Wie gut könnt ihr verlieren?

  • Bei mir kommts voll aufs Spiel an. Hab ich Spaß beim Spielen und kann mein Hirn anstrengen ist es mir tatsächlich egal. Wenn es aber reine glückspiele sind und ich einfach Pech habe macht mir das Verlieren auch weniger Spaß.

  • Ich kann ziemlich gut verlieren. Die Kunst dabei ist, dass man allen Mitspielern die guten Züge im Voraus versaut und dabei richtig auf seine eigenen Siegpunkte s******.

    Mein Mitspieler braucht Holz in Stoneage? Meine Meeple sind bereits dort.

    Eine Mitspielerin möchte einen neuen Rekord bei Fantastische Reiche aufstellen und braucht diese eine Karte? Ungünstig, die blockiert bereits meine ganze Hand. Du brauchst diesen Stein bei Dragon Castle, aber ich sammle doch die hübschen Schreine und lege hübsche Muster auf meinen Tableau... 8o

  • Generell hab ich nichts dagegen, zu verlieren, egal ob gegen die Spielmechanik bei Koop oder einen Mitspieler.

    Gegen meinen Mann zu verlieren ist allerdings anstrengend, denn er zelebriert das richtig und zieht mir ne lange Nase :rolleyes: . Aber zumindest er hat Spaß dabei. ;)

    So was geht gar nicht...schlechte Gewinner sind genauso schlimm wie schlechte Verlierer.



    Ich habe früher extrem viel Wettkampfsport gemacht. Daher möchte ich immer gewinnen, verliere ungern.

    Wenn ich (mal überhaupt -höhö) verliere, dann spornt mich das an und ich möchte am liebsten gleich eine Revanche (außer das Spiel ist nicht gut).

    Niederlagen akzeptiere ich gut - in den meisten Fällen habe ich dann eben Fehler gemacht oder nicht gut genug gespielt.


    Was ich absolut nicht leider kann, sind schlechte Verlierer, die nach einem Spiel beleidigt sind. Das geht gar nicht, auch wenn ich da so ein paar Leute kennen, die leider diese Angewohnheit haben.

  • (...) PS: es gab hier mal einen Thread, wo der Verdacht geäußert wurde, dass Erklärbären eher zum Verlieren neigen, weil sie sich ggf. nicht so sehr aufs eigene Spiel konzentrieren. Da ist was dran, stört mich aber nicht.

    Ja, der war von mir. Der Vollständigkeit halber:

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  • Je älter ich werde, desto leichter fällt mir so genannte "Verlieren". ;) Muss leider sagen, dass ich in der Spielewelt viele kennengelernt habe, die oft gewinnen wollten - den Spieleerklärer dann die Schuld geben, dass dies und das nicht gesagt wurde oder der ach nicht so spielerfahrene Mitspieler oder Neuling den Spielzug verbaut hat oder der Gewinner das Spiel eben so viel öfter gespielt hat und somit mehr Erfahrung hat. Manch einer verkaufte sein Spiel gar, da er es verloren hat und gab dem Spiel dann die "Schuld". ?(

  • Gewinnen ist toll. Verlieren ist mir völlig egal - abgehakt und gut. Das Erlebnis zählt für mich und die Emotionen auf dem Weg, die fernab der gespielten Partie dann keinerlei Konsequenzen haben. Was im Spiel passiert, bleibt im Spiel. Danach gemeinsam darüber gelacht und weiter geht es. Wo sonst kann man so ein komprimiertes Erlebnis-Hopping machen: Eben noch gemeinsam die Alien-Invasion besiegt. Danach gnadenlos von Nixon an die Wand gespielt worden. Und davor eine spektakuläre Marsmission durchlebt. Wird nur Zeit, dass das auch bald im grösseren Kreis wieder möglich wird, um seine volle Faszination entfalten zu können.

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  • Inzwischen kann ich beim Spielen ganz klar sagen: der Weg ist das Ziel! Wenn in einem Cosim beide Spieler mehrfach kurz vor der Aufgabe sind und am Ende dann einer den glücklichen Sieg erringt ist es eigentlich egal wem dieser dann zufällt. Wenn man in einem 18xx ein riskantes Experiment startet und dann so richtig zersägt wird, dann kann man auch mal Spaß am Scheitern haben. Wenn man bei Civilization gefühlt jede Katastrophe zieht und das Volk trotzdem eine ordentliche Entwicklung nimmt. Wenn man noch Jahre später an eine Situation in einem Partyspiel denken muss bei dem man auf das Punkte-Zählen gleich verzichtet hatte. Wenn man jedes Jahr in Bad Holzhausen über die gleiche Partie Mare Nostrum spricht und trotzdem fast vergessen hat wer am Ende gewann. Das alles waren schöne Spielerlebnisse die ich nicht missen möchte. Irgendeiner hat am Ende immer die meisten Punkte gehabt. Eine tolle Spielerfahrung gewonnen hatten aber hoffentlich immer alle am Tisch.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Mir ist völlig egal, ob ich gewinne oder verliere. Beim Spielen geht es mir um das Erlebnis mit dem Spiel. Oft hat mir ein Spiel, das ich verloren habe, trotzdem Spaß gemacht. Andersrum kann ein Spiel doch total langweilig sein; vom Gewinnen wird es dann nicht besser.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Etwas ernster:

    Verlieren gehört zum Leben dazu. Eine Niederlage ist ein viel besserer Lehrmeister, als jeder Sieg.

    Keiner verliert gerne, aber den Umgang damit kann man lernen und wenn man möchte, kann man sich sehr viel aus einer Niederlage ziehen. Es gibt allerdings Charakter, die das nicht können. Mein Bruder hat nie gelernt konstruktiv mit Niederlagen umzugehen. Das ist auch für sein Umfeld nervig.

    Ich verliere nicht gerne am laufenden Band. Wenn mich ein Kumpel 10x hintereinander bei einem Spiel mit gleichem Erfahrungsschatz abzocken würde, dann nehme ich das nicht mehr mit einem Lächeln hin. Wahrscheinlich würde ich meine Lernkurve in Frage stellen. Bei normalen Spieleabenden variiert das regelmäßig, wodurch bei mir erst gar kein Frust entsteht. Ich überlege nach Niederlagen vielmehr, wie ich meine Strategie für die nächste Runde anpassen möchte.

  • Wenn ich nicht verlieren könnte, dann hätte ich nicht Eldritch Horror im Regal! Aber ich mag es auch nicht zu verlieren. Oftmals stecke ich mir gerade in neuen Konfrontativen Spielen dann kleinere Ziele als den eigentlichen Sieg um ein Erfolgserlebnis als positive Bestätigung mitzunehmen. So war bei meiner bisher einzigen Res Arcana Partie mir doch klar, das ich selbst nicht mehr gewinnen werde, aber das ich dann alle 8 Karten ausspielen konnte und alle Mitspieler zwang keine Ressourcen mehr zu bunkern war mir dann Erfolg genug :voodoo: .


    blakktom : gut gemacht! Ein schönes Thema das du wahr. mit der Suche gefunden hast. Bis 2010 hätte ich noch etwas gebraucht 8o .


    Sepiroth : Es war ein guter Anfang von blakktom, aber da geht noch mehr in den Untiefen des Forums :evil: .

  • Verlieren oder Gewinnen ist egal, so lange ich selber für mich "schön" gespielt habe. Wenn ich gewinne, aber Fehler gemacht habe oder eine vorgenommene Strategie nicht so funktioniert hat, wie geplant, dann kann ich mich manchmal mehr ärgern, als wenn ich verliere aber für mich alles gegeben habe. Ich spiele da irgendwie vor allem gegen mich selbst.


    Klassisch ärgere ich mich nur, wenn Leute am Tisch sitzen, die es einzig darauf anlegen, dass man selbst verliert ohne eigenen Plan zum Sieg, einzig weil sie ärgern wollen. Das finde ich affig.

  • Als Kind habe ich es gehasst zu verlieren. Wurde immer wütend und demotiviert. Witzig ist, dass ich das schon wusste und für mich korrekt analysiert habe, als ich noch im Kindergarten war. Ich habe dann schlicht keine Gesellschaftsspiele oder sonstige Spiele, die man gegeneinander spielt, mitgespielt. Nicht einmal bei Kindergeburtstagen habe ich so Sachen wie "Reise nach Jerusalem" mitgespielt ... weil ich wusste: Wenn ich verliere, find ichs scheiße.

    Heute spiele ich ja vor allem kooperative Spiele gerne und da liebe ich es inzwischen, wenn ich verliere. Weil das für gewöhnlich heißt, dass das Spiel sackschwer ist. Und bei kooperativen Spielen mag ich es, wenn etwas schwer ist. Gerne darf auch ein Würfel das Zünglein an der Waage sein. Ist mir relativ wurscht. Allerdings möchte ich eine theoretische Chance sehen, dass ich hätte gewinnen können.

  • Kommt drauf an. Nämlich darauf, wie sich die Mitspieler Innen verhalten. Fair gewinnen muss man nämlich auch können ;)


    Darüber hinaus - und das ist meist noch schlimmer für mich - sind Königsmacher aus unthematischem Antrieb der Tod für Spaß. Kennt vielleicht jeder von euch:


    Wenn ich z.B. TI4 spiele, dann denke ich aus der Rolle meiner Fraktion heraus. Mich greift dann auch nicht Spieler XY an, sondern dessen Fraktion. Und genau so treffe ich auch Entscheidungen. Immersiv eben.


    Es gab aber auch einen speziellen Fall in meiner (aller und für alle Zeit) letzten Partie Spartacus: ein Mitspieler darf einem anderen Spieler etwas wegnehmen. Darf sich das Ziel aber aussuchen. Ein Mitspieler ist ganz abgeschlagen, ein anderer liegt schon am Boden und der dritte hat 3 Kämpfer, Items, etc. Und liegt mit großem Abstand in Führung - Klare Sache, man nimmt von dem, der am stärksten und dem Sieg am nächsten ist. Aber nein, es wurde vom schwächsten genommen mit den Worten: „Von • Name des stärksten Spielers hier einsetzen • nehme ich nichts, der hat mir heute so nett was von der Tanke mitgebracht!“ - Da könnte ich die Wände hochgehen!!!


    Unsere ebenfalls für alle Zeiten letzte Partie DerEiserneThron war ähnlich: ein Bündnis basierend auf Dingen, die mit dem Spiel nichts zu tun haben.


    Mich nervt verlieren also dann, wenn jemand anderes nicht im Sinne des Spiels spielt und ich deshalb verliere.

  • Das ist auch einer meiner persönlichen Pet peeves: Wenn jemand mental schon vorher aus dem Spiel aussteigt und ab dann nur noch als Zufallsgenerator oder nach Gesicht anfängt , das Spiel zu sabotieren. Hier erinnere ich mich mit großem Schaudern an eine TI3 Partie vor einigen Jahren, bei der ab Runde 2 quasi nicht mehr vernünftig geplant werden konnte, weil 2 Personen ihre Aktionen vom Effekt her ausgewürfelt haben. Wie spaßig das in einem 4h+ Spiel wie TI ist, kann sich wahrscheinlich jeder ausmalen... Wenn ich Chaos im Weltall spielen will, packe ich Cosmic Encounter aus xD


    Prinzipiell sollte man im Modus des Spiels bleiben. Wenn ich mich zum Beispiel zu einem kompetitiven Spiel verabrede, dann sollte auch jeder Beteiligte Respekt vor der Zeit der anderen haben und versuchen zu gewinnen. Wenn man darauf keine Lust hat, sollte man so fair sein, dass vorher zu kommunizieren und auszuloten, ob das jetzt gerade wirklich das ist, wonach einem der Sinn steht.


    Generell ist es mir ziemlich egal, wer gewinnt, so lange ich mich im Spiel an schönen Zügen und/oder Geschichten erfreuen kann. Ich fiebere auch gerne mal bei anderen mit, wenn diese gerade versuchen, einen besonders verwegenen Plan durchzuziehen oder sich einfach nur eine richtig passende Strategie für die Runde überlegt haben.

  • Klassisch ärgere ich mich nur, wenn Leute am Tisch sitzen, die es einzig darauf anlegen, dass man selbst verliert ohne eigenen Plan zum Sieg, einzig weil sie ärgern wollen. Das finde ich affig.

    Das. Daran ist meine letzte Beziehung zerbrochen. Ich kann jederzeit gern verlieren, aber wenn jemand obwohl er/sie selbst noch gewinnen könnte (oder vielleicht auch nicht mehr) einfach andere am Tisch absichtsvoll sabotiert, um sich für einen früheren Zug (oder sogar eine frühere Partie) zu rächen, dann bin ich raus. Mit so jemand spiele ich genau einmal.


    Und ja, ich weiß es gibt Spiele wie Diplomacy, wo das zum guten Ton gehört. Oder jemand Roleplayed bei Civ Gandhi. Dann finde ich das zwar auch nicht lustig, aber okay, dann lebe ich damit. Aber bei einem klassischen, nichtkonfrontativen Euro finde ich sowas ganz schlimm.

    Deine Beziehung ist an EINER Partie eines Euros zerbrochen? Welches Euro war es?


    Und... sowas gehört irgendwie dazu, so wild cards. Jeder hat ja im Spiel alle Freiheiten der Welt - und solange dieser "Joker" alle Spieler irgendwie sabotiert, ist es doch eigentlich ganz vertretbar. Natürlich könnte man im Nachgang darüber reden, warum das passiert ist. Wenn du mir in einem frühen Zug gezielt was verbaust, ohne dass Du viel davon hast (bzw. Du hättest einen viel besseren Zug, aber machst den, weil Du mir was damit verbaust) - dann ist das ja legitim - aber für mich als Mitspieler eben auch sehr unlustig. Und ja, vielleicht wartet man dann darauf, dem anderen dieses nicht-fun-Erlebnis dann zurückzugeben. Wie schon Hannibal Lecter sagte: Quid pro quo.

  • (…) es gibt Spiele wie Diplomacy, wo das zum guten Ton gehört. (…)

    Ganz im Gegenteil. Wer Probleme aus Partie A mit in Partie B bringt, hat bei #Diplomacy nichts verloren! Mal abgesehen von #Junta fällt mir kein Spiel ein, bei dem das wichtiger wäre.

    Aber das hasse ich noch mehr, als wenn jemand den Joker spielt: Kein tabula rasa zwischen den Partien.

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  • (…) es gibt Spiele wie Diplomacy, wo das zum guten Ton gehört. (…)

    Ganz im Gegenteil. Wer Probleme aus Partie A mit in Partie B bringt, hat bei #Diplomacy nichts verloren! Mal abgesehen von #Junta fällt mir kein Spiel ein, bei dem das wichtiger wäre.

    Aber das hasse ich noch mehr, als wenn jemand den Joker spielt: Kein tabula rasa zwischen den Partien.

    Also sagen wir so: Wer Vereinbarungen mit mir bricht, verwirkt sich mein Allianz-Vertrauen auch über mehrere Partien hinweg - fool me once, shame on you, fool me twice - shame on me. Ich würde dann einfach zukünftig mit dem Spieler / der Spielerin keine Allianzen mehr eingehen.

  • Nachdem ich hier gelesen habe ist mir noch was eingefallen.
    Wenn tatsächlich gegen mich gespielt wird, obwohl ich nicht der Führende bin, kann ich auch fuchsig werden. Wenn ich bei Smallworld eh hinten bin und die Leute suchen sich meine Plättchen aus...ARGH!

    Genau DAS ist einer der Gründe, weshalb ich einer destruktiven aber so oft hochgejubelten „Interaktion“ bei 3+ Spielen wenig abgewinnen kann.

    Bei 2er Spielen ist es klar.

    Aber in Mehrpersonenspielen passiert es aufgrund unterschiedlichster Faktoren so oft, dass aus Spielsicht nicht nachvollziehbar ist, weshalb sich A nun gerade an B schaflos hält, dass ich solche Spiele inzwischen meide.


    Wie gut ich verliere hing natürlich auch stets von den Mitspielern ab. Also inzwischen spiel ich eben nahezu ausschließlich mit Menschen, die bezüglich Gewinnen so ticken wie ich. War/ging nicht immer so.


    Von der Spielart abhängig? Nö. Wenn mich das Spiel frustriert in seiner Gewinnermittlung, ist es mir eh egal, ob ich gewinne oder verliere. Bleibt ein One-Night-Game.


    Generell bin ich imho schon alleine deswegen ein entspannter Verlierer, da ich natürlich auf Sieg spiele, sonst bräucht ich ja nicht anfangen, aber meine Priorität liegt beim Genuss der Erfahrung von Spiel und Mitspieler. Da ist der kurze Moment der Gewinnermittlung ein Leichtgewicht.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Interessantes Thema - also erst mal ich persönlich finde, dass man immer spielt mit dem Ziel zu gewinnen, alles andere erschließt sich mir nicht, das ist wie in Auto steigen los fahren und mal schauen wo man raus kommt. Muss man verbissen gewinnen? Nein, ich finde es aber auch nicht schlimm wenn andere Spieler an der einen oder anderen Stelle in einer Partie mal 10 Minuten überlegen müssen.

    Hierzu noch als Hintergrund, dass ich in meiner Kindheit/Jugend/jungem Erwachsenen sein viel Schach gespielt habe (im Verein) und prinzipiell keinen Unterschied sehe zwischen Schach und z.B. ner Runde Agricola oder Trickerion unter Freunden. Man misst sich spielerisch in seinem Können.


    Zum Thema Verlieren - kann ich ziemlich gut, auch wenn es mich unter bestimmten Voraussetzungen ärgert. Ich versuche gerne mal Extremstrategien oder versuche etwas das nicht gerade offensichtlich ist um zu sehen wo ich damit lande. Natürlich ist bei sowas das Gewinnen ein untergeordnetes Ziel, dabei zählt eher das Verstehen des Systems, welches ein Spiel offeriert.

    Ich persönlich ärgere mich beim Verlieren, wenn man ein Spiel spielt bei dem am Ende das Glück entscheidet, besonders wenn ein Spiel länger dauert. Wir spielen ja zumeist Euros und Wirtschaftsspiele ohne nennenswerten Glücksfaktor, wenn dann aber doch das Glück zuschlägt ist es besonders ärgerlich. Aber damit kann ich leben.

    Wo ich mich sehr ärgern kann sind Spiele die mehr oder minder auf Glück basieren oder zumindest starke Elemente haben, hier sei z.B. Eclipse genannt. Da ich echt Scheiße an den Händen habe beim würfeln finde ich es ätzend wenn irgendwas ausgewürfelt wird. Bei solchen Spielen macht mir dann aber auch das Gewinnen keinen Spass, weil es nicht mein Verdienst ist.


    Es gab aber auch schon Spiele, bei denen ich nicht schnell genug verlieren konnte - King of Tokyo z.B. Kniffel ist kein Spiel sondern etwas, das man zum Foltern einsetzen kann und das "Aufs Maul"-Thema macht es nicht besser. Bei meiner ersten und einzigen Partie konnte ich es nicht erwarten auszuscheiden, da hat Verlieren Spass gemacht... eine der furchtbarsten Spielerfahrungen ever...


    Und zum Thema mit der Partnerin spielen: WIr gönnen uns beim Spielen nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln

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  • Zum Spielen gehört doch zwangsläufig verlieren dazu. Warum sich also drüber aufregen?

    Allerdings kenne ich auch einige Exemplare, die auch nicht angemeßen gewinnen können.

    Da ist z.B. manchmal der Raumteiler in Form meines mich (hoffentlich) liebendem Weibes:

    „Ach, warum suchst du die nicht eigentlich ein anderes Hobby?“

    Oder der Mini-Fuchs nach dem 10. Sieg in Folge bei egal welchem Spiel:

    „Na, das konntest du aber auch nicht!“


    Bei solchen Sprüchen geht mir das Messer in der Tasche auf.

    Mit Niederlagen komme ich klar, weil es dazu gehört. Ist Essenzieller Bestandteil eines Spiels.

    Mit Häme, ob nun ernst gemeint oder nicht, auch nicht so gut.

    Und wenn diese beiden Exemplare dann verlieren, taugt das Spiel nicht. Nee, is klar!

    Richtig geil wird es aber, wenn beide mitspielen, und ich dann meine Tochter zur Siegerin mache, und sie die beiden nur huldvoll, mitleidig anlächelt, dass mir das Herz aufgeht und in mir ein innerlicher Reichsparteitag erfolgt.


    Ich muss aber auch zugeben, dass ich mir häufig selber im Weg stehe, und oft zu weit denke und einen Haken zuviel schlage.

    Aber that‘s life!

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Wie wichtig einem das Gewinnen ist und wie gut man deshalb verlieren kann, scheint wohl, wenn ich die letzten Beiträge betrachte, wohl auch von der Grundeinstellung zum Spiel abzuhängen: Kräfte messen im Wettstreit oder eher entspannter Zeitvertreib oder alle Schattierungen dazwischen.


    Interessante Diskussion, weil Interessante Perspektiven in den Beiträgen.


    Btw: Woher kommt der Ausdruck "innerer Reichsparteitag"? - SWR Wissen

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Sabotiert man andere Spieler in Euros nicht zwangsläufig? ;)

    Klar! Es ging mir aber darum, dass es SpielerInnen gibt, die das gezielt vor allem immer gegen eine Person betreiben. Ich hatte das hier sogar irgendwo schon einmal geschrieben, aber ich hatte so jemanden in der Spielgruppe. Das war eigentlich ein sehr guter Freund, aber nachdem ich öfters in unserer Gruppe gewann und er eigentlich nie, beschloss er Züge so zu planen, das ich immer den größten Schaden hatte. Er gewann weiterhin nie, ich aber auch nur sehr schwer. Es macht einfach keinen Spaß, wenn da einer in jedem Spiel sitzt, der selber keinen Siegeswillen besitzt und nur zerstören will.

  • Das trifft auch gern den Spielebesitzer/Erklärer. Der kennt das Spiel ja anscheinend am besten und ist demnach die größte Bedrohung. ;)


    So etwas kann man aber auch mit der Erklärung selbst aushebeln, wenn man genauer vermitteln kann, warum man etwas tun sollte.


    Leider trifft es mich oft bei New Angeles: Neue Spieler haben manchmal das Problem das Geschehen zu deuten und zu überblicken. Wenn ich dann (als Erklärer) nach deutlichen Hinweisen anspreche, dass da jemand offensichtlich gegen das gemeinsame Ziel spielt dachten die MitspielerInnen fast immer, dass ich der Föderalist sei und von mir ablenken wolle…

  • Sabotiert man andere Spieler in Euros nicht zwangsläufig? ;)

    Klar! Es ging mir aber darum, dass es SpielerInnen gibt, die das gezielt vor allem immer gegen eine Person betreiben. Ich hatte das hier sogar irgendwo schon einmal geschrieben, aber ich hatte so jemanden in der Spielgruppe. Das war eigentlich ein sehr guter Freund, aber nachdem ich öfters in unserer Gruppe gewann und er eigentlich nie, beschloss er Züge so zu planen, das ich immer den größten Schaden hatte. Er gewann weiterhin nie, ich aber auch nur sehr schwer. Es macht einfach keinen Spaß, wenn da einer in jedem Spiel sitzt, der selber keinen Siegeswillen besitzt und nur zerstören will.

    Sowas finde ich auch irgendwie seltsam. Man kann ja mitspielen und wenn einem das eigene Ergebnis egal ist, dann sei das eben so. Aber wenn man sich dann einen Spaß daraus macht anderen einfach nur zu schaden, dann hat man bei Gesellschaftsspielen nichts verloren.

    Das schätze ich am Brettspielverein, da ist vielen auch noch die Platzierung wichtig selbst wenn sie nicht gewinnen. Dort wird noch optimiert damit man wenigstens zweiter oder nicht letzter wird oder um seine persönliche Highscore zu knacken. Oder im Königsmacherfall der Zug gewählt, der einen selbst am meisten Punkte bringt.

    Aber ich find es auch nicht schlimm wenn im privaten Rahmen andere Beweggründe eine Rolle spielen. Hat ja auch sein gutes wenn seltsame Ansichten zum Vorschein kommen bevor sie aufs reale Leben Einfluss haben.

  • Was ist dieses „Verlieren“?

    Ich versuch das auch immer wieder .. auch um meine Frau bei Laune zu halten, aber irgendwie kann ich das nicht so gut, es klappt eher selten.

    Das hätte ich damals, vor 10-12Jahren wohl auch besser beherzigen sollen um die Laune hochzuhalten.

    Meinen Drive zu den Schwergewichten hat sie dann im gleichen Maße nicht mitgemacht und stattdessen dann den gänzlichen Rückzug vom Spielen angetreten, obwohl sie bei den unteren Mittelgewichten (Finca, Zug um Zug) immer ebenbürtig war.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Wenn ich immer sage, dass es mir egal ist, ob ich gewinne oder verliere, weil es mir mehr auf die Beschäftigung mit dem Spiel an sich ankommt, heißt das nicht, dass ich eine erkannte Gewinnchance nicht nutze, es sei denn, ich müsste dann so spielen, dass mir das Spiel als solches nicht mehr gefällt.


    Ich sage aber auch immer, wer gewinnen will, soll das bitte aus eigener Kraft tun und nicht jammern, wenn man es ihm schwer macht. Wenn man denn schon zur Fraktion "Ich spiele, um zu gewinnen" gehört, dann könnte man ja besonders stolz darauf sein, sich gegen alle Widerstände durchgesetzt zu haben. Warum sollte jemand, der aus seiner Sicht keine Chance mehr hat, eine Partie zu gewinnen, nur noch so als Mitläufer mitspielen, wenn er doch Einfluss auf den Spielverlauf ausüben könnte? Es macht doch keinen Spaß, einfach nur so mitzuspielen, bis dann endlich ein anderer gewonnen hat; so etwas von einem Mitspieler zu verlangen, empfände ich als Zumutung. Also mag er gerne die anderen aufmischen. In diesem Sinne habe ich auch nichts gegen "Königsmacher".


    Mal abgesehen davon, dass ich ohnehin grundsätzlich dafür bin, zwar stets das eigene Fortkommen im Auge zu haben, aber immer auch dem jeweils Führenden Steine in den Weg zu legen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Oder im Königsmacherfall der Zug gewählt, der einen selbst am meisten Punkte bringt.

    Hehe. Das ist das persönliche Pet Peeve eines Mitspielers, der dreht regelmäßig am Rad, wenn jemand gegen das eigene Interesse weniger Punkte nimmt, um den Sieg des Führenden zu verhindern. Nett finde ich das auch nicht, aber das kann ich wenigstens noch als spielerisch verstehen, da man sich so der Illusion hingeben darf, den Spielausgang beeinflusst zu haben. Aber narzisstisch ist das auch. Bei uns flog da schonmal das Spielbrett von Barrage durchs Zimmer.

    Mh, du meinst wenn von meinen bestmöglichen Zug der führende Spieler profitieren würde? Da hätte ich gar nichts gegen, denn das gehört doch zum Spiel? Wenn ich selbst gewinnen möchte muss ich eben auch schauen, dass die anderen nicht zu weit davon ziehen.

  • wenn jemand absichtlich einen für sich schlechteren Zug auf sich nimmt, um so das Spiel noch einmal zu drehen, so dass Platz 1 und 2 den Platz tauschen. Quasi für sich schlecht spielen, zugleich aber die Spielentscheidung herbeiführen.

    In einer Turniersituation, wo es nicht nur um die eine Partie geht, da kann es schon entscheidend sein, gegen jemand bestimmten zu spielen. Auch zu meinem eigenen Nutzen, selbst wenn es mir in der Partie nicht hilft.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Das hat oft eher damit zu tun, dass bestimmte Leute bestimmte Spieke immer gewinnen und man das dann sabotieren will.

    Wie immer: Wer gewinnen will, soll das bitte ganz alleine aus eigener Kraft schaffen. Wenn man nicht gewinnen kann, weil ein anderer gegen einen spielt, oder einen anderen Spieler unterstützt, hat man den Sieg eben einfach nicht verdient.


    Wenn man immer gewinnt, weil andere einen nicht daran hindern, ist der Sieg doch einfach schal und wertlos.


    Es mag ja wenig Spaß machen, "sabotiert" zu werden. Wenn man dagegen kein spielerisches Mittel findet, gewinnt man aber "mit Recht" nicht.


    Fazit: Bloß nicht verkrampfen, lieber das Spiel als solches genießen. Dann macht Spielen gleich viel mehr Spaß.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Ich muss aber auch zugeben, dass ich mir häufig selber im Weg stehe, und oft zu weit denke und einen Haken zuviel schlage.

    Das kenne ich... So viele schöne Planungen und dann ist Spiel viel zu schnell vorbei... Been there, done that, multiple times ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Oder im Königsmacherfall der Zug gewählt, der einen selbst am meisten Punkte bringt.

    Hehe. Das ist das persönliche Pet Peeve eines Mitspielers, der dreht regelmäßig am Rad, wenn jemand gegen das eigene Interesse weniger Punkte nimmt, um den Sieg des Führenden zu verhindern. Nett finde ich das auch nicht, aber das kann ich wenigstens noch als spielerisch verstehen, da man sich so der Illusion hingeben darf, den Spielausgang beeinflusst zu haben. Aber narzisstisch ist das auch. Bei uns flog da schonmal das Spielbrett von Barrage durchs Zimmer.

    Jetzt verstehe ich endlich das mit dem Königsmacher :lachwein::lachwein::lachwein:


    Es wäre mir nie in den Sinn gekommen weniger Punkte als möglich zu machen nur um jemandem den Sieg zu nehmen! Was für ein Irrsinn :lachwein::lachwein::lachwein:

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    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • habe mich daran gewöhnt...manchmal wundere ich mich, dass Leute überhaupt noch mit mir spielen (was aber vllt an der großen Sammlung liegt);)

    Einmal editiert, zuletzt von hoeskuldr ()