26. 7. - 1. 8. 2010

  • Was für eine wilde Woche... trotz Urlaub war die Zeit zum Spielen eigentlich viel zu knapp.


    Neben mehreren Partien Die Tore der Welt zu dritt (mein aktueller Favorit fürs mittellange Spiel) gab es einmal Die hängenden Gärten zu dritt (immer wieder nett) und einige Male Jaipur (der Glücksanteil ist doch höher, als ich gehofft hatte, aber trotzdem ein gutes Spiel).


    Gestern bei Klaus in Köln eine neue Fassung von Last Train to Wensleydale zu zweit gespielt (danke für die Einführung). Die Fassung von Argentum wird einiges an Neuigkeiten und Verbesserungen bieten, ohne das Grundspiel zu verändern. Für mich ein echter Kauftipp!


    Und auch die von mir getestete Erweiterung zu Hansa Teutonica wurde noch einmal deutlich verbessert. Könnte ein gutes Jahr werden für den Laden...


    Ciao
    Stefan

  • In dieser Woche gab es mal einiges besonderes, zum einen haben wir eine 2er Partie Circus Tycoon mit der Erweiterung für 3 - 5 Spieler gespielt.
    Dieses Spiel versetzt die Spieler in die Rolle von Zirkusbesitzern die von Kanada aus die USA mit ihrem Zirkuszug bereisen ( in Kanada wird gestartet, weil das Spiel zur Zeit der Prohibition spielt und in den Wintermonaten dort die Alkoholvorräte aufgefrischt wurden ).
    Die Spieler müssen Akrobaten, Clowns, Pferde, Elefanten, menschliche Kanonenkugeln, Freakshows und Löwen anwerben, diese dann Auftreten lassen um Ruhm und Geld einzuheimsen und am Ende mit den meisten Siegpunkten das Spiel zu gewinnen. Klingt einfach, ist es aber nicht :)
    Das Spiel ist "Card Driven" und macht einfach nur Spaß und man hat auch diverse Möglichkeiten die Mitspieler gewaltig in die Klemme zu bringen.


    Dann noch eine Partie Albion.
    Nettes Spiel, aber jetzt auch nichts weltbewegendes.


    Das Highlight der Woche war der Nachmittag mit Mariano Iannelli , dem Grafiker von Vasco da Gama und anderen Spielen.
    Er kam gemeinsam mit seiner Frau und wir konnten uns gut auf englisch verständigen.
    Er hatte aus Italien den Prototypen von Vinhos ( früher bekannt als Vinicola ) mitgebracht. An der Entstehung des Spiels hat er heftig mitgewirkt und sogar jetzt haben wir noch kleinere "Haken" gerade gebogen.


    Leute, da kommt was auf uns zu !
    Das Spiel wird in Deutschland bei Hutter erscheinen wie zuvor schon VdG und die Übersetzung kommt wieder von mir.
    Die Regeln sollen wieder mit vielen Beispielen auf nur 12 Seiten untergebracht werden obwohl mir schleierhaft ist wie das zu machen sein soll.
    Wem VdG zu einfach war, der wird an diesem Spiel seine helle Freude haben, es gibt enorm viele ineinander verzahnte Mechanismen und Möglichkeiten an Siegpunkte zu kommen, daß einem die ca. 3 Std. Spielzeit wie nur halb so lang vorkommen.
    Wer keine Ahnung vom Weinanbau und Handel hat, der wird auch durch dieses Spiel nichts darüber lernen, aber für Vielspieler und Komplexe - Spiele - Spieler ist dieses Spiel eine klare Kaufempfehlung für Essen.
    Der Stil der Grafiken ist ( logischerweise ) dem von VdG sehr ähnlich und hat nichts mehr mit den Bildern auf BGG zu tun.
    Es gibt Weinberge, Weinkeller, Winzer, Weinausstellungen, Import und Export von Weinen und verschiedene Weinhändler. Ein wichtiger und genial umgesetzter Mechanismus ist die Bank und auch die Weinausstellungen, bei denen es um Alkoholgehalt, Geruch, Geschmack und Aussehen geht sind sehr gut durchdacht.


    Es würde mich nicht wundern, wenn Vinhos diesmal die Messe rockt !


    Zum Schluß bleibt mir nur zu sagen, das Mariano und seine Frau extrem nette Menschen sind und ich mich schon darauf freue das sie im nächsten Jahr nach Berlin ziehen wollen.
    Dann werde ich sicher öfter das Vergnügen haben die beiden bei meinen Spieleabenden zu Gast zu haben.

  • 3'er Runde Zombie-State...


    Das Spiel war für alle neu und so hat es mit Regelerklärung rd. 3,5 Stunden gedauert. Allerdings haben wir anschließend noch mindestens 1,5 Stunden diskutiert.


    Ich fand den Spannungsbogen beim Spiel seltsam und Quarantäne viel zu stark und vor allem destruktiv für das Spielgefühl. Irgendwie stagniert dann erst einmal alles. Wir haben auch kaum alternative gleich starke Strategien gefunden, da uns ein Sieg vor Feld 15 nahezu unwahrscheinlich erscheint. Also bgg konsultiert und siehe da, es gibt Alternativen und man kann sogar vor Feld 15 gewinnen... Also bekommt das Spiel noch eine zweite Chance... Irgendwie fühlte ich mich permanent gefühlsmäßig an Galactic Emperor erinnert. Da wusste ich auch immer nicht was ich so tun soll und am Ende hatte ich dann verloren. Bei Zombie State habe ich gut geführt - aber eine Event Karte ermöglichte meinen Gegnern in genau der richtigen Runde Zäune zu errichten, so dass die Zombies nicht aus meinem Terretorium abwandern konnten - das kippte das ganze Spiel von mir. Nico hingegen würfelte beim Entwickeln von Technologien zwei Mal eine "1" und hat am Ende trotzdem gewonnen.


    Fazit: derzeit noch zwiespältiges Gefühl...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • In unterschiedlichen Viererunden am Samstag beim Spieletreff in Viersen:


    Zapp Zerapp : Klares Kinder-Familienspiel mit Rüttelfässern, die erschüttelnd auf den passenden Inhalt untersucht werden, um mit seinen Pöppeln auf einen Rundkurs Richtung Ziel zu ziehen und Mitspielerpöppel beim Überholen zu schlagen. Nach einer halben Stunde Rappelei wars vorbei und das war auch gut so. Mal sehen, ob und in welcher Runde es nochmal auf den Tisch kommt - muss schon eine ganz ausgelassene sein.


    Hello Kitty Kartenspiel aus Nordkorea : War nicht Hello-Kitty, sah aber irgendwie so aus. Irgend so eine unbekannte Pseudo-Kopie von Hello-Kitty mit Kulleraugen und anderen Viechern. Im Kern ein harmloses Kartenablagespiel, wo vom Nachziehstapel gezogen wird und davon eine Karte der eigenen Auslage ausgetauscht wird, sofern man den mag. Gleiche Werte untereinander neutralisieren ist und das ist gut, weil am Ende hat der gewonnen, der am wenigsten Punkte gesammelt hat. War irgendwie sinnfrei, kann aber auch sein, dass die Anleitung aus Nordkorea nicht ganz so perfekt ins Englische übersetzt war.


    Speicherstadt : Hätte ich doch fast unterschlagen. Nettes Spiel in Viererrunde, dessen Partien aber schnell wieder vergessen sind. QED! Meine Mitspieler stritten sich um die Feuerwehrmacht, während einer Kontore sammelte. So habe ich in den ersten zwei Spielrunden bis auf einen Verkäufer nichts abbekommen, oder wollte nichts haben und hatte entsprechend viel Geld angehäuft. Damit konnte ich dann bei Aufträgen und Schiffen gut zuschlagen. Einzel-Sonderkarten habe ich diesmal bis auf den Hafen (weil eben viele Schiffe bekommen) völlig aussen vor gelassen. Mit zwei 11er und einen 8er Auftrag sowie x Schiffe konnte ich das Spiel schliesslich mit Abstand gewinnen. Als kurzer Lückenfüller immer gut, aber so langsam fehlen die Neuerungen, auch weil ich die Kartenverteilung in den Stapeln immer besser kenne.


    Kardinal und König : Hatte ich noch nie gespielt, dabei ist es ja ein Mehrheiten-Klassiker. Interessant, weil gradlinig und fix gespielt. Habe in Dreierrunde selbst ein wenig diese runden Kardinäle aus den Augen verloren, weil fast nur Häuser gebaut. Dabei kann man selbst mit wenigen Häusern auf Platz 2 eines Landes noch gut punkten. Ein Spiel, das nach einer Revanche ruft, aber wir hatten noch so viele andere Spiele dabei.


    Saustall - Der Allgäu-Krimi : In Viererrunde gab es die gewohnten Aha-Erlebnisse für Erstspieler. Schöner, neuer, weil unverbrauchter Detektivmechanismus. Wobei das Kartenglück in Vollbesetzung schon vorhanden ist und man aus seinen Möglichkeiten schlicht das Beste machen muss und die sind nicht zwingend gleich verteilt. Angenehm kurze Spieldauer im Vergleich zum überlagen Mystery Express. Wenn man sich allerdings die Zeit nimmt und die Prosa-Texte der Karten auch noch vorlesen mag, steigt die Stimmung und Atmosphäre noch mehr. Immer noch gut.


    Hamburgum : Ein Strategiespiel wurde gewünscht, also kam der Eggert-Rondell-Klassiker auf den Tisch. Meine Taktik, so schnell wie eben möglich Bürger zu sammeln, um damit möglichst viele Gebäuse zu bekommen, hat nur für den dritten Platz gelangt. Ich hätte wohl doch mehr in der Kirche spenden und/oder die Amtmänner nicht völlig vernachlässigen sollen. Zudem wurde ich übel aus dem Hafen verdrängt und an mehreren Fronten werkeln, das klappte nicht so recht. Am Ende war eine Misch-Strategie mit maximalen Schiffen und doppelter Schiffs-Spenden-Bonus für insgesamt 20 Punkte der Ausschlag für den haushohen Sieg. Gerne wieder, auch wenn durch das Rondell die Aktionen so arg zerstückelt sind.


    Magister Navis : Zur fortgeschrittener Stunden zu dritt gespielt. Das Spiel hat leider keinerlei Skalierung für die Mitspieleranzahl. So hatten wir zu Spielende gerade mal drei Übersee-Routen komplett erforscht und somit waren auch nur drei Gouverneure verteilt. Insgesamt war das Spiel arg schnell vorbei und der Sieg über hohe Ausbeutungskarten eingefahren. Heftig ist eben, wenn die lieben Mitspielerinnen Ausbeutungskarten nehmen, dann passen und ihre niedrigen Karten dann wieder abstossen, so dass man selbst nicht direkt auch hohe Karten nehmen kann. Richtiges Timing ist eben entscheidend und nicht allzu häufig Opfer von Angriffen zu werden. Bleibt ein gutes Spiel, wenn auch die allerletzte Faszination fehlt, da man arg stark von den Aktionen der Anderen abhängig ist und was die für Vorlagen liefern oder eben auch nicht.


    Fazit: Schöner entspannter Spielesamstag mit einem Mix querbeet durch die Brettspiel-Vielfalt. Mal sehen, wie es am Sonntag in anderer Runde weitergeht.

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  • Vorgestern gab's bei uns wieder einmal Schweinebande zu dritt. Langsam finde ich dieses Spiel ziemlich öde. Der Glücksfaktor ist mir einfach viel zu hoch und der Ablauf zu monoton.


    Danach zweimal Guillotine zu viert mit dem Kumpel unseres Sohnes. Das Thema ist sehr reizvoll für Jungs!


    Und abend dann einmal Die Siedler von Catan mit Städte und Ritter zu dritt. Wie immer hat unser Sohn gewonnen.



    Gestern dann ein entspannter Spieleabend zu viert mit "Herrenbesuch".


    Zuerst haben wir uns in Titania eingelesen und eine Probepartie gespielt. Wirklich umgehauen hat es mich nicht, irgendwie fehlte jegliche Spannung. Bevor ich es aber richtig beurteilen kann, muss ich es noch einige Male spielen.


    Dann einmal San Juan mit den Karten aus der Erweiterung, aber ohne Kathedrale und Aktionskarten. Lange nicht mehr gespielt, und wie immer ein nettes Spiel. Allerdings hat mich mit meiner hohen Produktionskapazität eine Wachstube fertiggemacht, weil weit und breit kein Turm in Sicht war.


    Zum Abschluss dann einmal Die Siedler von Catan mit Städte und Ritter, das erste Mal zu viert gespielt (sonst immer zu dritt). Einmal nicht aufgepasst und schon war die längste Handelsstraße futsch... Bei der Gelegenheit gleich noch zwei Dinge gelernt, die wir bisher immer falsch gespielt hatten.


    Schön war's, obwohl ich keins der Spiele gewonnen habe...


    Ciao
    Stefan

  • Am Sonntagnachmittag in unterschiedlichen Dreier- bis Viererrunden gespielt:


    Saustall : Der Kommisar muss mal wieder den Fall um den erschlagenen Alois lösen. Geschickt oder glücklich gespielt, kann man die Aussagen und Indizien gegen seinen Anfangsverdächtigen so hindrehen, das wir einen vorausgesagten Täter haben. Das war von der Spielmechanik ungewohnt und braucht im Ablauf auch ein wenig gemeinsame Konzentration am Spieltisch, damit am Ende keine Aktionen übersehen werden. Zu viert kann man schlicht nur 1/4 des Spiels beeinflussen und sollte sich somit frühzeitig Alternativen offen lassen. Schnell gespielt als leichte Kost, die bisher in allen Spielrunden gut angekommen ist.


    Loius XIV : Das kleine Alea-Format, das ich bisher nur zu zweit gespielt habe, diesmal zu Dritt. Die Regeldetails waren ein wenig konfus, da unsere letzten Spielrunden damit schon länger zurücklagen. So war es ein wenig ein Wiederentdecken der Möglichkeiten im Spiel. Auf einer Kartenauslage setzt man per Handkarten gesteuert reihum Pöppel und versucht so, teils Mehrheiten oder Mindestbedingungen zu erfüllen. Dafür gibts Belohnungen, die man wieder in Aufträge umsetzt, die neue Bonuseigenschaften bieten, oder eben auch Wappen, die nur Siegpunkte bringen. Sehr interaktiv, wobei man einmal von seiner Kartenhand abhängig ist und wo die Mitspieler ihre Pöppel verteilen. Das muss man abschätzen können oder schlicht Glück haben, wenn es an Spieltaktik mangelt. Interessant, wenn auch die Wieder-Einstiegshürde ungewohnt hoch war.


    Transamerika : Ohne Schikanen in Viererrunde. So langsam zeigt sich der Vorteil von zunehmender Spielpraxis. Einfach die lieben Mitspieler bauen lassen und selbst nur das bauen, was man mit Blick auf den Plan nur selbst nutzen kann. Dann frühzeitig anschliessen und von der Bauwut der Mitspieler profitieren. Lässt sich wesentlich taktischer spielen, als man zunächst meinen könnte. Aus dem Bauverhalten der Mitspieler lässt sich da so einiges ablesen und zum eigenen Vorteil nutzen. Immer wieder gerne, wobei es mir mit Schikane nochmals besser gefällt.


    Offrandes : Zum Abschluss in neu zusammengesetzter Viererrunde. Versteigerung pur als Kernthema. Spielerisch läuft es immer dann zur Höchstform auf, wenn alle Mitspieler mitbieten und sich die Gebote hochschaukeln. Durch die verschachtelte Versteigerung sind da einige Möglichkeiten geboten. Allerdings muss man das ganze Spiel über gegenhalten wollen, weil ansonsten haben es die Mitspieler teils zu einfach, wenn man sich frühzeitig aufgibt. Durch die Verdrängung von den Spitzenpositionen und der Verführer-Wächter-Kombination kommt nochmals mehr direkte Interaktion ins Spiel, wo man Nehmerqualitäten beweisen muss, um anschliessend dann selbst ohne Gnade auszuteilen gegen seine Mitspieler. Durch den eher gleichförmig auf die Versteigerungen reduzierten Ablauf sollte man es aber recht zügig spielen, da ansonsten der Mechanismus nicht trägt. An die vorgegebenen 60 Minuten bin ich bisher noch nicht herangekommen.


    Cu / Ralf

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