Karten statt Würfel?

  • Zitat

    Original von widow_s_cruse
    Berechenbarkeit ist langweilig und bevorteiligt zusätzlich die Vermögenden. Sozialneid wird erweckt. Der Spaß ist dahin.


    Und KABOOM wird die Bombe im kleinen unscheinbaren Satz gezündet! :)


    Diese These halte ich ja mal für ein Gerücht - sind die Spieler aufmerksam, dann bestraft die Berechenbarkeit den führenden Spieler, da dieser dann bevorzugt auf den Deckel bekommt. Aber das Spiel muss natürlich bis zu einem gewissen Maß überschaubar bleiben, damit das möglich ist. ;)


    Dennoch - das Würfeln "entspannt" ein Spiel ungemein - eben weil man nur bis zu einem gewissen Punkt planen kann - dann muss man sehen, was der Würfel bereit hält...

  • Ich spiel Catan nicht gerne. Dabei stören mich nicht mal Glückssträhnen anderer Spieler sondern vielmehr die eigene Pechsträhne. Das würde ich mit meinen Kindern (so fern ich welche hätte) sicherlich spielen. Aber wenn ich tolle Siedlungen habe und dann trotzdem mehrere Runden einfach nichts machen kann, da die Würfel mir keine Rohstoffe geben und mich so weit benachteiligen dass ich haushoch verliere, dann ist das ein Glücksspiel. Natürlich passiert so etwas nicht jede Runde, aber es passiert. Und weil ich weiß, dass mir das passieren kann investier ich meine Spielzeit lieber in rentablere Spiele.
    Die Karten halte ich daher für eine gute Idee. Man hat zwar immer noch Unwägbarkeiten, aber lange nicht mehr so chaotisch wie im Original.
    Werde das mal ausprobieren (mag mir jemand seine nicht genutzten Karten schicken)? :blumen2: :gift:

    "Etwas nicht tun zu können, ist kein Grund es nicht zu tun." - Gordon Shumway

  • Zitat

    Original von Leololo23
    Ich spiel Catan nicht gerne. Dabei stören mich nicht mal Glückssträhnen anderer Spieler sondern vielmehr die eigene Pechsträhne. Das würde ich mit meinen Kindern (so fern ich welche hätte) sicherlich spielen. Aber wenn ich tolle Siedlungen habe und dann trotzdem mehrere Runden einfach nichts machen kann, da die Würfel mir keine Rohstoffe geben und mich so weit benachteiligen dass ich haushoch verliere, dann ist das ein Glücksspiel. Natürlich passiert so etwas nicht jede Runde, aber es passiert. Und weil ich weiß, dass mir das passieren kann investier ich meine Spielzeit lieber in rentablere Spiele.
    Die Karten halte ich daher für eine gute Idee. Man hat zwar immer noch Unwägbarkeiten, aber lange nicht mehr so chaotisch wie im Original.
    Werde das mal ausprobieren (mag mir jemand seine nicht genutzten Karten schicken)? :blumen2: :gift:


    Und warum probierst Du nicht erst mal die Variante mit 3 Würfeln aus?
    Die funktioniert, und Du brauchst nur einen zusätzlichen Würfel ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hallo Tom,


    in der heutigen Partie Thurn und Taxis konnte ein Spieler den Ort der der letzten verdeckten Karte vom Nachziehstapel mit Sicherheit ansagen. Der hatte die gespielten Karten mitgezählt. Ich denke schon, dass ein solches Gefälle in einer immer wieder zusammen kommenden Runde Neid erweckt. Der hat einen ganz anderen Spielspass wie Normalsterbliche. Aus entsprechenden Gründen bildete sich auch die Gruppe Schlaue Spiele.


    Der Würfel kann aber bei einer unterschiedlichen Konstellationen eine Brücke für den gemeinsamen Spielspaß sein. Und nicht jeder ist so privilegiert mit einer großen Auswahl an Spielern.


    Liebe Grüße


    Nils

  • Das der Würfel - oder ein anderes Zufallselemet - eine Brücke zwischen den knallharten Vielspielern (die Alles im Kopf durchrechnen können und dies auch tun) und den gemütlichen Wenigspielern sein kann glaube ich gerne.


    Ob beide Seiten damit glücklich werden, ist natürlich eine andere Frage. Für den Vielspieler ist das Spiel vielleicht zu seicht; für den Wenigspieler nervt es schon, daß der Vielspieler Risikokalkulationen anstellt. Es soll ja auch Spieler geben, die die Frage stellen, weshalb die Zahlen auf den Plättchen bei Siedler von Catan alle unterschiedliche Schriftgrößen und -farben haben. (Nicht verächtlich gemeint - aber für einen Vielspieler und Mathematiker ist sofort klar, weshalb das so ist - und für diesen müssten die Zahlen nicht mal anders geschrieben sein.)


    Zum Thema Brücke: Ich erinnere mich an eine Rezension bei Amazon zu Die Tore der Welt, in der eine Spielerin geschrieben hat, daß das Spiel so angenehm sei, weil eben jede Runde die Ereignisse Alles über den Haufen werfen, und man so auch eine Chance gegen die "Planer" hat. Ich habe das Spiel - es stimmt auch, was in der Rezension gesagt wurde - aber bin ich glücklich mit einem Spiel, daß praktisch jede Runde die Situation "auswürfelt"? Eigentlich eher nicht... einzig das schöne Spielmaterial lässt mich das Spiel behalten... ;)
    (Wobei ich es gerne gegen Die Säulen der Erde tauschen würde! ^^)

  • Hallo Tom,


    Zitat

    Original von [Tom]
    Zum Thema Brücke: Ich erinnere mich an eine Rezension bei Amazon zu Die Tore der Welt, in der eine Spielerin geschrieben hat, daß das Spiel so angenehm sei, weil eben jede Runde die Ereignisse Alles über den Haufen werfen, und man so auch eine Chance gegen die "Planer" hat. Ich habe das Spiel - es stimmt auch, was in der Rezension gesagt wurde - aber bin ich glücklich mit einem Spiel, daß praktisch jede Runde die Situation "auswürfelt"? Eigentlich eher nicht... einzig das schöne Spielmaterial lässt mich das Spiel behalten... ;)
    (Wobei ich es gerne gegen Die Säulen der Erde tauschen würde! ^^)


    Der Wunsch steht aber nun konträr zum Fred. Bei DSdE ist doch gerade das Ziehen der Baumeister aus dem Sack dem Vielspieler ein Dorn im Auge. Mit der Erweiterung wurde es für viele immer noch nicht befriedigend gelöst.
    Ich habe habe es trotzdem gerne gespielt. :love:


    DTdW hat in meinen Kreisen aber viele Freunde. Sonderbarer Weise; wo dieses Spiel wie auch viele Feld-Spiele nur Leid über den Spieler bringt und ihn dieses zu meistern auffordert. Ist schon eine eigenartige Begeisterung, die aber eine funktionierende Fangemeinde hat.
    (Ich hab´s geplündert, um mit dem Getreide das Glen More zu pimpen. Im DTdW sind nun Glasperlen)


    Liebe Grüße


    Nils, (der den Spielwunsch schon stillen könnte, wenn alternative, interessantere Angebote vorliegen würden)

  • Ich kenne Säulen der Erde nur mit der Erweiterung, und da wird meiner Meinung nach das Ziehen der Baumeister gedämpft - aber nicht wirklich ausreichend, da stimme ich dir zu. In unserer Runde haben wir zu sechst gespielt, und dann ist das Pech mitunter schon extrem - sei es, weil die beiden eigenen Baumeister als Erstes kommen; oder weil die beiden eigenen Baumeister als Letzte aus dem Sack kommen.


    Aber bei den Toren der Welt finde ich es schlimmer, daß praktisch mit jeder Ereigniskarte massiv der Spielablauf geändert wird, indem zum Beispiel Rollen verboten werden, geschwächt werden, Vorräte abgegeben werden müssen etc.


    Fazit: Ich versuche eine Strategie, habe entweder Glück, und ich gewinne haushoch (da meine Strategie von den Ereignissen unberührt bleibt) oder Pech, und spiele unter Ferner Liefen mit... :)

  • Hallo Tom,


    Deine geäußerten Vorlieben und das Thema dieses Freds laufen nun aber auseinander. Gerade bei der Produktreihe DSdE wird vom Verlag beim Disign großen Wert auf die Glückskomponente im Spiel gelegt. Feld musste beim Duell das Siegelschnippen ins Spiel einzubauen. Das Kartenspiel ist für ein Stichspiel auch nicht gerade sonderlich gut zu berechnen. (macht aber trotzdem Spaß)


    Warum möchtest Du die Würfel denn nun gegen Karten austauschen?


    Liebe Grüße


    Nils (der das Steuernauswürfeln in DSdE für sehr, sehr realitätsnah hält)

  • Nein, nein - da hast Du mich falsch verstanden (siehe Thread-Start). Ich [i]möchte[/b] die Würfel nicht gegen Karten austauschen - mich hat einfach interessiert, was andere Spieler dazu bewegt hat - und was diese für Erfarungen damit gemacht haben.


    Ich sehe es so (für mich persönlich) : Entweder ich wähle ein Spiel mit bewußt niedrigem Glücksanteil oder auch gar keinem Glücksanteil (zum Beispiel Magister Navis, Hansa Teutonica oder auch First Train to Nürnberg) oder aber ein Spiel mit bewußt hohem Glücksanteil, zum Beispiel auch Würfeln - die akzeptiere ich dann aber auch so, wie sie sind.


    Jetzt hätte es aber auch sein können, daß andere Forenteilnehmer hier von revolutionären Entdeckungen durch Verwendung eines Kartensatzes erzählen, so daß ich auf Karten umgeschwungen wäre - aber da dies nicht der Fall ist, bleibe ich bei meiner Einstellung zu Glück & Strategie, und dem Einsatz von Würfeln... :)


    Übrigens ein interessantes Detail, daß die Glückskomponente so wichtig für den Verlag ist. Beim Betrachten der beiden Spiele habe ich mir schon so etwas gedacht - aber natürlich nicht in dem Ausmaß, daß der Verlag da gesteigerten Wert drauf legt. Und ja, das Auswürfeln der Steuern ist so ein Punkt, wo ich mich jedesmal frage: Hätte man da nicht einen feineren Mechanismus finden können? :)


    Damit sind wir fast schon beim nächsten Thema: Warum möchte ein Verlag das?

  • Zitat

    Der Wunsch steht aber nun konträr zum Fred. Bei DSdE ist doch gerade das Ziehen der Baumeister aus dem Sack dem Vielspieler ein Dorn im Auge. Mit der Erweiterung wurde es für viele immer noch nicht befriedigend gelöst.


    Na, manchen kann man es nie recht machen, der Verteilungsmechanismus ist aber trotzdem in die gute Richtung optimiert worden. Spiele mit 1% Glück, sind ja genügend da, aber DSdE hat eben einen paar Prozentchen höherem Anteil von Glück. Ich persönlich spiele es am liebsten mit 3 bis 4 Spielern in der Basisversion mit den neuen Handwerkern aus Spielbox. Die sorgen auch für nicht zuverlässig,ausrechenbare Handwerkerkarten. Zu fünft und zu sechst kommen mir bessere Spiele auf den Tisch, das wäre geradezu Verschwendung einer ordentlichen Spielegruppe.
    DTdW gefällt mir ebenso, hier muss man aber mehr mit dem Chaosfaktor durch die Ereignisse rechnen und sich schon mal Plan B und C zurechtlegen. Damit kommen manche gar nicht gut klar, da es in Ihrer Sicht zu unkalkulierbar wird. Man muss sozusagen ein Krisenszenario managen, obwohl die aktuelle, ausliegende Spielinformationen, noch nicht eine Krise beschreibt. Wer Pandemie mochte, könnte auch an der Pest des 14.Jahrhunderts bei DTdW gefallen finden.