Chocolatl???

  • Zitat

    Original von Spielphase


    Nö, erscheint doch erst im Juli oder sogar August, wenn ich die Pressedame noch richtig im Ohr habe.


    Nö, Chocolatl ist seit einigen Tagen schon erschienen, und ist bei den bekannten Spieleversender erhältlich.

  • Nö, noch nicht gespielt - ist aber schon seit mindestens drei Wochen (eher länger) verfügbar.


    Nur ein flüchtiger Eindruck: die Runde, die ich es damals spielen sah, war nicht begeistert. ?(


    Auf meinem Radar ist es auch (noch), ich werde versuchen, es nächste Woche auf den Tisch zu bringen.

  • Chocolatl ist ein durchschnittliches Eurogame mit unkonventionellem Bietmechanismus. Was das angeht sehr eigenwillig. In unserer Runde kam es beim ersten Mal gut an.
    Hier nur einen sehr oberflächlichen Überblick:


    Über mehrere Runden muss man Kartenpaare mit Zahlenwerten von 0 bis 12 auslegen. Es gibt sechs Stationen, wo man diese Zahlenpaare auslegen muss, um Punkte zu erzielen. Z. B. geht es bei Station 1 um den Startspieler (Chocolatl-Figur), der einen Bonuspunkt bekommt und eine Runde lang alle Gleichstände bricht. Gleichstände hat man sehr oft in diesem Spiel. Der schlechteste Bieter bekommt immer einen best. Malus. Auf Station 1 wäre das die Figur Alter Mann, der einen Siegpunkt Abzug bringt und für alle weiteren fünf Stationen einen Abzug auf sein Zahlenpaar. Allerdings gibt es für den Alten Mann auf Station 1 einen Pluspunkt auf das Zahlenpaar als Ausgleich.
    In Station zwei geht es um drei Erntewürfel, die nur die ersten drei Spieler mit den höchsten Zahlenpaaren bekommen. Vor der Runde wird immer gewürfelt und man ehält dann das Würfelergebnis als Siegpunkte (also 1-6). Der mit dem höchsten Zahlenpaar darf zuerst aussuchen. Witzig ist die dritte Station. Dort kann man sich mit seinem Zahlenpaar zwischen einem schwarzen Würfel entscheiden, oder man kann Bausteine (insgesamt hat jeder 9) in das Dorf legen. Den schwarzen Würfel kann man vor sich ablegen (auch mehrere sammeln) und zu einem beliebigen Zeitpunkt nach Ablegen seines Zahlenpaares zusätzlich würfeln, um sein Gebot zu verbessern. Danach muss man den Würfel aber abgeben. Platziert man stattdessen einen Bausstein ins Dorf, hat man ab jetzt pro platzierten Baustein einen Punkt mehr auf seine Gebote. Auf Station 3 hat man dafür aber Steuerabgaben zu leisten, indem man beim Bieten auf dieser Station pro Baustein Gebotspunkt abgezogen bekommt (nur auf Station 3), also Summe seines Zahlenpaares - Anzahl Bausteine. Auf Station 4 geht es um den Bau einer Pyramide, um den Schokoladengott Chocolatl zu ehren. Die Pyramide besteht aus 5 Reihen, die nacheinandergebaut werden. Beendet man eine Reihe, bekommt derjenige Punkte, der die Mehrheit an Bausteinen pro Reihe platziert hat. Die Reihen nehmen in der Wertigkeit ab (erste Reihe 5 Punkte, letzte Reihe 1 Punkt). Auch für das Spielende spielt die Pyramide eine Rolle (siehe weiter unten). Eine kleine Raffinesse hat man hier eingebaut. Schafft es jemand, mit seinem Zahlenpaar 3 Punkte mehr zu bieten als der Zweitplatzierte, darf dieser Spieler zwei Bausteine legen. Ist die Differenz kleiner 3, dürfen Erstplatzierter und Zweiter jeweils nur ein Stein legen. 5. Station ist einfach nur Punkte nach Tabelle kriegen. Zunächst kriegen immer der erste und zweite Punkte, die aber immer weniger werden. Ab der 4. Runde bekommt nur noch der Erstplatzierte Punkte. Derjenige mit dem schlechtesetn Gebot (Zahlenpaare) bekommt aber immer - 2 Punktze abgezogen. Die letzte Station ist das taktisch klügste und mächtigste Element im Spiel: Vor jeder Runde werden nicht nur drei Erntewürfel für Station 2 geworfen und der schwarze Würfel für Station 3 ausgelegt, es kommen auf Station 6 auch noch zwei Aufwerte-Karten mit höheren Zahlenwerten ins Spiel. Die besten zwei Gebote können dann ihre niedrigen Zahlenwerte durch höhere austauschen (z. B. die Null loswerden und dafür eine 11 bekommen). In der letzten Runde gibt es keine Aufwertung mehr, dann gibt es 6 oder 3 Siegpunkte dafür. Nach Durchlauf der sechs Stationen fängt eine neue Runde an. Die Zahlenkarten werden zurück auf die Hand genommen, um neu bieten zu können. Es gibt dreierlei Arten wie man Gebote auslegt, was durch die Position des führenden Spielers auf der Kramerleiste bestimmt wird. Es gibt gelbe, rote und grüne Siegpunktfelder auf der Kramerleiste. Je nachdem, wo der führende Spieler steht, werden die Zahlenpaare entweder einzeln als Paare und pro Station abgelegt, oder man legt auf alle Stationen erst einmal eine Karte verdeckt, dann werden alle aufgedeckt, um dann wieder die zweite auf alle Stationen zu legen. Oder alle 6 Stationen werden vorab mit Zahlenpaare bedient, um dann einzeln die Statioen durchzuwerten. So hat man nach jeder Runde einen anderen Gebotsmechanismus. das Spiel endet entweder dann, wenn die Pyramide fertig gebaut wurde oder wenn jemand seine 9 Bausteine verbaut hat, oder wenn 7 Runden fertig sind - das wird auf Station 5 angezeigt. Am Ende bekommt man noch zusätzlich Punkte oder verliert Punkte: Z. B. bekommt man drei Siegpunkte, wenn man die Chocolatl-Figur besitzt, der Alte Mann bekommt 3 Punkte abgezogen. Für jeden Stein in der Pyramide bekommt man jetzt noch einen Punkt. Hat man schwarze Würfel noch übrig, darf man sie jetzt werfen und das Ergebnis als Siegpunkte einfahren. Und????? Vor dem eigentlichen Spielbeginn muss man eine Zahlenkarte (es sind insgesamt 13 für jeden) in den Tempel in der Spielplanmitte geben - verdeckt. Jetzt werden diese Karten aufgedeckt und die Zahl erhält man als Siegpunkte. Wer die höchste Zahlenkarte geopfert hat, erhält drei Zusatzpunkte.


    Viel Spass, falls ihr es irgendwann spielen solltet


    Gruß Markus

    Wenn Dein Pferd tot ist, steig' ab!

  • Also ich hab Chocolatl vor ein paar Wochen als Testversion gespielt und als ich die Regeln gehört habe, regte sich in mir ein gewisser Widerwillen - alles wirkte so zusammengestückelt.
    Allerdings wurde ich beim Spielen positiv überrascht. Das Spiel spielt sich erstaunlich flüssig und es macht sehr viel Spaß. Für mich auf jeden Fall eine gelungene Überraschung!

  • Ich kann Björns Meinung bestätigen. Klingt nicht spannend, spielt sich aber durchaus flüssig. Alles ein wenig konstruiert und kein Überflieger, aber alles in allem "ordentlich".

  • So, wie schon angedroht, habe ich das Spiel jetzt auch ausprobieren können.


    Was soll ich sagen - ich habe meine erste echte Gurke des Jahres gefunden! :box:


    Selbst wenn man "blind bidding" Spiele mag (und nicht viele Leute stehen auf solche Spiele!), schlägt dieses Machwerk einem doch das Faß ins Gesicht, dass es nur so scheppert!


    Wir haben es zu fünft versucht, was eigentlich eine gute Anzahl für ein Auktionsspiel ist - je mehr, desto besser - oder? Aber das Ergebnis war nur potenzierter Frust! Die einzig leidlich neue Idee (únd selbst das gab es vor vielen Jahren schon in MODERN ART) sind die verschiedenen Auktionsarten, der ganze klägliche Rest ist völlig uninspiriertes Punkteraffen, oder eben nicht. Ein "Spiel" kann man hier lange suchen und wird keines finden.


    Wir waren froh, als es endlich vorbei war und wenigstens kann man etwas Gutes an dem Spiel finden: es dauert nicht sehr lange.


    Heftig entäuschte Grüße,


    Christian


    der weiterhin glaubt, dass eine schöne Grafik und funktionale Ausstattung nicht unbedingt ein gutes Spiel ausmachen...

  • Auch unserer Fünferrunde war von dem Spiel enttäuscht. Die Regeln haben sich eigentlich gut gelesen, die Grafik ist auch schön, aber der Spaß kam nicht auf. Der Spannungsbogen ist sehr schlecht und wird nicht gehalten und wir haben es mehr zu Ende gespielt, weil wir es halt testen müssen, allerdings war die Lust schon nach der 3. Spielrunde raus....


    Kein Überflieger und unserer Meinung leider auch unter dem Durchschnitt vergleichbarer Spiele....

  • Hm, also ich hab ja schon geschrieben, dass ich das Spiel nicht schlecht fand. Nun waren wir zu viert und das Spiel lief flüssig und war sehr spannend. Die Anderen hatten auch ihren Spaß. Nun bin ich allerdings auch keine Referrenz, denn ich scheine im Gegensatz zu vielen Hardcorespielern auch Spaß an lockeren und einfacheren Spielen zu haben.

  • Zitat

    Original von Björn Kalies
    Hm, also ich hab ja schon geschrieben, dass ich das Spiel nicht schlecht fand. Nun waren wir zu viert und das Spiel lief flüssig und war sehr spannend. Die Anderen hatten auch ihren Spaß. Nun bin ich allerdings auch keine Referrenz, denn ich scheine im Gegensatz zu vielen Hardcorespielern auch Spaß an lockeren und einfacheren Spielen zu haben.


    Wir haben auch Spaß an lockeren spielen, unsere Gruppen spielen eigentlich alles und ich mag eh jedes Spiel es muss nur gut sein. Wenn ein Spiel jedoch über 7 Runden einfach nur das gleiche ist ohne Spannung und es sogar möglich ist sich so rauszuschießen dass man kaum noch aufholt, tja das sorgt für wenig Spielspaß.