• Okay, dann will ich mal den "weihnachtlichen Arbeitstag" beschreiben. Weihnachtlich, weil kaum jemand so umfangreich andere und auch sich selbst beschenkt, wie zum Essenner "Einkaufsbummel", Arbeitstag deshalb, weil so Trollis, Tüten, Taschen, Rucksäcke dabei ein gewisses Gewicht bekommen. Und da sind selbst/besonders Kinderspiele manchmal verdammt schwer.


    Vom Einkauf selbst will ich mal nichts erzähle, da es die meisten aus eigener Erfahrung kennen, Preise werd ich gleich für diejenigen die entweder nur heute oder morgen nach Essen können auflisten, da ich mir einige aufgeschrieben (und auch einige bezahlt *g* ) habe.


    Los ging es quasi mit dem kleinen unknowns-Treffen am Gen X Games Stand, an dem "Tritop" schon wartete, "Sternenfahrer" und "Biswut" auch kurz darauf dabei waren. Der mailende Gen X Mann war natürlich nicht in Essen, meine Mail unausgedruckt in meinem Postfach ... aber nach ein paar verzweifelten Versuchen eines anderen Mitarbeiters, denjenigen welchen telefonisch zu erreichen, wurde der Nachlass von 15% sogar auf den Messepreis gewährt, das zweite sehr erfreuliche Erlebnis kostete daher 34 €.
    Das erste sehr erfreuliche Erlebnis, fand ich, war die kleine unknowns-Runde, in der man sich kurz (schließlich hatte jeder von uns entweder a) eine Standliste abzuklapper, oder b) in Biswuts Fall einen Stand zu betreuen) aber sehr sympathsch über das überraschende Thema Spiele austauschte.


    Anmerkung daher am Rande: wer die Gelegenheit zu unknowns-Spieletreffen hat, sollte sie nutzen!


    Die erste, von mehreren unerfreuliche Nachrichten war, dass Spiel XYZ und Giveaway YQV noch nicht geliefert waren. Das kam nicht extrem oft vor, zumindest nicht bei den SPielen, die auf meiner Liste standen, aber gab der Messe einen "definitely-not-just-in-time" Beigeschmack. Wobei ich die Möglichkeit einräumen muss, dass die "negativen News" (Automobile, Vinhos) einen vielleicht für solche Dinge sensibler gemacht haben.


    Opfer waren am Vormittag:


    - Felinia (Matagot) - hier fehlten die Holzteile (mehr dazu weiter unten)
    - Grimoire (Japon Brand) - wieso der Zoll als einziges Japaner auf dem Kieker hatte, muss mal jemand glaubwürdig erklären ...
    - Mars is Ours! (B2F Games LLC.) - hier hatten die sehr netten, und teils extrem extrovertierten Standmitarbeiter zumindest ein Vorführexemplar dabei
    - Asara Giveaway (Ravensburger hat die Österreicher nicht einmal über den Grund der ausbleibenden Lieferung informiert, sondern einfach mitgeteilt "kommt vielleicht Samstag" (laut Standmitarbeitern wohlgemerkt)
    - geröstete Ameisen - kein Spiel sondern ein essbarer Gag am Stand von Fragor Games, der leider schon recht schnell vorbei war


    Zu den Testspielen:


    Code 777, da zwei Leutchens aus meiner Spielrunde nach Feierabend/14 Uhr auch hinzu kamen, sich aber unter meiner Beschreibung nur ein sehr trockenes Abstraktum vorgestellt hatten, ging's direkt zum Stronghold Games Stand und an einen Tisch mit einem sehr netten, uns fremden Paar und in eine Spielrunde:


    Hier hat jeder drei Zahlen vor sich stehen, die man selbst nicht einsehen kann. Die zahlen reichen von eins bis sieben und sind mit unterschiedlichen Farben (und jeweiligem Symbol für Farbenblinde) gekennzeichnet. Wobei eine Zahl auch in mehreren Farben dabei ist.
    Reihum liest und beantwortet jeder eine Frage dazu, wieviele Spieler in seinem Blickfeld eine Quersumme von 18 oder mehr haben, ob mehr grüne als pinke Zahlen zu sehen sind etc.. Zum Festhalten der eigenen Überlegungen hat jeder ein Blatt mit den insgesamt vorhandenen Zahlen vor sich, auf dem er/sie Notizen festhalten und Zahlen ausschließen kann. Wozu? Um jederzeit im Spiel zu lösen, also die eigenen Zahlen(ohne Farben) zu nennen. Wer richtig liegt, erhält einen Punkt und bekommt neue Zahlen - die Partie läuft danach sofort weiter. Wer falsch liegt, kriegt ebenfalls neue Zahlen und es geht weiter.
    Sieger ist wer drei, oder eine anders verinbarte Anzahl an, Punkten hat.


    Das Ganze war so spaßig, das meine skeptischen Freunde gleich kaufen wollten, und ich mich dem Standangebot von 50,00 € für Survive! - Escape from Atlantis, Giant Squid Erweiterung und Code 777 anschloss.



    Nächste Testpartie erwischte uns mit dem Spiel Abetto (Halle 4):


    Auf das Spiel aufmerksam machte ein sehr eindrucksvolles Cover im gehobenen Comic-Look, auf dem unterschiedliche, bewaffnete Charaktere über Dächer flüchten/laufen. Das Spielmaterial war von der Optik ebenfalls super (und es hatte zur großen Freude aller Holzwürfel! *tusch tadaa*), machte von der Materialqualität ansonsten einen weniger professionellen Eindruck - erinnerte mich zusehr an das Spiel 7 was das anging. Dies viel mir aber nur wirklich auf, weil das Artwork für meinen Geschmack echt klasse und stimmig wirkt.
    Jedenfalls laufen und springen die Spieler über die Dächer einer düster-märchenhaften Stadt, können in die Häuser einbrechen, auf Mitspieler feuern oder sich mit ihnen duellieren. Klingt schonmal gut, Einfluss übt man über die Aktionen hinaus mit Gegenständen (Karten) aus, die unterschiedlichste Eigenschaften haben. Aktionen wie Bewegung, Einbruch etc. Kosten Energie, die einem je nach Verbrauch/Ermüdung gewisse Aktionen für die späteren Züge verbieten. Man kann jedoch auch Aktionen zur Erholung einsetzen.
    Soweit alles prima. Beim Einburch kann man Würfelchen erziehlen. Die sind wichtig, weil der Endpunktestand eines Spielers der geringsten Anzahl seiner gesammelten Würfelsorten entspricht (drei Sorten gibt es).
    Einbrüche, Duelle und Schüsse laufen dabei als Roulette ab. Rad und Kugel sind dabei. Der aktive Spieler kann mit einem Setzstein (jjeder Spieler hat drei davon) auf die Fraben Schwarz oder Rot, unterteilt in grade und ungrade setzen. Die nicht aktiven Spieler nur auf Zahlen. Gewinnt der aktive Spieler erhält er eine von zwei Arten Würfeln nach seiner Wahl (Anzahl steht auf den Häuserkarten, die beim Einbruch aufgedecktund nach Flucht wieder verdeckt werden), liegt er bei Farb-/Zahleinschätzung zur Hälfte richtig gibt es Trostbeute.
    Soweit, so gefällig. ABER bei Schüssen und Duellen passiert genau das gleiche, lediglich minimal abgewandelt. Minimal abgewandelt heißt, der Spieler der auf einen anderen schießt, wählt seine Beute an Menge und Art aus dessen Würfelsammlung, muss aber für den Fall eines Fehlschusses die gleiche Anzahl einer Sorte seiner Wahl als Gegenleistung dafür bestimmen. Geht der Schuss daneben, kriegt das Ziel die Würfel. Bei Duellen bestimmen beide Spieler.
    Problem dabei: a) reines Glück, b) unaufhaltsame Führung. Unser Erklärbar (großer Respekt, da er auf Deutsch erklärt hat, obwohl er eigentlich "nur" Polnisch, Englisch, FRanzösisch spricht) hatte eine glückliche Kugel und ging mit gefühlten 100 Würfeln jeder Sorte in Führung, meine Mitspieler hielten einigermaßen mit, während ich nach zwei Pechrunden mit jeweils einem Würfel, keine Chance mehr hatte.


    Unser Fazit: Sehr schöne Aufmachung, witziges Setting, Einbrüche und Duelle eine nette Idee, hoher Glücksfaktor, uneinholbare Führung möglich - anders: kein Kauf, aber die Spielrunde auch nicht bereut.



    Letztes Spiel war dann nach Schließung, abends:


    Felinia, aber mehr dazu, und warum das Material für Matagot-Verhältnisse nicht so dolle ist, das Spiel aber trotzdem wirklich Spaß macht, nachher... Frühstück und Mittag bei der lieben Oma hat Vorrang.


    So, kurze Pause. :)


    Also Felinia war gegen Spätnachmittag dann wider erwarten doch zu haben, da die Beutel mit Holzteilchen nachgeliefert wurden. Als Warnung an Interessierte: der Duft aus dem Beutel weckt Assoziationen mit Amaretto bzw. Blausäure.*g* Riecht sehr stark. Zwei Meeples unterschieden sich stark in der Größe ihres Hutes und in einem gebrochenen Bein. Vermutlich ein Skiunfall im kalten Lieferwagen. Das Holzmaterial ist okay, aber qualitativ nicht toll. Hat den Geschmack/Duft einer Eillieferung.
    Das Spielmaterial: Ich erwähne mal den Marketing-Gag der "3D-Schiffe" mit denen Händler übergesetzt werden ... sehen sehr hübsch aus, und sind beim Zusamenstecken ... hm ...heikel. An den Faltstellen ist das bedruckte Papier der einzige Halt. Warum man nicht einfach die Auflageplättchen für die Schiffe direkt als 2D-Schiffe bedruckt hat, muss wohl dem Drang nach Eindrucksvollem geschuldet sein. Aufrgund der Größe der 3D-Schiffe haben wir im Spielverlauf, einfach nach Abfahrtzeit die Händler-Meeples direkt auf dem platziert anstatt die Schiffe zu verschieben. Vom Material her gerade bei einem Verlag mit so oppulent ausgestatteten Spielen wie Giants und Utopia ein deftiges MINUS.
    Das tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Da Michael Schacht zu seinem Bietmechanismus selbst schon einiges erzählt hat, lass ich die Details aus. Man kauft sich Güter (vor der Nase weg) mit den Gütern erhandelt man für seine Leute Plätze auf Schiffen und legt zu fernen Ufern ab, um dort durch zweierlei Mehrheiten/Gruppen zu punkten.
    Eine Mehrheit ergibt aus den Zügen der Meeples. Von deren Zielfeld erhält der Spieler ein Plättchen, und je mehr man davon ansammelt, desto mehr Punkt pro Plättchen sammelt man (begrenzte Höchstpunktzahl je Plättchen in Abhängigkeit von der Sorte!!). Außerdem erhöht sich die Punktzahlpro eigenem Meeple, wenn man sie in direkt benachbarten Provinzen platzieren konnte.
    Klingt simpel, spielt sich auch unkompliziert, aber sehr flüssig und spaßig. Tatsächlich, gibt es kein echtes Grübelpotenzial, wenn man es nicht zwanghaft darazf anlegt.
    Das Thema Katzenwesen an sich wirkt beliebig, trägt aber zu den sehr schönen Illustrationen bei. Das Thema des Handelns und Reisens hat für mich stimmig und passend gewirkt.
    Insgesamt ein schönes, spaßiges Spiel, das familiengeeignet ist!


    Noch aus dem Gedächtnis, Kackel Dackel war als ein Vorführspiel bereits defekt. Zuviel Füllung dann geht nichts mehr, also achtet drauf, dass euer Dackel nicht zuviel Sh#t in sich hat. Aber die Kinder waren hellaufbegeistert von dem Spiel.


    Spielepreise:


    15€ - Toledo 1085, Sobek, Mr.Jack Pocket, Coup Royale


    20€ - Die Minen von Zavandor, Railroad Barons, Hive Carbon, Space Alert Erweiterung


    22€ - Code 777


    24€ - 51st State, Neuroshima Hex


    25€ - Basilica,Thunderstone (dt.)


    26€ - Felinia, Verona


    28€ - Poseideon (Händler in Halle 4)


    30€ - K2 (50€ zusammen mit Basilica), Abetto, Escape from the Aliens in Outer Space LE, 20. Jahrhundert, Discover India (Lieferung war am Freitagmorgen wohl angekommen)


    32€ - First Train to Nürnberg, Kings & Things (Händlerpreis)


    35€ - Kaigan, Troyes, Junkyard Races, Survive! - Escape from Atlantis (incl. Code 777 und Erweiterung), Liberté (nett im Vergleich zu den Internetshops mit 49,95 €), Navegador (incl. Antverpia 45€)


    36€ - Die Aufsteiger (bis vor kurzem ausverkauft), Rio de la Plata


    40€ - 7Wonders (auch bei ein paar Händlern zu haben!), Mylady und die Musketiere, Cadwallon - Stadt der Diebe (incl.bemalter Miniaturen 70 €, nett im vergleich zu den 120 $ in den USA), Target Earth, Isla Dorada, Constantinopolis (dt.)


    45€ - Great Fire of London 1666, Hinkel & Stein


    49€ - Florenza (Händlerpreis)

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