Moin,
gerade eben von Magierspiele geliefert, aber inzwischen sollte "Die Akte Whitechapel" überall im Handel angekommen sein nach der Endlos-Odyssee der Frachtcontainer. Macht einen guten und atmosphärischen Ersteindruck vom Material.
Der Inhalt hat die lange Reise gut überstanden, keinerlei Beanstandungen. Die einzelnen Holzpöppel sind sogar einzelnd und dann nochmals zusammen verpackt, so dass durch Abrieb keine Fremdfarbkratzer entstehen konnten. Das Artwork um die "Letters from Whitechapel" (finde den englischen Titel aussagekräftiger) ist in englisch, für das Spielverständnis aber nicht notwendig. Alle Spielablauf-Infos wie auch das Regelheft ist komplett in deutsch. Spielplan in schöner matter Leinen-Optik, so dass nichts spiegelt, mit ausreichend farb-kräftigen Druck.
Einzig der Sichtschirm für den Jack-Spieler kann mich nicht so recht überzeugen. Der lässt sich nur schwer mit seiner Papplasche öffnen. Warum sollte man den Sichtschirm im Spiel wieder zusammenfalten und verschliessen wollen? Wenn man das so nach jedem eigenen Zug handhabt, wird der Schliessmechanismus wohl nicht lange überleben.
Zudem geht die aufgedruckte Übersichtskarte der Innenseite über die Knicklasche, so dass man den Sichtschirm dann jedesmal wieder gerade biegen müsste, um den oberen Teil der Karte zu erkennen, damit der nicht im Knick verschwindet. Wer zudem Probleme mit klein bis winzigen Schriftgrössen hat, sollte seine Lesebrille nicht vergessen.
Dabei hätte ich mir gewünscht, dass die Übersichtskarte auf den Kopf gedruckt wäre (also in S-N-Richtung), aber mit aufrecht lesbaren Ziffern der Jack-Positionen. So wie es jetzt ist, muss der Spielplan zu dem Jack-Spieler ausgerichtet sein, damit er die selbe Perspektive wie seine Übersichtskarte hat. Seine Polizei-Gegenspieler müssen die Ziffern also auf den Kopf lesen und haben selbst keine eigene Übersichtkarten, die "richtig herum lesbar" wären. Kleines Detail, aber schade in der Umsetzung.
Ob das Spiel dem (überwiegenden) Materiallob gerecht wird, das muss dann die erste Spielpartie zeigen. Auf BGG wird es eher als 2-Personen-Spiel eingeschätzt, weil die 5 Polizisten eh unter den Jack-Gegenspielern aufgeteilt werden - egal wie viele Polizisten-Spieler mit am Spieltisch sitzen. Aber eventuell lebt das Spiel auch durch seine Polizisten-Diskussionen auf, wo denn nun Jack zu finden sei und wird ansonsten zum taktischen Katz-und-Maus-Spiel ohne Kommunikation in Zweierrunde? Bin gespannt!
Cu / Ralf
PS: Wenn der Sichtschirm wirklich kaputt gehen sollte oder die verdeckten Positions-Pappmarker irgendwann mal durch Abnutzung unterscheidbar werden, hilft sicherlich der Kundenservice von Heidelberger weiter - bisher nur beste Erfahrungen damit gemacht. Somit also Entwarnung!