(Peep) 1655-Habemus Papam

  • WIR SIND PAPST!!!...


    schrieb die Bildzeitung....Tja, jetzt kann es jeder von uns werden.Klasse, oder? ,-)
    Nun, ich erzähle hier keine Märchen, sondern vom neuen Spiel "1655-Habemus Papam" von Christoph Bauer/ DDD Verlag. Nachdem ich gestern in Essen das Spiel anspielen konnte, möchte ich Euch einfach mal meine Eindrücke schildern:


    Worum geht es beim Spiel?


    Der Papst ist tot und wir sind Kardinäle, die darauf aus sind, neuer Papstnachfolger zu werden...Wer jetzt denkt, dass fromme Kirchenmänner fair und besonnen miteinander umgehen, wird , Gott sei Dank,-), angenehm enttäuscht. Hier ist Hauen und Stechen angesagt und das in einem kurzen und knackigen Zeitraum, also etwa 45 Minuten.Danach steht fest, wem das Glück hold war, und nun die (Miss-)Geschicke der Kirche lenken darf.


    Ausstattung und Preis


    Worauf legen Spieler großen Wert? Richtig, auf eine gelungene Aufmachung....und die stimmt hier. Die Qualität der Spielmaterialien sind gut und hinterlassen einen vorbildlichen Eindruck.Obwohl es sich hier "nur" um ein Kartenspiel handelt (Messepreis 14,50 Euro), ist das Thema absolut stimmig und fast historisch genau umgesetzt worden. Was besonders gefällt: Das Thema ist mal erfrischend anders und macht Laune, sich mit den historischen Anmerkungen, die dem Spiel beiliegen, näher zu beschäftigen.


    Spielablauf


    Beim Spiel hat jeder Spieler/in einen Sichtschirm und erhält ein Anfangskapital in Form von Geld und Edelsteinen mit unterschiedlichen Werten.Gespielt werden maximal 18 (Versteigerungs-) Runden, bei dem jede Runde jede/r Spieler/in eine Karte erwirbt.In der Mitte des Tisches liegen nun 4 Stapel mit verdeckten Karten, wobei die obersten umgedreht werden, so dass nun alle 4 teilnehmenden Spieler eine Karte mit unterschiedlichen Eigenschaften und Vorteilen ersteigern können.
    Bei den Karten, die zu ersteigern sind, haben wir natürlich auch richtig fiese Karten, die es uns erlauben, den Mitspielern kräftig einzuschenken...Das macht Spaß und die Rundenabläufe sind innerhalb kürzester Zeit verinnerlicht.


    Der Rundenablauf ist ebenso einfach wie spannend und ist in 4 Phasen unterteilt:
    1: Karten in der allgemeinen Auslage aufdecken
    2: Aktionskarte spielen (die können ebenfalls ersteigert werden)
    3: 0-3 Edelsteine bieten
    4: Karte nehmen


    Nach spätestens 18 Versteigerungsrunden ist Schluss und wer dann die meisten Siegpunkte (Stimmen für die Papstwahl) erwerben konnte, hat gewonnen.


    Wie kommt man zu Siegpunkten?


    Siegpunkte, hier Stimmen, kann man auf vielfältige Art und Weise erwerben, so z. B.:
    -Wir erfüllen Aufträge verschiedener Art, also z. B. 3 Kardinäle mit frz Wappen zu sammeln und deren Stimmen in der Endabrechnung zu bekommen.
    -Wir haben Aktions-/Sammelkarten, die uns Sondereinnahmen /Stimmen oder /und Geld bescheren und anderen Mitspielern/-spielerinnen in Handwerk pfuschen


    Spielgefühl und Bewertung


    Alle Details möchte ich hier gar nicht nennen, aber das Spielgefühl aller teilnehmender Spieler/innen am Tisch war durchweg positiv und endete in einem spontanen Kauf des Spiels aller Mitspieler. Wer auf kurze und thematisch dichte Spiele mit einem Ärgerfaktor steht, macht hier nichts falsch und kann das Spiel unbesehen kaufen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist einwandfrei und ich kann nur sagen: Chapeau , Herr Bauer! Hoffentlich hören wir bald wieder von Ihnen... (8 Spielboxpunkte)


    Gruß
    Marc 8-)

  • Gute Zusammenfassung des Geschehens.Wenn ich es mir gekauft haette , dann wegen wirklich tollen Grafik und der Recherche .Spielerisch bin ich nicht ganz so euphorisch. Es funktioniert sehr gut,aber 18 mal das gleiche zu machen finde ich ein bisschen arg einseitig.DDD hat tolle Spiele, aber URUK hat mir besser gefallen.

  • Zitat

    Original von montsegur
    Gute Zusammenfassung des Geschehens.Wenn ich es mir gekauft haette , dann wegen wirklich tollen Grafik und der Recherche .Spielerisch bin ich nicht ganz so euphorisch. Es funktioniert sehr gut,aber 18 mal das gleiche zu machen finde ich ein bisschen arg einseitig.DDD hat tolle Spiele, aber URUK hat mir besser gefallen.


    Naja, bei Skat oder Doppelkopp macht man auch jedes Mal dasselbe: Man legt ne Karte in die Mitte...


    Ich war sehr angetan von 1655, wobei ich erst so meine Zweifel hatte. Aber trotz einer etwas "ungünstigen" Gruppe (meine Mitspieler wirkten wie drei Damen vom Kegelclub "1972 Alle Neune Castrop-Rauxel Nord-Nord-Ost" und spielten bzw. diskutierten auch so) kam der Mechanismus super rüber. Ich mag ja auch Vor dem Wind für den Kartenmechanismus, hier sind einige Dinge ähnlich. Durch die Aktionen und den Aufträgen nebst dem Setcollecting kommt da eine gute Mischung zusammen. Außerdem steckt da - wie Du ja auch schon sagtest - eine Menge Liebe zum (thematischen) Detail drin.


    Was das Ganze aber für mich richtig klasse macht, ist das Gesagte in Verbindung mit der sehr überschaubaren Spielzeit von ca. 30 Minuten. Da kann man fix mal ne Partie spielen die allerdings ordentlich Entscheidungen erfordert. Ein sehr gutes Spiel für mich.

  • Ich habe das Spiel auch angespielt und konnte es jedem empfehlen was unser Jimmy :peace: wie man sieht auch kann.


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Ist denn Habemus jetzt ein Habenmuss?


    Dem Spiel wird von "langweilig" bis "super" jede Eigenschaft angedichtet.


    Was soll man darauf antworten? Tautologien zu finden ist immer nicht ganz so einfach, wenns um ortsönlichen Geschmack geht..