Dein eines (1) derzeitiges Essen 2010 Highlight

  • Zitat

    Original von Timo1977
    Vielleicht bin ich zu spitzfindig, aber worin unterscheidet sich Artwork von künstlerischer Arbeit, was ja genau genommen wortwörtlich erstmal identisch ist?


    Artwork ist ein überflüssiger Anglizismus.


    Ich gehe halt lieber in ein Spielecafe um ein Spiel mit schöner Grafik zu spielen, als in einer game-location ein game mit cooler artwork zu checken.


    Jeder Jeck ist eben anders :floet:


    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Zitat

    Original von barandur
    ... mal anders herum gefragt - und auch diese Frage ist ernst gemeint: Hätten wir die übliche bärtige Hauptfigur aufs Cover getan und das Spiel "Mars" genannt, wäre alles gut? Warum ist es so abschreckend, dass mal zur Abwechslung eine weibliche Figur die Hauptrolle spielt?


    Weil du die Frage ehrlich stellst:
    Ich gehöre auch zu den Leuten, die das Thema abschreckt. In meinen Augen ist es auch keine Geschlechterfrage, sondern es liegt an den Assoziationen mit irgendeinem Esoterik-Quatsch. Anders formuliert: Ginge es um "Mars" oder einen Amazonen-Kult, dann wäre es vermutlich besser, ja, weil man das Thema zumindest ansatzweise ernst nehmen könnte (und sei es nur, weil es etwas "kriegerisch" anmutete).
    Das mag nun ein wenig hart klingen, aber wenn Stefan Feld würde zeigen wollen, dass ein gutes Spiel selbst durch ein lächerliches Thema nicht zu versauen ist, dann riete ich ihm zu etwas in Richtung Luna.


    Zitat

    Original von barandurAber egal: Wenn ein Thema, das einfach nur mal ein kleines wenig abseits des Mainstreams liegen sollte, dazu führt, dass so viele Spieler das Spiel ablehnen (jedenfalls gewinnt man hier im Forum den Eindruck) - dann lerne ich daraus, dass ich beim nächsten Spiel für ein massentauglicheres Thema/Cover sorgen werde ...


    Auch abseits des Mainstreams gibt es gute und eher unglückliche Griffe. :blumen: Nichts für ungut.




    Mein Highlight von Essen ...


    London, knapp gefolgt von Tikal 2. Bin allerdings noch weit davon entfernt, alles mal probiert zu haben.

  • Zitat

    Original von gugi
    In meinen Augen ist es auch keine Geschlechterfrage, sondern es liegt an den Assoziationen mit irgendeinem Esoterik-Quatsch. Anders formuliert: Ginge es um "Mars" oder einen Amazonen-Kult, dann wäre es vermutlich besser, ja, weil man das Thema zumindest ansatzweise ernst nehmen könnte (und sei es nur, weil es etwas "kriegerisch" anmutete).


    Hi,


    ich bekomme den Eindruck, als hätten wir hier absolut den Fall eines geschlechterspezifischen Eindrucks. An dem Spiel ist ja nichts Esoterisches, eher etwas Mystisches, Okkultes. Esoterisch scheint es aus deiner Sicht zu sein, weil ne Kräuterhexe auf dem Cover steht, oder? Und kriegerisch wär auch besser? Tja, da bin ich wohl dran schuld, dass dir das Cover nicht gefällt. Ralph wollte ne kämpferische Amazone, ich eher ne weise Galadriel-Priesterin... So ist es ne weise Kämpferin geworden. :)


    Bitte bekommt nicht den Eindruck, ich würde hier jemandem eine Meinung aufdrücken wollen. Jeder kann Luna von mir aus, aus welchen Gründen auch immer, doof oder blöd oder was weiß ich finden und hat jedes Recht dazu. Niemand soll hier zu was gezwungen werden.


    Und ich will dich, gugi, auch nicht persönlich runtermachen. Deine Aussagen scheinen nur im Gegensatz zu deinen ... naja ... Aussagen zu stehen. Ohne, dass das jetzt böse gemeint ist. Bitte! Das soll kein Angriff sein!


    Ich will hier ernsthaft argumentieren.


    Ich bin mir nur nicht sicher, wie man es bei einem Spielethema verhindern kann, dass der ein oder andere Sachen hineinassoziiert, die gar nicht drin sind. Und wieso ein Amazonen-Kult oder der Kriegsgott Mars hier ernster genommen werden würde, ist mir schleierhaft.


    Ich stell mir grad vor, das Thema von Luna wäre, dass Amazonen-Clans (oder wie haben sich die Amazonen damals zusammengerafft?) auf den Inseln jede Runde ein Turnier veranstalten (wer die meisten Amazonen schickt gewinnt), eine Amazonen-Burg beim äh... Baumeister baut und ein böser Sirenenmann die Amazonen verführt. Und alle sind auf dem Weg zum großen Turnierplatz in der Mitte, wo sie sich dann gegenseitig mit ihren Bögen abschießen? Äh... Ich kenn mich jetzt mit Amazonen nicht so gut aus... Was könnte man denn aus den Luna-Mechanismen zu was Amazonischem machen?


    Und Kriegsgott? Hm... Es waren ja lauter Götter auf den Inseln. Das haben wir ja alles rausgenommen, damit das Thema nicht so ... ja... göttisch, religiös ist. War das ein Fehler? Ich les grad den Wiki-Artikel zu Mars. Nicht nur Kriegsgott war er. Auch ein Agrargott und hatte Einfluß auf die Vegetation (das könnte man bei den Heilkräutern aufgreifen)! Einen Tempel hat Augustus für ihn gebaut und es gab Spiele im März und August zu seinen Ehren. Außerdem Prozessionen. Man könnte Stadtteile Roms aus den Inseln machen, wo man prozessieren muss um die Gunst des Gottes Mars zu erlangen. Als Priester des Mars galten die "Flamen Martialis", die Spieler könnten als eine Gruppe dieser Priester führen um die Gunst des Gottes zu erlangen. Und am Ende der Runde wird ein Spiel auf dem Marsfeld zu seinen Gunsten abgehalten.


    Ich könnte jetzt endlos so weiterspinnen. Sind diese Ansätze welche, die ihr interessanter gefunden hättet?


    Ich merke grad, dass dieser Thread ja eigentlich gar nicht dazu gedacht war, mal wieder über Lunas Mechanismus zu reden. Das passiert wahrscheinlich immer wieder, weil Ralph und ich hier beide aktiv dabei sind.


    Im Grunde geht es bei den Beiträgen von uns ja darum zu erklären und zu verstehen, warum das Thema von Luna den ein oder anderen abturnt. Wahrscheinlich würde kein Thema passen. Hätte Luna ein Mittelalterthema würden Stimmen laut werden, es wäre mal wieder das übliche Thema.


    Die Sache ist einfach, dass wir ja viele Themen diskutiert haben. Mafia, Adlige, mittelalterliche Stadt mit Rat in der Mitte, Rom mit seinen sieben Hügeln, die ionischen Inseln vor Griechenland (sieben ander Zahl)... Etliches. Aber die Mechanismen von Luna in ein einigermaßen schlüssiges, thematisches Korsett zu zwängen ist uns am besten bei dem Thema gelungen, dass es jetzt ist. Jedes andere Thema wäre genauso übergestülpt gewesen. Warum dann nicht das nehmen, was sich irgendwie am besten fügt?


    Was will ich mit dem ganzen Geschreibsel jetzt sagen? Versucht mal die Sache bis zum Ende zu denken. Nehmt euch ein Thema vor und versucht die Mechanismen von Luna da rein zu packen. Und nicht nur die Grundstimmung des Spiels mit Aktionsfeldern und zentralen Hexfeldern in der Mitte und was man für umherwandernde Figuren nutzen könnte. Alles! Alle Details des Spiels müssen rein passen. Denn die Mechanismen standen ja im Vordergrund, die sind ja das Spiel. Es ist gar nicht so leicht da was zu finden, was genau passt. Und dann auch noch ne historische Vorlage.

  • Zitat

    Original von ode
    Aber die Mechanismen von Luna in ein einigermaßen schlüssiges, thematisches Korsett zu zwängen ist uns am besten bei dem Thema gelungen, dass es jetzt ist.


    Meiner persönlichen Meinung wurde da zu intensiv und teils dadurch konstruiert versucht, die eher abstrakten Mechanismen in ein thematisches Korsett zu zwängen. Weil wenn zwei Novizen ins Wasser springen, ist auf einmal ein dritter Novize da. Im Regelwerk wird das "Missionierung" genannt und dazu eine Erläuterung gebracht, das dafür eben zwei Novizen notwendig sind, einen Ungläubigen zu bekehren. Für mich ist das schlicht Vermehrung im Wasser.


    An anderer Stelle wird im Gegensatz aber nicht thematisch erklärt, warum man für das Verdrängen von Mitspieler-Novizen im Tempel jeweils einen Einflusspunkt bekommt. Da kam dann direkt die Mitspielerfrage auf, warum man da Punkte bekommt ... wo doch der Rest auch thematisch erklärt wird. Habe dann irgendwas improvisiert.


    Allerdings hält mich das Thema nicht davon ab, das Spiel zu spielen. Ob es durch die teils aufgesetzen Themen-Erläuterungen in der Erklärung für Erstspieler einfacher wird, kann ich nicht sagen. Bisher habe ich in meinen zwei Partien mit dem fertigen Spiel immer grosse Fragezeichen in den Mitspieler-Augen gesehen, weil die zwar das Thema mitbekommen haben und die einzelnen Tätigkeiten ihrer Novizen. Aber wie das jetzt alles zusammenhängt, zu dem Blindflug musste ich bisher immer mit ein paar Einsteigertipps (das und das könnte man machen) ermuntern.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Wie du schon sagtest, das Thema des Threads ist eigentlich ein anderes...


    "Esoterisch" habe ich von Tom übernommen. Ob es nun dies oder doch eher okkult (da passt die Grafik meines Erachtens nicht zu 100%; auch zeigt ein kurzer Blick auf Wikipedia, dass sich esoterisch und okkult nicht ausschließen - ganz im Gegenteil) ist, sei mal vollkommen dahingestellt, denn Assoziationen sind nicht falsch, sondern eine Tatsache. Wenn ihr dem Spiel ein Setting gebt, dann gehört es zu euren Aufgaben, die Assoziationen der Kundschaft vorauszuahnen. Ob ihr die selben hättet oder ihr sie nachvollziehen könnt, ist doch letztlich egal.


    Nochmal zum "Geschlechtereindruck": Ein Gandalf auf dem Cover hätte nicht viel geändert. ;) Ansonsten ist ein Spielecover vielleicht nicht der geeignete Ort, um uns geschlechterspezifisches Denken abzugewöhnen.


    Wenn man dem Spiel - mehr oder weniger stimmig - verschiedenste Themen überstülpen kann, dann war dieses hier halt ein gewisses Risiko. Einerseits ist ungewöhnlich, andererseits "funktioniert" es für eine Reihe von Leuten nicht.

  • Hui, da schlägt das Wasser um Luna mal wieder hohe Wellen... :)


    Das war eigentlich nicht meine Absicht, den Thread zu kapern, aber Ode schreibt sehr schön Folgendes:


    Zitat

    Im Grunde geht es bei den Beiträgen von uns ja darum zu erklären und zu verstehen, warum das Thema von Luna den ein oder anderen abturnt. Wahrscheinlich würde kein Thema passen. Hätte Luna ein Mittelalterthema würden Stimmen laut werden, es wäre mal wieder das übliche Thema.


    Da ich das Thema "entzündet" habe, möchte ich auch noch mal was dazu sagen. Es ist ja nun nicht so, dass ich mir einfach das Cover anschaue und auf den Rückentext schaue und sage: "Blä! Mondpriesterin! No WAY!!" Also musste ich mir jetzt wohl oder übel Gedanken dazu machen, WARUM ich solche Schwierigkeiten damit habe, das Thema anzunehmen...


    Erstmal: Es geht schlichtweg NICHT darum, dass es eine MondpriesterIN ist. Hier scheint ja im Thread die Meinung aufgekommen zu sein, dass es mich (uns - die Kritiker?) gruseln würde, eine Frau als Hauptperson zu sehen. Nö. Das ist mir herzlich egal, ehrlich gesagt - Ginge es um Lun0r, den Mondpriester, dann hätte ich dieselben Schwierigkeiten mit dem Spiel.


    Nein, ich denke das Problem ist die totale Lösung aus jedem Thema, das ich sonst kenne - und da reicht mir nicht "Es sind halt Priester. Es gibt doch jede Menge Priester. Die hier sind halt von einem Dir unbekannten Gott". Ich brauche (offensichtlich) einen Kontext für das Thema, der von aussen kommt. Dieser kann - muss aber nicht - real sein. Also neben diversen Wirtschaftssimulationen, Aufbauspielen, etc., die ihr Äquivalent in der Geschichte der realen Welt haben, darf es auch etwas Fiktion sein.
    Beispiel: Die Minen von Zavandor. Eine fiktive Fantasywelt - aber: Zwerge. Spätestens seit Herr der Ringe kennt jeder Zwerge. Die bauen Minen und schürfen Gold und haben einen König. Passt. (Als geneigter Fantasy-Literatur-Leser kennt man die Kurzen erst recht... ^^)
    Oder: Starcraft - The Board Game. Ich habe das Computerspiel gespielt, also komme ich wunderbar mit dem Thema des Spiels klar. Selbst Twilight Imperium ist wie Master of Orion (am Computer) oder eben Star Wars (im Weitesten Sinne).


    Aber zum Thema von "Luna" fehlt mir jeglicher Bezug. Und weißt Du (ode) was? Du hast mich sowas von HUNGRIG auf die Mars-Version von Luna gemacht! Ist das nicht faszinierend? Du stülpst das Thema "Altes Rom/Verehrung von Mars" über Luna, ein Spiel, das mich kein bisschen anmacht, und schon WILL ICH ES HABEN! (Natürlich "Mars", nicht "Luna"... ;) )

  • Zu Luna: Also wenn man die alten Bücher über die Artus Sage gelesen hat assoziiert man mit Luna, die Priesterin Morgaine, die dafür kämpft Ihre keltischen Glaubensbrüder nicht an das Christentum zu verlieren. Avalon hiess Ihre Insel hinter einer Nebelwand auf einem grossen See.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Nebel_von_Avalon
    Es ist schon lange her, daher kann ich mich nicht mehr an Details erinnern, aber es macht die Luna Story etwas stimmig. Das Buch hat mir nicht so gefallen nur schlechter Durchschnitt. Es zeigt das die Kämpfe in dieser Zeit zwar überwiegend mit dem Schwert geführt wurden, aber auch an den heiligen Plätzen. Von daher ist das Thema relativ selten in Gebrauch. Im Gegensatz zu den Themen Rom, Carthago und Ägypten.



    Die Highlights der Messe:
    gespielt: Samarkand und 7 Wonders
    gespannt auf: Troyes, Antics, Alien Frontiers und Magnum Sal

    Einmal editiert, zuletzt von Bundyman ()

  • Moin [Tom],


    du sprichst mir aus der Seele:


    Zitat

    Original von [Tom]
    Nein, ich denke das Problem ist die totale Lösung aus jedem Thema, das ich sonst kenne - und da reicht mir nicht "Es sind halt Priester. Es gibt doch jede Menge Priester. Die hier sind halt von einem Dir unbekannten Gott". Ich brauche (offensichtlich) einen Kontext für das Thema, der von aussen kommt. Dieser kann - muss aber nicht - real sein. Also neben diversen Wirtschaftssimulationen, Aufbauspielen, etc., die ihr Äquivalent in der Geschichte der realen Welt haben, darf es auch etwas Fiktion sein.


    Genau das hatte ich auch versucht, im Parallel-Thread auszudrücken: Thema vs Mechanik.


    Zitat

    Original von [Tom]
    Aber zum Thema von "Luna" fehlt mir jeglicher Bezug. Und weißt Du (ode) was? Du hast mich sowas von HUNGRIG auf die Mars-Version von Luna gemacht! Ist das nicht faszinierend? Du stülpst das Thema "Altes Rom/Verehrung von Mars" über Luna, ein Spiel, das mich kein bisschen anmacht, und schon WILL ICH ES HABEN! (Natürlich "Mars", nicht "Luna"... ;) )


    +1 Vote.


    Ciao
    Stefan

  • Hi,


    zum Thema "Luna":


    Mir geht es genauso wie manchen anderen: Obwohl ich Fan von Stefan Felds Spielen bin, hat mich Luna nicht gereizt, weil mich das Thema nicht gereizt hat.


    Ich habe da auch wenig Probleme mit, ein Spiel des Themas wegen zu verschmähen, weil es ja genügend Spiele mit schönem Thema UND gutem Mechanismus gibt, als dass ich bei einem dieser Bereiche große Abstriche hinnehmen wollte.


    Aus demselben Grund hätte ich zwar Lust Wallenstein oder Kardinal & König zu spielen, aber nicht Shogun oder China. Wenn die Provinzen Pi und Shi heißen, macht es mir halt keinen Spaß... und wahrscheinlich geht es einigen so, anders kann ich mir die Neuauflage von Wallenstein nicht erklären.


    Umgekehrt spiele ich ein Spiel aber auch nicht gern, wenn es zwar ein schönes Thema hat, aber der Mechanismus nicht passt. Paradebeispiel für mich: Meuterer. Das Spiel gefiel mir sehr gut, aber dass man Waren erst verkaufen darf, wenn man die Insel wieder verlassen hat, hat mich dermaßen abgetörnt, dass ich das Spiel wieder abgegeben hat. Da hilft auch nicht, sich irgendein Erklärungsgerüst aufzubauen, wenn es einfach nicht funkt.


    Liebe Grüße Jon

  • Danke für eure Rückmeldungen. Ich bekomme das Gefühl, es dreht sich alles um den subjektiven Geschmack vieler und dafür gibt es kein Thema. Die Abgeneigten stehen den Zugeneigten 1:1 gegenüber und dann ist ja eigetlich alles im Lot.


    In Willingen habe ich oft gehört, dass das Thema toll ist. Klar gab es da auch die andere Fraktion. Aber überwiegend wurde es positiv aufgenommen. Mag auch daran gelegen haben, dass ich dabei war. Letztens hat im Laden in Münster mir gegenüber voll über das Spiel abgeledert. Hatte es auf der Messe gespielt (offensichtlich an einem Tag an dem ich nicht am Stand war) und fand weder Thema noch Mechanismen interessant. Ich gab ein paar Einblicke warum und wieso wir das eine so und das andere so gemacht haben und das Spiel im Grunde jedesmal anders läuft und schwubs (!!!) gab es doch wieder positive Seiten am Spiel. Der gute Mann wollte meine Gefühle schonen. Sehr nett, aber unnötig. :) Ich brauch ja ehrliche Meinungen.


    Irgendwann steht man vielleicht mal wieder vor einem Spiel und fragt sich, welches Thema dazu passt, daher danke an alle für das Stimmungsbild!

  • Faszinierend!
    Kurz nachdem ich Luna als einziges Spiel in Essen gekauft hatte mußte ich mir von einigen anhören "das Thema wäre ziemlich aufgesetzt" und nun wird auch hier im Forum ziemlich wild darüber diskutiert, was ich nur schwer nachvollziehen kann denn in meinem Augen stimmt bei Luna einfach alles und das obwohl ich mit Esotoerik und so einem Kram nichts am Hut habe.


    Mich erinnert es thematisch an das Buch "Die Nebel von Avallon" und speziell an den Priesterinnenkult der ja auch auf der mystischen Insel lebte. Ich muß natürlich zugeben das ich bei Spielen sehr auf die Grafik achte und die gefällt mir bei dem Spiel außerordentlich gut und auch die Spielrunde in Essen vom Autor persönlich erklärt überzeugte mich voll und ganz. Ich zumindest finde es nicht aufgesetzt und für mich gehört es mit zu den Highlights der Messe 2010.


    Leider hab' ich in den (meinen) 2 Messetagen weder Vinhos noch 7 Wonders spielen können. Ich hätte auch gern einmal Industry getestet aber da hatte man ja extrem schlechte Chancen da ich auf der Messe lediglich 1 Tisch mit dem Spiel gesehen hatte, aber da es wohl in keinem Munde ist hat man in dieser Hinsicht scheinbar nichts verpasst. Bei Vinhos und 7 Wonders dagegen schon. Schade! Ich hoffe es ergibt sich vielleicht einmal in Hannover oder in der Umgebung die Möglichkeit beides zu spielen, denn ich kaufe schon lange nicht mehr die Katze im Sack :)


    LG
    Heiko

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Ach, die Kritik "aufgesetzt" finde ich garnicht so schlimm - klar ist es aufgesetzt - aber welches Euro-Game ist das nicht? Einige mehr, einige weniger - krasses Beispiel momentan: Fürstenfeld.
    Das kann man ja praktisch sofort auf 153 andere Themen auslegen (naja, vielleicht auch nur 152 - aber mit Bier hat es eigentlich wenig zu tun...).


    Nein, dass ein Thema "aufgesetzt" ist, damit habe ich weniger Probleme. Bei mir ist es wirklich das Thema an sich. Aber wie Du schon geschrieben hast: Du hast sogar eine "Verbindung" zu dem Thema; Du kanns es in den Kontext von "Neben von Avalon" setzen. Mir fehlt, wie gesagt, jeglicher Kontext für das Thema - es steht aus meiner Sicht praktisch alleine im Nichts, ohne Verbindung zu mir... ;)

  • Hallo Heiko,


    Zitat

    Original von velvre
    Ich hoffe es ergibt sich vielleicht einmal in Hannover oder in der Umgebung die Möglichkeit beides zu spielen, denn ich kaufe schon lange nicht mehr die Katze im Sack :)


    "7 Wonders" hat Dennis aus der DI-Spielerunde, und er hat es derzeit auch fast immer mit dabei. Komm also einfach mal wieder Dienstags vorbei. Ich muss es übrigens auch noch testen!


    Ciao
    Stefan

  • Mein Messehighlight war (und ist) Merchant & Marauders.


    Endlich ein Piratenspiel welches den Namen auch verdient. Fast könnte man sagen eine 1:1 Umsetzung des C64 Klassikers!


    Luna hat mir (uns) auch sehr gut gefallen und Target Earth ist auch sehr cool.


    Eine richtige Entäuschung gabs bis jetzt noch nicht....


    7 Wonders gefällt gut, aber da schreckt mich noch der Preis ab. 40 Euro fürn Kartenspiel ist schon ein bissl arg viel. Sollte es mal um die 25 Euro kosten werd ich bedenkenlos zugreifen.

  • Zitat

    Original von mcpherson
    Mein Messehighlight war (und ist) Merchant & Marauders.


    Endlich ein Piratenspiel welches den Namen auch verdient. Fast könnte man sagen eine 1:1 Umsetzung des C64 Klassikers!


    Hiho!


    Magst Du was darüber Schreiben? Mich interessiert vor Allem, wieviel Anteil bei dem Spiel die planerische/strategische Komponente hat, und wieviel von Würfel- oder Kartenglück abhängt? Wie sehr ist es Eurogame; wie sehr Ameritrash? :)

  • Zitat

    Original von velvre
    (...)Mich erinnert es thematisch an das Buch "Die Nebel von Avallon" und speziell an den Priesterinnenkult der ja auch auf der mystischen Insel lebte. (...)


    OMG, MZB? Das ist ja noch viel schlimmer, als ich dachte! Damit rückt das Spiel noch weiter weg von mir... :aufgeb:
    [SIZE=7]Dieser Beitrag ist nicht ganz ernst gemeint, Fans von MZB mögen mir das bitte verzeihen.[/SIZE]

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!


  • Touché - überflüssig mag man als Fan der deutschen Sprache, die eine schöne welche ist, gut und gern sagen. Für tippfaule wie mich ist Artwork ein kaloriensparender Freund. ;)


    Das Überstrapazieren hingegen finde ich ähnlich un-phat. *lach*

  • mensch, jetzt muss ich auch glatt nochmal meinen Senf dazu geben


    @ Ralph: kann deinen Einwand grundsätzlich voll und ganz nachvollziehen und denke, daß Thema des Spiels ist auch eines der Gründe, warum es bei der Messe untergegangen ist. Ich bin ziemlich sicher, daß es größer rausgekommen wäre, wenn das Thema ansprechender gewesen wäre.
    Was mich betrifft: ein Thema ist mir grundsätzlich absolut schnuppe, WENN der Spielspass stimmt. Auf der anderen Seite: es ist entscheidend, damit ich auf ein Spiel aufmerksam werde. Und Luna stand definitiv nicht auf meiner "To-do" Liste für Essen. Habe nur zufällig einen leeren Platz am Spieltisch ergattern können.


    Gleiches mit dem Lookout-Game-dessen-Namen-sich-kein-Schwein-merken-kann. Grundsätzlich ein recht gutes Spiel (allerdings m.E. kein Kracher wie Luna), allerdings m.E. sowohl Thema als auch Titel absolut kontra-(Auflagen)-produktiv. Was die guten Leute da geritten hat.........

    ferion

  • Zitat

    Original von ferion
    Gleiches mit dem Lookout-Game-dessen-Namen-sich-kein-Schwein-merken-kann. Grundsätzlich ein recht gutes Spiel (allerdings m.E. kein Kracher wie Luna), allerdings m.E. sowohl Thema als auch Titel absolut kontra-(Auflagen)-produktiv. Was die guten Leute da geritten hat.........


    Meinst Du damit De Vulgari Eloquentia?


    Da war mein erster Eindruck: ausgefallenes Thema, da steckt womöglich eine neuartige Mechanik dahinter. Und das obwohl das Thema bei mir ja eher untergeordnet ist (Ausnahme: Cosims). Nach dem Anlesen der Regel habe ich es dann aber erstmal zurückgestellt.


    Hat denn jemand schon Erfahrungen mit dem Spiel gemacht?


    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Eines der besseren Spiele aus Essen 2010: Eigentlich eine gelungene Weiterentwicklung von seinem Vorgängerspiel "Siena", was leider nicht so gute Noten erhalten hatte. Ich denke, dass die zeitunabhängige Entscheidung, ob ich eine Rolle (religiös, wirtschaftlich) nehme oder ein einfacher Kaufmann bleibe, ein sehr kluger Mechanismus darstellt. Das Spiel selber bietet aber keine wirklich neuen Mechanismen. Es dauert lange und ist mit Mechanik überladen. Das muss man mögen. Die Vielzahl an Aktionsmöglichkeiten überfordert jeden Gelegenheitsspieler. Das hier ist eher Profilevel. Wer einen kulturell anspruchsvollen Abend erleben möchte und auf kommerzielles Kino verzichten kann, ist mit De vulgari eloquentia bestens bedient. Allerdings würde ich das Zweimannspiel nicht empfehlen, da zu wenig Interaktion und die verschiedenen Holzklötzchen mit ihren Rollenfunktionen nicht richtig ins Spiel kommen. Spielt man es zu fünft, sollte man beim ersten Mal um 19.00 Uhr starten, um dann die letzte U-Bahn noch zu erwischen.................Gruß Markus

    Wenn Dein Pferd tot ist, steig' ab!

  • Hallo,


    3 Partien "de Vulgari ..." habe ich hinter mir.


    Mir gefällt das Spiel wirklich gut. Das Thema ist interessant und ausgefallen, die Grafik finde ich klasse und das wichtigste natürlich das Spiel selbst macht auch viel Spaß.
    Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten an Siegpunkte zu kommen, die Entscheidung wann und ob ich vom Kaufmann zum Priester konvertiere kann Spiel entscheidend sein. Schön finde ich, dass man als eine einzelne Person auf dem Brett vertreten ist und man somit eine wirklich Rolle spielt, in die man sich ein wenig hinein versetzen kann.


    Ob das Spiel auf Dauer unterhalten kann, kann ich noch nicht abschätzen. Die ersten beiden Partien gefielen mir super. Spielreiz 9/10. Beim dritten Spiel fehlte mir ein wenig die Abwechslung trotzdem noch 8/10.


    Etwas seltsam empfinde ich den Spielaufbau, bei dem lediglich das erste Ereignis gelost wird und alle anderen nach vorgegebener Reihenfolge statt finden. Sicher kommen dadurch die heftigeren Sachen erst später ins Spiel, was sinnvoll ist. Aber dadurch ist der Ablauf auch immer sehr ähnlich. Evtl. wäre es besser hier wirklich Alles zu losen.


    Wichtig: Adlige (rot) 3 Stimmen, Politiker (schwarz) 2 Stimmen. Das ist auf dem Sichtschirmen falsch!


    Viele Grüße,


    Rene'

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Hinkel&Stein konnte ich in Willingen auch probieren. Ich hab zwar voll abgeloosed, aber spaßig war es trotzdem. Bin halt einer, der lieber mal was ausprobiert und dann evtl. auch auf die Nase fällt. Das Spiel ist echt gelungen!


    De Vulgari Eloquentia haben wir ebenfalls in Willingen gespielt. Das ist mal ein Spiel um und mit Leisten! Da bleibt sich Lookout nach Magster Navis treu: Lege Scheibe auf Leiste oder einen Ort... ;)


    Obowhl das Spiel selbst interessant scheint, hat es ein Problem, wie ich finde: Die Runterzeit. Man sitzt teilweise saulange rum. 5 Aktionen pro Zug. Und wenn man auf der Wissenleiste (sie bestimmt die Zugreihenfolge) hinten sitzt und sich per Ausruhenleiste mal nach vorne pushed (Ausruhenleiste bricht die Zugreihenfolge der Wissensleiste), dann hat man im 5er evtl. 8 Züge zwischen dem ersten Zug der einen Runde und dann dem letzten Zug der nächsten Runde. Da kann man locker mal eben irgendwo an einem anderen Tisch ein zweites Spiel anfangen.


    Um sich kurzfristig in der Zugreihenfolge zu pushen kann man halt auf der Ausruhenleiste vorziehen. Aber die wird jede Runde wieder auf Null gesetzt, so dass man jede Runde auf der Ausruhenleiste Aktionen verwenden müsste, wollte man so dauerhaft die Zugreihenfolge bestimmen.


    Die Spielreihenfolge zu beeinflußen kann natürlich ein interessantes Spielelement sein. Aber in meinen Augen ist das schlecht designed. Das sollte man so nicht erfinden. Da stimmt in meinen Augen was nicht mit dem Aktionsmechanismus. Da gibt es mittlerweile bessere Mechanismen auf dem Markt. (Vorsicht: Eigene Ansicht, es darf andere geben! Persönlicher Geschmack included!)


    Was auch irgendwie ungewöhnlich ist, ist das sammeln der Würfel, denn im Grunde sammelt man die nur für die Schlußwertung. Und das Spiel als Kaufmann zu beenden und zu gewinnen ist vermutlich sehr schwierig. Ich kann mir gar nicht vostellen, wie das gehen soll. Also muss man irgendwann den Sprung auf die geistliche Schine machen. Dazu Regeldetails über Regeldetails in einer wahnsinnig schlechten Regel. Machen wir uns nix vor: Sie ist allemale besser als die von Siena! Aber die ganzen Detailregeln sind echt schwer zu überblicken. Man kennt das auch von Wallace-Spielen: Regeldetails, die der Historie und dem Thema geschuldet sind. Was mir bei Brass noch Spaß macht, finde ich bei Vulgari schlecht und ermüdend.


    Ich würde das Spiel in kleinerer Runde noch gerne mal probieren. Aber mein erster Eindruck war nicht so dolle.

  • Hiho,


    In den letzten 2 Wochen:


    110 mal Powerboats - es ist und bleibt eins der genialsten Rennspiele die es gibt. Steuere langsam auf die 1000 Parttien zu ....


    67 mal Streetsoccer - auch ein irgendwie geniales kleines für zwischendurch, gerne auch im Turnier oder im Zug ...


    19 mal Gipsy King - eigentlich mein Favorit, nur spielen das nicht so viele wie PB und SC


    Atti


    PS: War alles Turnbased im Web :) - ok, PB und SC kommt auch so ab und an mal auf den Tisch. :)



  • Tja, das kenne ich. Aber weil es mittlerweile seit über 2 Jahren kein einziges neues Spiel mehr bei Mastermoves.eu gibt, habe ich meine Tätigkeiten da komplett eingestellt.

  • Hiho,


    Was hat die Tatsache das es kein neues Spiel bei MM gibt damit zu tun ob ich ein altes Spiel spiele oder nicht?
    Mir leuchtet der Zusammenhang da nicht gerade ein.



    Atti

  • Zitat

    Original von ode
    Obowhl das Spiel selbst interessant scheint, hat es ein Problem, wie ich finde: Die Runterzeit. Man sitzt teilweise saulange rum.


    Um sich kurzfristig in der Zugreihenfolge zu pushen kann man halt auf der Ausruhenleiste vorziehen. Aber die wird jede Runde wieder auf Null gesetzt, so dass man jede Runde auf der Ausruhenleiste Aktionen verwenden müsste,


    Auch mir gefällt die Downtime beim dem Spiel nicht so, wenn man Grübler am Tisch hat. Wir haben es gestern zu viert gespielt und ich habe einen unserer Mitspieler, der schon mal gerne was länger überlegt, direkt beim ersten Zug gebeten heute mal Gas zu geben. Das hat dann auch ganz gut funktioniert. Meiner Meinung nach kann man sehr viel während der Züge der anderen Spieler schon planen. Meine Züge haben meistens nur 15 Sekunden gedauert, gerade zum Ende hin, war es meist einmal laufen, Geld nehmen, Manuskript nehmen ... fertig, da brauch ich in meinem Zug nicht lange zu überlegen. Klar, wenn jemand mir das Manuskript weg nimmt muss ich umplanen, aber selbst das sollte schnell gehen, wenn man sich am Riemen reißt.


    Die Ausruhenleiste habe ich regeltechnisch anders verstanden. Meiner Meinung nach wird derjenige der am weitesten vorne auf der Leiste ist Startspieler und sein Marker wird abgeräumt. Alle anderen Marker bleiben aber stehen und die Reihenfolge deren Spieler wird normal über die Wissensleiste abgewickelt. Was meint ihr dazu, wie habt ihr da verstanden? Es wäre eine ehr ungewöhnliche, aber dennoch interessante Variante, wie wir es gespielt haben, aber so verstehe ich die Anleitung.



    Viele Grüße,



    Rene'

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Also da ich erst vier Spiele (Luna,Merkator,London,Thunderstone) aus dem Essen Jahrgang testen konnte , ist meine Aussage nicht sonderlich repräsentativ ...
    aber für mich eigentlich ganz klar LUNA...


    mit vier Seitens Spielregeln, keinem Glück, hunderten verschiedenen Startaufstellungen und den Miniaktionen plus Grafik von Klemens der klare Favourite ,wird sich wohl auch nicht mehr viel dran ändern... außer Vinhos kann irgendwas was wirklich so toll ist wie alle sagen ,glaub ich aber nicht ..weil allein die Grafik, die Spielzeit und diese tausenden Zahlenleisten der absolute Abtörner sind

  • Zitat

    Original von gimli043
    Die Ausruhenleiste habe ich regeltechnisch anders verstanden. Meiner Meinung nach wird derjenige der am weitesten vorne auf der Leiste ist Startspieler und sein Marker wird abgeräumt. Alle anderen Marker bleiben aber stehen und die Reihenfolge deren Spieler wird normal über die Wissensleiste abgewickelt.


    Meine, es auch so verstanden zu haben. Kann mich grad nicht mehr dran erinnern, wie wir es exakt gespielt haben. Das Problem bliebe aber bestehen...