Thema vs Mechanik

  • Im Wochentrhead hat Malzspiele folgenden Satz zu LUNA gesagt:

    Zitat

    Original von malzspiele
    (...) Womit ich allerdings gar nichts anfangen kann, ist das Thema, aber das kann man ja als Spieler einfach komplett ausblenden und sich auf die Wechselwirkungen der einzelnen Elemente konzentrieren.(...)


    Mir geht das nämlich ganz genauso mit dem Thema.
    Ich sehe es nur anders als er. Folgende Thesen:
    1. Es gibt sehr viele Spiele
    2. Darunter sind etliche "gute" Spiele (was immer das heißen mag - natürlich auch Frage des persönlichen Geschmacks)
    3. Unter den "guten" sind mehr, die mir auch noch vom Thema her zusagen, als ich spielen kann.


    Wenn Ihr zu allen 3 Thesen "ja" sagen könnt, dann frage ich Euch: Warum soll ich Zeit mit einem Spiel verbringen, dessen Thema mir keinen Spaß macht, wenn ich stattdessen ein anderes gutes Spiel spielen könnte, das mich außerdem auch noch interessiert?!


    Die interessante Frage ist also eigentlich, ob These 3 richtig ist.

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  • Eigentlich müsste Deine These 2 doch lauten:
    "2. Darunter sind etliche, die Mechanismen implementieren, die mir mindestens gut gefallen."


    Viel einfacher wird es wahrscheinlich, wenn man verschiedene Kriterien an Spiele anlegt, wie:
    - Mechaniken
    - Thema
    - Aussehen/Design
    - Spielmaterial
    - Spieldauer


    diese Liste lässt sich wahrscheinlich beliebig erweitern.


    Für jeden von uns sind andere Aspekte wichtig - bzw. die einzelnen Aspekte sind für jeden von uns anders gewichtet. Daraus ergibt sich wiederum eine Einordnung für jedes Spiel, wie gerne man es spielen möchte -> Wie gut man es findet.


    malzspiele zB ist das Thema nicht so wichtig, wie spannende Mechaniken; bei Dir ist das Thema relativ wichtig, und daher magst Du Dich mit (für Dich) thematisch uninteressanten Spielen erst überhaupt nicht befassen.


    Für mich selbst gibt es ja das (unglaublich schwer für andere erfassbare) Kriterium "schönes Spiel" - das ist natürlich auch ein extrem subjektives Kriterium - aber ein wichtiges für mich dennoch.


    Und zu These 3: Ja. Stimme ich Dir so zu. Aber das liegt in diesem speziellen Fall auch daran, dass Du es zeitlich eh nicht schaffst, alle Deine Spiele zu Spielen - auch nur 1x. Dass Du dann keine Zeit damit verbringen willst, ein Spiel zu Spielen, welches Dich eigentlich nicht interessiert, ist verständlich... ;)

  • Das ist genau der Punkt. Ich weigere mich zu sagen, mir sei das Thema wichtig, auch wenn es Spiele gibt, die mich mehr reizen als andere.

    Es gibt vielleicht 60 interessante Neuerscheinung, 40 davon habe ich gekauft, aus einer Mischung der von Dir beispielhaft aufgeführten Kriterien.


    Bei LUNA ist es zufällig so, daß mich da das Thema Null reizt (nach Malzspieles Schilderung im Wochenstrang übrigens gibt es noch viel mehr, was mich abschreckt).
    Daraus abzuleiten, mir sei das Thema wichtig, finde ich nicht richtig.


    Gäbe es nur LUNA und sonst kein anderes Spiel, würde ich natürlich auch LUNA spielen. Aber da es einfach ZIG Spiele gibt, warum sollte ich dann IRGEND ein Spiel spielen, daß auch nur an einer Stelle den geringsten Abzug bringt? Sei es Aussehen, sei es Material, sei es eben das Thema...


    Kaffee ist mir auch nicht wichtig. Manchmal trinke ich wochenlang keinen. Ich würde aber dennoch nie einen trinken, der mir nicht schmeckt! :peace:

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  • Dein letzter Satz ist aber mal total sinnbefreit!


    Übrtragen auf die Diskussion: "Spiele sind mir nicht wichtig. Manchmal spiele ich wochenlang kein Spiel. Ich würde aber dennoch(???) nie eines Spielen, dass mir nicht gefällt."
    ???


    Anyway: Wäre das Thema NICHT wichtig für Dich, dann würdest Du das Spiel ja auch durchaus spielen wollen. Also HAT das Thema doch eine Auswirkung auf Deine Entscheidung. Weshalb weigerst Du Dich, dass zu akzeptieren? ;)


  • Ich bin gerade in Schreib-Laune, das muss ich ausnützen. :)


    Ich denke, daß These 2 richtig ist.
    Aber sie ist subjektiv, und m.E. ist das Spiel-Thema schon drin enthalten. Soll heißen: nur ein Spiel, dessen Thema mich nicht gleich abtörnt, kann für mich gut sein.
    Objektiv schlechte Themen gibt es nicht.


    These 3 mag richtig sein.
    Aber ich kann damit nicht wirklich etwas anfangen, da die "guten" Spiele nicht gleichwertig sind, sondern für mich auch noch mein internes persönliches Ranking haben.



    Ich selbst habe z.B. keinen Bezug zum Thema "Horror", daher gibt's für mich aus diesem Bereich keine guten Spiele, und ich würde auch keine mitspielen.
    Freunde von mir lieben das Thema, haben solche Spiele und finden sie teilweise recht gut. Das ist doch absolut ok.


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von [Tom] (...) Anyway: Wäre das Thema NICHT wichtig für Dich, dann würdest Du das Spiel ja auch durchaus spielen wollen. Also HAT das Thema doch eine Auswirkung auf Deine Entscheidung.


    Wenn etwas Einfluß auf die Entscheidung hat, heißt das nicht, daß es wichtig ist! Viele unwichtige Faktoren haben Einfluß, z.B. ob ich ausgeschlafen bin oder nicht, oder ob ich gerade mehr Lust habe, ins Kino zu gehen.
    Vielleicht haben wir beide unterschiedliche Vorstellungen davon, was wichtig ist und was nicht.


    Zitat

    Original von [Tom] Weshalb weigerst Du Dich, dass zu akzeptieren? ;)


    Weil Du und andere es als etwas negatives darstellen, als eine Art Protostufe, bevor man ein "echter" Spieler wird, der sich mit solchen Trivialitäten nicht mehr beschäftigt.

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  • Zitat

    Original von Sternenfahrer


    Weil Du und andere es als etwas negatives darstellen, als eine Art Protostufe, bevor man ein "echter" Spieler wird, der sich mit solchen Trivialitäten nicht mehr beschäftigt.


    Wo schreibe ich das? Ernsthaft: Das sehe ich keineswegs so.


    Für mich selbst gibt es ein wichtiges Kriterium, und das ist "schön" - das ist ein vollkommen subjektives Kriterium, aber es ist für mich wichtig und fast immer ausschlaggebend, ob ich ein Spiel kaufen oder spielen würde.
    Ein Spiel, dass ich nicht "schön" finde, mag ich nicht Spielen.


    Ich sehe nicht, wo dieses Kriterium ein Anderes als "Thematik" ist...

  • Meine Kaufentscheidungen sind, zur Zeit jedenfalls, mehr themengetrieben - ich kann den zahlreichen Fürsten von Florenz, Firenze, Florenza... etc. momentan nur wenig abgewinnen, egal wie gut das Spiel dann auch tatsächlich sein mag, für mich sind das rein thematisch absolute Abtörner.


    Ich lese davon teilweise nicht mal mehr die Regeln, weil ich meine Spielgruppe nicht schon wieder mit dem nächsten "Cube-Pusher", der im italienischen Mittelalter oder der Renaissance spielt, langeweilen will - damit locke ich jedenfalls momentan keinen mehr vom Ofen hervor.


    Dagegen sind Spiele wie Jäger der Nacht, 7 Wonders, Era of Inventions, Dust oder Grand Cru momentan der "Renner", da sie auch thematisch vielleicht nichts komplett Neues, aber zumindest etwas Variation gegenüber den "angestaubten" Mittelalterschinken bieten.

  • Für mich sieht es sso aus, das bei einem Spiel alles wichtig ist um zu einer Kaufentscheidung beizutragen, allerdings nicht alles in der gleichen Wichtigkeit.


    Meine Kriterien sind z.B:


    Thema (ganz wichtig, wenn mich das Thema nicht interessiert, wird es auch das beste Spiel zu dem Thema nicht schaffen).


    Optik (ja, ein Spiel muss mich auch optisch ansprechen, oder es wird schwierig. Neuroshima Hex hat es erst nach etlichen Partien auf dem I-Pad geschafft, mich von sich zu überzeugen, weil mich die Optik abstößt. Jetzt ist es zumindest auf meiner "Kaufe ich vielleicht" Liste.


    Spielmechaniken (Spiele mit zu viel gewürfel haben bei mir von Anfang an einen schweren Stand. Ausnahmen hierzu bilden im Augenblick nur Target Earth und Alien Frontiers)


    Anzahl der Spieler (oft ist es schwer genügend Mitspieler zu finden und wenn dann ein Spiel auch zu zweit noch soviel Spaß macht wie zu sechst, dann ist das schon wichtig)


    Preis (Absolut nicht zu vergessen ! Mich würden 7 Wonders und Phatom League interessieren, aber noch schreckt mich der Preis ab, da gibt es anderes für´s gleiche Geld.


    Wiederspielreiz (Spiele mit modularen Spielplänen o.ä. sind schonmal ein Vorteil, immer auf der gleichen Karte zu spielen kann auch mal eintönig werden. Auch andere Arten den Wiederspielreiz zu erhalten sind immer gut, z.B.: die 1.000.000.000 Karten bei Agricola.)


    Wenn das dann alles stimmt, dann her mit dem Spiel, ansonsten wird was anderes gekauft oder mit dem Kauf länger gezögert.


  • Diese Kriterien gelten weitgehend für mich auch.


    Positive Kritiken und ausführliche AARs sind für mich noch wichtig.


    Und ich bin in der glücklichen Lage, daß der Preis für mich keine Rolle spielt.


    Aber ich bin in der unglücklichen Lage, daß die Schachtelgröße eine sehr große Rolle spielt, denn ich habe keinen Platz mehr.
    Und wenn ich mir ein neues Haus mit mehr Platz kaufe, dann habe ich kein Geld mehr für neue Spiele.
    Was für ein Dilemma ... :denk:


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hiho,


    Das Thema ist für mich mittelmässig wichtig. Bei Eurogames sind mir die Themen zwar nicht egal, aber da sie naturgemäß nur sehr oberflächlich behandelt werden ist es nicht so entscheidend. Ich Spiele auch sehr gerne Spiele ganz ohne Thema (Gipf reihe u.ä.)
    Ganz uninteressant ist das Thema allerdings auch nicht, Spiele wie Florenza oder Vinhos finde ich Thematisch interessanter als z.b. 51st State (welches für mich gar kein Thema hat, zumindest keines womit ich irgendwas anfangen kann).


    Optik ist schon was wichtiger, aber für mich auch nicht wirklich ein entscheidendes Kriterium.


    Die Spielmechaniken sind da schon wesentlich wichtiger für mich. Wenn mich die nicht ansprechen oder überzeugen, dann hat sich das Spiel für mich erledigt.


    Die Anzahl der Spieler ist mir völlig schnuppe. 2er spielt man zu zweit und Mehrpersonenspiele halt zu mehreren. Ist mir ganz egal.


    Preis. Den Preis nehme ich zur Kenntnis, spielt für mich aber eigentlich keine Rolle. Ist mir echt egal wie teuer ein Spiel ist, wenn es mir gefällt dann gefällt es mir und egal ob es 1 oder 100 Euro kostet. D.h. Nicht das ich nicht auf den Preis schaue. Wieso sollte ich z.b. Mir Fresko jetzt holen, wenn ich es in 2 Monaten für 19,99 Euro bekomme? Also 40% weniger? So gut ist Fresko nicht das ich es mir jetzt kaufen würde. Das mache ich aber nur wenn es wirklich absehbar ist (wie z.B. Bei Queengames).


    Wiederspielreiz. Das ist für mich ein sehr wichtiger Aspekt, allerdings kann man den meist erst wirklich beurteilen wenn man das Spiel schon recht oft gespielt hat. Die Einschätzungen nach 2-3 Partien muss nicht unbedingt richtig sein.


    Der Platz. Naja, platz ist relativ ich denke das ich noch einige Jahre hinkomme bevor ich ein Spiel nicht kaufe weil ich dafür keinen Platz habe. Ich sortiere Graupen aber auch 1 - 2 mal im Jahr aus. Falls wir uns mal verändern, werde ich aber auf jedenfalls ausreichend Platz für Spiele einplanen (also nicht 20 oder 30 m²)


    Atti


    Atti


  • Die Kriterienzusammenstellung finde ich schon ganz gut. Allerdings kann ich zumindest für mich sagen, dass keines der Kriterien per se ein Ausschlusskriterium ist. Vielmehr wird es doch bei den meisten Leuten so sein, dass sich die Entscheidung aus einem gewichteten Portfolio dieser Kriterien ergibt - und wenn ich bei einem Kriterium einen niedrigen Inputwert habe, kann es durchaus sein, dass hohe Werte bei den anderen Kriterien die Sache wieder rausreißen. Die genaue Gewichtung jedes Kriteriums wird bei jedem individuell verschieden sein - und das ganze auch nicht notwendiger Weise konsistent über alle Spiele hinweg - man ist ja auch mal Impulskäufer. :)


    Zum Schluss noch ein Beispiel aus einem anderen Feld: Ich mag z.B. Sandra Bullock als Schauspielerin gar nicht. Wenn sie aber im neuen Film von Alfonso Cuaron, den ich verehre, die Hauptrolle spielt, dann schaue ich mir den Film dennoch an, weil ein anderes Kriterium dafür ausschlaggebend ist.


    Und übrigens finde ich das Thema von Luna mal eine erfrischende Abwechslung ... mich langweilt die dauernde Renaissance-Meierei auch so langsam ...

  • [quote] ... mich langweilt die dauernde Renaissance-Meierei auch so langsam ...[/


    Mich nicht.


    Atti

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Wenn Ihr zu allen 3 Thesen "ja" sagen könnt, dann frage ich Euch: Warum soll ich Zeit mit einem Spiel verbringen, dessen Thema mir keinen Spaß macht, wenn ich stattdessen ein anderes gutes Spiel spielen könnte, das mich außerdem auch noch interessiert?!

    Naja - da kann ich auch zurückfragen: Spielst du lieber ein "gutes" Spiel, bei dem dir das Thema gefällt, als ein "sehr gutes", bei dem dir das Thema nicht zusagt?
    Offensichtlich ja - warum auch nicht, jedem das seine.


    Aber du fragst ja uns: MIR persönlich ist das Thema eher zweitrangig, die Mechanismen VIEL wichtiger. Mir ist es wichtig, dass ein Thema die Spielregeln gut transportiert und intuitiv spielbar macht.
    Klar kommt es vor, dass man von einem Spiel abgeschreckt wird und erst später merkt, dass es einem doch sehr gut gefällt (ist mir z.B. bei Müll & Money so gegangen).


    Und jetzt aus Verlagssicht:
    Dass das etwas mystische Luna-Thema nicht jedermanns Geschmack trifft, war uns schon klar. Aber dass diese Themavariation zu einer solchen Ablehnung führt, ist für mich überraschend. Hätten wir sieben Dörfer um eine Burg angeordnet und Ritter anstatt Novizen reisen lassen - wäre es allein dadurch interessanter geworden? Die Mechanismen hätten wir unverändert so lassen können.
    Das ist jetzt ein Punkt, der MICH sehr interessiert ... :)
    Denn dann würde ich, wenn ich das nächste mal vor der Themenfrage stehe, doch auf Mainstream zurückgreifen und Züge, Autos, Händler oder Ritter einbauen ... :)


    Viele Grüße
    Ralph

  • Also mich hat das Thema komplett vom Kauf von Luna abgehalten.


    Das ist mir bisher sehr sehr selten passiert, aber dieses mystische Mondpriester (ich sag' mal) "gequatsche"
    hat mich völlig abgeturnt.


    Wenn ein Thema so komplett in eine Fatansiewelt gesetzt wird, habe ich keinen Bezug dazu.
    Bei klassischem Fantasy (Orks, Elfen usw.) ist das besser, spaltet dafür aber wahrscheinlich noch stärker


    Ähnliches Beispiel: Titania von HiG. Ging auch garnicht, obwohl ich ein großer Dorn-Fan bin.


    Bei anderen Titeln war es nicht ganz so schlimm. Bei Baumeister von Arkadia (Ravensburger) fand ich das Thema
    auch sehr übel, habs mir aber gekauft und finde es sehr gut.


    Das sind so Pseudo-Fantasie-Welten, da kann ich einfach nichts mit anfangen.

  • Zitat

    Original von Oramon
    Also mich hat das Thema komplett vom Kauf von Luna abgehalten.


    Bei anderen Titeln war es nicht ganz so schlimm. Bei Baumeister von Arkadia (Ravensburger) fand ich das Thema
    auch sehr übel, habs mir aber gekauft und finde es sehr gut.


    Das sind so Pseudo-Fantasie-Welten, da kann ich einfach nichts mit anfangen.

    Dank dir für deine Meinung!
    Tja - das ist halt das Problem von "Euro-Games", wo die Mechanismen bei der Entwicklung im Vordergrund stehen und es dann keine reale Örtlichkeit gibt, die diese Mechanismen abbilden könnte. Wir haben lange gesucht, ob es irgendwo existierende Inselgruppen gibt, die man hätte verwenden können - aber da gab es nix sinnvolles. Da blieb nur ein fiktives Setting übrig ...

  • Gegen ein fiktives Setting an sich habe ich nichts; mit Rittern, Zügen, oder am besten Raumschiffen hättest Du mich auf jeden Fall gehabt.
    Vielleicht hätte es schon gereicht, wenn eine Häuptlingsfrau gewählt werden würde. Aber Mondpriesterin?! Da bin ich zu sehr Atheist. (Ohne jetzt eine Diskussion über Religion vom Zaun brechen zu wollen!)


    Ehrlich gesagt, dieser ganze Thread dreht sich im Grunde nur um LUNA. Ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen, mich mit der Mechanik überhaupt zu beschäftigen, weil mich schon das Thema so dermaßen abstößt, daß ich schon fast Angst davor habe, das Spiel an sich könnte mir gefallen!


    Also, ja, gut, am Ende des Tages muß ich zugeben: Mir ist das Thema wichtig. Vom blinden Hall-Verlag-Käufer zum "LUNA geht auf gar keinen Fall!", da kann man das wohl doch nicht anders sagen. Wahrscheinlich fällt es mir so schwer, es mir selbst einzugestehen, weil es erst zwei Spiele gibt, die ich auf Grund des Themas ablehne: LUNA und WAR ON TERROR.
    Alles andere interessiert mich.

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  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Gegen ein fiktives Setting an sich habe ich nichts; mit Rittern, Zügen, oder am besten Raumschiffen hättest Du mich auf jeden Fall gehabt.
    Vielleicht hätte es schon gereicht, wenn eine Häuptlingsfrau gewählt werden würde. Aber Mondpriesterin?! Da bin ich zu sehr Atheist. (Ohne jetzt eine Diskussion über Religion vom Zaun brechen zu wollen!)


    Ehrlich gesagt, dieser ganze Thread dreht sich im Grunde nur um LUNA. Ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen, mich mit der Mechanik überhaupt zu beschäftigen, weil mich schon das Thema so dermaßen abstößt, daß ich schon fast Angst davor habe, das Spiel an sich könnte mir gefallen!


    Also, ja, gut, am Ende des Tages muß ich zugeben: Mir ist das Thema wichtig. Vom blinden Hall-Verlag-Käufer zum "LUNA geht auf gar keinen Fall!", da kann man das wohl doch nicht anders sagen. Wahrscheinlich fällt es mir so schwer, es mir selbst einzugestehen, weil es erst zwei Spiele gibt, die ich auf Grund des Themas ablehne: LUNA und WAR ON TERROR.
    Alles andere interessiert mich.


    Meine Güte, dann muss Die drei Gebote von Friedemann Friese und Co. bei Dir ja eine allergische Reaktion ausgelöst haben. Und Habemus Papam von DDD ebenso - oder ist da Religion als Thema wieder ok, weil es ein historisches Setting ist? In den Fällen von Habemus Papam und Luna geht es ja aber in keiner Weise um irgendwelche religiösen Inhalte, sondern letztlich um die politische Komponente Einfluss ... und bei Die drei Gebote werden die religiösen Inhalte auch bloß veralbert.


    In jedem Fall finde ich solche selbstauferlegten kultischen Anguckverbote schon fast wieder religiös besorgniserregend ... :)


    Ich finde jedenfalls bei Luna Thema und Grafik und Spiel toll.

  • Hiho,


    Das Thema bei Luna z.b. Ist mir nahezu schnuppe. Mondpriesterin, Mondstein? Hä? Egal!
    Das Thema von Zepter von Zavandor ist auch völlig hebeigezerrt. Interessiert mich aber herzlich wenig. Es ist oberflächlich Thematisch nett gestaltet und das reicht mir dann als Thema. Das spiel ist geil, was will man mehr?


    Atti


  • Alle 3 Thesen sind richtig, aber ich stelle mal eine 4. These dazu:
    4. Neben den "guten" Spielen gibt es auch noch die "sehr guten" Spiele, die man innerhalb der "guten" Spiele aber nicht auf den ersten Blick erkennt.


    Daraus ziehe ich dann die Schlussfolgerung, dass ich die sehr guten Spiele herauskristalisieren und vor allem SPIELEN will. Für mich tritt da die Mechanik immer mehr in den Vordergrund, das Thema ist nachgelagert.


    Beispiele:
    - wargames habe ich vor 20 Jahren eher abgelehnt, inzwischen habe ich festgestellt, dass da super Mechaniken am Start sind
    - Eurpäisches Mittelalter mag ich mehr als Samurai-Themen, aber Shogun gefällt mir aufgrund der Mechanik besser als Wallenstein
    - Eisenbahnen in der Realität interessieren mich eher wenig, aber ich mag die meisten Eisenbahnspiele wegen der Mechanik


    Ein gutes Spiel bleibt halt auch mit dem falschen Thema ein gutes Spiel. Und ein schlechtes Spiel wird auch mit einem guten Thema nicht besser. Ideal ist natürlich ein gutes Spiel mit dem perfekten Thema. In diesem Sinne bin ich mal auf die neue Wallenstein-Ausgabe gespannt und freue mich auf meine erste Patie Battles of Westeros - wann immer das sein wird.


    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Gegen ein fiktives Setting an sich habe ich nichts; mit Rittern, Zügen, oder am besten Raumschiffen hättest Du mich auf jeden Fall gehabt.
    Vielleicht hätte es schon gereicht, wenn eine Häuptlingsfrau gewählt werden würde. Aber Mondpriesterin?! Da bin ich zu sehr Atheist. (Ohne jetzt eine Diskussion über Religion vom Zaun brechen zu wollen!)

    Atheist bin ich selber - das allein kann's nicht sein. :)


    Zitat

    Ehrlich gesagt, dieser ganze Thread dreht sich im Grunde nur um LUNA. Ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen, mich mit der Mechanik überhaupt zu beschäftigen, weil mich schon das Thema so dermaßen abstößt, daß ich schon fast Angst davor habe, das Spiel an sich könnte mir gefallen!

    Also dass einen ein Thema nicht anmacht - OK, kann ich nachvollziehen. Aber dass ein so harmloses Thema eine derartige Abscheu verursacht ... ?(
    Dabei kann ich dir garantieren, dass alle Mechanismen im Spiel schön euro-mäßig sind. Und wenn man die thematischen Einleitungssätze weglässt, ist auch der letzte Rest Fantasy aus dem Spiel raus.


    Zitat

    Also, ja, gut, am Ende des Tages muß ich zugeben: Mir ist das Thema wichtig. Vom blinden Hall-Verlag-Käufer zum "LUNA geht auf gar keinen Fall!", da kann man das wohl doch nicht anders sagen. Wahrscheinlich fällt es mir so schwer, es mir selbst einzugestehen, weil es erst zwei Spiele gibt, die ich auf Grund des Themas ablehne: LUNA und WAR ON TERROR.
    Alles andere interessiert mich.

    Dass es Leute gibt, die Kriegsspiele mit Tod und Gewalt in Verbindung bringen und deshalb ablehnen - OK. Warum Luna so eine Reaktion auslöst, verstehe ich zwar nicht, nehme ich aber dann mal so hin.
    Danke jedenfalls für deine ehrliche Meinung!

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    ... , weil es erst zwei Spiele gibt, die ich auf Grund des Themas ablehne: LUNA und WAR ON TERROR.
    Alles andere interessiert mich.


    Ein etwas leichtfertige Aussage. :)


    Wie wäre es denn beispielsweise bei Body War, ein (Kriegs-)Spiel, bei dem sich gute und schlechte Zellen im Körper bekriegen?
    http://www.boardgamegeek.com/boardgame/13737/body-war
    Vor allem, wenn man die Erweiterung namens A.I.D.S. mit dazu nimmt?


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hallo Ralph,


    nachdem meine Aussage im Wochenthread als Grundlage für diese Diskussion herhalten muss, möchte ich mich zu diesem Thema auch äußern. Das dachte ich eigentlich schon heute nachmittag getan zu haben, aber irgendwie ist meine Antwort verschwunden - warscheinlich den Browser geschlossen, als nur die Vorschau sichtbar war. Ja, das Alter wirkt sich langsam aus...


    Zitat

    Original von barandur
    Hätten wir sieben Dörfer um eine Burg angeordnet und Ritter anstatt Novizen reisen lassen - wäre es allein dadurch interessanter geworden?


    Von meiner Seite ein klares Ja!


    Aber damit meine ich wirklich nur, dass es interessanter geworden wäre - was nicht bedeutet, dass es dadurch auch besser geworden wäre.


    Für mich sieht der Kaufentscheidungsprozess für ein Spiel meistens so aus:


    1) Gefällt mir das Spiel "äußerlich". Damit meine ich Thema, Grafik, technische Daten wie Spieleranzahl und Spieldauer, grundlegende mechanische Elemente. Nur wenn das alles passt, komme ich zum nächsten Punkt.


    2) Ist der Preis akzeptabel, ist das Spiel auf "natürlichem Wege" beschaffbar? Wenn ich ein Spiel extra im Ausland bestellen oder per Preorder beschaffen müsste, fällt es von vornherein aus. Gleiches gilt für limitierte Ausgaben oder Deluxe-Versionen. Da kann das Spiel noch so gut sein!


    3) Kann ich das Spiel in Ruhe testen? Das geht in den aller seltensten Fällen auf einer Messe. Aber gottseidank gibt es ja immer wieder Spieletreffen und Spielewochen(enden), an denen alle möglichen Spiele gespielt werden können.


    4) Wenn mir dann der Spielablauf gefallen hat und Potential für viele weitere Partien verheißt, dann wird es gekauft.


    Was bedeutet das jetzt z.B. für Luna?


    Dieses Spiel wäre bei mir normalerweise schon an Punkt 1 gescheitert. Nur durch den "Zwang" am vergangenen Dienstag, dass alle angebotenen Alternativen zu Luna entweder langweilig-schlecht oder altbekannt-ausgelutscht waren, und mir eine fundierte Erklärung versprochen (und auch wirklich geboten) wurde, kam es glücklicherweise über Punkt 1 spontan bis zu Punkt 3 weiter.


    In Hinsicht auf Spielethemen bin ich sehr langweilig. Ich lehne grundsätzlich Spiele ab, die anscheinend versuchen, (nur?) durch Fantasie-Themen besonders zu sein. Dazu gehören für mich beispielsweise Luna, Das Zepter von Zavandor, Die Minen von Zavandor, Thunderstone und sogar Wizard.


    Aus meiner Sicht also klar die Forderung: macht mehr Mittelalter, Antike, Steinzeit, Industrialisierung, Wilder Westen, altes Japan und meinetwegen auch Gegenwart (siehe R-Öko, Funkenschlag, Junta - Viva El Presidente, Fresko). Die reale Geschichte der Menschheit ist voll von "echten" Themen, aus denen sich hervorragende Spiele machen lassen!


    Aber das ist natürlich meine ganz persönliche Meinung...


    Ciao
    Stefan


    (Der froh ist, dass hinter dem "blöden" Thema von Luna anscheinend ein sehr schönes Spiel steckt. Nur warum die armen Novizen ständig von den Inseln ins kalte Wasser müssen, kann ich nicht verstehen. Die erkälten sich doch bestimmt!)


  • Die Sammlung in weitere Räume des Hauses expandieren lassen. Ist eine ganz natürliche Osmose 8-)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Zitat

    Original von Klaus_Knechtskern


    Die Sammlung in weitere Räume des Hauses expandieren lassen. Ist eine ganz natürliche Osmose 8-)


    Kann man mittels natürlicher Osmose auch ins Nachbarhaus expandieren?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • Zitat

    Original von Herbert
    Kann man mittels natürlicher Osmose auch ins Nachbarhaus expandieren?


    Die Frage ist viel eher: Wieviel meiner Sammlung muss durch Osmose ins Nachbarhaus expandieren, damit ich das Nachbarhaus als Teil meiner Sammlung beanspruchen kann - und die lästigen Einwohner darin rausklagen kann...? :)

  • Zitat

    Original von Michael


    Oder man käuft sich einfach ein größeres Haus :) (habe ich vor drei Jahren gemacht, wobei die Spiele natürlich nicht das Hauptkriterium waren).


    Liest Deine Frau hier mit, oder weshalb schreibst Du das? :)

  • Zitat

    Original von Warbear (...) Ein etwas leichtfertige Aussage. :)


    Das sollte Dir mitlerweile klar sein, daß ich sehr leichtfertig in meinen Aussagen bin! :)


    Zitat

    Original von Warbear Wie wäre es denn beispielsweise bei Body War, ein (Kriegs-)Spiel, bei dem sich gute und schlechte Zellen im Körper bekriegen? (...)


    Ich habe mir das Spiel jetzt nicht angesehen, aber grundsätzlich finde ich das menschliche Immunsystem eine spannende Sache. Ich kann mir gut vorstellen, daß man da gute Spiele machen kann. Ob das jetzt auf Body War zutrifft, weiß ich nicht.


    Ich möchte auch betonen, daß mich WAR ON TERROR nicht wegen Skrupel nicht reizt - ich stelle mir nur das Spiel für beide Seiten mühselig vor.


    Letztendlich ist das ja alles auch eine Geschmacksfrage.


    Einen Aspekt möchte ich aber dennoch nochmal betonen: Ich verabscheue LUNA nicht. Es reizt mich nur einfach nicht.
    Wie schon angemerkt, aber ich wiederhole es nochmal, vor etlichen Jahren, als es noch nicht 40 gute neue Spiele gab, sondern nur 5, hätte ich es sicher auch angespielt. Aber heutzutage, wenn so viele Spiele mit 7 oder sogar 8+ Wertungen (meine persönliche Wertung!) in meinem Spieleregal liegen, ist sogar ein Spiel mit 6+, was früher eine Kaufempfehlung gewesen wäre, nicht mehr "gut" genug.


    Aus Verlagssicht gehört da auch natürlich Glück dazu. Welches Thema ist angesagt, welches Thema werden die Spieler hassen? Das läßt sich nur ganz schwer vorhersagen, glaube ich.
    Wo ich mir aber sicher bin, mit einem SF-Thema hätte sich LUNA viel schlechter verkauft, weil das einen WAF nahe Null hat... :) Aber ich hätte es mir dann gekauft. Ich bin nämlich SF-Fanboy. Da kaufe ich mir auch ein TARGET EARTH und ein PHANTOM LEAGUE, obwohl beide (zumindest das erstere) sicher eher banale Spielchen sind, im Vergleich zu LUNA. +schulterzucken+

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  • Wenn das Thema egal ist - warum wird hier dann so wenig über die "themenlosen" Vielspielerspiele wie GO, das GIPF-Projekt oder ähnliches diskutiert?


    Wenn das Thema egal ist - warum hat man dann überhaupt mehrere Spiele mit ähnlichen Mechanismen?
    Für mich persönlich ist es schön, ein Worker-Placement-Spiel zu haben, das im alten Ägpyten spielt, und ein anderes, bei dem man französische Adlige besticht, und wieder ein anderes, bei dem man versucht, sein Animal durch die Eiszeit zu bringen.


    Wenn man aber alle Spiele abstrakt sieht und das Thema gar keine Rolle spielt - reicht dann nicht ein einziges Spiel?
    Bewußt ketzerisch gefragt.

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  • Vorneweg: Mich interessiert Luna GERADE wegen des Themas, ansonsten habe ich genug Spiele in der gleichen Art... Auch ich habe keine Lust mehr auf italienische Maler oder Händler oder Adlige oder was auch immer...


    Sternenfahrers letzter Post war gut. Ich sehe es so:
    Früher war mir hauptsächlich die Mechanik wichtig. Irgendwann hat sie sich dann aber sehr stark wiederholt. Dann kam das Thema dazu. Inzwischen wiederholt sich auch das.


    Ergo: Ich kaufe eigentlich nur noch Spiele mit halbwegs unverbrauchten Mechanismen UND interessanten Themen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Fresko fand ich z.B. wegen wiederholtem Thema und wiederholtem Mechanismus extrem langweilig. Snow Tails z.B. ist vom Mechanismus her super. Rattus ist vom Thema her cool.

  • Zitat

    Original von mavo0013
    (...) Ich kaufe eigentlich nur noch Spiele mit halbwegs unverbrauchten Mechanismen UND interessanten Themen (Ausnahmen bestätigen die Regel). (...)


    Sehe ich ganz genauso! Wobei natürlich "interessant" vollkommen subjektiv ist - "unverbraucht" natürlich auch, je nachdem, welche Spiele man schon hat/kennt.


    Denn:

    Zitat

    Original von mavo0013Fresko fand ich z.B. wegen wiederholtem Thema und wiederholtem Mechanismus extrem langweilig. Snow Tails z.B. ist vom Mechanismus her super. Rattus ist vom Thema her cool.


    FRESKO hat aus meiner Sicht ein unverbrauchtes Thema! :) Aber bei SNOW TAILS und RATTUS sind wir uns sehr einig.

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