Master of Economy

  • Lohnt es sich, wenn ja:


    - optimale Spieleranzahl
    - Spielzeit wirklich 150 Minuten?
    - Spielgefühl
    - Wiederspielreiz
    - runaway Leader Problem?
    - wie gross Wirtschaftsaspekt/ -gefühl?


    Danke schon mal für den Kurzpeep...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Nachdem ich mehrfach gebeten wurde etwas mehr zu diesem zu Unrecht im letzten Messegewühl untergegangenen Spiel zu sagen, hier nun ein paar nähere Eindrücke aus meinen bisherigen Partien.


    Ich besitze das Spiel nicht selbst, daher ist meine letzte Partie schon eine gute Weile her. Fragen zu Regeldetails oder Ähnlichem werde ich folglich nicht, oder nur eingeschränkt beantworten können. Vielmehr soll der folgende Kurzbericht einen Eindruck vom allgemeinen Spielgefühl vermitteln.



    Der Name lässt es bereits vermuten – bei Master of economy handelt es sich um ein reinrassiges Wirtschaftsspiel.


    Zu Spielbeginn verwaltet jeder der Spieler eines der 4 Unternehmen, die sich abgesehen von der Farbe jedoch nicht voneinander unterscheiden.


    Es werden Fabriken gebaut, Rohstoffe und Strom produziert und Rohstoffe schließlich zu Gütern weiter verarbeitet. Rohstoffe und Güter und Firmenaktien werden gekauft und Verkauft und der Aktienwert der Unternehmen bestenfalls vervielfacht.


    Aktien sind ein gutes Stichwort, denn ähnlich wie bei Imperial werden Firmen in der Regel von dem kontrolliert, der die Aktienmehrheit hält. Das kann ein Spieler sein, oder die Firma selbst, denn zwischen Firmenvermögen und Spielervermögen wird strickt unterschieden.


    Eines sollte jedem, der mit diesem Spiel liebäugelt klar sein: Das Spiel ist spröde.
    Hier finden sich keine bis ins letzte Detail ausgetüftelte Ausgleichsmechanismen, die einen Spieler der sich zu viele Fehler geleistet hat zwanghaft im Spiel halten. Verkalkuliere ich mich stark und treffe bei meinen Aktieninvestitionen eine Reihe Fehlentscheidungen bin ich unter Umständen nicht nur rasch meine Firma los, sondern auch chancenlos wieder richtig Fuß zu fassen.


    Auch sind die einzelnen Spielbestandteile sicher nicht wirklich bahnbrechend, noch finden sich nennenswert neue Spielmechanismen. Das Spiel lebt fast ausschließlich von der Kalkulation und der Politik der Spieler untereinander. Gezielte Absprachen zwischen den Firmenvorständen und den Teilaktionären sind regeltechnisch sicher nicht vorgesehen, waren in unseren Runden jedoch fester Bestandteil des Spiels. Eben das ist es auch, worin ich persönlich den großen Reiz dieses Spiels sehe.


    Was manch einer vielleicht bemängeln mag ist die Tatsache, dass es grundsätzlich möglich ist eine sich völlig selbstversorgende Firma zu erstellen, ohne auf Rohstoffzukäufe angewiesen zu sein. Auch haben wir einen Spieler in der Gruppe der die Spieldauer mit ca. 2 1/2 Stunden als deutlich zu kurz empfindet. Er argumentiert, dass das Spiel bereits vorbei sei, wenn man seine Firma endlich optimal aufgestellt habe.


    Ich persönlich würde darin jedoch eher einen Vorteil sehen. Besonders für die ggfls. etwas abgeschlagenen Spieler.


    Wie gesagt, das ist sicher alles Geschmacksache, weshalb ich hier auch keine völlig uneingeschränkte Empfehlung aussprechen kann. Wir hatte jedenfalls bisher eine Menge Spaß mit dem Spiel.

    Einmal editiert, zuletzt von Winterfeld ()