Nuns on the Run

  • Hallo,


    juhu, mal wieder ein unverbrauchtes Thema und interessant neue Spielmechanismen. Mehrheiten-Sammelspiele und Worker-Placement-Grübeleien gibt es eh schon genug. Da muss schon ein neuer Kernmechanismus her, um einen übersättigten Spielefreak noch begeistern zu können. "Nuns on the Run" von Mayfair Games könnte so ein Spiel sein.


    Mit bis zu acht Spielern ist es eine Art ungekehrtes Scotland Yard. Vorbei sind die Zeiten, wo nur einer der Mister X sein konnte. Bei "Nuns on the Run" ziehen alle Spieler bis auf die Ordensoberen geheim und versuchen sich, durch Aufgabenkarten gesteuert, durch das Kloster zu schleichen und dabei nicht erwischt zu werden. Ich verspreche mir davon einen spannenden wie atmosphhärischen Spielablauf. Was versprecht Ihr Euch von dem Spiel?


    Cu/Ralf

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  • Die Wortwahl kommt mir bekannt vor. :)


    Bin ebenso gespannt, ob das Spiel halten kann, was das Video-Review von TheDicetower.com verspricht. Ich hoffe mal, dass mein Exemplar vor dem Wochenende bei mir ankommt und dann direkt ausprobiert werden kann.


    Hat sich ein Laie schon die Arbeit gemacht, die Regeln & Co für Privatgebrauch zu übersetzen?

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ersteindruck: Kommt in einer Schachtelgrösse wie zuletzt Speicherstadt daher - also A4-Grösse und relativ hoch. Auffällig ist, dass der Deckel nicht richtig schliesst, was auf viel Inhalt hindeutet. Aber weit gefehlt, ein Stanzbogen und mehrere Stapel Karten finden sich neben Notizblockvordruck und Würfel in der Schachtel. Das Tiefziehteil ist schlicht zu hoch, als dass mit oben aufliegenden Spielplan der Deckel richtig schliessen könnte. Da das Tiefziehteil aus Plastik ist, gibt es nur zwei Alternativen: Damit leben und das Spiel nicht im Spielestapel plattdrücken lassen oder das Tiefziehteil komplett entsorgen.


    Das Material ist normale Eurogames-Qualität. Kräftige Farben auf dem Spielplan, die man auch noch gut riechen kann. Stabile Karten allerdings ohne Leinen-Finish, die bei mir in Schutzhüllen wandern - zumindest die Bewegungskarten, die man dauert auf der Hand hat. Da man geheim und gleichzeitig seinen Zug wählt, ist ein Schutz nicht verkehrt. (Werde ich langsam zum Schutzhüllen-Fetischist?) Holzmaterial sucht man allerdings vergebens, stattdessen gibt es Pappcounter für die Novizen und Pappcounter in Stehfüsse für die Wächter-Figuren. Wenn schon Stehfüsse, dann lieber aus komplett durchsichtigem Plastik anstatt dieses milchige-etwas (hat mich schon bei Starcraft genervt), so dass der Blick auf die Spielplanposition nicht verwaschen ist. Ob das allerdings spielerisch überhaupt notwendig ist, weiss ich aktuell noch nicht.


    Ob der Preis von knapp 30 Euro für ein Importspiel gerechtfertigt ist, muss jeder selbst entscheiden. Alleine vom Material würde ich es eher in der 20 Euro Eurogames-Klasse einordnen. Wenn aber der Spielspass stimmt, was sich eben noch zeigen muss, hat es sich trotzdem gelohnt. Erwartet also keine Materialschlacht, sondern eher grundsolide Ausstattung ohne Whow-Höhepunkte.


    Cu/Ralf

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  • Bin per Zufall über das DiceTower-Video gestolpert und schwer gespannt hier von den Spielerfahrungen zu lesen. Wäre an sich etwas für unsere Spielerunde, aber da noch soviel ungespieltes auf Tischzeit wartet, und wie du schon schreibst 30€ für die Materialmenge etwas viel ist, will ich erstmal schauen, wie andere Runden so darauf reagieren.

  • Was ist mehr wert?


    A) ein Spiel mit viel Material, das keinen Spass macht


    oder


    B) ein Spiel mit wenig Material, das viel Spass macht?


    Ok, ist rhetorisch ;)


    Abgesehen davon finde ich das Spirlmaterial in Quanti- und Qualität absolut in Ordnung.


    Und natürlich werden Spiele mit viel Material aufgrund der Herstellkosten einen höheren VK haben. Aber der Umkehrschluss ist m.E. falsch.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Für ein Importspiel sind 30 Euro ok, im Vergleich habe ich für 30 Euro aber auch schon besser ausgestattete Spiele gesehen - und wesentlich schlechtere, also gutes Mittelfeld, wenn dieser Schachtel-Inlay-Fauxpaus nicht wäre, der den Gesamteindruck abwertet. Die Spielregeln sind allerdings recht eingängig und mit acht Seiten auch nicht umfangreich. Besonders nicht, wenn man davor noch eine von FFG verschlungen hat.


    Einzig die Überprüfung der Sichtlinien macht mir ein wenig Sorge. Da gibt es auf dem ersten Blick eine Menge Sonderfälle, wer warum jetzt wo nicht sichtbar ist oder eben doch. Da aber jeder Spieler für sich immer wieder ehrlich entscheiden muss, ob seine Nonne jetzt in die Sichtlinie der Klosteroberen geraten ist, erfordert dass nicht nur stete Aufmerksamkeit, sondern auch das Grundverständnis der Sichtlinien. Weil mal eben direkt nachfragen ist ja nicht, weil man sonst seine Position verrät.


    Ob das Spiel an dieser Stelle scheitern wird? Keine Ahnung, aber Versuch macht klug - am Sonntag eventuell.


    Cu/Ralf

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  • Ich wollte eigentlich nur sagen, dass der Spielepreis eher wenig mit der Spielausstattung zu tun hat.


    Kauf Dir mal irgendein Cosim und beurteile dann Materialinhalt und -qualität zu Preis. Irgendwie muß da noch etwas anderes sein, dass den Preis festlegt ;)

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  • OT: Bei "schlechter ausgestattete Spiele" hatte ich spontan an 7 Ages gedacht. Megateuer für einen, der kein Co-Sim-Import-Freak ist und dann Counter, die sich kaum aus dem Stanzrahmen lösen wollen. Eher labrige Karten. Ein Papierspielplan mit Falzkanten, die zwingend eine Glasscheibe erforderlich machen. Und eine Regel als Textwüste präsentiert. Soweit mein damaliger Ersteindruck, als ich dafür 77 Euro ausgegeben hatte. Dabei soll es ein wirklich spielenswertes Spiel sein, sofern man die Geduld und Zeit dafür aufbringt.

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  • Zitat

    Original von ravn
    OT: Bei "schlechter ausgestattete Spiele" hatte ich spontan an 7 Ages gedacht. Megateuer für einen, der kein Co-Sim-Import-Freak ist und dann Counter, die sich kaum aus dem Stanzrahmen lösen wollen. Eher labrige Karten. Ein Papierspielplan mit Falzkanten, die zwingend eine Glasscheibe erforderlich machen. Und eine Regel als Textwüste präsentiert. Soweit mein damaliger Ersteindruck, als ich dafür 77 Euro ausgegeben hatte. Dabei soll es ein wirklich spielenswertes Spiel sein, sofern man die Geduld und Zeit dafür aufbringt.


    Jau, 7 Ages ist echt bekloppt. Da wird man echt verrückt wenn man einen Counter sucht, weil die teilweise unterschiedlich Bedruckt sind - auf der Rückseite von einer Persönlichkeit kann alles mögliche sein. Das ist total beknackt.


    Aber das Spiel ist wirklich ein sehr gutes.


    Atti

  • Das Material ist für mich nicht ausschlaggebend um an und für sich Geld für ein Spiel auszugeben, ABER wenn ich mir unsicher bin was den Spielspaß eines Spiels angeht UND das Material mich nicht für sich betrachtet begeistern kann, dann warte ich eben auf Berichte von Spielsessions, Reviews etc. bevor ich 30€ für etwas ausgebe und mich hinterher vielleicht einfach nur drüber ärger.


    Bei Descent bspw. hab ich trotz meines leichten Zweifels, dass ein so umfangreiches Regelwerk bei uns gut ankommt, den Preis von 35€ in Kauf genommen, da das Material alleine schon fantastisch ist und durch optischen Reiz den ein oder anderen weiteren Zweifler an den Spieletisch lockt.


    Wenn ich anhand der Reaktionen auf Nuns on the run denke, dass das Spiel den Geschmack unserer Runde trifft, ist der Preis zweit- und das Material drittrangig.

  • Ist eh (zumindest bei den mir bekannten Versendern) erst wieder Mitte oder Ende Mai vorrätig und bis dahin sollten auch die ersten Spieleindrücke eingetrudelt sein. Wobei es auf BGG schon einige davon gibt und ebenso viele Regelverständnisfragen...

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