So da wir am Samstag eine zweier Runde Target Earth zocken konnten schreib ich doch mal meine Meinung dazu.
Kooperativen Spielen stehe ich seit Pandemie skeptisch gegenüber. Nach dem anfänglichen "Hype" hat sich das Verlangen nach diesem Spiel sehr schnell gelegt. Bis jetzt 5 - 6 Partien. Zu schnell bildet sich ein Wortführer hervor der Rest folgt. Mit etwas langsamer denkenden Menschen oder etwas schlichteren Gemütern unerträglich, da diese in der Regel nie etwas produktives beisteuern können, da die anderen die "beste Möglichkeit" schon entdeckt haben.
Dem entsprechend skeptisch stand ich Target Earth gegenüber.
Thema und Umsetzung gefielen mir ganz gut also gekauft. Anleitung in deutsch das passt ja.
Material:
Ich hatte, wie schon an anderer Stelle geschrieben, Probleme beim auspöppeln. Einige Marker sind in Mitleidenschaft gezogen worden was mich schon sehr ärgert. Die Spielertableaus sind mir eigentlich zu dünn und machen den Eindruck als würden sie sich sehr gerne mit jedem winzig kleinen Bisschen Feuchtigkeit vollsaugen. Optisch ist dennoch alles sehr ansprechen gestaltet. Obwohl viel Platz unnötig auf dem Spielplan verschwendet wurde. Warum ist z.B. Zelle in die die UFO's gelegt werden so lang? So mache Leiste die auf einem extra Tableau abgebildet ist hätte auch noch auf den Spielplan gepasst ohne der Optik zu schaden.
Für den Preis hätten es auch noch zwei kleine Stoffbeutel für das Nachziehen der Aliens und der Ziele sein dürfen.
Die Regeln sind soweit ganz gut erklärt hätten aber dürfen auch kompakter sein dürfen. Es wird zwar ein 5Credit abgebildet obwohl es nur 2Credits gibt und auf die Aktionskarten könnte man mehr eingehen aber ansonst OK.
Spielaufbau:
Es ist schon ein wenig fummelig seiner Basis die Grundausstattung zu verpassen. Wir haben uns aus den Vorgeschlagenen welche ausgewählt und sind ganz gut damit gefahren. Alles in allem macht die Menge an Markern den Spielaufbau zu einer etwas längeren Sache
Spiel:
Es spielt sich flüssig und schnell nach der ersten Runde fluppt der Aufbau und die Vorbereitung für die nächste Runde. Wer es zum ersten Mal spielt hat natürlich keinen Überlick und kann sich in den ersten beiden Runden wohl möglich etwas verzetteln. Scheinbar müssen aber die Flieger und die Bodentruppen gepusht werden. Radar scheint nebensächlich. Alienwissen, was für den Sieg notwendig ist kann nur durch erfolgreichen Bodenkampf errungen werden. Dieser findet aber nur statt wenn die UFO's nicht schon in der Luft weggeblasen werden. Die Option Alienbasen auf der Erde anzugreifen haben wir nicht genutzt. Durch die Würfel, mit deren Hilfe die Kampfergebnisse sowie der Ausgang diplomatischer Anstrengungen ermittelt werden, kommt für meinen Geschmack genau der Zufallsmoment in dieses Spiel der mir bei Pandemie fehlt. Wir haben regelrecht gejubelt als nach erfolgreicher Abwehr eines großen UFO's und die daraus resultierende Möglichkeit der Diplomatie, die USA auf unsere Seite bringen konnten.
Alles in allem sehr schön und spannend bis zum letzten Würfelwurf.
Fazit:
Schönes Spiel mit einem Thema das sicherlich nicht jeden anspricht. Ob es jetzt das Spiel schlechthin ist zweifele ich sehr stark an. Es gibt sicherlich Taktiken welche den Zufall durch die Würfel "minimieren" können und spätestens dann wird es sicherlich etwas langweiliger. Hat meiner Meinung nach aber mehr Potenzial als Pandemie. Ich glaube ich finde einen durch einen Würfel generierten Zufall besser als den der durch Karten entsteht.
Man sollte dem Spiel zumindest eine Chance geben. Ich bin geneigt eine "kleine" Kaufempfehlung auszusprechen.
MfG
fleXfuX