Jones-Theory - angewandt auf Spielmechanismen

  • Hallo liebe Spieleverrückte und -verrücktinnen,


    vor etwa einem halben Jahr habe ich in einem "Game On! - With Cody (Jones) and John (Richards)" - Podcast von der Jones-Thory gehört.


    Echte Spiele-Sammler dürfen jetzt kurz weghören... hier geht es NUR um SPIELEN und NICHT um sammeln und auch nicht um kombiniertes Spielen UND Sammeln. Ich finde eure Sammlungen echt klasse, habe aber weder Geld noch Platz, um mir eine stattliche Sammlung zuzulegen. Es ist aber natürlich nichts verkehrt daran so etwas zu tun.



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    Die Jones Theory besagt:


    -Die meisten von uns spielen so oder so nur die besten Spiele eines bestimmten Genres (in meinem Fall: meistens eines bestimmten Hauptmechanismus)


    -So kommt es, dass wenn wir viele gleichartige Spiele haben, die in identischen Situationen gespielt würden, immer das bessere aus dem schrank auf den Tisch kommt.


    Beispiel: FÜR MICH ist Battlestar Galactica (BSG) das beste "Kooperativ-Spiel mit Verräter-Element" So fallen Spiele wie "Shadows over Camelot" für mich zum Beispiel raus, da BSG das FÜR MICH bessere "Koop-Spiel m. Verräter-E." ist. usw.


    -Solche Spiele, die Redundant für die Spielesammlung DES REINEN SPIELERS sind, soll man eben vertauschen oder verkaufen bzw. gar nicht erst kaufen.



    Der Vorteil einer überschaubaren Spielesammlung für den Spieler ist:


    -Man kennt die Regeln.
    Wenn man "nur" die besten ca. 40 Spiele von signifikant unterschiedlicher Art* hat, kennt man nach einer Zeit die Regeln, und muss nicht immer diese vielen "Ersten Spiele" machen, die grade bei den richtig guten Spielen, schwer und anstrengend sind.


    *(Wer jetzt meint, dass ich sagen will: "die TOP 40" auf BGG, der hat noch nicht ganz verstanden was ich meine, aber ich kanns nicht genauer sagen s.u.)


    -Man kann sich entwickeln.
    Wenn man Spiele wie Euphrat und Tigris nicht mehr als 5 oder besser 20 Mal spielt, dann lohnt es sich nicht... Erst dann beginnt man das Spiel in seiner gesamtheit anzunehmen und die Strategien zu entwickeln und zu wissen, wann wer was machen soll. Gleiches gilt für Schach, Go, 18XX, ASL usw.....
    Das heißt nicht, dass man es nicht 1 Mal spielen kann. aber wer kann schon nach einer Session 18XX sagen: "Jetzt haben wir es oft genug gespielt - es ist zwar gut, aber wir haben es jetzt so zu sagen "durch" oder überspielt" - Gute Spiele Spielt man meistens nicht oft genug - weil man lieber das neue auspacken will....


    -Man hat mehr Geld und mehr Platz.
    Für die nicht-sammler unter uns bedeutet eine solche einschränkung auch: WENN ein spiel überspielt ist: weg damit, anderes spiel her. Wenn ein Spiel zu einem anderen Redundant ist (z.B. BSG und Shadows s.o.) WEG DAMIT (mit dem, welches man schlechter findet)
    Gebt das lieber menschen, die wirklich VORHABEN Spiele zu sammeln oder denen, die es auch oft genug auf den Tisch geben.... mir ist das immer zu schade um das gute spiel, wenn es nur bei mir rumliegt, weil ich ein anderes immer vorziehe.



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    Wer erstmal die Idee gut findet, und sich an das halten will, was da gesagt wird, der stellt schnell fest, dass es nicht so einfach ist, strikt danach zu leben und trotzdem sich spiele zu kaufen.


    Man kan natürlich ALLES vor dem kaufen spielen und dann folgende Fragen klären:


    - habe ich ein bereits ein ähnliches spiel A, welches ich in der situation, in der ich dieses Spiel B spielen würde, auch spielen könnte?


    - ist Spiel B besser, sodass ich Spiel A gegen Spiel B tauschen soll?



    Da ich aber der bin, der für meine Spielgruppe meine Spiele zur Verfügung stellt, kann ich nie ein Spiel vorher testen bevor ich es kaufe.


    Ich will also alle Kategorien bestimmen in denen ich meine Lieblingsspiele definieren kann, die ich dann behalte.


    Alles andere kommt dann weg. PLUS: es kann sein, dass es eine Kategorie Gibt, in der ich kein Spiel habe, oder bestimmte spiele noch nicht kenne. dann wird sich das gekauft.






    Meine Frage an euch:


    1. was denkt ihr zur Jones Theory?


    2. Welche Kategorien (auf basis der verwendeten spielmechanismen) würdet ihr sehen?


    Ich fang mal an:



    -Kooperativ-Spiel mit Verräter-Element


    z.B. Shadows, BSG ...



    -Kooperativ-Spiel ohne ''


    z.B. Pandemie, Wok Star, Ghost-Stories ...



    -Wirtschafts-Simulation


    z.B. Funkenschlag, Funkenschlag: Fabrikmanager, Planet Steam, ...



    -Wirtschafts-Simulation mit Aktien-/Anteil-Mechanismus


    z.B. 18XX, Acquire, Big Boss ....



    -(ordentliche) Zivilisationsspiele


    Civ., Advanced Civ., 7 Ages, Im Wandel der Zeiten, ...



    -"Spielbrett bauende" Spiele


    z.B. Carcassonne (und varianten), Al Hambra ...



    -Deduktions-Spiele


    Mastermind (Superhirn), Zendo, Logeo ....



    -(meist abstrakte) Strategiespiele mit vollständiger Information


    Hive, Schach, Go, Babel Pico, Cubus, Pentago, 4-Gewinnt ...

    Einmal editiert, zuletzt von GangZda ()

  • Dieser Ansatz gefällt mir recht gut; und eigentlich will ich auch dahin.


    Das Problem ist nur: wie körnig ist diese Maske, in die ich die Spiele einsortiere? Zum Beispiel: Sowohl VINHOS, als auch AGE OF INDUSTRY, als auch FUNKENSCHLAG sind Wirtschaftsspiele. Dennoch kann keines dieser Spiele die beiden anderen Spiele - oder auch nur eines der anderen Spiele - ersetzen.


    Dennoch stimme ich Dir zu, dass man ein Spiel erst 5 oder besser 20 Mal gespielt haben sollte, um anzufangen, Strategien zu entwickeln. Im letzten Jahr (also 2009) haben wir fast nur Spiele einmal gespielt, dann wieder ein Neues - einfach schon, weil wir so viele ungespielte Spiele hatten UND noch neue dazu gekauft haben. Mittlerweile sind wir davon abgekommen, und spielen häufiger dieselben "alten" Spiele - mit eben dem von Dir beschriebenen Effekt: Man kann sich Strategien zurecht legen, testen, verändern, usw.
    Gemerkt habe ich das beispielsweise bei Die Speicherstadt oder auch bei Le Havre. Das Spielgefühl ist ein anderes - und man spielt natürlich auch SCHNELLER - was wiederum in mehr gespielten Partien resultiert. Letztlich haben wir, was fast schon eine Premiere war, ein Spiel gleich zweimal hintereinander gespielt (TROYES).


    Nun kommen wir zu dem Punkt: Welche Spiele verkaufe oder vertausche ich also, wenn ich schon keine einheitlichen Kategorien finden kann? Nun, ich bin ein "Lust & Laune"-Spieler. Und auch Käufer. Ich bin sehr subjektiv, wenn es um den Spielekauf geht - plötzlich sehe ich ein Spiel mit anderen Augen, und finde es sehr schön, die Regeln genial und ich MUSS ES HABEN! Ein halbes Jahr vorher fand ich es noch abstossend, langweilig und fade... (Sternenfahrer kann ein leidvolles Lied davon singen...)
    Daher landen die Spiele auf meiner Verkaufs- oder Vertauschs-Liste, auf die ich momentan einfach keine Lust habe. Das können eben auch Spiele sein, die vor ein paar Monaten noch ein MUST HAVE waren - Fürstenfeld ist aktuell solch ein Beispiel. Ich war fasziniert davon, aber nach zwei Spielen finde ich es fast zu belanglos...

  • Hallo GangZda,


    ich finde die Theorie gar nicht so schlecht, nur leider sehr eingechränkt anwendbar. Warum? Ich will mal die Gründe aufzählen, die bei mir widersprechen, und ich glaube nicht, dass ich (ca. 100 Spiele) schon als Sammler zähle:


    1. Ich bin keine einsame Insel, sondern komme mit vielen anderen Spielern in Kontakt. Primär meine Frau und mein Sohn, sekundär ungefähr 30 Spieler in verschiedenen Spielerunden. Jeder davon hat selbstverständlich andere Vorlieben, findet andere Spiele einer Kategorie "besser" oder "schlechter". Somit muss in unsere "Sammlung" zumindest die Meinung von drei Leuten einfließen, eigentlich sogar von 33 Leuten.


    2. Einige Kategorien (Aufbauspiele, Worker Placement) spiele ich deutlich häufiger und lieber als andere (Deduktion, Koop, abstrakte Spiele). In den erstgenannten Kategorien wäre mir ein Immer-das-gleiche-Spiel-Spielen einfach viel zu langweilig. Ich finde, die Faszination des Spielens liegt nicht im ausgiebigen Ergründen eines bestimmten Spiels, sondern in der Abwechslung mechanisch gleichartiger, aber in der Umsetzung doch wieder verschiedener Spiele.


    3. Spätestens bei der spontanen Mitspielersuche bei Spieletreffen ist der eigene Geschmack sowieso nur noch untergeordnet. Viel wichtiger ist es, eine nette Runde zusammen zu bekommen und ein "gutes" Spiele zu spielen - da muss es nicht das "beste" Spiel einer Kategorie sein. Und auch dort ist Abwechslung gefragt. Dann habe ich lieber mehrere "gute" Spiele dabei, um die Chance zu erhöhen, dass davon eins gespielt wird, anstatt immer nur das "beste" dabei zu haben, welches aber nie gespielt wird.


    4. Wenn ich ein Spiel verkaufe (was immer mal wieder passiert), dann nach einen einfachen Prinzip: sobald zwei von uns dreien es abgeben wollen, kann der dritte noch eine Partie verlangen. Wenn die nicht überzeugt, wird das Spiel verkauft. Das geschieht aber unabhängig von irgendwelchen Kategorien, sondern ausschließlich anhand der Frage, wie lange das Spiel nicht mehr gespielt wurde und ob es noch eine Chance hat, in nächster Zeit gespielt zu werden.


    Bisher habe ich das Gefühl, mit dieser "Strategie" gut zu fahren.


    Ciao
    Stefan

  • Ich bevozuge die grosse Grundauswahl an Spielen, so dass ich passend zur geplanten Spielrunde (Anzahl Mitspieler, Spielertypen, bevorzugte Genres & Spiellänge und Komplexität) eine Vorauswahl präsentieren oder mitnehmen kann.


    Somit gibt es für mich kaum redundante Spiele, da die Spiele an sich zu verschieden sind, als dass die gleich wären. Ein Brass hat neben ein Age of Industry trotz der Nähe für mich eine Berechtigung, weil eines der beiden Spiele durchaus passender sein könnte. AoI für Runden, die den schnellen und einfachereren Einstieg in dieses Genre suchen und Brass für Runden, die AoI schon kennen und den direkten Vergleich wollen oder direkt ins komplexere Spiel einsteigen wollen.


    Ein GOA habe ich hingegen abgegeben, weil mir vom Spielgefühl Diamonds Club besser gefallen hat und GOA meiner Meinung nach im Vergleich deutliche Schwächen hat, auch wenn es als Klassiker hochgejubelt wird. Brass hingegen habe ich behalten, weil es trotz AoI immer noch ein spielenswertes Spiel für mich ist. Das ist eher eine Bauch-Entscheidung und kaum rationell begründbar.


    Zudem mag ich mich nicht auf eine Spielekategorie als Lieblingskategorie beschränken. Was gut und was besser ist, hängt fast immer von der jeweiligen Spielrunden ab. Ein vom Spielprinzip geniales Dominant Species kann floppen, wenn die Mitspieler nicht ausreichend Sitzfleisch haben. Ein einfaches Telestrations könnte hingegen die bessere Spielewahl für diese Runde gewesen sein, während es in anderen Runden überhaupt nicht ankommt.


    Das Beste einer Kategorie gibt es meiner Meinung nach sowieso nicht, nur das Beste in der jeweiligen Situation, wobei "das Beste" auch der grösstmögliche Kompromis (bzw. die Schnittmenge) aller Mitspieler-Vorlieben sein kann.


    Somit stimmt Jones-Theory für mich zumindest nicht. Aber eventuell bin ich ja auch die Ausnahme.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Noch schlimmer als Mitspieler in verschiedenen Spielerunden haben unterschiedliche Vorlieben: ICH bin nicht über die Zeit konsistent und habe an unterschiedlichen Tagen ganz unterschiedliche Vorlieben (genauso übrigens, wie ich mal Bionade Holunder bevorzuge und ein anderes Mal Bionade Ingwer-Orange ... falls es denn Bionade sein soll an dem Tag und nicht ein anderes Getränk, wo ich aber auch an verschiedenen Tagen verschiedene Sachen mag).


    Ich sehe mich also gar nicht in der Lage, in einer wie auch immer gearteten Gruppe von Spielen eines als das Beste herauszustellen ... eben weil ich das morgen mit großer Wahrscheinlichkeit anders sehen würde, weil ich in anderer Stimmung bin.

  • Hiho,


    Ganz so verkehrt finde ich das ganze nicht.
    Sehr problematisch ist aber die Einteilung in die Kategorien.


    Nehmen wir die "Rennspiele". Da gibt es Formula De, Powerboats, Bolide, Ave Caesar, Savanna Tails, Snow Tails, Leader 1 ... merkt ihr was? ... Die Dinger sind Teilweise so unterschiedlich wie Spiele überhaupt sein können.


    Oder Wirtschaftsspiele. Vinhos, Funkenschlag, Fabrik Manager ...


    Das ist eine verdammt grobe Kelle mit der da ausgeholt wird. Da werden nicht Äpfel und Birnen in einen Tops geworfen, sondern Gurken, Bananen, Blumenkohl und Kirschen.
    Das ist ein ziemlicher Schwachpunkt, da man überhaupt keine vernünftigen Kategorien machen kann.


    Der zweite Schwachpunkt: Was ist "das beste" Spiel einer Kategorie? Das lässt sich gar nicht ermitteln.


    Atti

  • Vielleicht kann man sichs eben nicht ganz so einfach machen.
    Ich nehm mir ein Spiel raus, schau es mir lange an und überleg mir: "Was gefällt mir an diesem Spiel und gibt es ein anderes Spiel, welches das besser kann?" Falls dem so ist, kommt es weg. Wenn nicht, kommts zurück ins Regal ;)

    "Etwas nicht tun zu können, ist kein Grund es nicht zu tun." - Gordon Shumway

    Einmal editiert, zuletzt von Leololo23 ()

  • Diese Theorie trifft auf mich - mit einer Ausnahme - überhaupt nicht zu.


    Nur den Punkt "man kann sich entwickeln" würde ich umbenennen in "man sollte sich entwickeln".
    Dann könnte ich in diesem Punkt voll zustimmen - so spiele ich grundsätzlich seit zig Jahren.
    Die ständige Jagd, möglichst viele Neuheiten immer möglichst schnell mitzuspielen, um dann ja auch gleich mitreden zu können, habe ich nie mitgemacht.
    Ich bevorzuge es, Spiele durch zig Partien auszuloten und meine Spielweise zu optimieren.


    Der Versuch einer Einteilung in Kategorien ist Unsinn, da das sowieso jeder subjektiv anders sieht.
    Die genannten Beispiele zeigen das auch (wie Attila auch schon angemerkt hat).


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Danke für die vielen Meinungen.


    Zitat

    [TOM]:
    Dennoch stimme ich Dir zu, dass man ein Spiel erst 5 oder besser 20 Mal gespielt haben sollte, um anzufangen, Strategien zu entwickeln. Im letzten Jahr (also 2009) haben wir fast nur Spiele einmal gespielt, dann wieder ein Neues - einfach schon, weil wir so viele ungespielte Spiele hatten UND noch neue dazu gekauft haben. Mittlerweile sind wir davon abgekommen, und spielen häufiger dieselben "alten" Spiele - mit eben dem von Dir beschriebenen Effekt: Man kann sich Strategien zurecht legen, testen, verändern, usw.
    Gemerkt habe ich das beispielsweise bei Die Speicherstadt oder auch bei Le Havre. Das Spielgefühl ist ein anderes - und man spielt natürlich auch SCHNELLER - was wiederum in mehr gespielten Partien resultiert. Letztlich haben wir, was fast schon eine Premiere war, ein Spiel gleich zweimal hintereinander gespielt (TROYES).


    Dann ist die Jones Theory das richtige für dich


    Zitat


    malzspiele:


    2. Einige Kategorien (Aufbauspiele, Worker Placement) spiele ich deutlich häufiger und lieber als andere (Deduktion, Koop, abstrakte Spiele). In den erstgenannten Kategorien wäre mir ein Immer-das-gleiche-Spiel-Spielen einfach viel zu langweilig. Ich finde, die Faszination des Spielens liegt nicht im ausgiebigen Ergründen eines bestimmten Spiels, sondern in der Abwechslung mechanisch gleichartiger, aber in der Umsetzung doch wieder verschiedener Spiele.


    Dann ist die Jones Theory wohl nicht das richtige für dich


    Zitat


    malzspiele:


    3. Spätestens bei der spontanen Mitspielersuche bei Spieletreffen ist der eigene Geschmack sowieso nur noch untergeordnet. Viel wichtiger ist es, eine nette Runde zusammen zu bekommen und ein "gutes" Spiele zu spielen - da muss es nicht das "beste" Spiel einer Kategorie sein. Und auch dort ist Abwechslung gefragt. Dann habe ich lieber mehrere "gute" Spiele dabei, um die Chance zu erhöhen, dass davon eins gespielt wird, anstatt immer nur das "beste" dabei zu haben, welches aber nie gespielt wird.


    sorry, aber wenn die lieber Shadows spielen als BSG, sollen die es sich holen und ich spiele dann auch mit. keiner kan erwarten, dass ich für jeden sein lieblingsspiel nur behalte, weil er es gerne spielt. - wenn er das so gerne hat schenk es ihm, verkaufs ihm, tausch mit ihm...


    und ja! gesellschaft ist wichtiger als das spiel. Aber die logik verstehe ich nicht: wenn man viele spiele dabei hat, die die gleiche kategorie füllen, wirst du von den vielen guten das für den/die entscheidungsträger BESTE spielen...
    wenn du viel auswahl hast erhöht das nur die chance, dass du ein spiel spielst, bei dem du das prinzip magst aber ein besseres ähnliches kennst. der einzige sinn den ich darin sehe, ist wenn du es allen recht machen willst. in diesem fall s.o.


    bei familie ist es was anderes. wenn du ein besseres "roll and move" spiel kennst als Menschärgerdichnich aber deine tochter genau das am liebsten hat, dann behällst du das natürlich. - würde ich auch machen



    aber 30 spiele-homies rechtzuwerden? - niemals



    Zitat


    malzspiele:


    4. Wenn ich ein Spiel verkaufe (was immer mal wieder passiert), dann nach einen einfachen Prinzip: sobald zwei von uns dreien es abgeben wollen, kann der dritte noch eine Partie verlangen. Wenn die nicht überzeugt, wird das Spiel verkauft. Das geschieht aber unabhängig von irgendwelchen Kategorien, sondern ausschließlich anhand der Frage, wie lange das Spiel nicht mehr gespielt wurde und ob es noch eine Chance hat, in nächster Zeit gespielt zu werden.


    finde ich super!


    so hat jeder (der was zu sagen hat) das recht noch andere davon zu überzeugen, dass es doch toll ist. keiner wird übergangen



    Zitat

    Original von Attila
    Das ist eine verdammt grobe Kelle mit der da ausgeholt wird. Da werden nicht Äpfel und Birnen in einen Tops geworfen, sondern Gurken, Bananen, Blumenkohl und Kirschen.


    Das ist ein ziemlicher Schwachpunkt, da man überhaupt keine vernünftigen Kategorien machen kann.



    Kategorien machen ist ja genau mein Problem! Meine Kategorien oben waren nur ein Vorschlag. Die beispiele die genannt werden wie die ganzen rennspiele sind tatsächlich sehr verschieden, und dürfen nicht mit einer kelle geschüppt werden.


    Ich glaube es gibt etwa 60 Mechanismen worauf eine Spielmechanik basieren kann: Diese Liste bietet einen guten(, wenn auch nicht kompletten und definitiven,) Eindruck:


    http://www.boardgamegeek.com/browse/boardgamemechanic


    Wenn man jetzt jedem Spiel seine Hauptmechanismen zuordnet, kann man diese zumindest nach mechanik sortieren.


    (Auch wenn viele spiele wegen thema spielen und nicht wegen mechanik - für die ist das eben nichts... bitte keine argumentation darüber, dass diese menschen vernachlässigt werden)


    z. B. würde man dem Spiel Funkenschlag dann folgende mechanismen zuordnen:


    Network-Building, Auction, Resource-Management (nicht aufgelistet), variable Market (nicht aufgelistet)


    Dass es ein zweites Spiel wie funkenschlag nicht gibt, ist mir klar, aber wenn man jetzt eines hätte, welches 2 oder 3 von den für einen wichtigeren (für mich FETT) mechanismen hat aber besser oder schlechter ist, dann könnte man eines davon kicken. - WENN MAN WILL, und ich will :aufgeb:


    oder z.B. könnte man sehen, dass agricola, le havre und loyang sehr ähnliche spielmechanismen haben
    (achtung! ich selbst habe nur a. gespielt - aussage aus mehreren meinungen rausgefiltert!)


    so könnte man sich für das beste entscheiden. Aber wie??????


    Zitat

    Original von Attila


    Der zweite Schwachpunkt: Was ist "das beste" Spiel einer Kategorie? Das lässt sich gar nicht ermitteln.


    gute frage:


    ganz einfach: BSG ist FÜR MICH besser als Shadows. :box:


    Wer sonst außer mir (und meiner Familie) entscheidet? - rein subjektives ding

  • Zitat

    Original von Warbear
    Die ständige Jagd, möglichst viele Neuheiten immer möglichst schnell mitzuspielen, um dann ja auch gleich mitreden zu können, habe ich nie mitgemacht.


    sorry, aber dann muss ich einfach fragen: wie kommt man dann an 4000 spiele? ?(


    kaufst du immer lasterweise alte spiele? *)


    echt neugierig, und garnicht böse gemeint! :peace: :blumen:

  • Ich denke, in der Praxis happert die Theorie doch einfach daran, dass man sich einfach ein Abgrenzungskriterium von 2 Spielen schafft, wenn man beide gut findet.
    Bspw. würde ich Schatten über Camelot mögen und Battlestar Galactica, dann würde ich die Kategorien einfach so legen, dass beide disjunkt sind und beide Spiele in der jeweiligen Kategorie meine Favoriten sind.
    BSG ist das beste Sci-Fi Semikooperative Spiel während SüC das beste Fantasy Semikooperative Spiel ist.
    Oder SüC das beste Kooperative Spiel mit gemeinsamen Aufgaben, während BSG das beste Kooperative Spiel ist, bei denen man flexiblen Gefahren gegenüber steht.


    Die Kategorien kannst du dir ja legen, wie du willst - und ich denke, dass wirst du auch tun, wenn du beide Spiele magst.
    Im Endeffekt läuft es also so oder so darauf hinaus, dass du die Spiele behälst, die dir gefallen.


  • Da hast du natürlich recht: man kann sich die welt so drehen wie man sie sehen will !!!


    geil fand ich auch den link zur "st. peter theory" : 2 absacker, 4 normale spiele, ....


    als gäbe es da ein naturgesetz ;)


    aber so ist das wohl...


    ich suche halt im moment noch spiele, die mir gefallen sollen ohne, dass sie ähnlich sind wie die, welche ich schon habe.


    deshalb versuche ich solche kategorien zu finden...



    Danke für die vielen Anregungen!


    Alex

  • Ich habe aus jeder Kategorie nur ein Spiel, im Moment habe ich genau 680 Kategorien für meine Spiele.
    Man kann es sich also tatsächlich ganz einfach machen.


    Spiele die ich nicht mag tausche ich weg, oder ich verkaufe sie.
    Was mir gefällt wird behalten, selbst wenn es nur einmal gespielt wurde oder gar nur die Regel gelesen wurde.
    Irgendwann wird schon der Zeitpunkt kommen an dem man die Spiele öfter spielt (ok, das rede ich mir und meiner Freundin wenigstens zur Rechtfertigung ein).


    Ich möchte auf keines meiner Spiele verzichten, denn wie schon von anderen erwähnt, hängt die Vorliebe für bestimmte Spiele stark von der momentanen Laune, der Zusammensetzung der Spielegruppe und hunderten anderen Faktoren ab.


    Ich habe auch Tage an denen ich keinen Appetit auf mein Lieblingsessen habe.

  • In Ansätzen tut man das doch ohnehin. Wie oft hört man Sätze wie "das Spiel enthält nur altbekannte Mechanismen" oder "das Spiel bietet nichts Neues". Hier wird ein Spiel abgelegt, da man glaubt, das Gebotene mit den vorhandenen Spielen abdecken zu können. So fallen bei vielen von uns wahrscheinlich Spiele durchs Raster, die wir vor 5 Jahren noch beim Deutschen Spiele Preis gewählt hätten, wären sie denn damals auf den Markt gekommen. Dabei wird gar nich mehr abgewägt, ob das "Neue" vielleicht sogar eine Nuance besser ist als das "Original" - Das Pech der späten Geburt. Das "Neue" muss definitiv besser sein als alles vorhandene, um eine Chance zu erhalten. An allem anderen wird "herumgemäkelt".


    Die Umsetzung dieser Erkenntnis in eine optimierte Spielesammlung, die alles abdeckt wobei aus jeder Kategorie nur der Tpo-Vertreter gewählt wird, wird aber daran scheitern, dass man keine geeignete Kategorisierung hinbekommen wird. Dafür sind Spiele zu vielschichtig. Es gibt hunderte von Mechaniken und tausende von Kombinationen dieser Mechaniken. Dazu kommen noch Thema, Spieldauer, Komplexität, Spieleranzahl, ....


    Wem Spiele nicht viel bedeuten, der kommt damit gut klar. Salopp gesagt: Mit Skat und Schach hat man ein Brettspiel und ein Kartenspiel - passt. Du selbst kannst Deine Kategorien nur grob umreissen und stellst sie hier zur Diskussion. Dabei kannst nur Du Deine Kategorien ermitteln. Je tiefer Du in die Materie einsteigst, umso mehr Kategorien wirst Du aufstellen. Und die Zahl von 40 wird es dann schnell übersteigen.


    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert
    Herbert

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it


  • Kann ich gerne erklären:


    Ich habe vor ca. 35 Jahren angefangen, Spiele zu sammeln, und zwar richtig: bestimmte Firmen (ich habe wahrscheinlich die größte 3M-Sammlung weltweit), bestimmte Serien, bestimmte Themen, alle Raritäten, etc . Im Jahr 1995 hatte ich schon ca. 3000 Spiele, da gab's noch kein Internet, kein eBay, da war Sammeln noch ein toller Sport, ein großes eigenes Spiel.
    Aus dieser Zeit habe ich jetzt noch viele hundert Spiele, die interessieren wirklich keinen mehr (ASS, Schmidt, Spear, F.X.Schmid, usw), die kommen demnächst auf den Müll.


    Als dann Internet und eBay so richtig aufkamen, machte mir die Sammelei keinen Spaß mehr, denn erfolgreich war der, der einen vollen Geldbeutel hatte - den hatte ich zwar, aber der Reiz war weg. Aber die bisherige Sammlung blieb erhalten.


    Danach hatte ich ein paar Jahre, in denen ich jedes Jahr so 100-150 Neuheiten gekauft habe - ein totaler Unsinn, wie mir nach einer Weile klar wurde. Da war so viel Schrott dabei, meine immer weiter gestiegenen Ansprüche waren kaum mehr zu befriedigen. Und ich hatte ja so viele tolle ältere Sachen, die wegen der Neuheiten viel zu sehr vernachlässigt wurden.


    Dann kam die Zeit der Besinnung, die bis jetzt noch anhält. Aber ich bin mir sicher, daß ich mich beim Spiele-Kauf bald noch weiter einschränken werde, denn auch jetzt kaufe ich trotz aller Enthaltsamkeit immer noch zu viel Neues ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von GangZda
    geil fand ich auch den link zur "st. peter theory" : 2 absacker, 4 normale spiele, ....


    Wie man leicht nachlesen kann, fand ich die schon damals absurd.


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von Herbert
    In Ansätzen tut man das doch ohnehin. Wie oft hört man Sätze wie "das Spiel enthält nur altbekannte Mechanismen" oder "das Spiel bietet nichts Neues". Hier wird ein Spiel abgelegt, da man glaubt, das Gebotene mit den vorhandenen Spielen abdecken zu können. So fallen bei vielen von uns wahrscheinlich Spiele durchs Raster, die wir vor 5 Jahren noch beim Deutschen Spiele Preis gewählt hätten, wären sie denn damals auf den Markt gekommen. Dabei wird gar nich mehr abgewägt, ob das "Neue" vielleicht sogar eine Nuance besser ist als das "Original" - Das Pech der späten Geburt. Das "Neue" muss definitiv besser sein als alles vorhandene, um eine Chance zu erhalten. An allem anderen wird "herumgemäkelt".



    Herbert



    Ich finde, genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn ein Spiel ein paar Jahre alt ist, verliert es in der öffentlichen Wahrnehmung unverhältnismäßig viel an Wert. Alles Neue hingegen wird gehyped ohne Ende, nur weil es neu ist. Da muß ich Warbears Erkenntnis total anerkennen. Es gibt so viele sehr gute Spiele von vor 2000 oder vor 1990, damit kann man ein ganzes Leben füllen. Und Jahr für Jahr werden gute Spiele von schlechteren oder gleichguten verdrängt, nur weil sie älter sind. Wenn man einmal eine Spielesammlung in einer bestimmten Größe hat, dann benötigt man kaum noch neue Spiele. Man kann natürlich auch Jahr für Jahr die Spiele austauschen, wie das Sankt Peter zu machen scheint, aber besser wird die Sammlung dadurch nicht.


    Ein gutes Beispiel ist Cosmic Encounter. Jahrelang völlig in Vergessenheit geraten, dann gibt es eine Neuauflage, die erhält bei BGG direkt einen eigenen Eintrag. Warum eigentlich? Und kurioserweise wird diese Neufassung deutlich höher bewertet als das seit Jahren existierende völlig gleiche Spiel von EON/Hexagames. Nur weil der Look zeitgemäßer ist? Oder nur weil das alte CE keiner beachtet hat, weil es ja "alt" war.


    Oder der Fall A la Carte. Ein mittelmäßiges Spiel, war lange out, jetzt wird es neu veröffentlicht, es ist immer noch mittelmäßig, ganz nett, aber eben hoher Glücksfaktor, findet plötzlich wieder mehr Beachtung, nur weil es eine Neuauflage gibt.


    Oder Haggis. Wird heute mit Tichu verglichen, ist im Prinzip aber das Gleiche. Wieso überhaupt so viel darüber geschrieben wird, ist mir ein Rätsel. Eine völlig olle Kamelle, kommt aber jetzt irgendwie "neu" daher. So sehr ich Urs Hostettler schätze, aber Tichu war schon ein bekanntes Spiel, das Prinzip gab es schon vorher als Karriere-Poker(Hexagames) und noch viel früher als Arschloch (Public Domain)


    Oder PS. Ein super Rennspiel von Hans im Glück aus den 80ern. Braucht sich hinter Powerboats oder Snow Tails nicht verstecken. Heute völlig veralteter Look und natürlich schwer zu beschaffen, aber die Bewertung auf BGG ist ein absoluter Witz. Würde das jemand neu auflegen, wird das dann direkt mit 8,X bewertet (derzeit 5,x)


    Es gibt wahrscheinlich noch viele weitere Beispiele von Spielen, die heute nicht beachtet werden, weil sie älter sind, obwohl sie sich hinter neuen Spielen nicht verstecken müssen. (Supergang, Mc Multi, Conquest von Donald Benge, Full Metal Planete, Win, Place and Show oder auch aus der Zeit der Jahrtausendwende Kardinal und König, Medina, Modern Art, Java, Ra, Maestro Leonardo, Tadsch Mahal und viele andere, die mir jetzt nicht einfallen)
    Ansonsten muß man nur über einen längeren Zeitraum verfolgen, wie Neuheiten bei BGG bewertet werden und welche Noten sie nach 1-2 Jahren erhalten. Valdora, Finca, Maori, Kingsburg, Alea iacta est fallen mir da ein, die allesamt letztlich Durchschnitt sind aber furios gestartet, weil sie neu waren.



    Vor einem Jahr gab es auf der Startseite von BGG mal einen Cartoon "The Hype of the New" oder so ähnlich, worauf eine Familie zu sehen war, die ihr Neugeborenes umschwärmt, während die anderen Kinder unbeachtet in der Ecke stehen. Irgendwie so. Und das trifft es in meinen Augen total. Ich stimme Warbear jedenfalls völlig zu, wenn er sagt, dass man durch die Flut der ganzen Neuheiten keinem Spiel mehr wirklich gerecht wird. Wenn man ein Spiel wirklich schätzen oder beherrschen will, muß man es viele Male spielen. Aber wer kann das schon leisten, wenn in jedem Jahr zig neue Spiele vor der Tür stehen, denen man entgegenfiebert, weil man Angst hat, etwas zu verpassen. Also landen die Neuheiten des Vorjahres in der Ecke, ohne wirklich ausgereizt worden zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Eduard Zuhorstrapadse ()

  • Hiho,


    Also 1995 gab es definitiv schon das Internet. Sogar in Deutschland. :)


    Atti

  • Zitat

    Original von Eduard Zuhorstrapadse... Aber wer kann das schon leisten, wenn in jedem Jahr zig neue Spiele vor der Tür stehen, denen man entgegenfiebert, weil man Angst hat, etwas zu verpassen. Also landen die Neuheiten des Vorjahres in der Ecke, ohne wirklich ausgereizt worden zu sein.


    Und genau das ist ja die Frage: Verpasse ich denn was, wenn ich eine Neuheit NICHT gespielt habe? Geschweige denn nicht besitze.


    Oder um beim Thema dieses Threads zu bleiben: Was hilft es mir, wenn ich alle Spiele, die ich mal (EINmal) gespielt habe auch kaufe - wenn ich sie denn dann doch nicht Spielen kann?


    Ich bin schon glücklich, dass sich die Summe meiner UNGESPIELTEN Spiele auf nur 22 beläuft; Erweiterungen und For Trade markierte nicht mitgezählt. Aber wie viele gute Spiele habe ich im Schrank stehen, die ich bisher nur einmal gespielt habe?
    Nein, da bin ich recht zufrieden, dass wir bei unseren letzten Spieletreffen vor Allem altbekanntes (wenn auch relativ Neues) gespielt haben.


    Vielleicht nutze ich die Feiertage mal dazu, mich vor mein Spieleregal zu stellen und Auszusortieren?

  • Zitat

    Original von Eduard Zuhorstrapadse


    Ich finde, genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn ein Spiel ein paar Jahre alt ist, verliert es in der öffentlichen Wahrnehmung unverhältnismäßig viel an Wert. Alles Neue hingegen wird gehyped ohne Ende, nur weil es neu ist. Da muß ich Warbears Erkenntnis total anerkennen. Es gibt so viele sehr gute Spiele von vor 2000 oder vor 1990, damit kann man ein ganzes Leben füllen. Und Jahr für Jahr werden gute Spiele von schlechteren oder gleichguten verdrängt, nur weil sie älter sind. Wenn man einmal eine Spielesammlung in einer bestimmten Größe hat, dann benötigt man kaum noch neue Spiele. Man kann natürlich auch Jahr für Jahr die Spiele austauschen, wie das Sankt Peter zu machen scheint, aber besser wird die Sammlung dadurch nicht.


    Das hängt wahrscheinlich vom Standpunkt des Betrachters ab. Diejenigen, die sich schon seit etlichen Jahren mit Spielen beschäftigen, die gehen nach meiner Erfahrung eher nach meinem Muster vor. Wer hingegen neu ist in der Szene, der kennt die alten Schätzchen gar nicht und ist dann ganz entzückt von der "Neuheit".


    Zitat

    Original von Eduard Zuhorstrapadse
    Ein gutes Beispiel ist Cosmic Encounter. Jahrelang völlig in Vergessenheit geraten, dann gibt es eine Neuauflage, die erhält bei BGG direkt einen eigenen Eintrag. Warum eigentlich? Und kurioserweise wird diese Neufassung deutlich höher bewertet als das seit Jahren existierende völlig gleiche Spiel von EON/Hexagames. Nur weil der Look zeitgemäßer ist? Oder nur weil das alte CE keiner beachtet hat, weil es ja "alt" war.


    Stimme Dir zu, das habe ich auch nicht verstanden.


    Zitat

    Original von Eduard Zuhorstrapadse
    Oder der Fall A la Carte. Ein mittelmäßiges Spiel, war lange out, jetzt wird es neu veröffentlicht, es ist immer noch mittelmäßig, ganz nett, aber eben hoher Glücksfaktor, findet plötzlich wieder mehr Beachtung, nur weil es eine Neuauflage gibt.


    Auch hier stimme ich Dir zu. A la Carte habe ich bereits abgestoßen und einer Neuauflage hatte ich kaum Chancen eingeräumt.


    Zitat

    Original von Eduard Zuhorstrapadse
    Oder Haggis. Wird heute mit Tichu verglichen, ist im Prinzip aber das Gleiche. Wieso überhaupt so viel darüber geschrieben wird, ist mir ein Rätsel. Eine völlig olle Kamelle, kommt aber jetzt irgendwie "neu" daher. So sehr ich Urs Hostettler schätze, aber Tichu war schon ein bekanntes Spiel, das Prinzip gab es schon vorher als Karriere-Poker(Hexagames) und noch viel früher als Arschloch (Public Domain)


    Wobei Tichu schon eine Fortentwicklung vom Arschloch war und Haggis eine andere Spielerzahl zulässt.


    Zitat

    Original von Eduard Zuhorstrapadse
    Oder PS. Ein super Rennspiel von Hans im Glück aus den 80ern. Braucht sich hinter Powerboats oder Snow Tails nicht verstecken. Heute völlig veralteter Look und natürlich schwer zu beschaffen, aber die Bewertung auf BGG ist ein absoluter Witz. Würde das jemand neu auflegen, wird das dann direkt mit 8,X bewertet (derzeit 5,x)


    Powerboats und Snow Tails sehe ich auch überbewertet


    Zitat

    Original von Eduard Zuhorstrapadse
    Es gibt wahrscheinlich noch viele weitere Beispiele von Spielen, die heute nicht beachtet werden, weil sie älter sind, obwohl sie sich hinter neuen Spielen nicht verstecken müssen. (Supergang, Mc Multi, Conquest von Donald Benge, Full Metal Planete, Win, Place and Show oder auch aus der Zeit der Jahrtausendwende Kardinal und König, Medina, Modern Art, Java, Ra, Maestro Leonardo, Tadsch Mahal und viele andere, die mir jetzt nicht einfallen)
    Ansonsten muß man nur über einen längeren Zeitraum verfolgen, wie Neuheiten bei BGG bewertet werden und welche Noten sie nach 1-2 Jahren erhalten. Valdora, Finca, Maori, Kingsburg, Alea iacta est fallen mir da ein, die allesamt letztlich Durchschnitt sind aber furios gestartet, weil sie neu waren.
    Vor einem Jahr gab es auf der Startseite von BGG mal einen Cartoon "The Hype of the New" oder so ähnlich, worauf eine Familie zu sehen war, die ihr Neugeborenes umschwärmt, während die anderen Kinder unbeachtet in der Ecke stehen. Irgendwie so. Und das trifft es in meinen Augen total. Ich stimme Warbear jedenfalls völlig zu, wenn er sagt, dass man durch die Flut der ganzen Neuheiten keinem Spiel mehr wirklich gerecht wird. Wenn man ein Spiel wirklich schätzen oder beherrschen will, muß man es viele Male spielen. Aber wer kann das schon leisten, wenn in jedem Jahr zig neue Spiele vor der Tür stehen, denen man entgegenfiebert, weil man Angst hat, etwas zu verpassen. Also landen die Neuheiten des Vorjahres in der Ecke, ohne wirklich ausgereizt worden zu sein.


    Wobei wir die alten Schätzchen auch teilweise in etwas verklärter Erinnerung haben. Bei manchen kommt heute noch das Gefühl auf: "Super, da ist immer noch alles drin, was ein Spiel braucht". Bei anderen fragt man sich "Warum habe ich dieses Spiel jemals für gut befunden". Daher krame ich auch regelmäßig die alten wieder raus und spiele eine Partie - entweder Sie bewähren sich aufs neue oder ich habe wieder Platz für etwas Neues.


    Natürlich muss man sich überlegen, wie man der Expansiom in den Regalen Einhalt gebietet. Das kann durch Begrenzung der Neuzugänge gehen (12M12S) oder auch durch die Regel "bevor eines dazukommt, muss eines raus".


    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • also ich muss sagen, dass dieser Hype ums neue so oder so gröstenteils an mir vorbei geht.


    Aus Essen habe ich dieses Jahr nur die Dominion-Expansion die Funkenschlag-Promos und -Expansion das nicht allzuneue "STEAM" mitgebracht.
    An spielerischen neuigkeiten habe ich nur "Railways of the World - The Card Game" und das Mitbringsel: "La Famiglia" mitgebracht.


    Dominion - Alchemie habe ich mir z. B. geschenkt, trotz dass ich großer Fan von Dominion bin, einfach, weil die Karten mir nicht gefielen.


    Andere neuzugänge (nach der Messe) waren: Kohle, Uruk, Im Wandel der Zeiten, Heckmeck, Notre Dame und Caylus Magna Carta - alles keine backfrischen spiele.


    Meine Ungespielten Spiele sind etwa bei 10 - 15 von 80 Spielen insgesamt.


    Wobei ich bereits mehr als 250 besessen haben müsste...


    Ich verkaufe eben sofort die spiele die ICH nicht exzellent finde, oder nicht finde, dass es wert ist in diesem spiel zu wachsen.


    Ich spiele z.B. lieber 5 mal mehr Euphrat und Tigris oder Funkenschlag oder BSG als eines meiner spiele, welches weggegangen ist.


    Das ist auch schon alles.


    Die Sache mit de Kategorien sehe ich auch mittlerweile als höchst willkürlich und gehe dann eher dazu über, dass ich spiele, die ich nciht gut finde, einfach wieder abgebe.



    Ich möchte eher Herbert recht geben. Ich hasse es mittlerweile, wenn ich ein Spiel auf den Tisch bringe, welches noch unbekannt bei der Gruppe ist, mit der ich überwiegend spiele, dann kommt oft sowas wie: "das ist ja wie -Säulen der Erde-" als wäre SDE das erste Worker-Placement oder Resource-Management-Game. Das regt mich voll auf... ;)


    Ich habe damals SDE gekauft, einmal gespielt, und verkauft... fand ich nicht so gut - vor allem nicht so gut wie die anderen W-P-Games wie Puerto Rico oder Agricola oder oder oder...


    Vielleicht bin ich deshalb darauf allergisch


    Wie auch immer...


    Der Konsens ist wohl:


    "JEDEM das Seine", wie St. Peter es so treffend bemerkt hat


    Alex

  • achso... und die ganzen neuen spiele wie:


    Troyes, Vinhos, Navegador, Fürstenfeld, Alien Frontiers und und und... sind auf meinem Schirm (nicht auf meinem Regal !), aber alle noch nicht gespielt...

  • Zitat

    Original von Attila
    Hiho,


    Also 1995 gab es definitiv schon das Internet. Sogar in Deutschland. :)


    Atti


    Ist mir bekannt.
    Hatte denn hier irgend jemand was anderes behauptet?


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hiho,


    Langsam kommt die Diskussion in eine interessante Richtung.
    Sicher gab es "früher" auch gute Spiele. Auch welche die heute noch richtig gut sind. Das würde ich aber nicht verallgemeinern, denn es gab nunmal nicht so viele Spiele wie es sie heutzutage jedes Jahr gibt und zum anderen, merkt man manchen Spielen ihr alten heutzutage auch an.
    Nehmen wir McMulti oder Full Metale Planete die sind schon ziemlich altbacken. Das eine weniger und das andere weniger. Auch wenn ich sie heutzutage noch spielen würde und zumindest McMulti gefallt mir immer noch prima. Aber da spielt auch der Charme der 80er mit. Ich glaube wenn heutzutage so ein Spiel rauskommt, würde ich es nicht mehr spielen. Es hat einfach zu viele hässliche Ecken. Z.B. Der Ausverkauf zu Spielende - das läuft völlig dem eigentlichen Spiel zuwider. Aber das Spielziel ist nunmal die Milliarde ... Völlig egal wo die herkommt.
    Von einem modernen Spiel verlange ich da dann doch etwas mehr. Nicht das es keine Ecken und Kanten haben darf. Mitnichten. Aber nicht so harte.


    Zu Cosmic encounter: selbstredend ist die Hexagames Edition die bessere. Aber die gibt es nunmal auch seltener und dazu ist sie auch wesentlich anspruchsvoller. Die neue CE Edition von AH/Hasbro ist halt mehr "gestreamlined" damit erreicht man halt mehr Leute als mit der alten Hexagames Ausgabe, die ja eher ein Freakspiel ist. Die neue CE Edition habe ich schon oft mit wenig oder gelegenheitsspielern gespielt. Die Hexagames Edition eigentlich nur mit Leuten die CE bereits kannten (zB indem sie Blut an der neuen Ausgabe geleckt hatten)



    Atti

  • Zitat

    Original von Warbear


    Ist mir bekannt.
    Hatte denn hier irgend jemand was anderes behauptet?


    .


    Ich ich dachte schon:


    Zitat

    Im Jahr 1995 hatte ich schon ca. 3000 Spiele, da gab's noch kein Internet, kein eBay


    Atti


    Ps: eBay gabs da aber tatsächlich noch nicht.

  • Meine 2 ketzerischen Cent zum Thema "Cult of the New":


    Die Autoren, die Illustratoren, die Spieleverlage, das Spielmaterial, die Produktionsmöglichkeiten, die Spielszene mit all ihren modernen Vernetzungsmöglichkeiten... alles entwickelt sich weiter, daher werden auch die Spiele oft besser, da aus einem wesentlich grösseren Fundus aus geistigen und materiellen Ressourcen geschöpft werden kann um damit schliesslich ein höherwertiges, ausgereifteres, durchdachteres, schöneres... kurzum besseres Produkt zu realisieren.


    Deshalb ist es für mich eigentlich kein grosses Wunder dass man sich eher auf die Neuheiten als auf die ganz alten Kamellen stürzt (die natürlich den Grundstein gelegt haben - daher ist das bitte nicht abwertend zu verstehen).

    2 Mal editiert, zuletzt von Elektro ()


  • Ok, erwischt. :)


    Aber ich denke, Du weißt, wie es gemeint war:
    Internet war damals nur etwas für Eingeweihte und nicht ansatzweise so verbreitet wie heutzutage.
    Zum Spiele-Sammeln wurde es jedenfalls noch nicht verwendet.


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Das Aussortieren von blöden Spielen, die nach x Spielrunden durchgefallen sind oder wo schon bei der Erstpartie klar wird, dass das Spiel einfach nur Schrott ist und nicht hält, was es eigentlich versprochen hatte, funktioniert bei mir in der Praxis nicht so recht.


    Weil entweder hat sich längst herumgesprochen, dass das vorab so gehypte Spiel nicht toll ist und dann will es niemand mehr abkaufen. Oder man bekommt sowieso nur die Hälfte vom Neupreis, wenn man Porto & Verpackung noch abrechnet. Da ist dann die Frage, ob man seinen Verlust lieber minimiert, oder doch noch die Hoffnung hat, dass das Spiel in anderen Spielrunden zum geeigneten Zeitpunkt ja doch noch irgendwie gut sein könnte.


    Zudem kommt dazu, wenn man zu lange mit der Erstpartie wartet, das Spiel längst im Verkaufspreis gesunken ist und der Weiterverkaufspreis demnach noch tiefer anzusetzen ist. Wer möchte jetzt noch ein nur mittelmässiges Cuba ankaufen zu einem vernünftigen Preis? Dann doch lieber tief im Spieleschrank einlagern und eventuell ergibt sich ja eine Spielrunde, die es unbedingt spielen mag.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Original von ravn
    Dann doch lieber tief im Spieleschrank einlagern und eventuell ergibt sich ja eine Spielrunde, die es unbedingt spielen mag.


    oder du wirst es noch fürn zehner los oder vertauschst es gegen ein kartenspiel oder zusammen mit einem anderen Spiel gegen PuertoRico - das wollen die gleichen leute zu 95% eh lieber spielen aber vor allem wahrscheinlich DU (oder in meinem fall ICH)... Klar ist das ein Verlustgeschäft, aber es ist ja auch ein Hobby und keine Anlagestrategie.


    Ich fühle mich bei solchen spielen immer schlecht, wenn sie zwar OK sind aber nicht so gut wie andere ähnliche, die ich habe und deshalb nie auf den tisch kommen.


    Ich finde, dass es schon alte ausnahme-spiele gibt, die einfach gut sind.


    The Cult of the New? wirklich sind diese Spiele durchschnittlich besser`? weil die welt vernetzt ist und mehr geistige Ressourcen hat?


    Ich sage NEIN


    Es gibt vielleicht MEHR gute spiele aber es gibt ja auch viel MEHR spiele allgemein.


    Ich brauch nicht NOCH ein worker-placement-game oder NOCH ein abschlag von Dominion...


    Dass diese evtl. gut sind - keine frage, aber die UR-spiele sind es auch und die habe und kenne ich schon.


    ich würde so weit gehen und sagen, dass durschschnittlich weniger gute und weniger ge-play-testete spiele auf den markt kommen...


    z. B.: Schwarzer Freitag - geile Idee, gute mechaniken, aber undurchsichtige Regeln und teilweise kantig...


    von solchen spielen gibt es noch deutlich schlimmere, die weniger spaß machen, aber das ist so das bekannteste, was mir einfällt

  • Zitat

    Original von ravn
    Zudem kommt dazu, wenn man zu lange mit der Erstpartie wartet, das Spiel längst im Verkaufspreis gesunken ist und der Weiterverkaufspreis demnach noch tiefer anzusetzen ist. Wer möchte jetzt noch ein nur mittelmässiges Cuba ankaufen zu einem vernünftigen Preis? Dann doch lieber tief im Spieleschrank einlagern und eventuell ergibt sich ja eine Spielrunde, die es unbedingt spielen mag.


    Cu / Ralf


    Gerade bei Cuba war ja abzusehen, dass man das Spiel auch in ein bis zwei Jahren noch gut bekommen kann. Daher bin ich bei Spielen deutscher Verlage inzwischen dazu übergegangen, die erstmal nicht zu kaufen. Wenn Sie wirklich gut sind, kann ich sie immer noch zu einem guten Preis kaufen, da der deutsche Markt hier meist gut versorgt ist und viele ihre Spiele nach einigen Partien ohnehin verkaufen.


    Kleine Anmerkung: so schlau wie ich hier tue bin ich natürlich auch nur in der Theorie, ich nenne Cuba in der Holzkiste mein Eigen und das habe ich damals blind gekauft...


    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Zitat

    Original von GangZda
    (...) Die Jones Theory besagt:
    -Die meisten von uns spielen so oder so nur die besten Spiele eines bestimmten Genres (...)
    -So kommt es, dass wenn wir viele gleichartige Spiele haben, die in identischen Situationen gespielt würden, immer das bessere aus dem Dchrank auf den Tisch kommt.
    -Solche Spiele, die Redundant für die Spielesammlung DES REINEN SPIELERS sind, soll man eben vertauschen oder verkaufen bzw. gar nicht erst kaufen.
    (...)


    Ich würde sagen, ich habe meine Sammlung nach diesem Prinzip aufgebaut, und bin trotzdem bei etwa 500 Spielen angekommen. Bis vor kurzen hätte ich mich auch noch als Spieler bezeichnet, und nicht als Sammler.
    Noch dazu beschränke ich mich noch meistens darauf, mir wenig Spiele der Sorte zu kaufen, die ich zwar selber gerne hätte, aber die niemand mit mir spielt, weil mein Geschmack an der Stelle selten ist. Beispiel Twilight Struggle, das mag so gut sein, wie es will, ich kenne niemanden, der es mit mir spielen würde (Thema, Länge, Komplexität), außer [Tom], aber der hat es selbst.
    Wobei sich bei mir die Kategorien viel mehr um das Thema drehen als um die Mechanik. Das haben wir an anderer Stelle diskutiert, aber ein brandneues Spiel über die Wahl der Mondpriesterin interessiert mich nicht, wohingegen ich mir auch das hundertste Workerplacement-Spiel kaufe, wenn es denn nur im Weltraum spielt... :)


    Der einzige Punkt, an dem sich SAMMLER und SPIELER unterscheiden, ist doch der dritte Punkt: Was tue ich mit den Spielen, die redundant sind?
    Ich persönlich hätte etliche Spiele aus der Kategorie, die sogar mein Sammler-Ich abstoßen würde. Aber wegwerfen, das bringe ich nicht über's Herz; alles andere - Verkaufen, verschenken - ist aber zu mühsam. Also behalte ich die Spiele einfach.
    Käme jemand bei mir vorbei und würde mir dafür 5,- und für jenes 8,- Euro geben, ich würde die alle 'raushauen.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Zitat

    Original von Elektro
    Meine 2 ketzerischen Cent zum Thema "Cult of the New":


    Die Autoren, die Illustratoren, die Spieleverlage, das Spielmaterial, die Produktionsmöglichkeiten, die Spielszene mit all ihren modernen Vernetzungsmöglichkeiten... alles entwickelt sich weiter, daher werden auch die Spiele oft besser, da aus einem wesentlich grösseren Fundus aus geistigen und materiellen Ressourcen geschöpft werden kann um damit schliesslich ein höherwertiges, ausgereifteres, durchdachteres, schöneres... kurzum besseres Produkt zu realisieren.


    Deshalb ist es für mich eigentlich kein grosses Wunder dass man sich eher auf die Neuheiten als auf die ganz alten Kamellen stürzt (die natürlich den Grundstein gelegt haben - daher ist das bitte nicht abwertend zu verstehen).


    Das halte ich mit Blick auf das "durchdachte" für sehr naiv. Gerade bei so einem technologiearmen Produkt wie Brettspielen halte ich eine Stagnation auf sehr hohem Niveau für wesentlich wahrscheinlicher.
    Beispiel Musikbranche, ist Popmusik heute besser als vor 30 Jahren? Nein. Nur neu. Oft sogar, vom handwerklichen Standpunkt (Gesang), schlechter.


    Wo ich Dir recht gebe, dank Farblaserdruckern und der Möglichkeit, in China Plastikteile im Centbereich zu ordern, steigen die Erwartungen der Käufer hinsichtlich der Ausstattung. Ob das "bessere" Spiele im Sinne der Jones-Theorie ergibt, wage ich aber ebenfalls zu bezweifeln!
    Prominentes Beispiel SvC: Hat irgend jemand seine Originalausgabe mit den Holzfiguren verkauft, um sich die aktuelle Version mit den "besseren" Plastikfiguren zu besorgen?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Ausnahmen bestätigen wohl auch hier die Regel ;)


    Aber an sich kann ich deine Einwände natürlich nachvollziehen - deshalb habe ich mein Statement auch bewusst als "ketzerisch" deklariert. Ich möchte damit vor allem die Diskussion anheizen, und nicht zwingend meine absolute Sicht auf die Dinge präsentieren.


    Ob es immer bessere Spiele gibt wage ich nämlich auch zu bezweifeln...

  • Zitat

    Original von Herbert
    Kleine Anmerkung: so schlau wie ich hier tue bin ich natürlich auch nur in der Theorie, ich nenne Cuba in der Holzkiste mein Eigen und das habe ich damals blind gekauft...


    Die eigentliche Frage ist doch eher: Bereust Du den Kauf?


    Du schneidest damit ja gleich das nächste Thema an: Kann man es sich denn "leisten", mit dem Kaufen zu warten? Siehe zum Beispiel die Eggert-Holzkisten oder die limitierten Wallace-Spiele: ich hätte inzwischen gerne eine limitierte London-Ausgabe, musste mich nun aber mit dem 08/15 zufrieden geben. Und selbst die ist mittlerweile nicht mehr überall zu bekommen.
    Also bedeutet manchmal das Warten, dass man im Zweifel leer ausgeht.

  • Zitat

    Original von Elektro
    nö, Cuba finde ich viel hübscher (und von den Reviews her spricht es mich ausserdem mehr an) ;)


    Cuba bitte nur mit Erweiterung... Eine der wenigen Erweiterungen, die ein Spiel mal verbessern...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich