Lancaster

  • Nachdem ich mich ja schon recht begeistert über Lancaster geäussert habe, und Cyberian es eher in den Boden gestampft hat, mal die Frage in die Runde: Was sagt der Rest der Spielerschaft zu dem neuen Worker/Knight-Placement-Spiel von Queen?

  • Wie ich bereits in den Wochenberichten geschrieben habe, gefällt mir das Spiel sehr gut (derzeit vielleicht eine 8).


    Für die relativ kurze Spieldauer, vor allem zu dritt, bietet es eine Menge an Möglichkeiten. Die Ausstattung ist toll, fast schon üppig. Der Preis ist hoch, aber durchaus gerechtfertigt. Die Regeln sind leicht erklärt und in sich schlüssig. Allerdings gab es ein paar Unklarheiten in der gedruckten Regel, die aber inzwischen bei Spielbox.de hinreichend geklärt wurden.


    Meine Meinung ist aber eventuell dadurch beeinflusst, dass ich den Autor und den zuständigen Redakteur persönlich kenne, und bisher habe ich auch erst 4 Partien gespielt. Somit kann ich noch keine Aussage zum Langzeitspaß machen.


    Ciao
    Stefan

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Viermal dasselbe Spiel, das ist Langzeitspaß! ;)


    In unserer Spielrunde auf jeden Fall, ja! :)


    Über die kurze Spieldauer war ich auch überrascht - da kann man sich schon fast fragen, ob das Spielmaterial überproduziert ist, wenn das Spiel so schnell gespielt wird ^^

  • Ich hab mich ja dann doch für Lancaster entschieden (siehe anderer Thread) und gestern meine erste Partie gehabt! Es hat mir super gefallen, vor allem ein Adligenplättchen (wo sich ein andere mit einem hohen Ritter hingestellt hat) mit der Gunst des Königs wegnehmen ist :-).


    Aber was mir , abgesehen vom Adligenplättchen, die Überfahr nach Frankreich bringt hat sich mir noch nicht ganz erschlossen. Ist es richtig, dass ich dort nur solange hingehe, solange es Adlige hat? Sonst kann ich ja gleich zum Konflikt und bekomm dann noch die Gunst des Königs... ?(

  • Da die Counties vor den Konflikten gewertet werden, ist dieser Ritter der definitiv letzte der nach Frankreich geht. Damit kann ich planvoll in die Punkteverteilung bei der Wertung der Konflikte eingreifen.
    Das ist ein recht starker Spielzug - aus diesem Grund wird er auch nicht zusätzlich mit einem Plättchen "Gunst des Königs" belohnt.

  • So, ich habe jetzt auch endlich mal Lancaster aber nur zu zweit gespielt.


    Vom Prinzip spielt man mit zwei Farben, wobei die zweite (der Verbündete) nur ein Statist ist. Er bekommt weder Siegpunkte, noch Gold, Stimmsteine, Knappen, oder Adlige, das finde ich sehr unbefriedigend. Er ist eigentlich nur zur Verdrängung oder für den Frankreichfeldzug zu gebrauchen. Da aber zu zweit genug Platz auf dem Spielplan ist braucht man ihn eigentlich nicht.


    Ich spiele viele Mehrpersonenspiele gerne zu zweit, lasse mir manchmal sogar 2er Regeln einfallen (leztens erst Automobile), aber Lancaster zu zweit hat uns beiden nicht gefallen, wie sehen das die anderen 2er Spieler hier?


    Zu zweit spiele ich Lancaster nicht mehr, habe aber gute Hoffnung, dass es mit mehreren sehr viel besser wird. Das werde ich hoffentlich nächste Woche erfahren, das Potenzial im Spiel ist jedenfalls vorhanden.


    Helby

  • Hi Helby,


    mir und meiner Frau hat Lancaster zu zweit gut gefallen, wir haben allerdings auch erst eine Partie gespielt! Ich fand die Regelung mit den Verbündeten recht spannend, wir haben sie aber wohl nicht so genutzt, wie man es könnte (Mehr und höherwertige Ritter).


    Gruß,


    rocketboy!

  • Zitat

    Original von Helby
    wie sehen das die anderen 2er Spieler hier?


    Spiel auch mit 2 Spielern großartig. Es wird aber besser, wenn es mehr Spieler sind.


    Einige Einsatzmöglichkeiten für den Verbündeten:


    • Früh nach Frankreich und gute Boni dem Gegenspieler klauen, wenn man selber nicht unbedingt plant kriegersich zu werden
    • Dem Gegenspieler Knappen aus der Tasche leiern. In späteren Runden kann man so gut versuchen die Einsetzmöglichkeiten des Gegners wirkungsvoll einzuschränken.
    • Dem Mitspieler Siegpunkte verderben - Bisher bei uns eine gern genommene und sehr effektive Möglichkeit. Im 2er kann man ja ganz gut auch mal einen 1er- oder 2er-Ritter in Frankreich stehen lassen um über 2 Runden den zweiten Platz bei einem Konflikt sicher zu haben. Da man meist ausreichend Ritter hat, ist das ne feine Möglichkeit an billige Punkte zu kommen. Dem kann man mit einem spät eingesetzten Verbündeten gut den Riegel vorschieben
    • Abwartendes Spiel: Erstmal ein paar Verbündete einsetzen (ich hab mal versucht das mit ganz vielen Verbündeten zu spielen und gleichzeitig auf Knappen zu gehen - um so hinten raus gute Positionen zu haben - ich sags gleich vorweg: klappt nicht so gut, aber das hat auch einen Grund)
    • Adlige sehr stark verknappen - Die Adligenstrategie ist im 2er tatsächlich etwas zu stark. Die Verbündeten können eine solche Strategie zumindest einschränken.


    Ich kann gut verstehen, dass man 2er-Varianten mit 2 weiteren Spielfarben nicht leiden kann. Aber in diesem Fall finde ich die Verbündetensache ziemlich gelungen.


    Ich hab bisher ca. 10 2er-Partien des Spiels auf dem Buckel...

  • Hiho,


    So, gestern gab es dann auch mal eine 5er Runde Lancaster und ich bin ehrlich gesagt erschreckt. Das ist untere Mittelklasse ... beschönigt ausgedrückt.
    An dem Spiel kann ich ja garnix finden. Workerplacement in "wild" ... da gibt es aber schon einiges am Markt was besser ist und weniger was schlechter ist.


    Ich bin über die teilweise schon euphorischen Reviews im Netz ein wenig irritiert. Das Spiel ist eine 5, wenn man gutmütig ist eine 6. Oder ist es vielleicht mit weniger als 4 Spielern wirklich besser? Laut BGG spielt es sich zu 5 am besten - wenn das so ist, dann will ich es garnicht mehr probieren wollen.


    Atti

  • Moin,


    die Anzahl der gespielten Partien liegt bei mir etwa bei 10 - 12
    Es kommt in unserem Spieleclub sehr gut an und ich spiele es nach
    wie vor sehr gerne, in unterschiedlichen Besetzungen ( von 3 - 5 )


    Kein Ahnung , was Atti an dem Spiel nicht mag, aber man kann ja auch
    Spiele mögen, die Atti nicht mag, oder ? :)


    Grüße


    VolkerN.

  • Zitat

    Original von Attila
    Ich bin über die teilweise schon euphorischen Reviews im Netz ein wenig irritiert. Das Spiel ist eine 5, wenn man gutmütig ist eine 6. Oder ist es vielleicht mit weniger als 4 Spielern wirklich besser? Laut BGG spielt es sich zu 5 am besten - wenn das so ist, dann will ich es garnicht mehr probieren wollen.


    Das Rad wird sicherlich nicht neu erfunden. Alles ist gut zusammengestellt. Zu fünft ist es wirklich etwas voll und besonders zum Spielende hin kann es etws martialisch werden... Und etwas länger dauern, bis alle ihre Knappen verballert haben...


    Ich mochte bisher alle Besetzungen. Denke aber 4 ist optimal...

  • Zitat


    Das Rad wird sicherlich nicht neu erfunden. Alles ist gut zusammengestellt. Zu fünft ist es wirklich etwas voll und besonders zum Spielende hin kann es etws martialisch werden... Und etwas länger dauern, bis alle ihre Knappen verballert haben...


    Ich mochte bisher alle Besetzungen. Denke aber 4 ist optimal...


    Also inzwischen habe ich gefunden was wir falsch gespielt haben. Bei uns gab es die Just des Königs für jeweils die ersten 6 Ritter die eingesetzt wurden - nicht für die ersten 6 die in einen Kampf eingesetzt werden! - Aber abgesehen davon das es ungleichmässig spielbeschleunigend wirkt und den Kampf deutlich abwertet (weswegen bei uns quasi nur in der letzten Runde ein wenig gekämpft wurde).


    Aber das oben genannte ist z.B. ein Punkt den ich total seltsam finde. Das ständige Rauswerfen und Knappen verballern ist doch total überflüssig und kostet einfach nur Zeit, obwohl das Endergebnis eigentlich von Anfang an her feststeht. Was soll das ganze gezumpel? Das langweilt!


    Ich werde dem Spiel auf jedenfalls noch eine Chance geben (ich muss es ja erstmal *richtig* spielen :) ).


    Atti

  • Gab es diese Art von Einsetmechanismus mit Verdrängung nicht schon mal? Sechstädtebund eventuell? Auf jeden Fall wird er oft als erfrischend neu beschrieben - aber irgendwie kommt er mir schon bekannt vor... *grübel*

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Hmm, das Rauswerfen und das Verballern der Knappen als überflüssig zu bezeichnen, weil das Ergebnis schon feststeht, halte ich nach einem falsch gespielten Spiel für eine gewagte Aussage. :)


    War in meinen ganzen Partien bisher nicht der Fall, manchmal steht das Ergebnis fest, manchmal wird auch bewusst ein Knappe verballert, aber überflüssig ist es beim besten Willen nicht.


    Vielleicht sind ja noch ein paar Fehler mehr beim Spielen gemacht worden :D


    Ja, der Mechanismus bei Sechsstädtebund ist ähnlich, was das Verdrängen angeht.

  • Leider gibt es bei Lancaster keinerlei Entschädigung, wenn man von eine Mitspieler verdrängt wird. Zudem sind die eingesetzten Knappen weg, was noch mehr weh tun kann, wenn man sich durch diese Verdrängung nicht mehr sinnvoll anders platzieren kann. Somit hat (nach meiner Spielerfahrung) der Spieler einen Vorteil, der sich möglichst unauffällig durchs Spiel bewegen kann und nicht zu oft in den Fokus der Begehrlichkeiten der Mitspieler gerät. Ob man das durch seine Spielweise steuern kann?


    Im Vergleich finde ich da Hansa Teutonica wesentlich eleganter vom Verdrängungsmechanismus. Selbst bei Olympos gibt es beim gegnerischen Angriff noch eine Entschädigung.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Sehe ich klar anders... Man kann seinen Ritter doch später wieder einsetzen! Und außerdem hat man selber doch auch immer die Möglichkeit seine knappen am Ende der Runde zu spielen. Bei Lancaster heißt es halt nicht immer, dass der früh dran sein gut ist, wie in vielen anderen WP-Spielen...


    Übirgens gilt das mit dem möglichst unbemerkt bleiben in einem noch höheren Maß auch für Hansa Teutonica...


    @St. Peter: Der Einsetzmechanismus bei Lancaster kommt dem Bietmechanismus von "Evo" und "Amun-Re" schon recht nah. Kürzlich wiedergesehen bei "Das 20. Jahrhundert"...

  • Zitat

    Original von ode
    Übirgens gilt das mit dem möglichst unbemerkt bleiben in einem noch höheren Maß auch für Hansa Teutonica...


    @St. Peter: Der Einsetzmechanismus bei Lancaster kommt dem Bietmechanismus von "Evo" und "Amun-Re" schon recht nah. Kürzlich wiedergesehen bei "Das 20. Jahrhundert"...

    Cyclades fällt mir auch dazu ein..


    Gruß,
    Carsten

  • Hallo Stefan,


    Zitat

    Original von malzspiele
    Der Preis ist hoch, aber durchaus gerechtfertigt.


    Wodurch das, bitte? Das ist eine Aussage, die ich gerne in Frage stellen möchte. Es wurde in letzter Zeit gerne über die Qualität vom Spielmaterial debatiert.


    Wie steht es denn mit der Druckqualität bei Lancaster? Da hoffe ich nur, dass ein Missgeschick unterlaufen ist und dass es nicht Queen Games Materialstandart wird. Nach drei oder vier Partien waren die Stimmplättchen richtig abgewetzt. Siehe auch letztes Bild in UDOs Rezi .


    Nach sehr viel mehr Partien schauen Plättchen von BuBu oder Carcassonne wirklich noch frisch aus. Materialstärke ist vielleicht doch nicht das einzige was zählt.


    Liebe Grüße


    Nils

  • Hallo Nils,


    das Bild bei Udo sieht wirklich nicht so gut aus. Es würde mich interessieren, wie viele Partien damit gespielt wurden...


    Bei mir sind es jetzt ungefähr 10 Partien, und "meine" Stimmkarten (Spielfarbe Rot, immer benutzt) zeigen bisher keine nennenswerte Abnutzung. Das kann aber auch daran liegen, dass wir die Plättchen nie in der Faust halten, sondern die Karten verdeckt vor uns ablegen und nur die Stimmsteine in die Hand nehmen.


    Bezüglich des Preises geht es mir weniger um die Qualität des Materials (die ich weiterhin als sehr gut erachte), sondern um die Qualität des Spiels als solches. Ein Spiel, dass auch nach 10 Partien für mich immer noch aufregend frisch wirkt und das ich immer wieder spielen könnte, ist mir das Geld locker wert.


    Es gibt andere Spiele, die waren günstiger (teilweise "Schnäppchen" für 5 oder 10 €), die wurden nur einmal gespielt und liegen jetzt wie Blei im Regal - da ist das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich schlechter!


    Ciao
    Stefan

  • Ich kann da ja nicht wirklich mitreden, da ich mein LANCASTER erst 1x gespielt habe... ;)


    Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass durch das in der HAND halten der Plättchen ein solcher Abrieb verursacht wird. Sind es vielleicht extrem nervöse Spieler, die die Abstimmungswürfel immer an den Plättchen reiben... ? ;)

  • Ich schätze das liegt auch weniger am Abrieb, als vielmehr am Handschweiß. Selbst in kleinen Mengen werden die Kanten und Ränder aufgeweicht und durch die enthaltene Säure angegriffen. Gerade Karton ist dasfür sehr anfällig.


    Ich kenne das Problem bei einigen meiner Musikerkollegen. Deren Schweiß ist derart aggresiv, das sie nahezu alle 3 Wochen ihre Saiten austauschen müssen.


    Die Stimmplättchen in der hohlen Hand zu halten ist folglich eine echt schlechte Idee ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Winterfeld ()

  • Boah... Ihr habt echt einen an der Waffel... Warum sollte man die Plättchen nicht in die Hand nehmen? Selbst, wenn sie danach ein wenig benutzt aussehen? Das ist ein Spiel! Meine Fresse... Das ist zum Spielen da!!! Unsere Plättchen sehen auch schon abgenutzt aus. Nach ca. 10 Partien auch nicht verwunderlich! Und ich denke, auch die Alea-Plättchen wären mittlerweile stark mitgenommen, wenn ich sie stänidg in die Faust nehmen würde... Was ja auch nicht schlimm ist, wenn man sie benutzt. Dafür sind sie ja da!


    Übrigens hab ich festgestellt, dass die einzige Möglichkeit die anderen Spieler über den Handinhalt nicht zu viel zu verraten durchaus ist, alles auf eine bestimmte Weise in der Hand zu halten. Manchmal bietet man auch keine Stimmsteine und dann muss es trotzdem so aussehen, als hätte man evtl. was in der Hand...

  • Zitat

    Original von Winterfeld
    Die Stimmplättchen in der hohlen Hand zu halten ist folglich eine echt schlechte Idee ;)


    Das schreit doch gerade zu nach Counter-Hüllen!!!1


    Hurra, ein neues Marktsegment, wenn alle Freaks alle ihre Counter eintüten, um die vor Handschweiss & Co zu schützen. Ab Essen 2011 dann bei mir in allen gängigen Counter-Grössen zu kaufen. Goldbrunnen ich höre Dich sprudeln ...


    *):love:


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Original von freak


    werden?
    Mensch Ode, da ist es schon Jahrzente zu spät :D


    Musst du eigentlich immer das letzte Wort haben? :read:

  • Hallo Stefan,


    mir geht es darum, dass seiner Zeit Queen Games, hohe Kosten und beispielhafte Materialqualität in einem Atemzug genannt wurde.
    In meinen Augen haut bei den Plättchen die Fixierung des Aufdrucks überhaupt nicht hin. Ich vermute mal, dass in dem Fall nicht preiswert beauftragt wurde oder tatsächlich ein Produktionsfehler vorliegt.
    Im praktischen und anwenderischen Vergleich sind Carcassonne-Plättchen weit trapazierfähiger und das Spiel ist wirklich ein preiswertes Beispiel.


    Zitat

    Original von malzspiele
    Es würde mich interessieren, wie viele Partien damit gespielt wurden...


    Bei uns sahen die nach vier Partien so aus. Aufgefallen ist es mir, als ich die ungenutzten Plättchen des fünften Spielers daneben liegen sah.


    Zitat

    Original von malzspieleDas kann aber auch daran liegen, dass wir die Plättchen nie in der Faust halten...


    Der Carcassonne-Vergleich weist aber auf, dass eine grifffeste Druckqualität ohne Weiteres möglich ist.


    Zitat

    Original von malzspieleBezüglich des Preises geht es mir weniger um die Qualität des Materials (die ich weiterhin als sehr gut erachte), sondern um die Qualität des Spiels als solches


    Das wollte ich auch in diesem Punkt nicht in Frage stellen.
    Nur ist die Qualität einer Spielidee in wenigen Ausnahmen ein Kostenfaktor für einen überdurchschnittlichen Preis.


    Liebe Grüße


    Nils

  • Aha, die Materialqualität ist bei dem Dir zur Verfügung stehenden Spiel also nicht durchgängig hoch. Das hatten wir schon mal bei anderen Spielen. Und je höher der Preis und je wertiger der Rest der Ausstattung, desto dünnheutiger der Fanclub.


    Klar könnte man auf die irre Idee kommen, dass ein Spiel, das mit knapp 45 Euro ziemlich genau um die Hälfte teurer ist als wichtige Neuerscheinungen der Konkurrenz, besonders hochwertig produziert und einer strengen Qualitätskontrolle unterliegt.


    Aber so unbedarfte und kleinkarierte Minigeister wie ich wollen es einfach nicht verstehen:


    1. Die Relation stimmt nicht: Setz doch einfach einmal die 30 oder 45 Euro im Verhältnis zu einem etwas gehobenen Auto von 30.000 DM und siehe da, der Preisunterschied beträgt gerade einmal 0,5 Prozent. Setzt man alternativ die genannten Bruttoeinkaufspreise ins Verhältnis zum Bankenrettungsschirm oder Länderrettungsschirm oder was mir die einzig richtige Herangehensweise erscheint, man addiert vorher beide, dann ist praktisch kein Preisunterschied mehr messbar.


    2. Der geistige Output und die kreative Kraft, die oftmals in der Spielidee verborgen sind, sind doch unbezahlbar, womit praktisch jede Veröffentlichung eines Spiels automatisch zu einem Superschnäppchen wird, denn die Nichtveröffentlichung würde zu schwerwiegenden volkswirtschaftlichen Schaden führen. Trotz intensivster Anstrengungen ist es nämlich bisher nicht gelungen, Spielsüchtigen eine Ersatzdroge zur Verfügung zu stellen. Die Veröffentlichung von Spielen, egal zu welchem Preis und in welcher Qualität ist, ist also eine erstzunehmende Dienstleistung von überragendem gesellschaftlichen Wert, ungefähr vergleichbar mit den Serviceleistungen einer Prostituierten, auch da gibt es preisliche Unterschiede und die Ausstattung ist nicht immer top-notch, aber Leute, wollen wir doch mit den Füßen auf der Erde bleiben, das Glas ist halb voll und nicht halb leer!


    3. Wie kann man nur einen Artikel schlecht bewerten, weil im Einzelfall etwas nicht wunschgemäß ist? Jeder, der öffentlich Kritik kundtun möchte, ist hiermit also aufgefordert, sich zu aller erst einmal eine statistisch relevante Menge des Zeugs zuzulegen, bevor er den Schnabel aufmacht. Immer diese egoistischen Tendenzen zur Emanzipation. Merke: Man äußert sich nur, wenn man mit dem Rudel heult, nennt man Fähigkeit zur gesellschaftlichen Anpassung oder so.


    4. Wer öffentlich einen Reklamationsgrund reklamiert, beweist neben Engstirnigkeit, instabiler Psyche, maßlos übertriebenen Hang zur Selbstdarstellung, dass er strohdumm ist. Zu dumm den Versender anzurufen, zu dumm den Hersteller zu kontaktieren, zu dumm die Rücksendeunterlagen auszufüllen, zu blöd ein Rücksendepaket zu schnüren, zu faul zur Post zu gehen, hey Alter, wie hat dieser Idiot es eigentlich in dieses Forum geschafft, hält der uns für dumm und blöd?