Insel der steinernen Wächter

  • Tja, mit dem Threadtitel ist eigentlich schon alles gesagt: Kennt es schon jemand und kann sowohl über die Materialqualität als auch über den spielerischen Gehalt etwas sagen?


    Viele Grüße,
    Carsten

  • Wurde heute heir gespielt. Regel erklären hat ne Stunde gedauert. War selber nicht dabei. Frage mal nach...

  • Ich hab einen flüchtigen Blick auf der Messe über das Spiel geworfen. Das Material sah gut aus, der Preis war der eine Grund, warum ich es mir nicht weiter angeschaut habe, der andere war, dass die Erklärerin sehr schnell mit dem Wort "Risiko" unterwegs war. Wenn ich mich recht entsinne, dann war da auch so ein Element, dass du bei den kämpfen entsprechend auf würfelst, so dass sich dieser Eindruck soweit verstärkte, dass wir (2 weitere Mitstreiter) uns entschieden, das Spiel schnell von unserer Essen-Anschauliste zu streichen.


    Positiv erschien mir hingegen, dass es diverse Rassen gab, die allesamt verschiedene Fähigkeiten haben. Ich habe allerdings so meine Zweifel, ob das Spiel solide und ausgewogen ist und dazu noch hinreichend neue Ideen birgt.


    Naja, ein sehr flüchtiger erster Messeeindruck, mehr kann ich dir leider nicht bieten.

  • Gespielt habe ich es leider auch nicht, ABER sehr positiv fand ich, dass die Siegbedingung nicht die üblichen Siegpunkte oder x besetzte Regionen vorgibt sondern die Verteidigung der zentralen Burg über drei Runden voraussetzt.


    Der Preis hat mich dann aber auch zum Rotstift greifen lassen.

  • Zitat

    Original von Tyrfing
    Ich hab einen flüchtigen Blick auf der Messe über das Spiel geworfen. Das Material sah gut aus, der Preis war der eine Grund, warum ich es mir nicht weiter angeschaut habe, der andere war, dass die Erklärerin sehr schnell mit dem Wort "Risiko" unterwegs war. Wenn ich mich recht entsinne, dann war da auch so ein Element, dass du bei den kämpfen entsprechend auf würfelst, so dass sich dieser Eindruck soweit verstärkte, dass wir (2 weitere Mitstreiter) uns entschieden, das Spiel schnell von unserer Essen-Anschauliste zu streichen.


    Positiv erschien mir hingegen, dass es diverse Rassen gab, die allesamt verschiedene Fähigkeiten haben. Ich habe allerdings so meine Zweifel, ob das Spiel solide und ausgewogen ist und dazu noch hinreichend neue Ideen birgt.


    Naja, ein sehr flüchtiger erster Messeeindruck, mehr kann ich dir leider nicht bieten.


    Moin!


    Als erstes möchte ich sagen, daß ich den Prototypen einige Zeit getestet habe und auch bei der Sprachkorrektur der Regeln etwas beigetragen habe (Rechtschreibkontrolle, Satzbau aber nicht das Layout).




    Es ist tatsächlich eine Art Risiko-Clone (Anfangs wild verteilte Territorien, Kampf um Ländereien), das ist soweit richtig.


    Aber wenn Du mir einen Würfel in dem Spiel zeigst, bekommst Du mein signiertes Spiel. Der Kampf funktioniert nämlich über Kartensets (Im Prototypen waren es aber tatsächlich mal Sechsseiter, was wirklich das gleiche Kampfgefühl wie bei Risiko aufkommen liess.


    Was ist im Vergleich zum Risiko anders:


    - variables Spielfeld, was aus mehreren Inseln besteht. Je nach Entfernung zur Hauptinsel (um deren Eroberung der Hauptstadt es geht), braucht man da schon leichte taktische Unterschiede in der Herangehensweise.


    - Charaktervergabe und spezielle Runen. Jeder Spieler hat einen Charakter mit besonderen Fähigkeiten und dazu eine Rune, die bestimmte Sonderfunktionen auslösen kann. Anfangs gibt es drei Karten jeder Sorte für einen Spieler und aus diesen muss er dann sein favorisiertes Set bilden. Die Artefakte bringen aber erst etwas, wenn man sie von der Hauptsinsel holt. Und dort sind lauter nette Golems, die die Hauptstadt dort bewachen und geradezu auf dich warten.


    - Bewegung erfolgt nicht nur über Land, sondern auch über Wasser. Wasser ist als Filzunterlage unter den Inseln und begrenzt somit einen Meeresbereich. Durch Auslegen von kleinen Holzstäben kann man eine Schiffsroute von einem Hexfeld einer Insel zu einem anderen Hexfeld einer anderen oder der gleichen Insel legen und so angreifen. Das Ein-Igeln, wie es bei Risiko in Südamerika und Ozeanien möglich ist, wird hier effektiv unterwandert. Die Stäbe erarbeitet man sich übrigens im Spiel.


    - Schiffe als Armeeunterstützung: Sie braucht man für See-Bewegungen. Sie können von Gegnern übernommen werden und sind in einer neutralen Farbe gehalten.


    - Kampfsystem: Es gibt 23 Kampfkarten für jeden Spieler (identische Kartensätze). Beim Kampf bekommt man eine Karte mehr als man Einheiten in dem Gebiet hat (also bei 3 Armeen gibt es 4 Karten). Das maximale Limit sind auch 4 Karten. Von diesen Karten wählt jeder eine Karte aus und schiebt sie wieder verdeckt unter den Stapel zurück.
    Anschließend werden die Karten aufgedeckt. Es gibt Fehlschlag-Karten (der Gegner verliert keine Armee), Trefferkarten (der Gegner verliert eine Armee), Stadttreffer (vernichtet eine Armee, auch wenn diese sich in einer Stadt verschanzt hat), Heldenschlag (vernichtet 2 Armeen auf dem platten Land oder eine Armee in der Stadt) und den Schild (schützt vor einem beliebigen Treffer des Gegners). Ausgewertete Kampfkarten kommen auf separate Ablagestapel. Erst wenn jeder seinen Zugstapel durch hat, gibt es den gemischten Ablagestapel neu. Durch dieses System gibt es einerseits weniger gefühlten Glücksanteil (jeder hat das gleiche Set, es gibt keinen "gottbegnadeten Würfler") und andererseits hast du durch das Weglegen einer Karte die Möglichkeit, etwas taktisch zu planen. Gute zurückgelegte Karten bedeuten nämlich, daß Du später bei einer Eroberung besser darstehst. Besonders gegen die Golems ist das wichtig. Außerdem kann man vielleicht dafür sorgen, daß ein Mitspieler wertvolle Kampfkarten für ein relativ unwichtiges Gebiet (in deinen Augen) verschwendet und du mit einer feigen Truppe einfach nur dastehst und dich bewusst überrennen lässt.


    - Armeen können nicht beliebig umformiert werden, um große Konzentrationen an neuralgischen Punkten zu bilden.




    Was ist gleich im Vergleich zu Risiko:


    - Das Thema


    - Die erste Einsetzphase über Karten, die anzeigen, welches Gebiet ein Spieler zu Beginn des Spiels mit einem Spielstein belegen darf.





    Ob einem das Spiel gefällt, kann ich natürlich nicht beurteilen. Wer Risiko bzw. ähnliche Spiele mag, wird sicherlich auf seine Kosten kommen. Für diese Leute ist das Spiel auch konzipiert worden. Es ist aber natürlich keine komplett neue Spielerfahrung und erst recht keine Konflikt-Simulation.


    Ich spiele das Spiel gerne, vor allem zu zweit in der Profi-Variante. Zu viert ist mir persönlich die Downtime zu hoch, aber ich mag allgemein auch weniger Spiele, die mehr als 2:30 Stunden dauern. Und das ist bei 4 Personen der Fall.





    Was ist schlecht an dem Spiel:


    - Das Material entspricht leider nicht ganz dem des Prototypen. Der Hersteller hat die Stäbchen etwas kleiner gemacht, als sie sein sollten. Außerdem hat sich bei der Materialangabe ein kleiner Zahlenfehler eingeschlichen. Eine Errata ist aber auf der Homepage des Verlages zu finden. Für ein Erstlingswerk ist das sicherlich zu verschmerzen, aber mich persönlich ärgert das schon ein wenig, denn bei der Regel war ich zumindest beteiligt und da ist mir das durchgerutscht... Andererseits hab ich die Stanzbögen auch nicht gesehen :)

  • Moin,


    ich habe es in Essen ca. 1 Std. (exkl. Regelerklärung) angespielt mit 4 Personen und kann bestätigen, dass in diesem Spiel keine Würfel für den Kampf eingesetzt werden und meine mich zu erinnern, dass das Maximum 5 anstatt 4 Karten war.
    Die Vorgehensweise mit den Karten beim Kampf hat mir sehr gefallen und den Punkt mit den Stäbchen für die Schiffe erwähnte auch der Erklärbär, ist im Spiel aber nicht weiter störend, wenn man es weiß.
    Wichtig scheint mir der Punkt mit den Zaubern, wo man für jede Stadt einen bekommt (habe das jetzt beim überfliegen des Vorthreads nicht gesehen) - kam in unserem kurzen Spiel nicht richtig zur Geltung, aber ich denke es hat doch schon einen starken Einfluss bzw. m. E. nach durchlesen einiger Zauber einen zu starken Einfluss (ohne dies jetzt im Spiel selbst ausreichend getestet zu haben).


    Letzten Endes war mir der Preis, im Verhältnis zu anderen guten Spielen, dann doch zu hoch und kam deswg. nicht auf die Kaufliste.


    Schöne Grüße (insbesondere den GLÜCKLICHEN, die in Willingen sein können)
    Leonidas

    Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest
    uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.

  • Zitat

    Original von Leonidas
    Moin,


    ich habe es in Essen ca. 1 Std. (exkl. Regelerklärung) angespielt mit 4 Personen und kann bestätigen, dass in diesem Spiel keine Würfel für den Kampf eingesetzt werden und meine mich zu erinnern, dass das Maximum 5 anstatt 4 Karten war.


    Nö, da ist meine Anleitung hier eindeutig :)


    Zitat

    Original von Leonidas


    Letzten Endes war mir der Preis, im Verhältnis zu anderen guten Spielen, dann doch zu hoch und kam deswg. nicht auf die Kaufliste.


    Leonidas



    Ja, der Preis ist leider wegen dem Material und der recht kleinen Auflage etwas höher als bei anderen Produkten.