Stände so versuchten zu managen, dass jeder Interessierte die Spiele des Verlages probespielen könnte, der Herr verkürzte die Distanz zwischen mir und seinem Bierbauch auf Distanzklasse 0 und versuchte mich mit handauflegen vom Tisch zu entfernen. Auch nach holen der Chefs, da ich eine Konfrontation vermeiden wollte, waren noch 5 ohrenbetäubende Minuten an Diskussion nötig, um die Gruppe und ihr Spiel, welches sie bei Pegasus mitgenommen hatten, vom Stand zu entfernen, was mit einer Drohung ihrerseits nie wieder Spiele unseres Verlages zu kaufen endete.
    Eine andere Gruppe Spielinteressierter Ausländer von einer bekannten Insel setze sich an einen der Tische und begann deutsche Bier zu verköstigen, bis 8 leere Flaschen sich angesammelt hatten und eine weitere volle ihren Inhalt auf einem Spieltisch, samt Unterlage verteilt hatte, woraufhin die Gruppe abzog, ohne ihr Leergut mitzunehmen.


    Dies sind die Ereignisse, welche mir im Sinn geblieben sind, da meine Gesprächspartner leider kein "normales" Verhalten an den Tag legen konnten.


    Ouch, da hast dus aber schlecht erwischt. In solchen Situationen fällt es sicher schwer ruhig zu bleiben. Neben der "Inselaktion" denke ich mal, dass vieles auch durch die Herbstferien begründet werden kann. Zum einen hat man nochmal anderes Publikum zum anderen steht allen Besuchern weniger Platz zur Verfügung, was anscheinend bei Patienten die ohnehin auf Kriechstrom laufen sogar noch zu einem Kurzschluß führen kann ;).

  • Gab es irgendwo auf der Messe Alkohol oder haben sich die Leute den mitgebracht um ihn dann auf der Messe zu konsumieren? Warum macht man das?!?
    Wenn ich es nicht schonmal von einer anderen Quelle gehört hätte, würde ich es kaum glauben...


    Die Szene mit dem freien Tisch kann ich mir hingegen relativ gut vorstellen - ich würd sie aber... höflich, aber bestimmt auffordern den Tisch zu räumen oder eben den hierfür vorgesehenen Prototypen anzutesten. Naja...

  • Zitat

    Original von Tyrfing
    Wenn ich es nicht schonmal von einer anderen Quelle gehört hätte, würde ich es kaum glauben...


    Da habe ich aber Glück das meine Glaubwürdigkeit nicht in Frage gestellt wird von dir. Es gab Stauder Plis an den Snack Points.


    Zitat

    Original von Tyrfing
    Die Szene mit dem freien Tisch kann ich mir hingegen relativ gut vorstellen - ich würd sie aber... höflich, aber bestimmt auffordern den Tisch zu räumen oder eben den hierfür vorgesehenen Prototypen anzutesten. Naja...


    Hm warum denkst du ich hätte dies nicht getan? Ich war die ganze Zeit höflich und ruhig, hast du andere Erfahrungen mit mir gemacht oder warum unterstellst du mir dies?

  • Wie war das mit "Kriechstrom"? Ich empfehle das bei einer Runde Aaargh!Tect auszudiskutieren... :)

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich wollte mit der Äußerung nicht deine Glaubwürdigkeit in Frage stellen, sondern lediglich mein Unverständnis und eben auch die völlige Unfassbarkeit, dass das Leute so machen. Ich kann mir einfach überhaupt nicht vorstellen, dass sich Leute den Alkohol auf die Messe mitbringen oder dort teuer einkaufen um sich dort zu betrinken.
    Das hat nichts damit zu tun, dass ich dich für Unglaubwürdig halte, sondern vielmehr, dass die Geschichte für mich ziemlich abgehoben klingt - ich kann es mir kaum vorstellen.


    Bei dem anderen Aspekt muss ich mich für das "aber" entschuldigen, das dem ganzen wohl den Eindruck vermittelte, ich wollte sagen, dass ich das anders gemacht hätte. Ich hätte sie dort auch "verscheucht" - nur das wollte ich in der Wortwahl so nicht schreiben und habe "höflich aber bestimmt" geschrieben.
    Auch das sollte kein Angriff auf dich darstellen oder einen "Ratschlag" das eben "besser" zu machen. Ich weiß ja garnicht, wie es geschehen ist, noch habe ich allzuviel Verständnis für das Verhalten der Herren - vielmehr Verständnis habe ich aber, dass man nach einigen Tagen Messe als Erklärer aber unter Umständen genervt ist und u.U. dann spontan nicht 100% korrekt reagieren würde - aber auch das, könnte ich prinzipiell nur nachvollziehen. Ich werfe es dir nicht vor, weil ich (s.o.) garnicht weiß, wie das abgelaufen ist.



    Ich habe das Gefühl, dass ich dir auf den Schlips getreten bin und du meine Zeilen nun in einem Licht siehst, dass ich garnicht angedacht hatte. Ich will dich nicht kritisieren - das einzige, wo ich konkret anderer Meinung zu sein scheine, als du ist der Punkt mit den Erklärern. Bei dem restlichen Punkten gehen wir eigentlich konform. Es tut mir leid, wenn ich mich ungeschickt ausgedrückt habe und so irgendwie den Eindruck geweckt habe, ich würde hier auf einer persönlichen Fehde mit dir stehen. Das tue ich nicht.


    Nachtrag: Das kursive "korrekt" im Text ergänzt, was ich davor vergessen hatte

    Einmal editiert, zuletzt von Tyrfing ()

  • Na wahrscheinlich habe ich zu empfindlich reagiert, somit auch ne Entschuldigung von mir. Subtext geht in Foren leider häufig verloren, somit wäre ne Runde Aaargh!Tect und ein Gespräch wohl wirklich besser:)

  • Wenn ich den Thread so auf mich wirken lasse wundere ich mich doch über das Verhalten der Verlage. Ich schicke vorraus dass ich noch nie als Erklärer in Essen war, lediglich als Kunde.


    Aber wieso werden die Promoter so schlecht vorbereitet? Das ist nämlich das was ich rauslese. Speziell den Heidelbergern scheint es egal zu sein wie Ihre Spiele rüberkommen. Hauptsache verkauft !?! (Ist das wirklich so ???)


    Ich denke nicht dass es für die breite Masse wichtig ist, dass Details rüberkommen. Die meisten wollen etwas über das Spiel erfahren und es mal antesten um ein Gefühl dafür zu bekommen. Der Promoter soll promoten, d.h. die Vorteile rausstellen die das Spiel für den Kunden zum "must have" machen. Bei HotW wäre das für mich die Spielreihenfolge, dass der letzte immer die erste Wahl hat, schlechte Völker an die Mitspieler verteilt werden können, das nach jedem zug sofort gewertet wird und dass jeder in der neuen Runde eine neue Chance mit einem neuen Volk bekommt. Scheißegal dagegen ist dass ein Monument beim erobern eines Landes bestehen bleibt.


    Es ist aber nicht die Aufgabe eines Promoters diese Vorteile rauszuarbeiten!!! Das kanns nicht sein. Der soll gut erholt und gut vorbereitet die Massen begeistern, das ist ein verdammt harter Job. Und wer dann noch nachts in mühevoller Kleinarbeit Regeln neu schreibt und übersetzt...RESPEKT!!! Ich hoffe der Verlag weiß was für einen Idealisten er da für sich kämpfen hatte und hat es honoriert.


    Es ist der Job des Verlags die Argumente auszuarbeiten und die Leute zu schulen wie die Spiele zu promoten sind. Damit erschlägt man, ich tppe mal, 70-80% der Kunden. Und für die Cracks muss dann ein sattelfester her, am besten natürlich der Autor, der alle Detailsfragen beantworten kann. Pro Spiel einer müsste doch reichen.


    Es ist für mich unvorstellbar, dass ein Verlag mit weniger auf der Messe auftaucht. Hier gehts doch ums bare Geld. Dieser Messeauftritt kostet doch eine Schweinekohle da versuche ich doch jeden Cent mitzunehmen durch begeisterte Käufer!!


    Und was ist mit den Verlagen die Ihre Leute offensichtlich schlecht oder gar nicht vorbereitet auf Kunden loslassen. Ist denen egal was über Ihr Spiele verzapft wird und wie die präsentiert werden?


    Falls ja kann ich nur sagen: Thema verfehlt. Setzen. Sechs. :teach:

    heffernan
    ------------------------------------------
    We have to wear these shorts !
    It's an offical company issue !!!

  • Moin!


    So wie Du es beschreibst, sollte es auch eigentlich sein. Leider gibt es dabei aber Marktmechanismen, die trotz aller guten Vorsätze (niemand will schließlich zur Messe gehen und nichts verkaufen oder zumindest promoten) das Ganze zum Wanken bringen können.


    Ein Beispiel:
    Hier kann ich dieses Jahr Matagot anführen. Sie wollten als Verlag ihr großes Spiel rausbringen, aber irgendwie hat es mit den Miniaturen nicht rechtzeitig geklappt. Man bekommt dies vom Lieferanten aber immerhin noch einigermaßen rechtzeitig vor der Messe mitgeteilt und entscheidet sich spontan (und für viel Geld wohl auch...), schnell ein paar Holzfiguren beizulegen. Dazu kommt noch ein Zettel, daß man die eigentlich veranschlagten und produzierten Kunststoff-Figuren kostenlos bekommt (noch einmal wird Geld ausgegeben, um die Porto- und Umschlagskosten zu bezahlen. Von den Mitarbeiter-Löhnen reden wir mal lieber nicht und denken, daß dies der Chef persönlich nach Feierabend oder in seiner Toilettenpause erledigt).
    So, der Kelch sollte also noch einmal am Verlag vorbei gegangen sein. Dann stellt man jedoch erschreckenderweise fest, daß man auch die Stanzbögen noch mal eben ändern muss, um Kreaturenscheiben zusätzlich einzubringen. Die sind wohl auch eigentlich als Spielfiguren aus Kunststoff vorgesehen und werden natürlich auch nicht früher fertig. Also schnell mal eben fünf Grafiken zusammenschnibbeln, kreisförmig ausrichten und auf ein Stanztableau setzen. Oh, die Dinger sind ja voll und es gibt nicht genügend Platz für alle Kreaturen. Die Folge: Zwei Geldmarker müssen weichen. Spieltechnisch vollkommen egal, weil das Geld laut Autor (von dem diese Infos stammen) eh immer reicht.
    Puhhh, hat es der Verlag also doch noch mal geschafft. Für den ganzen Stress gibt es aber dann noch als Belohnung anstelle zweier Kampfwürfel in neutraler Farbe fünf Kampfwürfel in den Spielerfarben. Schicker Lederbeutel inklusive und das ganze wird als Vorpremiere deklariert.
    Schade ist nur, daß in der schon gedruckten Anleitung diese Last-Minute-Veränderungen nicht mehr eingepflegt werden können. Dazu müssten die drei (?) Redaktionen (Englisch, Deutsch, Französisch) die Layouts abändern, alles zusammenbasteln und noch einmal komplett drucken. Dafür reicht einfach die Zeit nicht mehr.


    Ein Regelerklärer, der die Spielanleitung und ein solches Spiel dann am Mittwoch in Essen zum ersten Mal sieht, fällt zwar nicht in Ohnmacht, hat aber etwas mehr zu tun. Zumal, wenn er diesen "Job" nicht bereits einige Jahre macht.



    Die meisten Spiele, die in Essen vorgestellt werden, existieren erst eine oder zwei Wochen vor Öffnungen ganz real als Schachtel. Die Spielkartenhersteller und Spielekonfektionierer aus Deutschland, Polen, Tschechien, Belgien und Frankreich produzieren 24h am Tag vor diesem Event, damit die Produkte rechtzeitig fertig werden. Die Ware wird nach Möglichkeit gar nicht erst eingelagert, sondern direkt auf den LKW und die Straße gebracht. Oft gibt es sogar nur Teilproduktionen (1000 Spiele zur Messe, 3000 kommen danach), um Zeit zu sparen. Jeder Verlag hat eben nur ein gewissen Zeitfenster zum Konfektionieren seiner Ware beim Konfektionierer. Fabrikmanager und Insel der steinernen Wächter sind z.B. nur zwei Spiele, die direkt am Donnerstag morgen um 9 Uhr eingetroffen sind.


    Spielanleitungen sind natürlich immer recht früh fertig und könnten den Erklärern natürlich auch direkt vorgelegt werden. Aber nur anhand einer Spielanleitung hat man es schwer, ein Spiel zu erklären. Der Rest des Materials ist genauso wichtig. Ich muss Ereigniskarten sehen können, Kurzspielregel-Blätter kennen, Würfelseiten verinnerlicht haben und und und... Das geht alles erst direkt vor der Messe.


    Andererseits: Ein Verlag könnte natürlich seine Spiele auch schon im September fertig haben. Oder im August. Das ist aber werbetechnisch blöd. Bei Spielen, die im August veröffentlicht wurden und dann in den Handel kommen, handelt es sich für die informierten Spieler ja nicht mehr um richtige Neuheiten. Das kennt man eventuell schon, es gibt Testberichte, es entsteht kein Hype und auch Spontankäufe wegen gutem Material oder Grafik sind viel seltener als auf einer Messe. Außerdem kann man mit zwei Monate alten Pressemitteilungen bei den Printmedien und dem Radio/Fernsehen nicht besonders gut punkten.


    Letzte Alternative ist die Produktion im Sommer (August) und dem Einlagern der Spiele bis zum Oktober. Das wären dann aber zwei oder drei Monate Lagerhaltungskosten, ohne Abverkäufe zu haben. Das können sich kleine und mittlere Verlage nicht leisten, denn Lagerkapazität kostet... Ich habe auch schon versucht, mir ein Außenlager für meine Spielesammlung anzumieten. Da wird man schon arm, wenn die Halle gewisse Standards haben muß (Stichworte: Luftfeuchtigkeit, Sauberkeit, Tierbefall).


    Zurück zu den Erklärbären:


    Es gibt da verschiedenste Typen:


    a) Autor oder Prototyp-Tester: Bester Informationsgehalt. Wenn dann noch Redefreude dazu kommt, ist diese Kombination perfekt. Funktioniert aber meist nur bei Kleinverlagen.


    b) Freunde / Forenteilnehmer / Vielspieler / Ehefrauen / Kinder: Diese Gruppe erklärt ordentlich, kennt meistens auch alle Regeln und ist engagiert. Sie erhalten Belohnungen in Form von Verlagsspielen, Geld, Verpflegung, Eintrittskarten, Stellfläche-Möglichkeiten für Spielekäufe, Sex (bei Ehefrauen) oder Androhung von Enterbung (Kinder oder Ehefrau?)


    c) Angemietete Erklärbären: Über Jobagenturen werden diese Leute eingestellt. Eventuell auch über das schwarze Brett einer Universität bzw. Schulen. Die Motivation dieser Leute ist unterschiedlich, genauso wie ihr Spielebackground. Gestandene Verkäufer können alles anpreisen, aber ein Erklärer, der sonst nicht gerne spielt und sich in dem Metier nicht auskennt, ist eher fehl am Platz. Aber gerade bei großen Verlagen muß/mußte man schon öfter auf diese Leute zurückgreifen. Es funktioniert ja auch leidlich.


    ... und jetzt stelle dir mal c) vor, wenn die Person die Spielanleitung zu einem mittelkomplexen Spiel am Donnerstag Morgen um 8:30 Uhr (ich bin ja gar nicht so) bei z.B. Amigo bekommt. "Das wird schwer windig auf Norderney, sagt der Wettervogel im Fernsehen". Um 10:02 Uhr sitzt die erste Truppe bereits am Tisch.


    Ciao,


    Andreas Keirat
    www.spielphase.de

  • Der mir bekannte Normalfall ist vielmehr:
    Hier habt ihr die Spiele, die müsst ihr am xx.xx.xxxx draufhaben und erklären.


    Es gibt Verlage, mit Schulungen - die mir vielfach eher wie Werbeveranstaltungen vorkamen aber jetzt (richtigerweise) eher in Richtung "Wie erkläre ich gut?" gehen. Wobei das auch ein schweres Thema ist - die Spiele werden dann auch meist vorgestellt. Allerdings sind die Schulungen seltener, als die Neuerscheinungen, so dass man meist dennoch selbst Regeln lesen muss.
    Dann habe ich auch schon gesehen, dass es extra Erklärer Leitfäden/Regeln gibt. Manchmal sogar in der Verkaufsversion mit enthalten.


    Im Normalfall muss man schon selbst ein Faible für das Spiel haben und sich auch selbst die Spiele aneignen oder zumindest nacharbeiten, um wirklich fest zu sein. Auch muss man dann selbst noch "ein Konzept" entwerfen, wie man das Spiel vorstellt.
    Wenn es "schlimm kommt", muss man aus den Regeln und dem Spiel die wesentlichen Punkte herausarbeiten - also was ist nun wichtig zu erklären und was nicht. So schlimm wie zur Messe ist es denn meist nicht, d.h. über Nacht noch "schnell 20 Seiten" aneignen - ohweh.
    Da muss ich die Heidelberger auch ein wenig in Schutz nehmen, die haben in der Regel auch die unangenehmeren Spiele (Ich hasse FFG Regeln...), die ich eben nicht "mal eben über Nacht" erarbeiten kann. Bei "einem soliden HiG-Spiel" geht das ja noch halbwegs... naja.
    Zur Messe scheint es immer etwas chaotischer zu sein. Gut finden muss ich das aber dennoch nicht (und es ist denke ich auch deutlich rauszuhören, dass ich das auch nicht gut finde).



    Das schwierigste beim Promoten ist aber m.E. die Menschenkenntnis: Das heißt ich muss einschätzen, wer steht mir da gerade gegenüber - was will der eigentlich?
    Ist das der Freak, die ich die Spielmechanischen Feinheiten erklären soll? Die Oma, die ein Weihnachtsgeschenk sucht? Die Mutter, die das pädagogisch sinnvolle Spiel möchte (dann muss ich am besten schnell parat haben, warum XYZ gerade pädagogisch das Kindeswohl fördert...) oder den Business-Menschen, der gaaaaanz wenig Zeit hat um das supertolle, günstige Adventsschnäppchen zu holen, dass dennoch die Enkel glücklich macht.
    Je nachdem muss ich mich, das Spiel und das ganze Gespräch anders aufbauen - das ganze ist auch zu einem Teil "Talent".
    Und ich muss sagen, dass ich da Leute gesehen habe, vor denen ich einfach den Hut ziehen muss. Ich habe da konkret einen Menschen im Kopf (gut, der macht das seit Jahren), der dir nach 2 Minuten dich, das Spiel und die Situation eingeschätzt und vemittelt hat - Wahnsinn.


    Ich taste mich meist noch recht "standardisiert" an den Menschen ran - "Spielen sie denn oft?", "Was suchen sie denn?", "Wie kann ich ihnen helfen?", "Für wen soll es denn sein?", ... usw.
    Andere sind da offensichtlich weiter und machen das "routiniert im Vorbeigehen". Respekt, kann ich (noch?) nicht.


    Nachtrag: Nach Andreas Einschätzung falle ich jenachdem unter a) oder b) - möchte aber zu Protokoll geben, dass ich nicht verheiratet bin und auch noch nicht mit Sex bezahlt wurde... :)

    Einmal editiert, zuletzt von Tyrfing ()

  • Natürlich wären in einer idealen Welt die Erklärbären ideal vorbereitet. Die Wirklichkeit sieht aber manchmal gerade in kleinen Verlagen anders aus.


    Erklärer müssen erstmal rekrutiert werden. Auch wenn viele jedes Jahr erklären gibt es immer wieder Umschichtungen. Zusätzlich müssen ggf noch zusätzliche Quartiere gebucht werden. Erklärer machen das oft als Freundschaftsdienst, haben Job oder studieren und u. U. wenig Zeit sich vorzubereiten. Eine Agentur können sich die wenigsten Verlage leisten.


    Vor der Messe einen Erklärertag zu organisieren, an dem sich alle Erklärer treffen und geschult werden ist schwierig und zeitaufwendig.
    Selbst wenn man das macht müssten alle Spiele bis dahin fertig sein. Sind sie aber oft nicht. Viele Spiele werden erst zur Messe geliefert - auch digitale Daten (Spielanleitungen) werden u. U. sehr kurzfristig fertig. Eine Mehrfachausführung von Prototypen existiert meistens nicht.


    Speziell zu den Heidelbergern: Viele der Spiele von den Heidelbergern (vor allem FFG Umsetzungen) haben einen riesigen Regelumfang. Die Heidelberger sind zusätzlich noch Großhändler. Das stellt also eine Doppelbelastung dar und kann nicht einfach mal vor der Messe aufgegeben werden. Es gibt keinen einzelnen Mitarbeiter, der sich nur um oben genannte Punkte (da kommt ja zur Messevorbereitung noch viel mehr dazu) kümmern könnte. Überhaupt hat der Heidelberger Spieleverlag weniger Mitarbeiter, die sich mit der Verlagstätigkeit beschäftigen als man denkt. Die 2-3 Jungs in der Redaktion reißen knapp 70 Veröffentlichungen pro Jahr und arbeiten fast ständig am Kapazitätslimit.
    Natürlich kann man sagen die Heidelberger übernehmen sich. Warum hat ein eigentlich kleiner Verlag einen so riesigen Stand auf der Messe? Auf der anderen Seite ist es toll, dass durch die Heidelberger so viele Spiele mit verschiedenen Partnerverlagen für den deutschen Markt zugänglich gemacht werden. Es ist also als Dienst am Kunden zu sehen, wenn der Heidelberger es immer wieder schafft so viele Neuheiten zu präsentieren und hat nichts mit "Hauptsache verkauft" zu tun. Reich werden sie dadurch nicht. Insofern: Respekt.


    Dennoch gebe ich dir recht, dass jeder Verlag sich diese Kritikpunkte zu Herzen nehmen und daran arbeiten sollte!

  • Vielleicht hilft eine Provisionsvereinbarung für die Erklärbären - also eine Umsatzbeteiligung...


    Provokante Grüße
    Sankt Peter

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Vielleicht hilft eine Provisionsvereinbarung für die Erklärbären - also eine Umsatzbeteiligung...


    Da schneidest du dir als Besucher mit dem Vorschlag ins eigene Fleich. Die Leistung des Erklärens wird dadurch, denke ich nur unwesentlich besser, aber das Tempo und die Verkürzung der Spielrunden deutlich heftiger.
    Wenn ich dann Planet Steam erkläre und nur Provision kriege, dann heize ich die Gruppen vielleicht durch zwei vereinfachte Runden, mach ihnen den Mund wässrig damit sie schön kaufen und dann will ich die nächsten Käufer an meinem Tisch sitzen sehen:)
    Der Orga Aufwand dafür dürfte auch extrem hoch sein!

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Vielleicht hilft eine Provisionsvereinbarung für die Erklärbären - also eine Umsatzbeteiligung...


    Das ist eine todsicher Methode um die Qualität auf unterstem Niveau zu halten.


    Atti

  • Zitat

    Original von zwobot


    Da schneidest du dir als Besucher mit dem Vorschlag ins eigene Fleich. Die Leistung des Erklärens wird dadurch, denke ich nur unwesentlich besser, aber das Tempo und die Verkürzung der Spielrunden deutlich heftiger.
    Wenn ich dann Planet Steam erkläre und nur Provision kriege, dann heize ich die Gruppen vielleicht durch zwei vereinfachte Runden, mach ihnen den Mund wässrig damit sie schön kaufen und dann will ich die nächsten Käufer an meinem Tisch sitzen sehen:)
    Der Orga Aufwand dafür dürfte auch extrem hoch sein!


    Aber ist das am Ende nicht das, was ein Verlag möchte? Viele Spiele verkaufen - und das möglichst ohne mit dem Spielehandel die Marge zu teilen?


    Noch provokantere Grüße
    Sankt Peter

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Dann bekommst du das, was du auch jetzt schon viel zu häufig in der Wirtschaft findest:


    Die Erklärbären nennen sich dann "Ihre unabhängigen Spieleerklär- und Beratungsbären" und kassieren unabhängig Provision pro verkauften Spiel. Also jagen wir die Leute von einem Verkauf zum nächsten. Möglichst schnell, möglichst viele Verkäufe abkassieren - scheißegal, ob man damit Kunden vergrault oder ihnen das falsche andreht. Wichtig ist allein: Der Kunde hat es während meiner Zeit gekauft, ich bekomme die Provision.
    Ob er danach enttäuscht ist, wiederkommt oder vielleicht die Lust am spielen und Spielekaufen verliert, ist mir (sch...)egal. Das Geld hab ich schon eingestrichen.


    Um bessere Erklärbären zu bekommen, solltest du noch Bonuszahlungen am Ende der Messe einführen, damit die guten Erklärbären auch richtig entlohnt werden, wenn sie gehen. Das hat in der richtigen Wirtschaft ja auch geholfen :box:



    Klingt nach'ner Super-Idee, wer führt das ein?
    polemischen Gruß zurück!

  • Hiho,


    Wechselt mir bloss das Thema hier! ... ich darf mich jeden Tag mit diesen "Unabhängigen Spiele- und Beratungsbären" rumschlagen und den Schrott den die verbrochen haben geradebügeln. Es gibt auch welche die sehr gewissenhaft und nicht nach der Methode "nach mir die Sinnflut" arbeiten - aber das ist wirklich die seltene Ausnahme.


    Atti