Grösste Enttäuschung nach Hype...

  • Bei welchem Spiel habt Ihr sabbernd jede Kleine Info gelesen und ungeduldig gewartet. Es gab im Vorfeld einen richtigen Hype um das Spiel.


    Umso grösser war dann Eure Enttäuschung. Welches Spiel war das - oder wird es wahrscheinlich sein?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • 7 Ages : Die Mechanismen klangen toll, nur wurde ich als Nicht-CoSim-Spieler von der Produktionsqualität ein wenig überrascht. Die Counter wollten sich nur schwer aus den Stanzbögen lösen und waren arg dünn, der Spielplan war nur aus Papier und hatte unschöne Faltkanten. Im Endeffekt habe ich es dann noch vor dem ersten Spiel verkauft, weil ich zu der Zeit keine Mitspieler hatte, die so etwas hätten spielen wollen.


    Through the Ages : Im Erscheinungsjahr auf der SPIEL doch nicht gekauft, weil mir das Handling mit den vielen Plastikkegeln zu unhandlich schien. Dann kam der riesen Hype und das Spiel war nirgends zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Jahre später gab es dann die Neuauflage mit miserabler Kartenqualität, die ich reklamiert hatte, bevor ich dann arg später die Pegasus-Version gekauft und halb verstaubt haben lasse, weil der Hype auch bei mir längst abgeklungen war und zurück ein überlanges Optimierungsspiel blieb, das als PC-Version besser funktioniert hätte.


    Twilight Struggle : Die Erstauflage hat einige nervige Fehler, die ich so nicht erwartet hätte. Zudem empfanden meine potentiellen Mitspieler damals das Englisch als zu hohe Hürde. Verkauft und die deutsche Version vorbestellt. Das ist nun x Jahre her, die dt. Version wurde mehrfach verschoben von UGG und jetzt bin ich genervt der dauernden Verschiebungen fast so weit, dass ich mir die Deluxe-Version auf englisch kaufe. Mal noch die SPIEL 2010 abwarten.


    Cuba : Als neues Puerto Rico falsch angepriesen und damit falsche Erwartungen geweckt. Zudem war die Kartenablage mit teils auf Spielplan, teils daneben irgendwie nicht durchdacht, wie generell das ganze Spiel wie ein Schnellschuss auf mich wirkte. Spielerisch bei der ersten Partie der absolute Flop, da es nur auf das Timing beim Verschiffen ankam. Jahre später mit Erweiterung fand ich es aber dann ganz nett. Den Hype hat das Spiel aber nie verkraftet in meinen Spielrunden und kommt deshalb wohl kaum noch auf den Tisch.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Bei welchem Spiel habt Ihr sabbernd jede Kleine Info gelesen und ungeduldig gewartet. Es gab im Vorfeld einen richtigen Hype um das Spiel.


    Umso grösser war dann Eure Enttäuschung. Welches Spiel war das - oder wird es wahrscheinlich sein?


    Die meisten Spiele, die ich hauptsächlich aufgrund eines Hypes gekauft hatte, haben mich enttäuscht.
    Da kann ich kein bestimmtes mehr hervorheben.


    Vielleicht lag's ja zum Teil daran, daß meine Erwartungen immer größer wurden und dann einfach nicht mehr richtig erfüllt werden konnten.
    Zum größten Teil lag's mit Sicherheit daran, daß ich die Spielgewohnheiten derjenigen, die die Erwartungen ständig geschürt haben, meist gar nicht kannte, und somit keine Ansätze hatte, ob eine neues Spiel überhaupt meine Interessen treffen könnte. Außerdem waren Fakten und Vermutungen oftmals nicht mehr zu unterscheiden.


    Jedenfalls interessiere mich irgendwelche Vorschuß-Loorbeeren nur noch sehr selten.
    Ich warte einfach ab, nach ein paar Monaten gibt's mit Sicherheit einige belastbare Erkenntnisse mehr ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von fred
    Tore von Loyang


    Magst Du das ein wenig ausführen?


    Ich kenne und besitze VdTvL, und finde es nicht schlecht - die Interaktion ist zwar eingeschränkt auf die Handkarten-Phase, danach "wurschteln" die Spieler vor sich hin; aber zu Zweit, oder auch zu Dritt, ist das Spiel noch gut Spielbar, finde ich. Zudem ist es einfach niedlich mit all den Veggimeeplen...

  • Zitat

    Original von [Tom]


    Magst Du das ein wenig ausführen?


    Ich kenne und besitze VdTvL, und finde es nicht schlecht - die Interaktion ist zwar eingeschränkt auf die Handkarten-Phase, danach "wurschteln" die Spieler vor sich hin; aber zu Zweit, oder auch zu Dritt, ist das Spiel noch gut Spielbar, finde ich. Zudem ist es einfach niedlich mit all den Veggimeeplen...


    Ich finde Loyang grenzt ein bisserl an Beliebigkeit. Es ist fast egal wie du spielst am Schluß haben doch alle die gleiche Punktzahl. Zumindest ist das in unseren Runden oft so. Ein, zwei Punkte ( wenn überhaupt ) mehr Unterschied ist nicht. Ich kann mich noch gut daran erinnern als wir den Prototyp zu dritt gespielt haben. Bei Spielende hatten wir alle drei die gleiche Punktzahl und haben erst mal dumm aus der Wäsche geguckt.


    Trozdem mag ich das Spiel :) Kann aber gar nicht genau erklären warum ?(

  • Zitat

    Original von ravn
    7 Ages : Die Mechanismen klangen toll, nur wurde ich als Nicht-CoSim-Spieler von der Produktionsqualität ein wenig überrascht. Die Counter wollten sich nur schwer aus den Stanzbögen lösen und waren arg dünn, der Spielplan war nur aus Papier und hatte unschöne Faltkanten. Im Endeffekt habe ich es dann noch vor dem ersten Spiel verkauft, weil ich zu der Zeit keine Mitspieler hatte, die so etwas hätten spielen wollen.


    Ich bin es seit jeher gewohnt, meine Counter nicht auszubrechen, sondern auszuschneiden.
    Papier-Spielpläne finde ich generell besser als Mounted Boards, da sie in der Schachtel weniger Platz einnehmen - und Plexiglas-Platten zum Drüberlegen habe ich sowieso schon lange.
    Und Mitspieler für Spiele dieser Spieldauer hatte ich auch.


    7 Ages war also von Anfang an ein voller Erfolg bei mir.



    Zitat

    Original von ravn
    Through the Ages : Im Erscheinungsjahr auf der SPIEL doch nicht gekauft, weil mir das Handling mit den vielen Plastikkegeln zu unhandlich schien. Dann kam der riesen Hype und das Spiel war nirgends zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Jahre später gab es dann die Neuauflage mit miserabler Kartenqualität, die ich reklamiert hatte, bevor ich dann arg später die Pegasus-Version gekauft und halb verstaubt haben lasse, weil der Hype auch bei mir längst abgeklungen war und zurück ein überlanges Optimierungsspiel blieb, das als PC-Version besser funktioniert hätte.


    Ich hatte die erste Version in Essen aus Überzeugung gekauft.
    Ich empfinde es als gutes Spiel, allerdings nur in geringer Besetzung.



    Zitat

    Original von ravn
    Twilight Struggle : Die Erstauflage hat einige nervige Fehler, die ich so nicht erwartet hätte. Zudem empfanden meine potentiellen Mitspieler damals das Englisch als zu hohe Hürde. Verkauft und die deutsche Version vorbestellt. Das ist nun x Jahre her, die dt. Version wurde mehrfach verschoben von UGG und jetzt bin ich genervt der dauernden Verschiebungen fast so weit, dass ich mir die Deluxe-Version auf englisch kaufe. Mal noch die SPIEL 2010 abwarten.


    Welche Fehler der Erstauflage meinst Du? Ich habe damit bestimmt 30 Partien gespielt, und mir ist nichts aufgefallen, was mir den Spielspaß hätte trüben können.
    Erst jetzt sind wir auf eine Taktik gekommen, bei der nur mit Glück ein starker Vorteil des Russen zu Beginn vehindert werden kann - mal sehen, ob wir eine Lösung finden.


    Ich weiß, daß Udo Grebe plant, die deutsche Version zu Essen rauszubringen (das Material ist angeblich jedenfalls komplett vorhanden).
    Mal sehen, ob noch was dazwischen kommt.



    Zitat

    Original von ravn
    Cuba : Als neues Puerto Rico falsch angepriesen und damit falsche Erwartungen geweckt. Zudem war die Kartenablage mit teils auf Spielplan, teils daneben irgendwie nicht durchdacht, wie generell das ganze Spiel wie ein Schnellschuss auf mich wirkte. Spielerisch bei der ersten Partie der absolute Flop, da es nur auf das Timing beim Verschiffen ankam. Jahre später mit Erweiterung fand ich es aber dann ganz nett. Den Hype hat das Spiel aber nie verkraftet in meinen Spielrunden und kommt deshalb wohl kaum noch auf den Tisch.


    Wir sind mit Cuba auch relativ bald an die Grenzen gekommen.
    Aber die Erweiterung hat die Probleme behoben.
    Jetzt finde ich es gut.



    Alle genannten Spiele finde ich recht gut gut, und alle gehören zu meiner 10+-Kategorie.
    Aber wie schon gesagt, wenn die Geschmäcker und die Rahmenbedingungen (Mitspieler, Zeit, etc.) unterschiedlich sind, fällt halt auch die Bewertung unterschiedlich aus ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Also bei uns warens:


    Dominion - Wir fandens nicht so berauschend, spielen aber auch generel ungern Kartenspiele.


    Starcraft - Ausstattung super, Spielprinzip so lala,


    Carson City - Westernflair hat es, kam mir aber eher wie ein Klon von Caylus gekreuzt mit Puerto Rico vor, die beiden Originale bieten doch deutlich mehr

  • Leicht offtopic


    Moin Warbear


    Zitat

    Erst jetzt sind wir auf eine Taktik gekommen, bei der nur mit Glück ein starker Vorteil des Russen zu Beginn vehindert werden kann - mal sehen, ob wir eine Lösung finden.


    Könntest Du die Taktik erläutern. Thx.
    Ich spiele sehr gerne TS und habe viele, viele Partien hinter mir; u.a. über ACTS.


    Neugierige Grüße
    Philipp

  • Zitat

    Original von Mambax


    Könntest Du die Taktik erläutern. Thx.
    Ich spiele sehr gerne TS und habe viele, viele Partien hinter mir; u.a. über ACTS.


    "Taktik" ist natürlich schon etwas übertrieben.


    Aber seit der Russe mit seiner ersten Karte im ersten Zug einen halbwegs erfolgreichen Coup-Attempt auf Italien macht (d.h. 4er-Karte, Würfel >2), hat er immer spätestens im 4. Turn gewonnen (auch bei Seiten-Tausch). Keinem von uns ist bisher ein geeignetes Gegenmittel eingefallen, allerdings habe ich bei BGG bisher noch nicht geschaut (vielleicht hast Du ja Vorschläge?).


    Deshalb haben wir TS derzeit zur Seite gelegt und spielen erst mal was anderes.
    Wir werden es aber bestimmt wieder ausgraben ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hiho,


    Ravn du überraschst mich jetzt. 3 *richtig* gute Spiele als Enttäuschung aufzulisten? 8o 8o


    Wow.


    Unser spielegeschmack scheint nicht deckungsgleich.


    Atti

  • Die 3 aufgelisteten Spiele (7 Ages, Twilight Struggle, Through the Ages) haben für mich im Kontext betrachtet eine Enttäuschung bedeutet - sind aber losgelöst von diesen persönlichen Erlebnissen sicher hervorragende Brettspiele.


    Wenn ich nicht besseres Material bei 7 Ages für den arg hohen Preis erwartet hätte damals, wenn ich nicht die nervigen Verzögerungs-Jahre mit Twilight Struggle erlebt hätte, wenn sich bei mir mit Through the Ages nicht diese übersteigerten Erwartungen aufgebaut hätten, dann würde ich die alle auch nicht als "Enttäuschungen" einordnen. Das Schöne dabei ist ja, dass ich all diese "Enttäuschungen" noch in positive Spielerfahrungen umwandeln kann - in den richtigen Spielrunden, mit korrigierten Erwartungen.


    Bei der Erstauflage von Twilight Struggle hat es mich als Eurogamer enttäuscht, dass es schon mit der Veröffentlichung eine (für mich) lange Liste an Errata gab und dazu noch Fehler auf dem Spielplan, die ich selbst innerhalb weniger Minuten gefunden habe, aber im Produktionsprozess anscheinend nicht aufgefallen sind. Da hab ich mich schon gewundert und gefragt, warum GMT so wenig Sorgfalt in ihre Produkte steckt. Inzwischen weiss ich (überspitzt formuliert), dass es CoSim-Spieler als normal ansehen, weil die Spiele so komplex sind und sich damit viel entschuldigen lässt und sich damit abfinden und es deshalb GMT & Co auch weiterhin so machen kann.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Original von ravn
    7 Ages : Die Mechanismen klangen toll, nur wurde ich als Nicht-CoSim-Spieler von der Produktionsqualität ein wenig überrascht. Die Counter wollten sich nur schwer aus den Stanzbögen lösen und waren arg dünn, der Spielplan war nur aus Papier und hatte unschöne Faltkanten. Im Endeffekt habe ich es dann noch vor dem ersten Spiel verkauft, weil ich zu der Zeit keine Mitspieler hatte, die so etwas hätten spielen wollen.


    Hier haben wir wieder das Problem: Ist es besser, dass es das Spiel überhaupt gibt oder sollte es nur mit ordentlichem Material veröffentlicht werden? Spielbar ist es wohl mit dem vorhanden Material. Besser ist es einen Bekannten wie ich zu haben, der das ganze Spiel überarbeitet und teilweise neues Material zu Hause selber bastelt (z.B. die Disorder-Marker, Spielübersichten, Kampfübersichten, etc.), damit man es flüsiger spielen kann.


    Wenn du es gespielt hättest, hättest du festgestellt, dass es sich um ein unfassbar gutes Zivilisationsspiel handelt! Dabei sind gar nicht die Mechanismen so wichtig, sondern eher das Spielgefühl! Hier geht es wirklich um den Aufbau von Völkern, die nun auf eine ganz andere Weise durch die Weltgeschichte geführt werden...


    Zitat

    Original von ravn
    Through the Ages : Im Erscheinungsjahr auf der SPIEL doch nicht gekauft, weil mir das Handling mit den vielen Plastikkegeln zu unhandlich schien. Dann kam der riesen Hype und das Spiel war nirgends zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Jahre später gab es dann die Neuauflage mit miserabler Kartenqualität, die ich reklamiert hatte, bevor ich dann arg später die Pegasus-Version gekauft und halb verstaubt haben lasse, weil der Hype auch bei mir längst abgeklungen war und zurück ein überlanges Optimierungsspiel blieb, das als PC-Version besser funktioniert hätte.


    Das hier kann ich nachvollziehen, wenn auch nicht aus Materialgründen. Mir kommt es langsam so vor, als wäre dir das Material wichtiger als das Spiel dahinter. Ich war auch etwas enttäuscht von dem Spiel, da ich irgendwie mehr erwartet habe. Aber auch ganz hohem Niveau enttäuscht! Mechanismusmäßig kommt nachdem man sein Materialmanagement im Griff hat (Stichwort: Blaue und gelbe Steinchen) nicht mehr so wahnsinnig viel Interessantes, wie ich finde. Klar, der Weg durch die Zeit ist nett und auch stimmig umgesetzt (wenn einem die abstrakte Verwaltung der Reise durch die Zeit nicht zu trocken vorkommt). Aber ein gutes Spiel ist es schon!


    Zitat

    Original von ravn
    Cuba : Als neues Puerto Rico falsch angepriesen und damit falsche Erwartungen geweckt. Zudem war die Kartenablage mit teils auf Spielplan, teils daneben irgendwie nicht durchdacht, wie generell das ganze Spiel wie ein Schnellschuss auf mich wirkte. Spielerisch bei der ersten Partie der absolute Flop, da es nur auf das Timing beim Verschiffen ankam.


    Hier hast du mich zu 100% auf deiner Seite. Ich mag es auch überhaupt nicht. So wenig, dass mir die Erweiterung völlig gleich war...



    Zitat

    Original von [Tom]
    - die Interaktion ist zwar eingeschränkt auf die Handkarten-Phase, danach "wurschteln" die Spieler vor sich hin; aber zu Zweit, oder auch zu Dritt, ist das Spiel noch gut Spielbar, finde ich.


    Uah!!! Noch so ein dickes Ding! (Siehe Zavandor-Thread bezüglich Macao) Ich weiß nicht, wie ihr Loyang spielt, aber die Interaktion ist durch die Helferkarten viel stärker!!! Hier liegt oft der Schlüssel dazu am Ende besser als die Mitspieler da zu stehen!

    Einmal editiert, zuletzt von ode ()

  • Zitat

    Original von Tritop
    Ich finde Loyang grenzt ein bisserl an Beliebigkeit. Es ist fast egal wie du spielst am Schluß haben doch alle die gleiche Punktzahl. Zumindest ist das in unseren Runden oft so. Ein, zwei Punkte ( wenn überhaupt ) mehr Unterschied ist nicht. Ich kann mich noch gut daran erinnern als wir den Prototyp zu dritt gespielt haben. Bei Spielende hatten wir alle drei die gleiche Punktzahl und haben erst mal dumm aus der Wäsche geguckt.


    Diese Sichtweise haben wir schon öfters gehört. Ich stimme dir da zu, dass es im Grunde ein wenig unglücklich ist. Betrachte es mal so: Zum Endergebnis zählt immer auch das verbliebene Geld. In der Regel wird es als 1. Tiebreaker bezeichnet. Aber im Grunde ist das Geld teil des Ergebnisses. Also wäre ein Ergebnis z.B. 18 Sp+12 Käsch. Wenn dann jemand 18 SP + 15 Käsch hat, ist es ein klares, wenn auch knappes Ergebnis.


    Zumindest betrachten wir es jetzt immer so.

  • Zitat

    Aber seit der Russe mit seiner ersten Karte im ersten Zug einen halbwegs erfolgreichen Coup-Attempt auf Italien macht (d.h. 4er-Karte, Würfel >2), hat er immer spätestens im 4. Turn gewonnen (auch bei Seiten-Tausch). Keinem von uns ist bisher ein geeignetes Gegenmittel eingefallen, allerdings habe ich bei BGG bisher noch nicht geschaut (vielleicht hast Du ja Vorschläge?).



    Ein Putsch in Italien ist eine der beliebtesten Eröffnungsaktionen der SU.
    Gelingt dieser, hat die UdSSR ein gutes Fundament gelegt.


    Wie kann die USA dies vehindern?


    Sollte die SU nach dem Setup keinen Einfluss in einem zu Italien benachbarten Land haben, kann man Italien als USA Spieler zunächst auch frei lassen. Damit ist ein Putsch in Italien nicht möglich.
    Je 1 SU Einflusspunkt in Österreich oder Jugoslawien kann man durch "East European Unrest" als Headline-Karte in Turn 1 entfernen.
    Als USA Spieler muss man bei dieser Eröffnungstaktik auch Einfluss in zu Italien benachbarten Länder legen, um gegebenfalls als erste Aktion Italien für die USA sichern zu können.
    "Warsaw Pact Formed", "De Gaulle leads France", "COMECON" oder "De-Stalinization" als Headline Event des Russen sind für diese Taktik sehr gefährlich.
    Deshalb wählt man diese Eröffnung, wenn man jene Karten selbst auf der Hand hat oder sich mit "Defectors" absichern kann.
    Oder man liebt das Risiko. :)



    Eine ausgezeichnete Möglichkeit einen kommunistischen Umsturz in Italien vorzubeugen:


    Die USA kann einen Putsch in Italien durch zwei Karten in der Headline direkt verhindern.
    Durch "Duck and Cover" oder "CIA" (-> Putsch durch die USA) wird der Defcon-Level gesenkt und Europa ist vor Coups geschützt.



    Hat man keine der beiden Karten auf der Hand und die oben erwähnte Taktik ist auch nicht möglich, empfiehlt es sich in der US Setup Phase 3 Einflusspunkte nach Italien zu legen.


    Mit "Marshall Plan" als Headline Karte kann man den US Einfluss in Italien sogar auf 4 erhöhen.
    Oder mit "Red Purge" die ausgespielte 4er Ops Karte des Russen zu einer 3er Ops Karte reduzieren.
    Dann überlegt man es sich dreimal, ob man in Italien putscht.


    Natürlich ist man vor einem guten Würfelwurf (ein 5 oder 6) des Russen nicht gefeilt.
    Würfelt der Spieler hingegen eine 1 oder 2, hat er eine 4er OPs Karte verschwendet.
    Hier ist die Frage natürlich, welches Risiko der SU Spieler eingehen will.
    Bei einer gewürfelten 3 oder 4, also in der Situaiton, da Italien noch nicht von der SU kontrolliert wird, sollte man als USA Spieler sofort kontern und selbst Einflusspunkte nach Italien legen.
    Vielleicht ergibt sich eine Bieterschlacht um Italien. Erfolg ist dann von den jeweiligen Handkarten abhängig.
    Die USA hat aber hierbei einen Trumpf: "Truman Doctrine" und ein As: "Containment".



    Trotzdem passiert es hin und wieder, dass die SU Italien für sich sichern kann.
    Dann muss man versuchen Domination in Europa zu verhindern, in dem man insgesamt gleich oder mehr Länder kontrolliert als die SU.
    Hierfür sind Spanien, Griechenland und die Türkei sehr wichtig.


    Interessant ist auch die Möglichkeit, dass man Italien mit "Brush War" zurückerobern kann.



    Zu guter Letzt folgende Variante des Twilight Struggle Ladder:


    "For a normal game, the current automatic bid is 3 influence, given to the US player, to be played after initial influence placement but before the first headline phase. For the CCW variant, players may either use a bid of 0 or 1 given to the US. Bid influence can be placed only in countries where the US already has influence, and cannot be placed to achieve "overcontrol" of a country. [Note: It is possible and legal to partially circumvent this restriction on overcontrol by placing your normal initial influence in Western Europe to achieve overcontrol of a country, as those placements are not so restricted. Thus, in a normal game, placement of influence to overcontrol Italy is a common US tactic, while overcontrol of Iran is not possible under the placement rules.]"


    http://www.boardgamegeek.com/t…/twilight-struggle-ladder



    Ich lege dann oft im Setup 4 Einflusspunkte nach Italien.
    Dann ist ein Putsch dort sehr selten.



    Viel Spaß mit Twilight Struggle


    Philipp

    3 Mal editiert, zuletzt von Mambax ()

  • Zitat

    Original von Tritop


    Ich finde Loyang grenzt ein bisserl an Beliebigkeit. Es ist fast egal wie du spielst am Schluß haben doch alle die gleiche Punktzahl. Zumindest ist das in unseren Runden oft so. Ein, zwei Punkte ( wenn überhaupt ) mehr Unterschied ist nicht. Ich kann mich noch gut daran erinnern als wir den Prototyp zu dritt gespielt haben. Bei Spielende hatten wir alle drei die gleiche Punktzahl und haben erst mal dumm aus der Wäsche geguckt.


    Trozdem mag ich das Spiel :) Kann aber gar nicht genau erklären warum ?(

    Vielleicht, weil das Spiel überhaupt nicht so beliebig ist, wie es aussieht? :)
    Und das, was immer fast wie ein Unentschieden aussieht, ist keins, wenn man die Restmünzen hinzuzieht - die wir unglücklicherweise nur als Tiebreaker bezeichnet haben.
    Ein Beispiel: Man muss ungefähr 100 Münzen verdient haben, um es bis zur Stufe 18 zu schaffen. Eine 18 mit 17 Restmünzen entspricht dann einer 117. Ein Ergebnis von 117:100 sieht dann zwar auf dem "Wohlstandspfad" wie ein Unentschieden aus - in Wirklichkeit war das aber sogar 'ne ganz schöne Klatsche ...
    Einen guten Spieler erkennt man dann daran, dass er fast immer die 18 schafft und machmal die 19 (was dann in etwa 120 Münzen entspricht), während Anfänger und nicht ganz so gute Spieler doch eher im Bereich 80-90 Münzen landen - was aber immer noch durch die 16-17 Stufen gar nicht so schlimm aussieht.


    Siehe es mal so herum: Selbst, wenn du richtig hoch verlierst, sieht es wenigstens nicht so frustrierend aus ... :floet:


    Ich selbst spiele es übrigens am liebsten zu zweit - und ein entsprechendes Feedback habe ich auch zurückbekommen. Zu dritt dauert es auch mir - je nach Mitspielern - manchmal zu lange.


    Viele Grüße
    Ralph

  • Auch mich haben Cuba und Im Wandel der Zeiten irgendwie enttäuscht ... Cuba einfach viel zu kurz und obwohls durch Ausstattung plus Artwork echt leicht auf den Tisch zu bringen wäre...ist es einfach nicht interessant und dann nochmal 20 für ne Erweiterung damit das Ganze zum vollständigen Spiel wird..


    und Im Wandel der Zeiten nervt irgendwie aus den gleichen Gründen wie Stronghold viel zu viele Deutungsmöglichkeiten wie man manche Kartenkombinationen handhaben kann plus die ziemlich miese Graphik ,da hätte man eher gar keine Bilder genommen anstatt die Phantasie durch diese Zeichnungen nur einzuschränken..


    Bei Loyang hab ich eine Mischung aus dem bereits gesagten erlebt...zuerst als vollkommen beliebig abgetan und mich darüber geärgert warum so ein schönes Spiel und die ganzen Holzgemüsesteine im Schrank verstauben ,dann eine zweite Chance gegeben und erkannt das es doch ganz schön viel Potential für gutes Spiel gibt...natürlich kann das Glück arg zuschlagen und zusätzliche Felder sind von ziemlich großer Bedeutung ,aber durch die richtige Nutzung der Helferkarten lassen sich schon ganzschöne Manöver durchführen ...hoffe das ich bald mal ne Vierer Runde spielen kann ,damit sich das System wirklich entfaltet...ich hab zwar keine wirklichen Erfahrungen mit Cosims und CDGs aber irgendwie erinnnert mich Loyang durch die Möglichkeiten wie ich an Karten komme und wie ich sie meinem Gegner entziehen kann und den Möglichkeiten seine Chancen zu optimieren ein bisschen an diese Art von Spielen,oder besser gesagt daran was ich so darüber gelesen habe...
    das einzige was ich liebend gerne ändern würde wäre die Art wie die Karten des Doppelpacks ins Spiel kommen..

  • Zitat

    Original von Stonie
    das einzige was ich liebend gerne ändern würde wäre die Art wie die Karten des Doppelpacks ins Spiel kommen..


    Ralph hat mal bei BGG vorgeschlagen, dass man 4 Karten zieht und höchstens 2 behalten darf. Denke, das ist ne ganz gute Sache...


    Öfters Doppelpacks ziehen mit mehr Geld zahlen oder Ähnliches ist halt nicht so praktikabel, denn wer will schon zu viel Geld für Karten raushauen?

  • Zitat

    Original von Mambax
    Ein Putsch in Italien ist eine der beliebtesten Eröffnungsaktionen der SU.
    Gelingt dieser, hat die UdSSR ein gutes Fundament gelegt.


    Wie kann die USA dies vehindern?


    [ ... ]


    Hallo Philipp,


    ich hatte mir schon irgendwie gedacht, daß der Italien-Coup für Profis nichts Neues ist.
    Ich selbst bin bei Twilight Struggle nicht mal ein Halb-Profi, ich habe bisher nur knapp 50 Partien gespielt, ohne jemals irgendwelche Strategie-Artikel nachzulesen.


    Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Du bist mir aber hoffentlich nicht böse, wenn ich sie nur überflogen habe, denn ich möchte mir weder mögliche Probleme noch die Lösungen dazu vorab anlesen, sondern sie lieber selbst im Spiel erfahren, genau das macht für mich den Reiz des Spiels aus. In diesem Fall ist uns aber erst mal nichts richtiges eingefallen.


    Die 3 Punkte nach Italien setzen wir schon immer, einen möglichen vierten sehe ich nicht, wo ich den her nehmen könnte (außer in dem von Dir geschilderten Biet-Verfahren, das ich nicht kannte). Wenn die Italien-Punkte weg sind, kann der US-Spieler in Italien nicht sofort nachlegen, da er in der Nachbarschaft nichts hat.


    Die China-Variante dürfte dem US-Spieler vielleicht etwas helfen, die haben wir aber auch noch nicht gespielt.


    Daß es in der Headline Phase Möglichkeiten gibt, den Italien-Coup zu erschweren, war uns auch klar, auch ohne daß wir jetzt jede Karte vorab auf ihre Möglichkeiten diesbezüglich untersucht hätten. Aber wir hatten in unseren letzten Partien niemals auch nur eine dieser Karten auf der Hand.


    Ich fand Twilight Struggle bisher zwar immer recht gut, unter meinen Spiele-Favoriten spielt es aber nur eine nachrangige Rolle - so eine Art Spiel für zwischendurch. Soll heißen, ich werde dafür keine aufwändigen Strategie-Untersuchungen durchführen, dafür ist es mir einfach nicht wichtig genug - es muß auch ohne gehen.


    Aber ich fand es interessant zu sehen, wie intensiv man sich auch mit Twilight Struggle beschäftigen kann ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von Stonie
    und Im Wandel der Zeiten nervt irgendwie aus den gleichen Gründen wie Stronghold viel zu viele Deutungsmöglichkeiten wie man manche Kartenkombinationen handhaben kann


    ich habe lange kein Spiel gesehen, bei dem es so wenig zu deuten gibt wie bei TtA! Mach das, was auf den Karten steht. Punkt. :)

  • Zitat

    Original von ingo


    ich habe lange kein Spiel gesehen, bei dem es so wenig zu deuten gibt wie bei TtA! Mach das, was auf den Karten steht. Punkt. :)


    Hihi,


    In der Tat, in TtA gibt es nicht viel zu deuteln.


    Atti

  • Für mich absolute Flops bzw. Langweiler:


    - Through the Ages (es kam raus, ich habe 3x gespielt, entdeckte nichts besonders, ausser der zu langen Spieldauer zu viert und habe es als erledigt abgehakt.)
    - Agricola: ich hatte die Vermutung es steckt ein spannendes und anspruchsvolles Spiel dahinter, stattdessen mehr oder weniger langweiliges Optimier-Solitaire mit ein paar zufälligen Handkarten. Für mich DAS überbewertet Spiel der letzten Zeit.

    --
    "Out. For. A. Walk. ... Bitch." (Spike/Buffy-TVS)
    --

  • Danke St.-Peter!


    Dieser Thread ist echt Gold wert, da einem ständig die Augen geöffnet werden, wie unterschiedlich doch Spieler die einzelnen Spiele sehen. Da schwanken die Meinungen echt zwischen "Oberspitzenklasse" und "Grottenschlecht".


    Aktuelles Beispiel für mich wieder: Agricola.


    Das Thema "Aufbau-Solitaire" kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen, da es ja (meine Meinung nach) höchst interaktiv ist, indem die einzelnen Aktionen ja nur einmal pro Runde nutzbar sind - und durch die Kartenhand jedes Spiel für jeden Spieler vollkommen einzigartig ist, denn die Ausbildungen und kleinen Anschaffungen verändern ja bestimmte Aktionen radikal und machen sie doppelt bis dreifach attraktiv für einen Spieler...


    Aber: Jedem seine Meinung; ich selbst sehe es ja mit Vor den Toren vor Loyang so, welches wiederum von Anderen Spielern nicht nachvollzogen werden kann... :)

  • Zitat

    Ich selbst bin bei Twilight Struggle nicht mal ein Halb-Profi, ich habe bisher nur knapp 50 Partien gespielt, ohne jemals irgendwelche Strategie-Artikel nachzulesen.


    Bloß keine falsche Bescheidenheit. :D
    50 Partien sind doch eine ganze Menge; ich selbst habe auch nicht viel mehr aufm Buckel.


    Viele der Partien habe ich per play by e-mail ausgetragen und hierdurch hat man Zeit und Muse sich intensiv mit einzelnen Strategien oder Taktiken auseinanderzusetzen.
    Twilight Struggle, wie auch Paths of Glory eignen sich hervorragend für pbemail.
    Dies ist auch einer der Gründe warum ich TS so häufig gespielt habe; u.a. stecke ich momentan mitten in einem kleinen TS Turnier mit 3 Freunden.

  • Ui, da habe ich mit Loyang was losgetreten. Aber, es geht hier nicht um schlechte Spiele, sondern Entäuschungen. Nach Agricola und Le Havre ging es mit Loyang für mich in die falsche Richtung: Noch weniger Interaktion. Zu zweit oder alleine mag es besser sein, ich spiele lieber in größeren Runden.

  • Sehe ich wie Du. Loyang macht erstmal einen tollen Eindruck, aber dann stellt man fest, dass es doch recht wenig Interaktion gibt, und meist schaut man den anderen Spielern beim Optimieren der Ernten (und der Anpflanzungen) zu.
    Ja, es gibt auch Helfer, die mit den Mitspielern tauschen können oder Klauen o.ä. - aber das ist doch eher die Minderheit.


    Die Kartenverteilungsphase ist eben der große (und sehr interaktive!) Dreh- und Angelpunkt.


    Nur - wenn man dann einen Grübler hat, der in der Erntephase 30 Minuten über seinen Feldern brütet... *seufz*


    Ich sage ja, dieser Thread ist echt erstaulich in dem Sinne, wie absolut unterschiedlich die Meinungen (und Erwartungen) an die Spiele sein können. :)

  • Wie verhext! - zum allgemeinen hype kann ich nichts mehr sagen, ich war jedenfalls sehr gespannt. Nach Tests des Prototypen in verschiedenen Stadien wich nach Veröffentlichung die Vorfreude ganz schnell der Enttäuschung. Aus einem erstklassigen brainburner, der auf dem BSW-Burgtreffen so manchen Vielspieler gefesselt und nach Wiederholung hat lechzen lassen, war quasi ein Famlienspiel geworden, mit dem Grundmechanismus als nahezu einziger Gemeinsamkeit. Immerhin, alea und Autor waren mit dem Produkt Wie verhext! sehr zufrieden - mit den Verkaufszahlen vermutlich weniger. Es ist auch sicherlich (wie die meisten hier genannten) in der richtigen Besetzung ein gutes Spiel, aber eben nicht das, was imho hätte daraus werden können und ich erwarte hatte, zumal es ausschließlich zu fünft richtig gut funktioniert. Vielleicht war's einfach zu viel hype, ich müsste nochmal die selbstgedruckten Karten rausholen und anspielen, um's vergleichen zu können. Die alea-Version staubt jedenfalls ein, weil wir nahezu immer zu viert spielen.


    Shear Panic - hier halte ich's mal kurz: niedliche Schafe, aber das Spiel hatte leider nicht viel meat. Erst mit Snow Tails habe ich den Lamonts das verziehen ;)

  • Bezüglich Loyang: Ihr könnt da gerne enttäuscht sein, das will euch keiner nehmen. Niemand muss ein Spiel auch gut finden. Jeder so, wie er es mag.


    Meine Anmerkungen beruhten nur auf zwei Meinungen:


    • Das Spielende ist beliebig
    • Interaktion nur über die Kartenphase


    Und das sehe ich schon so, dass das einfach nicht ganz richtig ist. Natürlich kann man die anfangs scheinbar recht geringe Interaktion bemängeln und es muss ja auch nicht gefallen. Aber, wer sich mit dem Spiel auseinender setzt, der wird feststellen, dass die Helfer teilweise doch richtig fies sein können. Man kann dem Gegenspieler richtig was kaputtmachen durch das Klauen von Markständen (oder Waren von den Marktständen), durch Tauschen von Laufkunden oder das erfüllen von fremden Stammkunden. Da macht man dem Gegenspieler Einnahmen zunichte, die derjenige dringend braucht um auf dem Pfad weiter zu kommen.


    Uwe hat das Spiel als 2er erfunden und so funktionieren die meisten Karten auch am besten in der direkten Konfrontation. Ich spiel das Spiel immer noch regelmäßig mit meiner Frau (neben Die Tore der Welt ist es fast das Einzige, was wir gemeinsam spielen) und es ist tatsächlich so, dass die Helfer zur rechten Zeit eingesetzt Vorteile für mich oder eben auch Nachteile für meinen Gegenspieler nach sich ziehen und so das Spiel entschieden wird. Das alles in Kombination mit der Kartenphase, in der man ja sieht, was mein Gegenspieler für Möglichkeiten hat oder haben kann. Da geht es nicht nur im die Konkurrenz um die Karten, sondern auch, dass der Gegenspieler manchmal eine Karte nicht bekommt! Oder nach mir dran ist, damit die Auswirkungen der Karte nicht so wichtig sind.


    Das einfachste Beispiel ist der Händler, der einfach wichtige Tauschwaren wegnimmt. Eine fortgeschrittene Variante ist der Lieferant, mit dem ich Stammkunden meines Gegners beliefer. Wenn das eine Käsch-Kuh ist, lohnt sich selbst die Abgabe von 2 Käsch an den Besitzer des Stammkunden. Denn derjenige büßt eine wertvolle Lieferung ein. Natürlich kann er die Waren dann anders verwenden, aber die Verwendungsmöglichkeiten liegen auch nicht immer so rum.


    In dem Sinne finde ich persönlich das Spiel sogar sehr interaktiv, denn es geht nicht nur darum sich besser solitär zu entwickeln, sondern auch dem anderen passend in die Suppe zu spucken. Natürlich muss man das Spiel ansatzweise mögen um diese Möglichkeiten auszuloten...

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  • Zitat

    Original von ode
    Bezüglich Loyang: [...] In dem Sinne finde ich persönlich das Spiel sogar sehr interaktiv, denn es geht nicht nur darum sich besser solitär zu entwickeln, sondern auch dem anderen passend in die Suppe zu spucken. Natürlich muss man das Spiel ansatzweise mögen um diese Möglichkeiten auszuloten...


    Genau da sehe ich ein Problem von dem Spiel: In der ersten Spielrunde ist man eher mit sich selbst und den Möglichkeiten beschäftigt, seine Stammkunden zu beliefern, richtig anzupflanzen und ein wenig über Marktstände zu tauschen. Die interaktiven Karten scheinen da unnötig kompliziert, schon alleine weil die Kartentexte haben, wobei Kunden & Co einfacher zu verstehen sind, wie die sich ins Spielgefüge und das eigene Spiel einpassen.


    Ob man als Interaktions-Liebhaber dann noch weitere Partien wagt, wo doch die erste Partie eher ein Solitär-Optimierungsspielchen ist, das ist die entscheidende Frage. Loyang macht es da den Spielern nicht einfach, eine Revanche zu fordern, um bis zur Interaktion vorzudringen. Dazu gibt es schlicht ausreichend andere Spiele, die mit dem ersten Spielzug weitaus mehr Interaktion versprechen und auch bieten.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Andere Spiele haben nicht so viele so schöne Veggimeeples!!!


    DAS ist doch das eigentlich wertvolle bei dem Spiel: Das viele, niedliche Holzgemüse! :)
    (Das meine ich Ernst! ^^)


    Übrigens ein interessanter Hinweis, dass das Spiel eigentlich als Zwei-Spieler-Spiel konzipiert wurde, zumal ja gerade in der Zwei-Spieler-Variante bei der Kartenphase noch zufällige Karten vom Stapel in die Mitte kommen - was den Kartenfluss noch weiter erhöht.


    Zu Zweit finde ich es sehr schön spielbar; zu dritt finde ich die Downtime zu hoch (zu viert sollte sie eigentlich ja wieder sinken durch das Partner-Spiel... hmm, das wäre mal einen Versuch wert...)

  • Oh, mir fällt noch ein Spiel ein:


    Talisman, 4th Edition!
    Das Spiel habe ich voriges Jahr auf der RPC in Köln gesehen und war hin und weg! All meine Jugenderinnerungen an glorreiche Schlachten in der Welt von TALISMAN! Ja, das war so ein geniales Spiel!
    Dann noch den Demotisch angeschaut. Wow, was für coole Minis! Und das Spielbrett sieht echt toll aus! Ja, das wird sofort gekauft!


    Nach zwei Spielen dann die Ernüchterung: Verdammt, das ist wie Mensch-Ärger-Dich-Nicht mit Elfen... In meiner Erinnerung war das doch viel cooler! :(


    Tja, das war so ein toller Erinnerungs-Hype... ^^

  • Größte Enttäuschung...


    Das ist schonmal eine recht starke Umschreibung. Von den Spielen, die aus vieler Munde gelobt worden sind ist das für mich eindeutig Tobago. Es ist ein wirklich nettes, unterhaltsames Spiel, aber das wars auch schon. Die Wellen der Begeisterung allenorts tragen mich nicht. Ich mag das Spiel, aber begeistern kann es mich nicht.


    Der Name der Rose wurde zwar nicht gehypt, aber nach Säülen der Erde war die Erwartung an eine Romanverspielung doch sehr hoch, zumal der Roman zu den besten gehört. Das Spiel hingegen plätschert, anders als das Buch, belaglos vor sich hin. Ich finde es nicht schlecht, aber es ermittelte sich meilenweit an meinen Erwartungen vorbei.


    Im Jahr des Drachen ... mein erster Besuch in Essen seit mein Magic-Fieber der Endneunziger verflogen war, gepaart mit dem doch sehr guten Ruf der Alea-Spiele brachten mich zum Sofortkauf. Das Spielen hingegen kam mir vor, als sähe man eine Folge CSI Miami. Alles ganz hübsch, man weiß von Anfang an was ungefähr wann passiert und am Ende fragt man sich: Warum eigentlich?