Servus!
Heute kam erstmalig "First Train to Nürnberg" auf den Tisch. Keiner von uns hat den Vorgänger "Last Train to Wensleydale" vorher selbst gespielt, weshalb wir die Spielregel einmal selbst erarbeiten mussten. War aber auch kein größeres Problem. Wir wurden nur an einem Punkt stutzig: Weshalb hat die Siegpunktleiste auch negative Felder?
Siegpunkte bekommt man in der neuen Version in Phase 7. Je einen Punkt gibt es für jeden transportierten Warenwürfel bzw. je Passagier. In der 2/3 Spieler Variante hingegen bekommt man unterschiedlich viele Siegpunkte für transportierte Passagiere, je nachdem in welcher Wagen-Klasse diese fahren (=3er, 2er oder 1er Lok für 3,2 oder 1 Punkt). Diese Wertung erfolgt jedoch immer jede Spielrunde. Weiterhin gibt es die Siegpunkte am Ende für die kompletten Sets sowie auf der Nürnberg-Seite des Spielplanes für die erste Verbindung Nürnberg-Fürth.
Negative Siegpunkte kann man bei "First Train" genau wie beim "Last Train" nur im Zuge der Schlusswertung bekommen, wenn man aufgrund der Gewinn-Verlust-Rechnung (Phase 7 der letzten Runde) seinen Marker im Negativen hat.
Da bis Spielende wahrscheinlich jeder Spieler mehr als 13 Siegpunkte hat und man aufgrund der Begrenzung auf der Gewinn- und Verlustleiste nicht mehr als 13 Minus-Siegpunkte bekommen kann (und auch das ist meiner Meinung nach fast unmöglich), machen die negativen Felder aus meiner Sicht keinen Sinn, denn es wird praktisch darauf nie ein Marker gelegt werden.
Ich frage mich dann an dieser Stelle, haben wir etwas falsch gespielt? Oder steckte da ursprünglich eine andere Absicht dahinter?
Für mich wäre vorstellbar, dass man nicht nur jede Runde den Gewinn/Verlust entsprechend einstellt, sondern diesen Stand auch in Form von Plus/Minus-Siegpunkten auf die Siegpunktleiste jede Runde überträgt. Wenn man dann noch das angezeigte Ergebnis (der letzten Runde) mit dem der aktuellen Runde addiert, dann würde die negative Siegpunktleiste aus meiner Sicht Sinn machen. Ich denke diese Variante werde ich evtl. mal ausprobieren...
Beim Schreiben dieses Beitrages habe ich nochmals in die Anleitung geschaut und eine weitere Unklarheit entdeckt. Dies betrifft die Sondersiegpunktvergabe bei der Verbindung Nürnberg-Fürth. Das in der Anleitung auf Seite 6 unten gewählte Beispiel wirft in meinen Augen mehr Fragen auf, als es klärt. Ich kann mir keinen Spielverlauf vorstellen, wo es eine derartige Siegpunktvergabe geben kann. Knackpunkt ist die Tatsache, dass es Siegpunkte nur für die erste Verbindung in der kürzesten Variante für die beteiligten Spieler gibt.
[Blockierte Grafik: http://img210.imageshack.us/img210/7385/nrnbergbeispiel.jpg]
1. Wenn blau am Zug war und seine 3 Gleise beginnend ab der roten Station legte, bestand schon eine Verbindung Fürth-lila- orange- Nürnberg Süd. Blau bekommt daher keine Siegpunkte.
2. Wenn lila am Zug war und Richtung SO gebaut hat und dann als dritter in das gemeinsame Feld anzweigt, bestand die Verbindung Fürth-rot-blau-orange-Nürnberg Süd schon. Lila bekommt keine Siegpunkte. Diese hat blau (3) und orange (5) vorher schon bekommen.
3. Wenn Orange in seinem Zug die Verbindung fertigbaut, dann kann das nur durch Bau einer Ost-West Verbindung (egal ob nördlich oder südlich) mit Endstück an der beschriebenen Abzweigung sein. In dem Fall bekommt Orange 5 Siegpunkte (kürzere Südroute) und Lila 6 Siegpunkte (ist kürzer als die Verbindung blau-rot). Blau hingegen geht leer aus.
Handelt es sich jetzt um ein falsches Beispiel in der Anleitung oder habe ich einen Denkfehler? Ich kann die geschilderte Verteilung jedenfalls nicht nachvollziehen.
Enteiser